Impressum
© 1976/2016 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
ISBN: 978-3-95439-502-6
Internet: www.vpm.deund E-Mail: info@vpm.de
Nr. 241
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 242
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 243
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 244
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 245
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 246
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 247
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 248
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 249
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 250
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 251
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 252
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 253
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Nr. 254
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Nr. 255
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 256
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 257
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 258
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 259
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 260
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Mit den trockenen sommerlichen Winden des östlichen Mittelmeeres, den Etesien, war es nun endgültig vorbei.
Man schrieb den 26. November 1591. Der Himmel war von schnell dahinjagenden dunklen Wolken bedeckt. Die See ging hoch und war mitunter so kabbelig, daß die Feluke hart erschüttert wurde.
Feluke war nicht der richtige Ausdruck. Das Schiff war eher eine Kreuzung aus einer Feluke und einer Schebecke. Das ließ sich auf den ersten Blick nicht so genau einordnen.
Es fuhr drei lateingetakelte Masten, und war ein schnelles, wendiges und flachgehendes Schiff. Über das Heck hinaus ragte ein Grätingdeck als Fortsetzung des Quarterdecks, und vorn trug sie eine der Ramme vergleichbare Galion.
Ihr Baumeister war ein Genie, denn in dem Schiff gab es geheime Türen, geheime Räume und einige merkwürdige Schotten, die ebenso merkwürdige Funktionen erfüllten.
Ein größerer Laderaum befand sich vor dem Mast, und aus diesem Raum, über dem eine Gräting lag, drang Geschrei, das bis aufs Achterdeck zu hören war.
Der Kapitän, ein sarazenisches Schlitzohr, der das Mittelmeer von den Säulen des Herkules bis zum Libanon kannte, verzog unwillig das Gesicht. Sein Temperament ging wieder einmal mit ihm durch.
„Sieh nach den verdammten Christenhunden, Muhmad!“ befahl er. „Sie werden unruhig. Sag ihnen, wir werden bald Land erreichen.“
„Sie haben Angst vor der See, Sidi Reis.“
Reis wurde der arabische Kapitän genannt, und Sidi war die Anrede die „Herr“ bedeutete.
„Sie haben Angst, weil sie nicht an Allah glauben“, sagte der Kapitän verächtlich. „Sag ihnen, von nun an stehen sie unter Allahs Schutz, und nichts wird ihnen passieren.“
„Ja, Herr.“
Der Gaffir erfüllte die Funktion eines Aufsehers, und so ging er nach vorn, um die aufgebrachten Menschen zu beruhigen.
In dem Raum befanden sich, dicht zusammengepfercht, sechsundvierzig Europäer, vorwiegend Spanier, darunter auch ein paar Frauen, die der Sarazene beim Überfall auf eine Galeone in seine Gewalt gebracht hatte. Diese Leute sollten nach Kreta gebracht, dort in eine Höhle verfrachtet und später als weiße Sklaven auf den arabischen Märkten verkauft werden.
Der Sarazene und seine Besatzung lebten davon, daß sie weiße Sklaven an den geheimnisvollen Araber Ali Abdel Rasul verkauften. Dafür erhielten sie zehn Prozent vom Preis der erzielten „Ware“.
„Euch wird nichts passieren!“ schrie der Gaffir durch die Gräting nach unten. „Wir sind auch bald da. Benehmt euch vernünftig, ihr kriegt zu essen und zu trinken. Ihr braucht wirklich vor dem bißchen Wind keine Angst zu haben.“
Von unten tönte Gebrüll herauf. Die gefangenen Spanier beleidigten den Gaffir, nannten ihn einen arabischen Hund und fluchten ihm die Knochen ab.
Ein Großteil der Gefangenen hatte noch keine Erfahrung auf dem Wasser sammeln können, sie waren meist Kaufleute, Weinhändler und Reisende, die lediglich zu Gast in ein anderes Land wollten, dann aber von dem Sarazenen aufgebracht worden waren. Jetzt gingen sie einem höchst ungewissen Schicksal entgegen. Die Männer wurden als weiße Sklaven verkauft, die wenigen Frauen landeten später meist als Odalisken in irgendeinem Harem.
Der Gaffir hörte sich die Flüche und Beleidigungen mit unbewegtem Gesicht an, doch als das Geschrei kein Ende nahm, pützte er Wasser und goß es durch die Gräting nach unten. Dann, als es etwas stiller wurde und nur noch vereinzelte Männer ihn einen Hundesohn nannten, beugte er sich über die Gräting und blickte in den finsteren Raum.
„Wenn ihr jetzt nicht ruhig seid“, sagte er laut, „dann lasse ich das Geschütz vor dem Schott abfeuern. Ihr habt gesehen, daß es mit Bleistücken geladen ist, und genau auf euch zielt. Wir werden uns nicht lange mit euch herumärgern.“
Natürlich würde er das Geschütz nicht einsetzen, denn weiße Sklaven brachten Geld, viel Geld, und wenn sie die Gefangenen zusammenschossen, dann war die Reise umsonst, ganz zu schweigen von den eigenen Verlusten und den vielen Mühen.
Die Schebecke legte sich hart in die See, als der Gaffir wieder nach achtern ging. Ihr Bug hob sich steil in die Luft und knallte kurz darauf laut und hart auf das Wasser zurück. Durch ihren geringen Tiefgang lag sie nicht so gut im Wasser, und so wurde bald eine höllische Schaukelei daraus.
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