Erik Lorenz - Liselotte Welskopf-Henrich und die Indianer

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Ein Leben für die Indianer Vielen Menschen in Ost und West wird der Film «Die Söhne der Großen Bärin» ein Begriff sein. Fast in Vergessenheit geraten zu sein scheint jedoch die Autorin, welche die Vorlage zum Film lieferte und damit eines der populärsten Jugendbücher der DDR schuf (das sich aber auch im Westen Deutschlands und in vielen anderen Ländern großer Beliebtheit erfreute): Liselotte Welskopf-Henrich. Das Verhältnis Liselotte Welskopf-Henrichs zu den Ureinwohnern Nordamerikas war geprägt von lebenslanger, leidenschaftlicher Anteilnahme und von wissenschaftlichem Interesse. Diese Verbundenheit spiegelt sich in ihren Büchern wider, in denen sie sich auf Grundlage von genauer Forschung um eine kulturhistorisch richtige und gerechte Darstellung der Indianer bemühte. Sie versuchte, auf deren Probleme aufmerksam zu machen und setzte sich aktiv für eine Verbesserung ihrer Lebensumstände ein. Erik Lorenz erzählt das Leben der außergewöhnlichen Autorin und Wissenschaftlerin – sie war Professorin für Alte Geschichte – und zeigt die Quellen und Beweggründe für ihr belletristisches Schaffen auf. Dabei kommt Liselotte Welskopf-Henrich sehr oft auch selbst zu Wort: in Zitaten oder ganzen Aufsätzen, die in diesem Buch teilweise zum ersten Mal veröffentlicht werden.

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13Stark, Isolde: Konferenzband, S. 250.

Welskopf-Henrich suchte sich immer genau die Leute aus, die sie für ihre eigenen Arbeiten brauchte oder haben wollte. So auch Gert Audring, der im Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie arbeitete. Ob sich Welskopf-Henrich damit den Unwillen des Institutsdirektors Hermanns zuzog, kümmerte sie nicht weiter. Hermanns Macht war ohnehin eingeschränkter als bisher: Die »Sozialen Typenbegriffe« unterlagen nicht mehr der Planung des ZIAGA. Welskopf-Henrich kam für das Projekt in noch bedeutenderem Maße als zuvor selbst auf und sicherte sich so eine größere Unabhängigkeit. Diese Unabhängigkeit, die es ihr auch erlaubte, private Mitarbeiter einzustellen, wurde Welskopf-Henrich vor allem durch ihre solide finanzielle Situation ermöglicht, die auf ihren belletristischen Erfolgen beruhte. Das Geld, das sie durch ihre Bücher und den Film »Die Söhne der Großen Bärin« verdiente, gab sie nahezu komplett für ihre wissenschaftlichen Projekte aus. Da die Projekte somit nicht von den Genehmigungsprozeduren der bürokratischen staatlichen Wissenschaftsorganisation abhingen, brauchte Welskopf-Henrich keine Reglementierungen zu fürchten.

Die Wissenschaftler, die für sie arbeiteten, schätzten sie sehr, so dass sie sich stets mit Freuden an ihren Projekten beteiligten. Sie wussten, dass da jemand die Fäden in der Hand hielt, der selbst fleißig arbeitete und den Überblick besaß. Und Liselotte Welskopf-Henrich hat in der Tat unglaublich viel gearbeitet; in Phasen extremer Belastung aß sie Kaffeepulver, um sich wachzuhalten.

Auch Detlef Rößler war einer ihrer Mitarbeiter und über lange Zeit Welskopf-Henrichs Assistent. In regelmäßigen wissenschaftlichen Beratungen und intensivem, auch politischem, Gedankenaustausch lernte er sie gut kennen. In einem Gespräch mit dem Autor beschrieb er Welskopf-Henrich als kleinere, etwas korpulente, freundlich-zurückhaltende, ein wenig mütterlich und einfach wirkende Frau mit einem gütigen Gesicht, die sich gern an der Natur erfreute. Doch in den zahlreichen Diskussionen mit ihr sei ihm die wahre Größe dieser Frau wieder und wieder bewusst geworden.

Liselotte Welskopf-Henrich erlaubte sich auch ein wenig Luxus: So fuhr sie prinzipiell Taxi; auch wenn es nur kurze Strecken zurückzulegen galt. Aber auf der anderen Seite war sie völlig einfach und genügsam in ihrer Lebensweise. Ging sie einkaufen, zog sie beispielsweise gern mit einem alten Kinderwagen los.

»Sie hätten die Frau mal sehen sollen, wenn sie um die Ecke kam!«, erinnerte sich Welskopf-Henrichs Kollege Audring lachend. »Sie hatte so einen grauen Mantel an, ein Tuch um den Kopf und einen klassischen Haarknoten, und dann dieser tiefe Kinderwagen mit solchen kleinen Rädern. Dass das die reichste Frau von Treptow war, hätte man nie geglaubt, weil sie eben ziemlich bescheiden aussah. Absolut bescheiden im Äußeren und dann ganz versessen auf ihre Schriftstellerei.«

Walter Eder beschreibt seine Erinnerung an Welskopf-Henrich wie folgt:

Sie hatte sehr wache Augen, aber sehr strenge Augen. Sie konnte sehr streng auf einen schauen und war aber – in den paar kurzen Stunden, in denen ich mit ihr sprechen durfte – eine eigentlich ganz freundliche Frau. 14

14Stark, Isolde: Konferenzband, S. 299.

Welskopf-Henrich gewährte ihren Mitarbeitern viele Freiheiten, nicht nur hinsichtlich der Arbeitsweise, sondern auch, was die Beiträge für die verschiedenen Bände betraf, deren Herausgeberin sie war.

Rößler selbst war zu Beginn seiner Zusammenarbeit mit Welskopf-Henrich noch sehr jung und verfasste in der »Hellenischen Poleis« seinen ersten größeren Aufsatz. Dennoch ließ ihm Welskopf-Henrich völlig freie Hand. Lediglich einige Füllwörter wie »und« oder »auch« strich sie aus dem fertigen Aufsatz ­­­– sehr zur Unzufriedenheit des damaligen Anfängers Rößler, der letztendlich jedoch sämtlichen Korrekturen beipflichtete. Dank ihrer Tätigkeit als Autorin wusste Welskopf-Henrich, wie man verschiedene Dinge am besten darstellte und konnte sich auf der Bühne der Sprache und Formulierungen sicher bewegen.

Bei wissenschaftlichen Problemen diskutierte Welskopf-Henrich lebhaft, versuchte bei kleineren Meinungsverschiedenheiten jedoch nicht, ihre Diskussionspartner zu überreden. Unter ihren Angestellten und Kollegen galt sie als tolerant. Dies betont auch Stark, die unter Welskopf-Henrich ihre Doktorarbeit verfasst hat.

Für Rößler war der für die DDR ungewöhnliche »Hauch von Internationalität« beeindruckend, der durch das Haus Welskopf-Henrichs wehte. Kam eine Diskussion angesichts einer schwierigen Fachfrage ins Stocken, griff sie häufig zum Hörer, um beispielsweise János Harmatta, einen berühmten Altertumswissenschaftler aus Budapest, oder andere weltweit tätige Kollegen und Bekannte anzurufen und deren Meinung zu der aufgeworfenen Frage einzuholen.

Zu verschiedenen Anlässen lud sie auf eigene Kosten Kollegen aus aller Welt nach Berlin ein, damit diese an Tagungen oder Kolloquien mit Vorträgen teilnehmen konnten. Die Studenten lernten bei solchen Gelegenheiten internationale Leistungsstandards kennen und genossen die aufgeschlossene Atmosphäre sowie die sachlich-freundlich geführten Diskussionen, die nach Stark »bemerkenswert frei von der Ideologie des Marxismus-Leninismus« waren. 15

15Stark, Isolde: Konferenzband, S. 237.

Oft wurden die Kollegen auch direkt zu Welskopf-Henrich nach Hause eingeladen. Bevor aber Welskopf-Henrichs Gäste zwecks Diskussionen im großen Besprechungsraum Platz nehmen konnten, mussten sie erst einmal in ihr Haus am Rande des Treptower Parks gelangen. Das gestaltete sich oft als abenteuerliches Unterfangen, denn Welskopf-Henrich besaß einige große Schäferhunde, die selbst bei ihren Freunden gefürchtet waren. Wenn man die Klingel neben dem Gartentor drückte, stürzten zuerst einmal die Hunde ans Tor. In den meisten Fällen wurden sie dann von Welskopf-Henrichs Mann Rudolf weggesperrt, bevor der Besuch das Grundstück betreten konnte.

Liselotte WelskopfHenrich mit ihrer Schäferhündin Unni Ein tschechischer - фото 6

Liselotte Welskopf-Henrich mit ihrer Schäferhündin Unni

Ein tschechischer Althistoriker, dessen fachliche Kompetenz Welskopf-Henrich sehr schätzte und den sie oft zu Vorträgen einlud, wohnte und schlief einige Nächte im Dachzimmer ihres Hauses. Während seines Besuches war Welskopf-Henrich eines Abends unterwegs, und die Hunde liefen frei auf dem Gelände umher, da in der Gegend viel gestohlen wurde. Als Welskopf-Henrich nach Hause kam, belagerten die Hunde die Tür des Dachzimmers; ihr Gast hatte sich vor lauter Angst von innen mit Tischen und Matratzen verbarrikadiert. Dass er mit den Hunden nicht umgehen konnte, nahm sie ihm sogar etwas übel.

Ganz im Gegensatz zu einem rumänischen Kollegen: Er kam eines Tages nichtsahnend auf ihren Hof, als er sie besuchen wollte, und ehe er sich versah, stürzten die Hunde auf ihn zu. In barschem Ton rief er ihnen auf rumänisch »Sitz!« zu, und – sie saßen. Seitdem sprach sie mit größter Hochachtung von ihm.

Natürlich stand auch Welskopf-Henrich nicht mit allen Menschen auf gutem Fuß. Zu ihren erklärten Gegnern gehörte der Gutachter ihrer Habilitation, der klassische Philologe Werner Hartke (1907-1993), späterer Rektor der Humboldt-Universität und Präsident der Akademie der Wissenschaften, der ihr nach ihren eigenen Schilderungen manchen Stein in den Weg legte und ihre wissenschaftliche Arbeit störte. 1954 lehnte Hartke ihre Habilitationsschrift mit dem Titel »Marx, Engels, Lenin und Stalin über die Sklavenhaltergesellschaft« als nicht ausreichend ab. In diesem Projekt hatte Welskopf-Henrich sämtliche Äußerungen von Marx, Engels, Lenin und Stalin zur Antike und zum Alten Orient zusammengesellt und kommentiert. Welskopf-Henrich war sich der Höhe des gesteckten Zieles wohlbewusst: Nach 23 Jahren fachfremder Tätigkeit wollte sie mit der Arbeit in die Alte Geschichte zurückkehren und das Fach selbst unterrichten. »Der Grund für dieses Versagen liegt offensichtlich darin, dass Dr. Welskopf keinen genügenden Kontakt mit der lebendigen praktischen Forschung gehabt hat«, stellt Hartke dann auch fest. 16Zwar würdigte er den »imponierenden Fleiß«, »die gestalterische Kraft« und das zweifellos vorhandene Talent Welskopf-Henrichs. Allerdings sei die Arbeit mit über 600 Seiten bei weitem zu umfangreich und erfordere einen zu hohen Zeitaufwand für ein Aspiranturverfahren, und der Mangel an wissenschaftlichen Quellen und Belegzitaten sei frappierend. Überhaupt gehöre die Arbeit eher in die Politökonomie. 1957 wurde die Arbeit in einer überarbeiteten Fassung im Akademie-Verlag unter Titel »Die Produktionsverhältnisse im Alten Orient und in der griechisch-römischen Antike. Ein Diskussionsbeitrag« veröffentlicht. Ein wiederum überarbeitetes und erweitertes Kapitel aus diesem Buch bildete die Grundlage für Welskopf-Henrichs zweiten Versuch für eine Habilitation (»Probleme der Muße im alten Hellas«), die Hartke nach einiger weiterer Kritik und berechtigten fachlichen Einwänden akzeptierte. Später versuchte er zu verhindern, dass Welskopf-Henrich zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewählt und dass ihre großen wissenschaftlichen Arbeiten wie die »Hellenische Poleis« gedruckt wurden. Der Gutachter, den der Direktor des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie Hermann wie oben beschrieben um eine Beurteilung für das Projekt bat, in der Hoffnung, es stoppen zu können, war kein anderer als Hartke.

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