Mit einem gewinnenden Lächeln sprang er von der Yacht zu ihr auf den Steg und setzte sich gemeinsam mit ihr auf die Planken. Er redete mit Carina. Schnell und viel. Zunächst über das, was sie von ihm wünschte, nämlich über seine Unterstützung beim Kauf eines Bootes. Danach wurde die Unterhaltung immer privater und intimer.
Leicht nach vorne gebeugt hörte sich Carina Matthias’ Sorgen an. Matthias war verheiratet. Schon seit vielen Jahren. Doch leider hatte sich die Beziehung der beiden Ehepartner abgekühlt. Und im Bett lief schon lange nichts mehr. Carina war eine besonders leidenschaftliche Frau. Obwohl sie keinen festen Partner besaß holte sie sich von einem guten Freund immer dann, wenn es mal passte, das was ihre Lüsternheit von ihr abverlangte, das was ihr Körper so nötig brauchte wie das Sonnenlicht und das tägliche Brot.
Anfänglich bedauerte sie Matthias. Aber ihr Gespräch wurde noch intimer. Matthias erzählte, wie er sich in seiner Jugend die Hörner abstieß. Aber das reichte bei weitem nicht. Denn in jenem Gespräch auf dem Steg am Hafen offenbarte sich Carina ein Mann in seinen besten Jahren, der noch immer auf der Suche nach der Erfüllung seiner Lust war. Dem dazu aber ganz offensichtlich die Partnerin fehlte.
Carina berichtete aus ihrem Leben und wie sie es schaffte, nicht ständig sich selbst befriedigen zu müssen. Sie besaß ein ihrer Meinung nach schon ziemlich aufregendes Sexualleben. Das sie auch erfüllte. Dabei musste sie jedoch unumwunden zugeben, dass sie ihrer Lust stets nachgeben musste, um ihrer Umwelt nicht durch schlechte Laune auf den Wecker zu gehen. Matthias’ Blick wurde mit jedem Satz, mit jeder Minute verliebter. Carina merkte es. Er betrachtete an diesem Nachmittag jeden Zentimeter an ihrem Körper, der nicht von Stoff bedeckt war.
Ein tiefes Begehren machte sich in ihm breit. Er versuchte krampfhaft, sein Glied unter Kontrolle zu halten, damit es nicht seine Gedanken verriet. Aber dazu war es längst zu spät. Der dünne Stoff der Badehose konnte längst nicht das verbergen, was sich zwischen seinen Beinen abspielte. Carina sah sehr wohl, was in der Mitte ihres Gesprächspartners passierte. Sie nahm es mit einem Lächeln zur Kenntnis. Ihr Herz öffnete sich dabei immer weiter für Matthias. Und als ihr Gespräch abrupt zu Ende war - der Eigentümer der Yacht, welche Matthias bearbeitete, traf ein -, verabredeten sie sich dazu, dass Matthias Carina bei der Begutachtung des Bootes begleiten würde.
Nun also war der Tag gekommen. Carina zählte die Minuten bis zu Matthias’ Eintreffen. Er würde pünktlich sein. Das hatte er versprochen. Eher untypisch für eine Frau, das sagten ihr zumindest ihre männlichen Bekanntschaften immer wieder, hatte sich Carina bereits eine Viertelstunde vor dem Termin komplett fertig gemacht. Sie wartete nun sehnsüchtig darauf, dass es klingelte.
Und tatsächlich. Matthias war pünktlich. Überpünktlich. Carina zuckte beim ersten Ton der Klingel zusammen. Dann schnappte sie sich ihre Handtasche und ging aus dem Haus. Matthias wartete am Fahrzeug auf sie, hielt galant die Tür zur Beifahrerseite auf, erwartete sie in einem weißen Poloshirt mit heller Leinenhose. Ganz so, als wäre er bereits der Kapitän des zukünftigen Schiffes.
Die kurzen Ärmel seines Poloshirts umspielten seine kräftigen Muskeln an den Oberarmen. Das nahm Carina sofort wahr, als sie in sein Auto stieg.
“An den Rhein, bitte!“, sagte Carina lächelnd, als Matthias endlich hinter dem Lenkrad Platz genommen hatte.
Matthias musste zunächst seine Augen von Carinas Beinen losreißen. Ihre langen sonnengebräunten Beine wurden von dem leuchtenden Gelb ihres Sommerkleides derartig stark betont, dass Matthias ernsthafte Schwierigkeiten mit seiner Selbstbeherrschung bekam.
Carina deutete auf den Zündschlüssel und grinste Matthias an.
“Hier startet man ein Fahrzeug!“, sagte sie süffisant.
Matthias blickte ihr in die Augen, dann auf ihren Finger, dann auf den bereits im Zündschloss steckenden Schlüssel. Carina lachte herzhaft. Endlich startete Matthias den Wagen und fuhr los.
Obwohl es sich um einen ausreichend großen Mittelklassewagen handelte schaffte es Matthias immer wieder, auf der Mittelarmlehne mit seinem Unterarm an Carinas Arm und an ihrer Hand entlang zu streichen. Selbst wenn er sie nicht berührte glaubte Carina zu spüren, dass sich ihre Härchen aufstellten. Es war ihr sehr angenehm. Und es waren sehr erotische Momente.
„Sag mal, was sagt eigentlich deine Frau dazu, dass wir hier miteinander unterwegs sind?“, wollte Carina wissen.
Matthias zuckte zusammen. Auweia. Da hatte sie wohl die falsche Frage gestellt. War nun die gute Stimmung im Fahrzeug dahin? Matthias blickte auf, schaute zu ihr herüber, dann wieder ernsthaft geradeaus auf die Straße. Es dauerte einige Sekunden, bis er zu reden begann.
“Sie weiß nicht, was ich hier mache. Ich habe ihr nichts davon erzählt. Ganz ehrlich, ich habe ein schlechtes Gewissen. Und trotzdem freute ich mich auf diesen Tag wie ein Schneekönig.“
“Aha, du auch!“, war alles, was Carina nachschieben konnte.
„Welcher Mann würde sich nicht freuen, mit einer so attraktiven Frau unterwegs sein zu dürfen. Da bin ich doch stolz.“
“Und was passiert, wenn deine Frau rauskriegt, was du hier machst?“
Carina grinste bei der Frage. Irgendwie spürte sie, dass sie Macht über Matthias hatte. Sie kapierte auch, dass sie diese Macht wohl schon längst auf ihn ausübte. Sein Verhalten, seine Blicke ließen eindeutig darauf schließen, dass er in sie verliebt war. Gut so, dachte sie. Und war selbst schon sehr erregt.
„Ich glaube, das gebe ein ganz ordentliches Donnerwetter zu Hause. Aber lass uns doch nicht gerade darüber reden. Hoffen wir, dass es nicht soweit kommt.“
“Du hast mir bei unserem letzten Gespräch im Hafen erzählt, dass bei dir zu Hause nichts mehr läuft. Was machst du eigentlich, wenn es über dich kommt?“, wollte Carina wissen.
Und sie wusste, dass sie mit dieser Frage das vorangegangene Thema nur fortsetzte. Aber eben mit den Mitteln ihrer Macht über Matthias.
Matthias überlegte einige Minuten. Die Dauer seiner Überlegungen schien Carina sehr lange zu sein. Dann blickte er zu ihr herüber, schaute ihr in die Augen, dann wieder geradeaus nach vorne auf die Straße.
“Warum bist du plötzlich so ruhig geworden? Ich hab dir doch eine einfache Frage gestellt!“
“Ich weiß nicht, wie ich darauf antworten soll.“
“Erzähl doch einfach.“
”Da gibt es wenig zu erzählen. Ich habe oft Lust. Aber weil ich sie ja mit meiner Frau nicht ausleben kann, muss ich mir ständig etwas einfallen lassen.“
“Und was?“
Carina fühlte, wie sie schon ziemlich feucht wurde. Die Unterhaltung törnte sie kräftig an.
“Nun, was ich nicht mache ist, dass ich gegen Geld meine Lust ablade.“
Carina blickte ihn an und hob die Augenbrauen. Denn die eigentliche Antwort fehlte noch.
“Also, wenn ich ehrlich sein soll, ich hol mir zweimal am Tag einen runter. Morgens unter der Dusche. Und abends im Bett. Ich geh oftmals viel später ins Bett als meine Frau. Dann kann ich ungestört unter der Decke wichsen.”
“Oh je, das ist doch auch kein Zusammenleben, wenn deine Frau so ignorant auf dein Problem reagiert.“
„Wir haben schon oft darüber gesprochen. Aber wir bekommen keine vernünftige Lösung zustande.“
Matthias wurde etwas lockerer. Nun wollte er von Carina wissen, wie sie mit ihrer Sexualität umging, wenn sie es nicht mehr aushielt. Carina erzählte frei weg von ihren Abenteuern. Redete davon, wie sie auch mal einen Swingerclub besuchte, wenn ihr ein Mann alleine nicht mehr ausreichte. Und sie sprach auch darüber, dass sie ohne Sex nicht leben konnte.
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