Erich Schütz - Judengold

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Der Journalist Leon Dold recherchiert am Bodensee für einen Dokumentarfilm. Dabei stößt er auf einen Fall von Goldschmuggel und eine Geschichte, die schon im Dritten Reich begann: Damals
wurde jüdisches Kapital in die Schweiz verschoben, das jetzt gewaschen zurück nach Deutschland geholt werden soll. Auf der Suche nach den Hintergründen gerät Leon in die Fänge einer Organisation, die Verbindungen in höchste Geheimdienstkreise zu haben scheint …

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Die Namen der Eigentümer selbst, da war er sich sicher, konnte er vergessen. Nach allem, was er gehört hatte, war die Angst unbegründet, dass Juden nach 1940 es noch schafften, Deutschland zu verlassen. Und wenn schon: Wo wollten sie klagen? In Deutschland sicher nicht, lachte er selbstsicher in sich hinein, und in die Schweiz müssten sie erst einmal hereinkommen. Ein Beschluss des Bundesrates in Bern von 1939 machte eine Einreise für deutsche Juden fast unmöglich. Ohne gültige Ausreisepapiere, und zwar von deutscher Seite, ging nichts mehr. Die Schweizer Behörden wiesen Reichsdeutsche, die von den deutschen Behörden keine gültigen Ausreisepapiere vorlegen konnten, gnadenlos zurück, und Juden bekamen diese Genehmigung in Deutschland kaum noch. Viele Flüchtlinge, die schon vor dem Berner Beschluss schwarz über die deutsch-schweizerische Grenze gelangt waren, wurden von den Schweizer Behörden nach 1940 sogar wieder zurück an die Gestapo ›ausgeschafft‹, wie es im Schweizer Amtsjargon hieß.

Joseph Stehle und einige seiner Kollegen hatten schon zuvor das lukrative Geschäft erkannt. Ob Kellner im Speisewagen der deutschen Gesellschaft Mitropa oder eben Schaffner der Reichsbahn – mit fast allen Zöllnern standen sie auf Du und Du. Ihr Grenzübertritt als Zugbegleitpersonal war tägliche Routine. Illegale Vermögensverschiebungen aus dem Deutschen Reich in die Schweiz boten sich als lukratives Nebengeschäft geradezu an.

Joseph Stehle hatte die Geldscheine, Münzen oder den Schmuck stets in einem sicheren Versteck im Zug deponiert. Er schob seine alte Lederaktentasche in den Hohlraum der Waggonaußenwand im eigenen Schaffnerabteil und ließ die Sperrholzwand wieder zurückschnappen. Der Hohlraum maß immerhin zehn Zentimeter Breite und reichte über die gesamte Fläche unterhalb des Waggonfensters bis zum Heizungsschacht. Der Zutritt in das Abteil war nur dem Dienstpersonal gestattet. Die Abteiltür hielt er immer verschlossen. Selbst die Zöllner baten ihn nur selten, diese Tür zu öffnen. Schließlich galt er sowieso als ein Einhundertfünfzigprozentiger. Und meist verlief der tägliche Grenzverkehr ohnedies ohne Zwischenfälle.

*

»Wenn Sie mich umbringen, versiegt Ihre Quelle«, hatte sie ihn noch gewarnt. Doch Joseph Stehle drehte ihr die Halsschlagadern ab.

Sie schaute ihm flehend in die Augen.

Er lächelte sie kalt an und erhöhte den Druck.

Als er spürte, wie das Leben aus ihrem Körper weichen wollte, löste er die Fäuste, fing ihren dünnen Leib auf, damit dieser nicht lautstark auf den Boden ihres Wohnzimmers krachte, und trug sie ins Badezimmer.

Dort lehnte er die bewusstlose Frau mit der einen Hand an die grün geflieste Wand, öffnete ungeschickt mit der anderen Hand ihre Bluse, suchte dann die Knöpfe ihres Rockes, um diesen über ihre schmalen Hüften zu streifen, und entkleidete sie, so weit es ihm in dieser Stellung möglich war.

Zwischendurch öffnete sie ihre Augen, doch Joseph Stehle wusste, was er zu tun hatte, und drückte ihr schnell beide Halsschlagadern, jetzt leicht mit einer Hand, wieder ab.

Dann legte er den für ihn leichten Körper in die Badewanne, entkleidete sie vollständig und zückte aus seiner Hosentasche ein Schweizer Offiziersmesser.

Er kniete sich neben die Wanne, ließ die Klinge aufspringen und schnitt der Frau rasend schnell beide Pulsadern in ihren Unterarmen auf.

Die Arme legte er schlaff auf ihren nackten Bauch.

Zufrieden sah er das Blut aus den Wunden quellen.

Seine Hände waren blutig geworden und auch sein Messer. Er drehte einen Wasserhahn auf, dann den zweiten, und staunte, wie leicht er mit den beiden Hähnen die Wassertemperatur regeln konnte. Das Badezimmer in der Stuttgarter Schlossstraße war großzügig ausstaffiert, in dem Haus gab es eine der ersten Zentralheizungen und im Bad Mischbatterien für Warm- und Kaltwasser, wie sie Stehle noch nie gesehen hatte.

Für die Schönheit des Körpers der schlanken Frau hatte Joseph Stehle heute keinen Blick. Er schaute nur in ihr Gesicht und wusste, dass er ihr jederzeit, sollte sie doch noch einmal ihre Augen öffnen, schnell wieder die Halsschlagadern abdrücken würde.

Doch die junge Frau erwachte nicht mehr.

Joseph Stehle drehte das Wasser ab und blickte zufrieden auf sein Werk. Er ging in die Küche, holte aus einer Schublade ein scharfes Messer und drapierte es so bei der Leiche in der Wanne, dass man glauben konnte, es sei ihr aus der Hand geglitten. Eine Jüdin, die sich das Leben nahm, war in jenen Tagen nichts Besonderes. Da hatte er auch vonseiten der Stuttgarter Polizei keine weiteren Nachforschungen zu befürchten. Jüdisches Leben war zu jener Zeit keine Ermittlung wert.

Joseph Stehle wog sich in der Sicherheit, dass in der Wohnung über seine schwunghaften Schiebereien keine Hinweise zu finden waren. Der jetzt toten Dame, wie auch ihm, war von Anfang ihrer Geschäftsbeziehungen an klar gewesen, dass jede Art von Aufzeichnungen den eigenen sicheren Tod bedeuten konnte. Denn für Devisenvergehen gab es im Deutschen Reich kein Pardon. Aus Angst vor der Todesstrafe hatten sie sich gegenseitig immer wieder versichert, keine Beweise für ihre Geldtransaktionen aufzubewahren.

Luise Levy starb am 4. November 1940. Der für die Behörden offensichtliche Selbstmord einer 39-jährigen Jüdin war in den Kriegsjahren für die Öffentlichkeit kein Thema.

Mit Luise Levy versiegte für Joseph Stehle aber tatsächlich fürs Erste eine Einnahmequelle. Sie hatte recht gehabt, sie war wie eine Goldader für ihn gewesen, die ihn zu immer neuen Funden geführt hatte. Doch er hatte sie beseitigen müssen. Die Stuttgarter Jüdin hatte ihm zwar die meisten seiner Kunden zugeführt, aber das Geschäft wurde immer gefährlicher. Dabei hatte vor drei Jahren alles ganz harmlos begonnen.

*

Joseph Stehle tat am 13. August 1937 Dienst in dem Personenzug Singen–Winterthur, Abfahrt 9.30 Uhr, Gleis 1. Die Grenzzöllner durchstreiften die Waggons. Sie fuhren jeweils von Singen bis über die Grenze Rielasingen-Ramsen mit. Alle Passagiere mussten ihnen ihre Ausweise sowie eine Bewilligung zum Grenzübertritt oder die neue, gesetzlich vorgeschriebene Grenzkarte vorlegen.

Er, Joseph Stehle, kontrollierte als Schaffner die Fahrscheine, die Zöllner begutachteten die Grenzpapiere.

Joseph Stehle war den Zöllnern oft ein Stück voraus. Die Fahrkarten waren in jener Zeit schneller kontrolliert als die Ausweispapiere, und an jenem Tag hatte zudem eine attraktive Frau seine Aufmerksamkeit erregt. Sie saß im Erste-Klasse-Abteil allein am Fenster. Sie hatte eine blonde Dauerwelle, trug ein keckes rotes Hütchen und hatte sich in ein enges blaues Kostüm gezwängt, das die Konturen ihres Körpers mehr als erahnen ließ.

»Heil Hitler«, begrüßte Stehle sie freundlich. Die Frau war nach seinem Geschmack und nach der von ihm verinnerlichten Rassenlehre durch und durch arisch.

»Heil Hitler«, antwortete sie leise und reichte ihm ihre Fahrkarte.

Stehle sah ihre Hand leicht zittern.

Er nahm die Fahrkarte, schaute diese genau und in Ruhe an, um nichts zu übersehen. Dann lochte er sie und reichte sie der jungen Frau mit einer unverfänglich klingenden Nachfrage zurück: »Sie fahren heute wieder nach Hause?«

»Ja«, lächelte sie unsicher, »ich besuche eine Tante in Winterthur, sie hat heute Geburtstag. Um 18.30 Uhr geht doch wieder ein Zug zurück?«

Stehle zeigte sich hilfsbereit und griff nach seinem Kursbuch: »Was für einen Tag haben wir denn heute?«, fragte er ganz beiläufig, als wüsste er dies nicht ganz genau, und blätterte sich durch die dünnen Seiten seines dicken Kursbuches.

»Freitag«, wusste die Zugfahrerin.

»Schon«, lachte Stehle, »aber welches Datum?«

»Heil Hitler«, brachen die Zöllner in das Abteil ein.

»Stören wir?«, lachte der ältere der beiden Grenzer und klopfte Stehle kameradschaftlich auf die Schultern. »Tut uns leid, Joseph, aber es muss sein.«

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