Michaela Martin - Bonzentochter

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Die 15jährige Sylvie ist entführt worden. Diese schreckliche Nachricht erhält ihre Schwester Martina, als sie von der Arbeit nach Hause kommt. Wer steckt dahinter? Nach dem ersten Schrecken verstärkt sich innerhalb weniger Stunden der Verdacht, dass Sylvie ihre eigene Entführung nur vorgetäuscht haben könnte. Was geschah wirklich?

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Als ich Klaus meinen Eltern vorstellte, sah ich ihren Mienen sofort an, dass sie von ihm alles andere als begeistert waren. Als geübte Tochter bemerkte ich es an den Blicken, die sie sich gegenseitig zuwarfen. Dabei gab es an Klaus auf den ersten Blick überhaupt nichts auszusetzen. Gegenüber meinen Verflossenen hatte er einen sichtbaren Vorteil, er war nämlich deutlich größer als ich, mit 1,86 m überragte er mich um fast zehn Zentimeter. Er hatte keine Glatze, keinen Bauch und er kaute nicht an den Fingernägeln, die dazu noch sauber waren. Dreckige, abgefressene Fingernägel sind bei meinen Eltern ein K.o.-Kriterium. Klaus konnte perfekt mit Messer und Gabel essen, was insbesondere für meinen Vater besonders wichtig war, schließlich hatte er seinen Töchtern schon mit knapp fünf Jahren beigebracht, wie man Hähnchen mit Messer und Gabel zerteilt und isst. Ich denke heute noch mit Grauen an die vielen Übungsstunden in unserer Lieblingskneipe im Dorf. Einmal in der Woche ging es zum Hähnchenessen in unsere Dorfkneipe „Zur glücklichen Henne“. Wenn unser Vater uns in die Anatomie des deutschen Huhns einweihte und uns freundlich zum Zerlegen des knusprigen Hähnchens mit Messer und Gabel aufforderte, hielt unsere Mutter jedes Mal den Atem an. Es dauerte nicht lange und eine ihrer drei Töchter stellte die Frage nach dem „Warum“: „Warum müssen nur wir das Hähnchen mit Messer und Gabel essen? Alle anderen Menschen um uns herum essen es doch auch einfach mit den Fingern!“ Unser Vater antwortete über Jahrzehnte, so lange dauerte es nämlich, bis auch die Jüngste die Anatomie des deutschen Grillhähnchens begriffen hatte, immer gleich: „Erstens sind wir nicht „andere Leute“, sondern die Familie Schneider und die isst Hähnchen mit Messer und Gabel und zweitens werdet ihr es mir noch einmal danken, dass ihr frühzeitig anständige Tischmanieren gelernt habt.“ Aus heutiger Sicht, fast 20 Jahre später, gebe ich ihm Recht. Vor kleineren Missgeschicken blieben wir alle nicht verschont, auch unser Vater nicht. Der eine oder andere Hähnchenschenkel flog schon mal eine letzte Runde und landete auf dem Boden, statt in unserem Magen. Die anderen Gäste verfolgten das Schauspiel aus sicherer Distanz mit einer Mischung aus Mitleid und Bewunderung.

Klaus allerdings hat eine ganz besondere Eigenschaft, die in unserer Familie nicht besonders ausgeprägt ist. Er kann gut zuhören und er quatscht nicht dazwischen, wenn sich andere Leute unterhalten, sondern wartet, bis man ihn aufmunternd anschaut. Allein wegen dieser Eigenschaft hätten ihn meine Eltern eigentlich lieben müssen. Ich vermute jedoch, dass sie ihm diese Rücksichtnahme als Schwäche auslegten. Tatsache ist, dass Klaus im Kreis unserer Familie deutlich weniger Gesprächsanteile hat als alle anderen Familienmitglieder. Wenn er allerdings zu Wort kommt, dann verschafft er sich auch Gehör. Er redet nur, wenn er gefragt wird oder wenn er etwas von „Bedeutung“ zu sagen hat. Meist sitzt er schweigend in unserer Runde, was meine Mutter zu der Bewertung veranlasste: „Der arme Klaus!“

Ich kann es schon nicht mehr hören, immer heißt es: „Der arme Klaus, kommt bei dir nicht zu Wort!“ Der arme Klaus muss waschen, kochen, putzen, der arme Klaus dieses und der arme Klaus jenes. Ich komme mir schon vor wie eine Xanthippe. Schließlich kann ich ja nichts dafür, dass der Mann den Mund nicht aufbringt, von mir aus kann er reden, so viel er will. Ich bin mir fast sicher, dass meine Mutter inzwischen die Vorteile von Klaus zu schätzen weiß. Wahrscheinlich ist sie sogar der Meinung, dass Klaus eine nettere, liebenswürdigere Frau verdient hätte als ihre älteste Tochter, aber sie nimmt ihn nach wie vor nicht ganz für voll. Klaus ist einfach zu nett, um von meiner Familie hoch geschätzt zu werden.

Ich nehme mir fest vor, Klaus heute Abend besonders liebevoll zu begrüßen, auch dann, wenn er mit zig Einkaufstüten vor mir steht. Auf keinen Fall darf ich heute meckern, selbst dann, wenn er wieder einmal die ganze Lebensmittelabteilung des Kaufhofes am Marienplatz aufgekauft hat und ich heute schon weiß, dass wir einiges davon spätestens am Mittwoch wegschmeißen müssen, weil wir es gar nicht alles aufessen können.

Klaus gehört zu der ungewöhnlichen Sorte Mensch, die mit ständig wachsender Begeisterung durch die Lebensmittelabteilungen sämtlicher Einkaufshäuser Münchens geht. Dabei besteht immer die Gefahr, dass er einem wahren Kaufrausch erliegt. Er scheint geradezu magisch angezogen von den Delikatessen der Frischwarenabteilungen seiner bevorzugten Lebensmittelhändler. Egal ob Fleisch, Fisch, Käse, Obst oder Gemüse, Klaus hat an allem seine Freude. Geradezu glücklich ist er, wenn ihm kleine Kostproben angeboten werden. Er nimmt sich gerne die Zeit und so kann er Stunden in der Lebensmittelabteilung zubringen. Was Lebensmittel angeht, verhält sich Klaus total atypisch zu seinem sonstigen Charakter, denn in allen anderen Lebenslagen neigt er zu großer Sparsamkeit, um das Wort Geiz zu vermeiden.

Ich dagegen werde bei Lebensmitteleinkäufen von der reinen Vernunft geleitet. Zielstrebig gehe ich von Regal zu Regal und kaufe die Sachen, die mir aufgetragen wurden oder von denen ich weiß, dass sie aufgefüllt werden müssen, weil es unter der Würde meiner Mitbewohner ist, an so profane Dinge wie Klopapier, Wasch- und Putzmittel oder die immer wieder gerne vergessene Zahnpasta zu denken. Ich bin der Gegenbeweis für die Regel, dass jeder, der gerne isst, auch gerne kocht. Tatsache ist, dass meine fehlende Begeisterung für zeitintensive Besuche in den Lebensmittelabteilungen der Münchner Kaufhäuser oder auch Tante-Emma-Läden eher daher rührt, dass ich keine Ahnung vom Kochen habe. Dank der Kochbegeisterung meiner Mitbewohner kann ich mich bisher auch immer erfolgreich ums Kochen drücken, obwohl ich leidenschaftlich gerne esse.

Meine Eltern kochen sehr gut, besonders mein Vater kocht hervorragend und auch sehr gerne. Bei meiner Mutter hält sich die Begeisterung fürs Kochen wie bei mir in Grenzen. Wer sieben Tage in der Woche für fünf Leute kochen muss und für seine Arbeit nur selten Komplimente erhält, der verliert schon einmal die Lust am Kochen. Mein Vater bereitet immer noch mit Begeisterung das Essen zu, bevorzugt natürlich an den Wochenenden. Eigentlich gilt im Hause der Familie Schneider die klassische Rollenverteilung der Nachkriegsjahre. Mit Ausnahme der Essenszubereitung. Beim Kochen übernahm Vater sehr schnell die Vorherrschaft in der Küche. Der Grund dafür lag in einem kleinen Missgeschick unserer Mutter gleich zu Beginn der Ehe: Vater liebte Kalbsleber mit Zwiebeln und Kartoffelpüree. Mutters Versuch, ihrem frisch angetrauten Ehemann das Lieblingsgericht zu bereiten, ging gründlich schief. Die Leber war schwarz wie die Nacht und schmeckte nach Schuhsohlen. Behauptet jedenfalls Vater, Mutter verweist auf den Hang zu Übertreibungen ihres Mannes, wenn diese Geschichte zum wiederholten Male die Runde macht.

Fakt ist, seitdem ich denken kann, ist Vater für alle Fleisch- und Fischgerichte zuständig. Mutter für den Rest, inklusive der Beseitigung aller Schmutzspuren, die ihr Ehemann bei der Zubereitung seiner Gerichte hinterlässt. Vaters üppiger Gebrauch von unzähligen Töpfen, Schüsseln und sonstigen Küchenutensilien führt bei unseren Eltern regelmäßig zu Streit. Selbst seitdem die Spülmaschine in den Haushalt meiner Eltern eingezogen ist, kommt es zu hitzigen Wortgefechten über die Frage der Notwendigkeit, bei der Zubereitung eines einzigen Fleischgerichtes alle Pfannen und Töpfe nutzen zu müssen, die der Haushalt bereit hält. Die Kapazitäten der Spülmaschine reichen nie aus, wenn Vater für seinen Fünfpersonenhaushalt aufkocht. Es bleiben immer Töpfe, Pfannen und viel Geschirr übrig, die Mutter nach den Mahlzeiten mit der Hand abwaschen muss. Leider bleiben auch wir Kinder von der lästigen Reinigungsarbeit nicht verschont. Nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ verdonnert uns Mutter regelmäßig zu Aufräumarbeiten in der Küche.

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