Christian Wehrschütz - Brennpunkt Ukraine

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Brennpunkt Ukraine: Revolution auf dem Maidan, Krim-Krise, Ausrufung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, erbitterte Kämpfe, der Abschuss der Passagiermaschine MH17, brüchige Waffenruhe und zähe Verhandlungen … Die Ukraine ist heute mehr denn je ein gespaltenes Land – ein Land, das ORF-Journalist Christian Wehrschütz wie kein anderer kennt. In den Interviews, die dieses Buch versammelt, spricht er mit einflussreichen Politikern, politischen und militärischen Akteuren – auf Seite der ukrainischen Freiwilligen und der prorussischen Rebellen – sowie „ganz normalen“ Menschen. Es entsteht ein vielstimmiges Porträt der aktuellen Krise, das Bruchlinien, Hintergründe und mögliche Zukunftsszenarien hautnah, ungeschminkt und authentisch verdeutlicht. Zu Wort kommen unter anderen: – Leonid Krawtschuk, erster Präsident der Ukraine – Wiktor Juschtschenko, dritter Präsident der Ukraine – Pawlo Klimkin, Außenminister der Ukraine – Ina Kirsch, European Centre for a Modern Ukraine – Jack F. Matlock, ehemaliger US-Botschafter in Moskau – Dmytro Firtasch, ukrainischer Oligarch – Boris Litwinow, Parlamentschef der „Volksrepublik Donezk“ – Semen Sementschenko, Kampfverband „Bataillon Donbass“ – Margarete Seidler, Volkswehr Donbass – Bewohner von Slowjansk und Donezk

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Wann war eigentlich das Abkommen reif für die Unterzeichnung? Nämlich insofern, als man hätte sagen können: Okay, abgesehen von ein paar Punkten, die Sie auch genannt haben, hätte man unterschreiben können. Und welche Rolle bei der Verzögerung der Unterzeichnung spielte eigentlich der Fall der Timoschenko, also die Frage der Freilassung von Julija Timoschenko, die in Charkiw im Gefängnis saß? Hat das die Verhandlungen, die Unterzeichnung substanziell verzögert?

Im März 2012 war das Abkommen technisch fertig. Da wurde zunächst der Teil zum Freihandelsabkommen zwischen Kljujew und De Gucht12 paraphiert – also 2012 war man eigentlich so gut wie fertig –, und noch einmal das ganze Abkommen durch den Außenminister einen Monat später.

Das Freihandelsabkommen?

Erst gab es das Freihandelsabkommen. Die EU braucht grundsätzlich mindestens ein halbes oder ganzes Jahr, um Abkommen zu übersetzen, linguistisch zu prüfen, den Mitgliedsstaaten vorzulegen und so weiter und so fort. Also es gab da eigentlich keine weitere Verzögerung. Wenn wir uns ansehen, welche die Voraussetzungen waren, gab es die sog. „Füle-Liste“ mit mehr als 70 Punkten, die damals zwischen Kljujew und Füle erarbeitet worden und nun abzuarbeiten war. Die war bis auf zwei Punkte, also die endgültige zweite Lesung der Reform der Generalstaatsanwaltschaft und die Freilassung von Timoschenko, erfüllt. Timoschenko, da hat sich Janukowitsch entsetzlich schwer damit getan. Da war der erste Schritt die Freilassung von Luzenko13, der ebenfalls im Gefängnis saß, der wegen Korruptionsvorwürfen ja verurteilt worden war. Es wurde damals von Kljujew und Füle durchgesetzt, dass er freikam. Aber bei Timoschenko ging es im August 2013 zwischen „wir lassen frei“ und „wir lassen nicht frei“ immer wieder hin und her. Janukowitsch hatte eine panische Angst vor Timoschenko und der Möglichkeit, dass sie ihn stürzen würde. Er hatte nie gedacht, dass es auch ein anderes Szenario geben könnte. Das spielte gewiss eine Rolle.

Aber es war nicht der entscheidende Punkt für die Nichtunterzeichnung. Das Problem war, dass die Ukraine im Herbst 2013 vor dem Staatsbankrott stand. Und die Verhandlungen mit dem IWF waren weitestgehend gescheitert, weil der IWF forderte, Sozialleistungen zu kürzen, Leute zu entlassen und die Strom- und Gaspreise für die Zivilbevölkerung zu erhöhen, die es sowieso schon schwer hatte. Und das war für die Regierung unter Janukowitsch nicht annehmbar. Eine andere Forderung war, die Griwna freizugeben und damit die Währung deutlich abzuwerten, was ebenfalls zur weiteren Verarmung der Menschen geführt hätte. Nachdem man unter Janukowitsch am Ende sogar schon so weit war, die meisten dieser Punkte zu erfüllen, hat der IWF neue Forderungen gestellt und ebenfalls auf der Freilassung Timoschenkos bestanden. Und es wurden immer wieder neue Forderungen erhoben, statt einen neuen Standby-Kredit zu geben, wobei hinzuzufügen ist, dass dieser Standby-Kredit eigentlich dazu dienen sollte, zum größten Teil die Schulden, die die Ukraine beim IWF hatte, zurückzuzahlen. Man hatte im Herbst kein Geld und musste die Schulden bedienen, um nicht einen Staatsbankrott zu haben.

Gleichzeitig haben die enormen Gaspreise, vor denen die Ukraine stand, die Industrie im Donbass14 unter erheblichen Druck gesetzt. Man konnte nicht mehr wirtschaftlich produzieren. Da hat Russland die Schwäche von Janukowitsch ausgenutzt und gesagt: Wir geben dir das Geld und du kriegst eine Reduzierung deiner Gaspreise, wenn du das Assoziierungsabkommen nicht unterschreibst. Und in dem Moment hat Janukowitsch nicht gesagt: Wir unterschreiben. Er hat gesagt: Wir setzen die Unterschrift aus. Wir können es jetzt nicht unterschreiben. Wir müssen das Problem mit Russland zunächst klären. Man darf eines nicht vergessen: Es gab einen Handelskrieg zwischen der Ukraine und Russland, der intensiv Mitte August 2013 begonnen hatte, als Russland die meisten Waren aus der Ukraine nicht mehr ins Land ließ und die ganzen Güter, Lebensmittel und Ähnliches, an der Grenze standen und verdarben. Und auch die Metallindustrie konnte ihre Produkte nicht mehr in die Ukraine liefern. Da fing das Ganze schon an. Damals, ein Jahr vorher schon, hatte die Regierung Asarow die EU gebeten, förmlich gebettelt, bei den Verhandlungen mit den Russen zu helfen. Die EU hat damals gesagt: Nein, es ist eure Angelegenheit mit den Russen zu verhandeln. Ihr müsst wissen, was ihr wollt. Es gibt einen bilateralen Vertrag zwischen euch und der Europäischen Union, der geht die Russen nichts an, und uns gehen eure Verträge mit den Russen nichts an, solange diese konform sind. Aber Freihandelsabkommen innerhalb der GUS sind kompatibel mit dem Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union. Deshalb haben wir keine Probleme, also klärt eure Probleme mit den Russen selbst.

Würden Sie sagen – weil das immer eine Debatte war –, Janukowitsch wollte unterschreiben, aber er konnte nicht, weil er sich in einer Sandwichposition zwischen dem Druck Russlands und der Europäischen Union, die nicht bereit war zu helfen, befand?

Janukowitsch war gespalten in der ganzen Sache. Er fühlte sich eigentlich sehr wohl in seiner neutralen Position. Er kam an einen Punkt, an dem er diese nicht halten konnte und eine Entscheidung treffen musste. Von beiden Seiten wurde an ihm gezogen. Es gab die Oligarchen, die gerne nach Europa wollten, und es gab die Oligarchen und die Russen, die ihn absolut davon abhalten wollten. Und die Position änderte sich die ganze Zeit. Wir haben damals in der Europäischen Union einen, im Nachhinein betrachtet, großen, großen Fehler gemacht. Wir haben uns damals dem Dialog mit Janukowitsch verweigert. Wir haben ihn wegen Timoschenko isoliert. Und die Russen haben ihn hofiert, die ganze Zeit mit ihm gesprochen. Und er fühlte sich nicht sicher mit den Europäern. Die Europäer waren ihm fremd und er wusste nicht, ob er ihnen vertrauen konnte. Dieses Vakuum des fehlenden Dialogs hat nicht dazu geführt, Janukowitsch davon zu überzeugen, dass er dieses Abkommen unterschreiben muss. Es konnte morgens so sein, dass er unterschreiben wollte, und abends war die Situation schon wieder eine andere. Er war wirklich extrem gespalten, genau wie das Land.

Warum hat Russland, als die Ukraine wirklich davor stand, auf diesem Gipfel in Vilnius zu unterzeichnen, einen derartigen Druck auf die Ukraine bzw. Wiktor Janukowitsch ausgeübt? Hat das mit geopolitischen Überlegungen zu tun, sprich der Zollunion, die Russland betreibt, oder aber gibt es auch wirklich konkrete Schädigungen russischer Wirtschaftsinteressen durch dieses Assoziierungsabkommen? Davon ist von russischer Seite immer wieder die Rede, aber es gibt relativ wenig konkrete Analysen von russischer Seite, wo konkrete Schädigungen liegen sollten, die ich gesehen habe.

Russland hat nie daran geglaubt, dass die Ukraine so weit gehen würde, dieses Assoziierungsabkommen zu unterschreiben. Vor allem weil, wie gesagt, das Assoziierungsabkommen bei seiner vollständigen Implementierung die Vorstufe für einen Beitritt zur Europäischen Union ist und viele Oligarchen viel zu verlieren hatten. Russland hat nie daran geglaubt. Als es dann doch im August 2013 klar war, dass die Ukraine unterschreiben würde und sogar vermutlich bereit sein würde, Timoschenko dazu freizulassen, hat man den Druck erhöht.

Für Russland spielt die Ukraine eine geopolitische Rolle. Das ist ein ganz wesentliches Element. Geopolitisch ist die Ukraine wegen ihrer Rolle als Tor zum asiatischen Raum wichtig, der sowohl für die Europäische Union als auch für Russland von erheblicher Bedeutung ist.

Ein anderer Punkt, der wichtig für Russland ist: In der sowjetischen Zeit hat man die Ukraine als technisches Gehirn Russlands bezeichnet. Ingenieure oder Ingenieurschmieden waren in Charkiw, Dnipropetrowsk, dort kam die ganze Militärtechnik her, da kam die neue Entwicklung her. Man brauchte diese Ingenieure, man brauchte diese Zentren. Aus sowjetischer Zeit erhalten ist auch, dass die Produktion für wesentliche Elemente des militärischen Industrie-Komplexes vor allem im Ostteil der Ukraine platziert war. Es gibt bis heute kleine Waffenschmieden, die für die russische Militärwirtschaft existenziell sind, die gerade im Osten der Ukraine liegen. Ein Raketenantrieb scheitert manchmal am kleinsten Teilchen, das in Handfertigung produziert werden muss. Zum Beispiel befand sich eine solche Fabrik in Snezhny und nur Leute mit zwanzigjähriger Ausbildung sind in der Lage, diese Teile zu produzieren. Und Russland brauchte diese Industrie.

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