Ein mythischer Ahnherr: Aeneas Ein mythischer Ahnherr: Aeneas Eine kleine Verssequenz der Ilias (20, 302 - 308) machte ihn zum Stammvater der Römer – den trojanischen Helden Aeneas. Denn sie verkündet, er werde den Untergang seiner Vaterstadt überleben. Darauf stützte sich die spätere Überlieferung, der Sohn der Göttin Venus sei der Katastrophe entronnen, nach langen Irrfahrten nach Italien gelangt und habe dort die Stadt Lavinium und eine Herrscherreihe begründet, an deren Ende Romulus stand – der legendäre Gründer der Ewigen Stadt. Den Römern ermöglichte der fiktive Ahnherr, gleichberechtigt in den Kulturkreis der Hellenen (denen alle fremden Völker als „Barbaren“ galten) einzutreten. Denn die Abstammung von den Trojanern und der Welt Homers adelte in den Augen der Griechen die Ursprünge der Tiberstadt. Bereichert wurde die Sage um nationalrömische Züge; so diente die unglückliche Liebe zwischen dem Helden und Dido, der königlichen Gründerin von Karthago, zur Erklärung der späteren Erbfeindschaft zwischen Römern und Puniern. Besondere Bedeutung besaß diese Tradition für Augustus, der sein Geschlecht auf den homerischen Ahnherrn zurückführte; unter seiner Regierung schuf Vergil die „Aeneis“, das römische Nationalepos, in dem die Taten und Tugenden des „pius Aeneas“ verherrlicht werden, des Stammvaters der Römer und ihres Herrscherhauses.
Der legendäre Stadtgründer: Romulus
Fremde Tyrannen: Die Tarquinier
Der erste Künstler Roms: Vulca
Die Vertreibung der Könige: Brutus d. Ä.
Der erste Held: Camillus
BAUTEN DER RÖMISCHEN FRÜHZEIT
Aufstieg zur Weltmacht (295–133 v. Chr.)
Ein Zauderer?: Fabius Maximus Cunctator
Sieg über Hannibal: Scipio Africanus d. Ä.
Ein strenger Moralist: Cato d. Ä.
Das Ende Karthagos: Scipio Africanus d. J.
BAUTEN DER EPOCHE VON 295–133 V. CHR.
Das „Jahrhundert der Bürgerkriege“ (133–30 v. Chr.)
Sozialrevolutionäre Aristokraten: Die Gracchen
Der Retter Roms: Marius
Marsch auf Rom: Sulla
Sieg über Asien: Pompeius
Der Meister der Sprache: Cicero
Ein weltfremder Idealist: Cato d. J.
Einzigartiges Genie: Caesar
Der Mörder Caesars: Brutus d. J.
Zeitkritik: Sallust
Liebe und Macht: Antonius und Kleopatra
DIE KUNST DER BÜRGERKRIEGSEPOCHE
Die Kaiserzeit (30 v. Chr. – 284 n. Chr.)
Der erste Kaiser: Augustus
Ein treuer Gefährte: Agrippa
Förderer der Kunst: Maecenas
Das römische Nationalepos: Vergil
Meister der kleinen Form: Horaz
Poetisches Liebesspiel: Ovid
Politik und Philosophie: Seneca
Ein Kaiser als Künstler: Nero
Apostelfürsten: Petrus und Paulus
Die ersten Flavier: Vespasian und Titus
Herr und Gott: Domitian
Kaiserliche Residenz: Rabirius
Optimus Princeps: Traian
Der schönste Platz der Welt: Apollodorus von Damaskus
Ein düsteres Bild der Zeit: Tacitus
Der Reisekaiser: Hadrian
Ein Philosoph auf dem Kaiserthron: Marc Aurel
Die „Rache Hannibals“: Septimius Severus
Brudermörder: Caracalla
Restitutor Orbis: Aurelian
DIE KUNST DER RÖMISCHEN KAISERZEIT
Die Spätantike (284–565 n. Chr.)
Reichsreform und Christenverfolgung: Diocletian
Der letzte große Bauherr: Maxentius
In diesem Zeichen wirst du siegen: Constantin d. Gr.
Sieg des Christentums: Theodosius d. Gr.
Treuer Sachwalter oder Verräter: Stilicho
Sieg über Attila: Aetius
Anfänge des Papsttums: Leo d. Gr.
Das Ende des Reiches: Romulus Augustulus
Nachblüte der Antike: Theoderich d. Gr.
DIE KUNST DER SPÄTANTIKE
Rom im Mittelalter (565–1450)
Der Konsul Gottes: Gregor d. Gr.
Ein schicksalhafter Hilferuf: Stephan II.
Strahlendes Kleinod: Paschalis I.
Eine schlichte Mauer: Leo IV.
Frauenherrschaft: Alberich und das „Hurenregiment“
Jugendlicher Schwärmer: Otto III.
Der Weg nach Canossa: Gregor VII.
Keine Künstlerfamilie: Die Cosmaten
Radikale Reformideen: Arnold von Brescia
„Weltherrschaft der Päpste“: Innozenz III.
Niederwerfung des Adels: AndaIó Brancaleone
Vorläufer der Renaissance: Arnolfo di Cambio
Tiefer Fall: Bonifaz VIII.
Traum von alter Größe: Cola di Rienzo
Rückkehr der Päpste: Katharina von Siena
Ende des Schismas: Martin V.
DIE MITTELALTERLICHE KUNST IN ROM
Das Zeitalter der Renaissance (1450–1600)
Instaurator urbis: Sixtus IV.
Prunkgräber: Pollaiuolo
Eine skandalöse Familie: Alexander VI. und Cesare Borgia
Kriegsherr und Mäzen: Julius II.
Der neue Petersdom: Bramante
Der Titan: Michelangelo
Glanz der Renaissance: Leo X.
Früh verblüht: Raffael
Die Geburtsstunde des Barock: Vignola
Die Flucht des Petrus: Sixtus V.
Steinerne Wegmarken: Domenico Fontana
DAS ERBE DER RENAISSANCE
Rom im Zeitalter des Barock (1600–1789)
Der letzte Uomo universale: Bernini
Reizvolle Raumschöpfungen: Borromini
DER RÖMISCHE BAROCK
Die Moderne (seit 1789)
Meister des Klassizismus: Canova
Römisches Erbe: Napoleon I.
Die Einigung Italiens: Garibaldi
Im Zeichen der fasces: Mussolini
Der Stellvertreter: Pius XII
DAS KUNSTSCHAFFEN DER MODERNE
Fachbegriffe
Ortsregister
Abbildungsnachweis
Für Elke
Zweifellos erschließen sich geschichtliche Fragestellungen einem breiteren Publikum am leichtesten durch die Beschäftigung mit bedeutenden Persönlichkeiten vergangener Epochen. Das weit verbreitete Interesse an Biografien, aber auch an Lebensbildern im Film und anderen modernen Medien zeigt die ungebrochene Faszination historischer Gestalten auch in einer lesemüden Zeit. Daher erscheint es reizvoll, sich der Entwicklung großer Metropolen in Geschichte und Gegenwart auf diesem Wege anzunähern, in den Einzelschicksalen gleichsam die Biografie der Städte zu malen. Dass Rom am Beginn der geplanten Reihe steht, ist eine Huldigung an die Ewige Stadt, die wie keine andere das geschichtliche, kulturelle und religiöse Interesse aller Epochen erregt hat. Nachfolgende Bände werden sich weiteren Großstädten und Regionen widmen – von Berlin bis Paris, von Kairo bis Istanbul, von Moskau bis New York.
Der Nünnerich-Asmus Verlag hat das Werk in bibliophiler Qualität ausgestattet; ihm sei an dieser Stelle gedankt, ebenso seiner Geschäftsführerin Dr. Annette Nünnerich-Asmus für die bereits in früheren Jahren erprobte gute Zusammenarbeit. Dank schulde ich zudem meiner Frau, die das Werk in seinem Werden mit unermüdlichem Interesse begleitet und gefördert hat, unserem Sohn Jörg für die Mitarbeit am Ortsregister sowie Frau Daniela Hettler für die technische Unterstützung bei der Erstellung des Manuskripts.
Bad Frankenhausen, im November 2012
Stephan Elbern
Die mit * markierten Fußnoten finden Sie am Ende des Bandes.
Keine Stadt auf Erden hat im Lauf der Jahrhunderte die Menschen so in ihren Bann gezogen wie Rom und keine andere ist von der Geschichte mit dem Beinamen der Ewigen ausgezeichnet worden. Denn als einzige verkörperte sie durch mehr als zwei Jahrtausende ein unvergleichliches Kontinuum an Macht: Rom schuf ein Imperium, das von Spanien bis Syrien, von Schottland bis Ägypten reichte; seine Herrscher konnten sich als Herren der Welt fühlen. Auch als das Römische Reich in den Stürmen der Völkerwanderung zerbrach, verlor die Stadt ihre Bedeutung nicht, sondern wurde als Residenz der Päpste zum geistigen und geistlichen Zentrum des christlichen Abendlandes; und als die universale Macht der Kirche schwand, wandelte es sich als Hauptstadt des vereinigten Italien zu einem der Machtzentren des modernen Europa. Die historische Bedeutung Roms spiegelt sich in seinen Bauten: Von der Zeit der Etrusker bis zur Moderne ist jede kunstgeschichtliche Epoche mit großartigen Monumenten vertreten; die bedeutendsten Künstler des Abendlandes wetteiferten, die Stadt mit ihren Werken zu schmücken.
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