Bastian Zach - Donaumelodien - Totentaufe

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Donaumelodien - Totentaufe: краткое содержание, описание и аннотация

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Wien, Herbst 1876. Eine Mordserie an Ärzten und ihren Helfern erschüttert die Kaiserstadt. Doch noch ahnt niemand, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Der Geisterfotograf Hieronymus Holstein wird hinzugezogen, um dort nach dem Serienmörder zu suchen, wo die Polizei nur beschränkten Zugang hat – im untersten sozialen Milieu. Als ihm und seinem Freund, dem „buckligen Franz“, gar nach dem Leben getrachtet wird, wissen die beiden, dass sie auf sich allein gestellt sind …

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Je näher sie den Verwaltungsgebäuden der Ziegelfabrik kamen, umso lauter wurde der Lärm, der von den Hallen und Öfen her dröhnte, und umso stickiger wurde die Luft. Doch nun, da Hieronymus und Franz in dem sauber weiß ausgekalkten dritten Gebäude im zweiten Stock standen, drängte sich ihnen der Eindruck auf, sie befänden sich mehr in einem Sanatorium denn auf einem Fabriksgelände. Junge Männer in sauberer dunkler Kleidung eilten die Gänge entlang, schweigend und dienstbeflissen.

»Ich wart besser hier«, meinte Franz mit gedämpfter Stimme. »Die sollen sich auf das besinnen, was du ihnen anschaffst, und nicht auf einen hübschen Lackl 8wie mich.«

Hieronymus nickte knapp. Ohne anzuklopfen, öffnete er die erstbeste Tür und trat in den hellen Raum, in dem sich vier Schreibschränke befanden. An ihnen arbeiteten vier Angestellte emsig, jeder eine Feder in der Hand.

Alle Blicke richteten sich auf ihn.

»Gestatten: Vojtěch von Martinic, Nachlassverwalter derer von Rosenberg«, sprach er in gleicher Manier wie zum Portier und mit dem gleichen böhmischen Dialekt. »Ich bin auf der Suche nach einem Ihrer geschätzten Arbeiter, Leoš Svoboda.«

Die vier Männer wirkten verunsichert. Schließlich stand einer von ihnen auf. »Wissen der Herr zufällig, welche Position der Genannte innehat?«

»Lehmscheiber, wie mir zu Ohren gekommen ist«, antwortete Hieronymus.

»Bitte um einen Augenblick Geduld.« Mit diesen Worten eilte der junge Mann aus dem Raum.

Daraufhin nahmen die restlichen drei Männer ihre Schreibtätigkeiten wieder auf. Alle waren in dunkle Hosen gekleidet, wie Hieronymus bemerkte, in weiße Hemden und dunkle Westen, das Haar mit Pomade gescheitelt. Einer wie der andere, kam ihm in den Sinn, wie Zahnräder in einem Uhrwerk. Funktionierend und austauschbar.

Als einziger Schmuck hingen an einer Wand zwei Bilder, mit kräftigen Farben gemalt. Eines zeigte den Wienerberg, wie er vor einhundert Jahren ausgesehen haben musste, überzogen von üppiger Vegetation. Das zweite zeigte die Ziegelfabrik, umringt von geschönter Flora. Ein eigentlich trauriger Vergleich, sinnierte Hieronymus, vorher und nachher. Und doch erzeugten die beiden Bilder in ihm eine plötzliche Erkenntnis –

In dem Moment kam der junge Mann wieder. Ihm folgte ein vierschrötiger Kerl, der wirkte, als würde er an den Ringöfen arbeiten, nicht in der Verwaltung.

»Konrad Feigl mein Name«, sagte er ohne Umschweife, »Sie suchen einen unserer Arbeiter?«

Hieronymus nickte und wollte gerade Anstalten machen, sich ebenfalls vorzustellen, als der andere bereits wieder sprach. »In welcher Angelegenheit suchen S’ ihn?«

»In einer, die eine gewisse Form der Diskretion erfordert«, antwortete Hieronymus mit Blick auf die vier Schreiberlinge im Raum.

»Folgen S’ mir.«

Nachdem die beiden Männer mehrere Räume durchschritten hatten, die völlig ident wirkten, kamen sie schließlich in ein kleines Zimmer, in dem dicke Bücher in Regalen bis zur Decke gestapelt waren, alle am Rücken mit handschriftlichen Kürzeln versehen. Feigl wies seinem Gast einen Stuhl zu und suchte dann die Regale ab. Irgendwann zog er einen Wälzer heraus, setzte sich an seinen Sekretär und überflog die Seiten darin.

»Svoboda, Svoboda … ah! Hier ist er. Leoš Svoboda, fein säuberlich gelistet im Beschäftigtenverzeichnis. Hat bei uns als Sandler angefangen.« Er blätterte mehrmals vor und zurück, überflog die Spalten voll handschriftlicher Eintragungen. »Mhm … mhm.«

Feigl runzelte die Stirn. Wortlos stand er auf und verließ den Raum.

Hieronymus nahm das Monokel ab und versuchte zu lesen, was die Einträge besagten, konnte aber nicht viel erkennen.

Gleich darauf kam Feigl zurück, ein kleines Buch in der Hand.

»Sie sind mir noch eine Antwort schuldig«, sagte er, während er wieder beim Sekretär Platz nahm. »Was wollen Sie von unserem Arbeiter?«

Hieronymus klemmte sich das Monokel wieder vor das Auge. »Zunächst einmal: Mein Name ist Vojtěch von Martinic, meines Zeichens Genealoge und Nachlassverwalter derer von Rosenberg. Fürst Zdeněk von Rosenberg, Gott möge seiner Seele gnädig sein, ist erst vor Kurzem von uns gegangen. Die Syphilis kannte leider kein Erbarmen. Da er selbst keine Nachkommen hatte, obliegt es nun mir, etwaige Berechtigte bezüglich einer Erbschaft ausfindig zu machen. Und da tauchte, via mütterliche Linie, Leoš Svobodas Name auf.«

Hieronymus machte ein feierliches Gesicht, als hätte er die Bundeslade entdeckt.

Feigl teilte zwar nicht die Begeisterung des anderen, jedoch schien er die Geschichte zu glauben. »Ich wünschte, ich könnte nun sagen, dass ich mich für den Herrn Svoboda freue –« Er machte eine unnötig lange Pause. »Aber das wäre schlicht gelogen.«

Er schlug das mitgebrachte Buch auf, blätterte wieder darin. »Das ist das Arbeitsbuch des besagten Herrn. Hier wird auch jedwedes Vergehen penibel dokumentiert. Und meiner Seel’, das sind derer viele.«

Hieronymus versuchte, überrascht zu wirken, auch wenn er es nicht war.

»Ein Raufbold war er und ein Trangler 9.« Feigl schüttelte verständnislos den Kopf. »Manchmal sogar ein Aufrührer.«

»Er war?«

Der Angestellte nickte und las den Eintrag, während er sprach. »Am Ersten des letzten Monats haben wir uns von ihm getrennt. Er war zum wiederholten Male dermaßen trunken, dass er seine Scheibtruhe 10samt Ziegel umkippen ließ, wobei viele der Werkstücke zu Bruch gingen. Ein solches Verhalten ist unentschuldbar.«

Innerlich seufzte Hieronymus tief und schwer. Etwas in der Art hatte er bereits befürchtet. Und nachdem Leoš nicht zu seiner Frau zurückgekehrt war, konnte er Gott weiß wo sein. Äußerlich jedoch war er um Räson bemüht.

»Sie wissen nicht, wo ich den Herrn Svoboda finden könnte?«

Feigl blätterte das Arbeitsbuch durch, schlug es schließlich zu. »Laut eigener Angabe ist er verheiratet, jedoch wohnt seine Familie nicht am Werksgelände. Fragen S’ in der Werkskantine nach. Mehr fällt mir dazu nicht ein.«

Hieronymus erhob sich. »Verbindlichsten Dank, Herr Feigl. Wenn Sie mir das Buch aushändigen könnten, dann –«

»Ist Werkseigentum«, knurrte der Angestellte und gab damit zu verstehen, dass sein Entgegenkommen hier endete.

»Dann danke ich für Ihre Zeit und empfehle mich.« Hieronymus schritt zur Tür, hoffend, dass dem anderen nicht noch die eine oder andere tiefschürfende Frage einfiel.

Die stickige Luft der Werkskantine raubte Hieronymus und Franz beinahe den Atem. Ein Gemisch aus Schweiß und Moder, aus abgestandenem Wein und Ausdünstungen jeglicher Art paarte sich mit dem Brandgeruch aus den Brennöfen. Die Lehmarbeiter, die in der Kantine mehr herumlungerten denn saßen oder standen, wirkten wie Schatten ihrer selbst – ausgelaugt, müde und bar jeder Hoffnung. Ihre Arbeitskleidung, blaue Hose und Janker, schienen sie im Frühjahr angezogen und seither nicht mehr ausgezogen zu haben.

Franz seufzte. »Du bleibst besser draußen. Ich denke nicht, dass auch nur eine Seele hier mit einem Frackträger wie dir sprechen will.«

Hieronymus machte einen Schritt zurück. »Dann werde ich zu Anna Rebiczek fahren, das Foto ihrer Lucie machen.«

»Jessas, Lucie, was für ein Name! Was ist aus einer schönen Adelheid geworden? Einer anmutigen Brunhild?«

Hieronymus klopfte seinem Freund auf die Schulter. »Die sind alle im Mittelalter geblieben und lassen dich herzlich grüßen. Bis später.«

»Ja, bis später«, sagte Franz, in Gedanken längst woanders. Er fuhr fort, mehr zu sich selbst. »Nun heißt es, mit Bedacht vorgehen, sonst gibt’s noch ein Bahöl. Mir deucht, die Männer sind nicht hier, um sich an irgendetwas aus ihrem Leben zu erinnern. Die Männer sind hier, um alles zu vergessen.«

8Kerl.

9Säufer.

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