William Kinderman - Beethoven

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Ludwig van Beethoven war zweifellos einer der größten Komponisten aller Zeiten, sein einzigartiges musikalisches Erbe dominiert nach wie vor die Konzertsäle der Welt. Und er war ein enorm politischer Künstler. Als Zeitzeuge turbulenter Epochen – Französische Revolution, Napoleonische Kriege, Wiener Kongress, die Ära Metternich – bezog er gegenüber den Mächtigen selbst dann klare Position, wenn er finanziell auf sie angewiesen war. William Kinderman, Pianist, Musikwissenschaftler und ausgewiesener Beethoven-Kenner, macht sich in seiner brillanten Analyse auf die Spuren von politischer Realität und Utopie im OEuvre Beethovens und setzt beides in Beziehung zu den sozialpolitischen Herausforderungen der Gegenwart. Auf diese Weise wirft Kinderman ein völlig neues Licht auf so grandiose Werke wie Fidelio, Egmont, Eroica und die 9. Sinfonie.

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Dunkelheit und die Leere des Todes werden Licht und Hoffnung gegenübergestellt. Die musikalische Symbolkraft ist derart unstrittig, dass Beethoven die Motive und die Orchestrierung später vollständig für seine Oper übernehmen konnte. Auch im Fidelio tritt die Auseinandersetzung mit dem drohenden Tod in Erscheinung: Florestans Gefängnisarie beginnt mit »Gott! Welch Dunkel hier!« und wird mit den Worten »Öd ist es um mich her. Nichts lebet außer mir« fortgesetzt. Das durchdringende hohe G auf »Gott!« weicht der tieferen, resignierenden Phrase »Welch Dunkel hier«, womit die Dualität aus Hoffnung und Verzweiflung in eine einzige Äußerung zusammengefasst wurde.

In der Kantate trauert der Chor in c-Moll, für die Gefängnisszene in seiner Oper wählte Beethoven hingegen die um eine Quinte tiefere Tonart f-Moll. Das ermöglicht den leuchtenden Wechsel zu F-Dur für Florestans Delirium und seine Visionen von Leonore, was wiederum tonal zur späteren Sostenuto-assai Passage in derselben Tonart passt, wenn Volk und befreite Gefangene gemeinsam Zeugen davon werden, wie auch Florestan seine Ketten verliert. Ein durchdringender Aufschrei weist auf eine innere Vision hin, die ihrerseits eine erlösende Szene kollektiver Befreiung von Tyrannei andeutet – solche Erzählformen verleihen der Musik psychologische Tiefe.

Beethovens c-Moll-Pathos ist ein langer roter Faden, der seinen Anfang mit den Neun Variationen auf einen Marsch von Ernst Christoph Dressler nahm, die der Zwölfjährige 1783 komponierte. Auch die Joseph- Kantate findet sich an einem Punkt dieser Linie, die sich über die Sonate Pathétique, den Trauermarsch der Eroica und die fünfte Sinfonie bis zur letzten Sonate op. 111 verlängert. Eine kurze Vorschau auf Beethovens Oper illustriert die Verflochtenheit von Ästhetik und Ethik, die den Großteil seines Werks prägt. Trotz eines anderen Notenschlüssels geistert die dunkle Rhetorik der Joseph- Kantate durch die Orchestermusik zu Pizarros Kerker. Tiefe, weiche Oktaven auf F wechseln mit hohen, durchdringenden Akkorden in den höheren Registern, gekennzeichnet durch Holzbläser und Hörner. Die beiden hohen Anfangsakkorde steigen vom C zum Des – eine Phrase, die sich darauf bei den Streichern umkehrt, um zu einem bewegten Gestus zu werden, einem Seufzen voll des menschlichen Leides. Mit dem Wissen um die Kantate können wir diese Eröffnungsakkorde – beide forte – als etwas erkennen, dessen Sinn durch seine Vorgeschichte geprägt wurde. Beethoven hörte diese krassen Klänge sicherlich als einen Widerhall der »Tot, Tot«-Stimmung aus dem Eingangs- und Schlusschor seiner Kantate.

Der letzte Akt des Fidelio umfasst – vor dem Hintergrund der Befreiungsidee – eine ansteigende klangliche Polarität von f-Moll nach C-Dur. Beethovens Wahl von f-Moll, das eine perfekte Quinte unter C liegt, hilft in diesem Zusammenhang mit, die Ahnung von Tiefe zu vermitteln. Innerhalb der Grenzen eines einzigen Schauplatzes entfaltet sich das Drama über den Zeitraum eines einzigen Tages – die Komprimierung von Zeit und Ort bündelt die Handlung des Fidelio. Pizarros Gefängnis wirft seinen Schatten auf die Behausung Roccos, des Kerkermeisters, und seiner Tochter Marzelline. Aufgrund des moralisch kompromittierten Umfelds, wie es ein politisches Gefängnis darstellt, bewegen sich ihre Existenzen in den engen Grenzen von Eigeninteresse und ambivalentem Verhalten. Unter all jenen, die hier eingekerkert sind, ist es Florestan, der im tiefsten Verlies weggeschlossen wurde – buchstäblich lebendig begraben, und zwar direkt unter den Wohnräumen von Rocco und Marzelline.

Leonores Odyssee – ihr Abstieg in die dunklen Verliese, gefolgt vom Aufstieg in ein helles Licht, das für die Aufklärung steht – wird deutlich in jenen symbolischen musikalischen Elementen angekündigt, die Beethoven aus seiner Joseph- Kantate extrahierte. Das Misslingen von Josephs Reformen, der Verrat an den Prinzipien der Französischen Revolution oder Napoleons Rückkehr zur Tyrannei – all das ist Teil eines spannungsreichen Prozesses, der bis heute fortdauert. Der Aufstieg der Menschen zum Licht mag als politischer Vorgang problematisch bleiben, doch die negativen historischen Beispiele wie Despotismus und repressiver Machtmissbrauch erinnern daran, dass es unerlässlich ist, Zynismus zu zügeln und ethische Normen im Auge zu behalten.

Der hymnische, feierliche Klang der Sopranarie in seiner Kantate erinnert an die beharrliche Standhaftigkeit des humanistischen Geistes in Beethovens Kunst. »Da stiegen die Menschen ans Licht« besteht aus aufsteigenden Quarten: eine sinnbildliche Form, die mit Themen in seinen späteren Instrumental- und Vokalwerken vergleichbar ist. Die steigenden Quarten sind das thematische Muster für eine Musik, die den Widerstand gegen Konflikte thematisiert. Es findet sich nicht nur im Fidelio, sondern auch im Adagio cantabile der Sonate Pathétique, in der Fuge der vorletzten Klaviersonate (As-Dur op. 110) und im »Dona nobis pacem« der Missa solemnis. Jedes dieser Themen ist unverwechselbar. Der geschmeidige Rhythmus steigender Quarten, gefolgt von schrittweisen, dolce fallenden Sequenzen, die in der Kantate eine größere Klangfolge umfassen, steht stellvertretend für die Verwirklichung einer erneuerten Gemeinschaft.

Die sowohl für den Fidelio als auch für die Joseph- Kantate gültige politische Bedeutung besteht in der Idee einer verschütteten Freiheit, einem von autoritären Mächten bedrohten und unterdrückten humanistischen Vermächtnis. Schillers Marquis von Posa stirbt, nachdem er die politische Befreiung der Niederlande mit Begriffen fordert, die dem progressiven liberalen Gedankengut der 1780er-Jahre entsprechen. Der aufgeklärte Monarch Joseph II. wurde 1790 ebenso begraben wie viele seiner Reformen. Der eingekerkerte Freiheitskämpfer aus Beethovens Oper wurde nach einem Reformer gestaltet, welcher der Schreckensherrschaft zum Opfer gefallen war. Nachdem Florestan der Macht gegenüber die Wahrheit ausgesprochen hatte, fand er sich in den Tiefen von Pizarros Gefängnis lebendig begraben.

Pizarro verkörpert – in der Sprache von Beethovens früher Kantate – das despotische »Ungeheuer des Fanatismus«. Der Gefängnisgouverneur ist besessen von seiner persönlichen Ehrenhaftigkeit, ist egozentrisch in der Abwicklung seiner offiziellen Aufgaben, eingebildet, skrupellos, korrupt und korrumpierend. Damit pervertiert er den Staat zu einem Instrument seiner persönlichen Macht. Er tobt, als Florestan versucht, seine Verstöße und Übergriffe zu enthüllen. »Schon war ich nah im Staube«, erinnert sich Pizarro, und reagiert mit Schikane und dem Versuch, seinen Kritiker zu vernichten und das zu vertuschen. Pizarros Soldaten fürchten seinen Zorn, die Gefangenen seine Späher. Pizarro versucht, Rocco zu bestechen, damit dieser den Mord ausführt. Hätte er sein Ziel erreicht, wären sowohl Rocco als auch Fidelio zu Komplizen geworden.

Als der Chor der Gefangenen und der Bürger Don Fernando im Finale der Oper begrüßt, antwortet dieser auf die untertänige Bitte um Gerechtigkeit mit den von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit geprägten leuchtenden Worten:

Nicht länger

Kniet sklavisch nieder,

Tyrannenstrenge sei mir fern.

Es sucht der

Bruder seine Brüder,

Und kann er helfen,

Hilft er gern.

Fernando hatte gedacht, Florestan sei tot. Er war verschwunden, gefoltert und dem Tod durch Pizarros Hand preisgegeben. Florestans Befreiung steht sinnbildlich auch für die Befreiung der anderen Gefangenen, ist doch Leonores mitfühlender Blick offen auch für deren Leiden. Wenn Leonore den Gefangenen die Ketten abnimmt, hören wir aus der Joseph- Kantate extrahierte Musik. Und wir erleben einen Augenblick exemplarisch vorgeführter Bürgertugenden, die Fernando in seiner Rolle als Repräsentant einer aufgeklärten Monarchie oder eines rechtens konstituierten revolutionären Staates anerkennt und achtet.

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