Eva Obermeier
Orthopädisches Yoga
Grundlagen GRUNDLAGEN
Einführung
Orthopädisches Yoga
Grundwissen Yoga
Grundwissen über Ihren Körper
Das Zusammenspiel im Körper
Die Atmung
Unser Körper
Die Übungen
Die Faszien
Die Organe
Praxis
Wirbelsäule
Hals, Nacken, Kiefer und Augen
Unser Körper
Die Übungen
Brustwirbelsäule und Brustkorb
Unser Körper
Die Übungen
Lenden und Leisten
Unser Körper
Die Übungen
Skoliose
Unser Körper
Die Übungen
Knie
Unser Körper
Die Übungen
Fuß
Unser Körper
Die Übungen
Schulter
Unser Körper
Die Übungen
Ellbogen und Hand
Unser Körper
Die Übungen
Anhang
Übungsreihen
Rücken, Becken, Leisten
HWS: Schultergürtel
Knie und Füße
Dank
Literatur
Sachregister allgemein
Sachregister Asanas
Bildnachweis
Für Anton und Ida
GRUNDLAGEN
„Die ideale Haltung ist stabil und leicht zugleich.“ Patanjali, Yogasutra
Orthopädisches Yoga
Biegsam und stabil – Was ist Orthopädisches Yoga?
Wie funktioniert Orthopädisches Yoga?
Die klassischen Yogapositionen
Die Faszienvariante
Die modifizierten Asanas
Der therapeutische Ansatz
Bausteine des Orthopädischen Yoga
Die Wirkungsweise des Orthopädischen Yoga
Für wen ist Orthopädisches Yoga?
Orthopädisches Yoga für die aktive Generation 55 plus
Orthopädisches Yoga für Sportler
Los geht’s – Wie Sie mit diesem Buch arbeiten können
Grundwissen Yoga
Schmerzaspekte – Was bedeuten sie?
Das richtige Schmerz-Management beim Yoga
Stress
Was Sie bei Krämpfen tun können
Was Sie bei Muskelkater tun können
Die Yogapositionen
Die richtige Atmung
Unterschiedlich starke Körperseiten
Was sind Bandhas und wozu sind sie wichtig?
Jalandhara Bandha
Uddiyana Bandha
Mula Bandha
Die Faszien
Die Philosophie
Grundwissen über Ihren Körper
Knochen und Gelenke
Die Muskulatur
Die Tiefenmuskulatur
Die Muskelkräftigung
Muskeldehnung
Muskelverspannungen
Orthopädisches Yoga
Biegsam und stabil – Was ist Orthopädisches Yoga?
Yoga ist ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft geworden und selten vergeht ein Tag, an dem nicht ein Yogi Ihren Weg kreuzt – meist gut erkennbar an der zusammengerollten Matte, die über seiner Schulter hängt. Alle scheinen Yoga zu machen – aber wie haben sie es eigentlich geschafft, sich unter der Vielzahl der Möglichkeiten für eine bestimmte Form des Yoga zu entscheiden? Und für welche wollen Sie sich entscheiden? – Das bleibt Ihnen natürlich selbst überlassen, aber ich kann Ihnen sagen, was Sie erwartet, wenn Sie sich auf Orthopädisches Yoga einlassen.
Orthopädisches Yoga ist eine moderne Form des Hatha Yoga. Es kombiniert einfache, klassische Yogapositionen (sogenannte Basic Asana ) mit Elementen der faszialen Ausrichtung (siehe Kapitel Faszien, S. 23). Zudem ergänzt es einzelne Positionen mit modifizierten, aus physiotherapeutischer Sicht entwickelten Anpassungen: Traditionelles Yoga wird mit den neuesten Erkenntnissen aus der orthopädischen Medizin und der Physiotherapie verknüpft.
Langfristig gesehen, hat Orthopädisches Yoga vor allem ein Ziel: Egal, wie alt Sie sind, egal, wie Ihr Körper sich gerade anfühlt: Es soll Sie – auch im Alltag – in die Lage versetzen, möglichst alle (!) Bewegungen, die Ihr Körper natürlicherweise beherrscht, (wieder) ausführen zu können. Sollten Sie das Vertrauen in Ihren Körper zurzeit ein wenig eingebüßt oder sogar verloren haben, soll es Ihnen helfen, es zu stärken – oder zurückzugewinnen. Sich ohne Angst, Sorge und Einschränkungen zu bewegen und größere Anstrengungen einfach wegstecken zu können – das gehört schließlich zu einer guten Lebensqualität.
Unser Körper ist für vieles ausgerüstet: sitzen, stehen, liegen und gehen, Sport treiben oder auch einfach mal eine Couch Potatoe sein. Zutaten dafür sind eine gute und gerade Körperhaltung, Beweglichkeit, Entspanntheit und Ausgeglichenheit sowie eine gute Gesundheit. Kommen jedoch Körper und Geist aus dem Gleichgewicht, können wir manches davon nicht selbstverständlich tun. Das ist der Moment, in dem vielen bewusst wird, dass es einen Ausgleich benötigt, um dieses System wieder rund laufen zu lassen, und sie beginnen sich für Yoga und Meditation zu interessieren. Aber so einfach, wie man sich das vorstellt, ist es nicht: Es bedarf eines (auch körperlichen) Trainings. Orthopädisches Yoga zeigt Ihnen, wie Sie genau hier ansetzen können.
Das erste Ziel im Orthopädischen Yoga ist eine auch im Alltag harmonische, aufgerichtete Wirbelsäule. Verspannungen sollen gelöst werden, schwache Muskulatur – besonders die tiefe – soll gekräftigt werden. Während eine allgemeine, gesunde Beweglichkeit erreicht wird, sollen zugleich überbewegliche Stellen stabilisiert werden. Nicht zuletzt geht es darum, Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden zu fördern, Körpergefühl und Körperwahrnehmung zu schulen: Wer ein gutes Gefühl und Bewusstsein für den eigenen Körper besitzt, kann Bewegungsabläufe besser koordinieren und zielgerichteter seine Muskelaktivitäten einsetzen! Orthopädisches Yoga soll Ihnen dabei helfen, einen Zustand zu erreichen, der Ihnen all das erlaubt: Es unterstützt Sie darin, biegsam und stabil zu werden – oder es einfach nur zu bleiben.
Wie funktioniert Orthopädisches Yoga?
Orthopädisches Yoga beinhaltet vier grundlegende Bausteine, die aufeinander aufbauen oder sich ergänzen. Ich kombiniere sie grundsätzlich miteinander.
1. DIE KLASSISCHEN YOGAPOSITIONEN
Klassische Yogapositionen sind Positionen, die weltweit am häufigsten unterrichtet und praktiziert werden. Ich zähle sie zu den Basispositionen. Sie umfassen ein oder zwei Bewegungsebenen und durch die Übungspraxis stabilisieren sie die tiefe Muskulatur. Damit sind sie die Voraussetzung für den zweiten Baustein.
Die klassischen Positionen können durch Faszienvarianten modifiziert werden. Durch sie kommen noch weitere Bewegungsebenen hinzu, sodass selbst die entlegensten Winkel und die tiefsten Schichten in unserem Körper erreicht werden können.
Die Begriffe Faszien und Yoga für die Faszien sind relativ neu, vertrauter sind sie Ihnen wahrscheinlich unter dem Namen Bindegewebe: Physiotherapeuten, Rolfer und Osteopathen haben es seit jeher unter ihren Händen gespürt und behandelt. Die Forschung hat sie lange ignoriert, aber seit knapp zwanzig Jahren beschäftigt sie sich endlich mit ihnen und ist sich heute der enormen Bedeutung und Wichtigkeit des Bindegewebes bewusst: Faszien sind ein eigenständiges Organ!
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