Tommy Krappweis - Ghostsitter

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Boah!
Als hätte Tom als Besitzer einer Geisterbahn mit lebendigen Untoten nicht schon genug Ärger am Hals! Dann hat er auch noch Zoff mit Gespenstermädchen Mimi und als Sahnehäubchen macht ihm sein Erzfeind Zoracz mal wieder das Leben schwer: Wer sollte sonst dahinterstecken, dass Katzenfrau Dada innerhalb
weniger Stunden um Jahrzehnte altert?
Beim Versuch, Dada zu retten, findet Tom sich plötzlich in einem verfallenen Schloss wieder – ganz auf sich allein gestellt. Während von seinen Freunden noch immer keine Spur ist, erhält er auf einmal unerwartete Hilfe …

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Die bisherigen Bände dieser Serie Ghostsitter Band 1 Geister geerbt - фото 1

Die bisherigen Bände dieser Serie:

Ghostsitter Band 1: Geister geerbt

Ghostsitter Band 2: Vorsicht! Poltergeist!

Ghostsitter Band 3: Hilfe, Zombie-Party!

Ghostsitter Band 4: Schreck im Spiegelkabinett

Ghostsitter Band 5: Tanz der Untoten

Die Serie wird fortgesetzt!

1. überarbeitete Neuauflage August 2019

Copyright © 2019 by Tommy Krappweis & Edition Roter Drache

Edtion Roter Drache, Holger Kliemannel, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel

edition@roterdrache.org; www.roterdrache.org

Umschlagillustration und Vignetten: Timo Grubing

Umschlaggestaltung: Timo Grubing

Korrektorat: Diane Krauss

Gesamtherstellung: Jelgavas tipografia

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2020

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (auch auszugsweise) ohne die schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

ISBN 978-3-964260-58-1

Inhalt Kapitel 1Übung Schmübung Kapitel 2Verlorene Zeit Kapitel - фото 2

Inhalt

Kapitel 1:Übung Schmübung

Kapitel 2:Verlorene Zeit

Kapitel 3:Odor

Kapitel 4:Ungebetener Besuch

Kapitel 5:Seltsarrm

Kapitel 6:Geisterwecker

Kapitel 7:Die Taschenuhr

Kapitel 8:Der kleine große Tom

Kapitel 9:Zu Hause bei Zoracz

Kapitel 10:Dada

Kapitel 11:Das Getüm

Kapitel 12:Kleine Schritte

Kapitel 13:Wer weiß was warum

Kapitel 14:Whoaa!

Kapitel 15:Der Handel

Kapitel 16:Auf der Flucht

Kapitel 17:Der grüne Punkt

Kapitel 18:Happy Place

Kapitel 19:Verborgene Fähigkeiten

Kapitel 20:Die Treppe

Kapitel 21:Mimi

Kapitel 22:Eine alte Geschichte

Kapitel 23:Die Zwieslerbrut

Kapitel 24:Noch mehr Flure

Kapitel 25:Der Handel

Kapitel 26:Endlich frei

Kapitel 27:Familie

Kapitel 28:Hermina vom Hohenblick

Kapitel 29:Die Gruft

Kapitel 30:Zu Hause

Kapitel 31:Ein weiterer Piks

Kapitel 32:Die Zukunft

Über den Autor

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Kapitel 1 Übung Schmübung Ich hab aber keinen Bock meheheeeer schallte - фото 3

Kapitel 1: Übung Schmübung

Ich hab aber keinen Bock meheheeeer!«, schallte die Stimme des Geistermädchens quer durch den Zirkuswagen. Gerade noch war Mimi mit geschlossenen Augen durch den Raum geschwebt und hatte versucht zu spüren, ob sie sich vor dem Tisch oder auf dem Tisch befand. Tatsächlich war sie aber durch den Tisch hindurchgeschwebt und hatte nichts davon bemerkt. Nun flatterte sie hin und her, und ihre Augen waren nicht mehr geschlossen, sondern genervt gegen die Decke gerollt.

Tom seufzte. »Das versteh ich wirklich gut, Mimi. Aber wenn du deinen Character in World of WerWizards irgendwann mal auch selbst steuern willst, musst du diese Übungen zur Teilmaterialisierung eben regelmäßig machen.«

»Jaja, Übungen, Schmübungen …«, grummelte Mimi wenig schlagfertig, aber dem Gespenst war anzusehen, dass es genau wusste, wie recht Tom damit hatte.

Als Geist der Sorte Apparatio konnte sie sich zwar frei bewegen und ungehindert durch Wände, Böden oder Personen schweben – aber genauso glitt sie eben auch durch alle anderen Dinge hindurch. Etwas festzuhalten, aufzuheben oder auch nur ein paar Zentimeter hin und her zu schieben, war für sie nicht möglich. Das galt für Maus und Tastatur in einem Online Game, aber eben nicht nur dafür – die Sache wurde auch immer problematischer, je näher sich Mimi und Tom kamen. Schon in einer ganz normalen Freundschaft kam es schließlich vor, dass man jemanden mal umarmte, tröstend die Hand auf die Schulter legte oder ein Krabbeltierchen vom Ohr schnippte. Das alles war schlicht nicht möglich für einen Menschenjungen und ein Geistermädchen.

»Boah, ich komm mir voll blöd vor …«, meckerte Mimi, als sie zum vielleicht zwanzigsten Mal durch den Tisch geschwebt war. »Wie lang soll ich das denn jetzt noch machen?«

»So lange, bis du einen Widerstand spürst«, antwortete Tom. »Und nein, ich weiß nicht, wie lange es dauert, aber es lohnt sich! Da bin ich mir ganz sicher, Mimi! Es ist doch super, dass ich diese Zeilen in Vlarads Aufzeichnungen überhaupt gefunden hab.«

»Bin mir da grad nicht so sicher«, murmelte das Geistermädchen.

»Na logo!«, widersprach Tom energisch. »Allein dass ich endlich mal ein bisschen was über Untote lesen durfte, ist ja der Hit. Ich hatte echt schon das Gefühl, ihr wollt mich absichtlich doof halten.«

»Du weißt genau, dass das nicht stimmt«, schnappte Mimi sofort zurück. »Und außerdem mach ich das jetzt schon voll ewig lang! Lahang! Lahahahangweiliiiiiig!«

Tom schaute auf die Zeitanzeige seines neuen Smartphones.

»Ich weiß ja nicht, wie man als Gespenst die Zeit wahrnimmt, aber für uns Normalsterbliche sind viereinhalb Minuten keine Ewigkeit …«

»Pah! Google mal den Einstein, der wird dir erklären, dass Zeit relativ ist. Es kommt immer drauf an, was man gerade tun muss.«

»… oder tun will«, ließ sich da die Stimme von Vlarad dem Vampir vernehmen. Tom und Mimi drehten sich zu ihm herum. »Wenn man etwas muss , scheint die Zeit entschieden langsamer zu vergehen als in Situationen, in denen man etwas gerne tut …«

Der Graf ließ sich für seine Verhältnisse überraschend schlapp auf einem der Küchenstühle nieder. Sonst achtete er eigentlich sehr auf Haltung und einen gräflichen Gesamteindruck, doch jetzt gerade schien ihm das völlig egal zu sein. Er lümmelte sich regelrecht auf den Stuhl, streckte dann die Beine aus und kratzte sich gedankenverloren an der Stirn.

»Du siehst auf jeden Fall gerade so aus, als käme dir die Zeit besonders lang vor, Vlarad«, sagte Tom und setzte sich besorgt zu ihm an den Tisch. »Was ist denn los?«

Auch Mimi kam sofort angeflattert und musterte den erschöpften Vampir.

Der schüttelte traurig den Kopf: »Ich gebe zu, ich bin zerschmettert. Seit Wochen und Monaten forsche ich nun schon an Hop-Teps Lazarus-Serum. Immer wenn ich denke, dass ein Durchbruch kurz bevorsteht, löst sich die Hoffnung auf in ein deprimierend belangloses Wölkchen aus gelblich schimmerndem Nichts. Wenn das so weitergeht, rechne ich mit dem Schlimmsten.«

»Oh je …«, murmelte Mimi. Tom wusste natürlich genau, was sie fühlte. Ohne das kostbare Lazarus-Serum würde die Mumie ihr untotes Leben nicht erhalten können und unweigerlich zu Staub zerfallen.

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