Ritchie Pogorzelski
Der Triumph
Siegesfeiern im antiken Rom.
Ihre Dokumentation auf Ehrenbögen in Farbe
Im besonderen Gedenken an meinen Bruder Bernd Stemmeler. Ihm ist dieser Band gewidmet.
Cover
Titel Ritchie Pogorzelski Der Triumph Siegesfeiern im antiken Rom. Ihre Dokumentation auf Ehrenbögen in Farbe
Widmung Im besonderen Gedenken an meinen Bruder Bernd Stemmeler. Ihm ist dieser Band gewidmet.
Einleitung Titusbogen auf dem Forum Romanum.
Der Einsatz von Farbe in der Kunst Der Einsatz von Farbe in der Kunst Die Anwendung von Farbe finden wir seit Beginn menschlicher Kunstäußerungen. Durch Farbe konnte man Gegenstände oder Menschen innerhalb ihres Umfeldes als etwas „Außergewöhnliches“ kenntlich machen, ihnen eine bildliche Aussage geben. Die Vermittlung einer bestimmten Bildsymbolik war von Beginn an auch mit einer deutlichen Farbzuweisung verbunden. Schon in der sumerischen Kultur waren bestimmte Farben dem Kosmos und den Planeten zugewiesen worden. So waren die sumerisch- babylonischen Tempeltürme (Zikkurats) mit den sieben kosmischen, planetarischen Farben geschmückt. Gold versinnbildlichte die Sonne, Silber den Mond, Dunkelrot den Jupiter, Weißgelb die Venus, Hellrot den Mars, Blau den Merkur und Schwarz den Saturn. Bemalung wies also eine bestimmte Bedeutung zu. Doch benutzte man Farben vor allem auch, um Figuren einen dynamischen bzw. lebendigeren Ausdruck zu verleihen, mithin sie natürlicher bzw. veristischer erscheinen zu lassen. Denn Farbe spricht die Sinne an. In der Folge können durch Farben bestimmte sympathische oder unsympathische Empfindungen hervorgerufen werden.
Die Farbigkeit antiker Skulpturen und Reliefs
Wiederentdeckung der farbigen Antike
Neue Untersuchungsmethoden und die technischen Hilfsmittel
Die Rekonstruktion oder die Wahl der richtigen Farbe
Der römische Triumph
Die Herkunft
Beschreibungen von Triumphzügen
Der Triumph des Titus Quinctius Flamininus über Makedonien und König Philipp V., 194 v. Chr. bei Titus Livius 34, 52, 2–12
Der Triumph des Lucius Aemilius Paullus über Makedonien und König Perseus, 30. November 167 v. Chr., Diodoros 31, 7, 9–12, 28
Der Triumph des Lucullus über Asia, 63 v. Chr.
Der Triumphator
- Exkurs: Der Kranz der Teilnehmer
Die Entwicklung
Die späte Republik – Der Triumph des Pompeius über Asia, 28.–29. September 61 v. Chr.
Der Triumph Caesars über Gallien, Ägypten, Pontus und Afrika, 46 v. Chr., sowie über Hispania, 45 v. Chr.
Die Kaiserzeit
Organisation
Der Weg des Triumphzugs
Porta triumphalis – Circus Maximus
Forum Romanum – Kapitol
Das Opfer
Die Kriegsbeute
Außerordentliche Feiern
triumphus in Monte Albano
Die ovatio
– Exkurs: Der triumphus in Monte Albano und die ovatio des Marcus Claudius Marcellus de Syracusaneis, 211 v. Chr.
Der Seetriumph
Die ornamenta triumphalia
Triumphähnliche Prozessionen
Der Ehrenbogen/Triumphbogen
Der Augustusbogen in Susa – ein Zeichen der frühen Romanisierung und Urbanisierung
- Exkurs: Der Triumph des Octavianus über Dalmatien, Actium und Ägypten, 13.–15. August 29 v. Chr.
Der Stadtgründungsbogen in Orange
- Exkurs: Der Silberbecher von Boscoreale
- Exkurs: Der Triumph des Tiberius über Pannonien und Dalmatien, 23. Oktober 12 v. Chr.
- Exkurs: Der Triumph des Claudius über Britannien im Jahr 44 v. Chr.
Der Titusbogen in Rom
Technische Daten
Der Fries zwischen Attika und Archivolte an der Ostseite und die pompa triumphalis
Die großen Durchgangsreliefs
- Exkurs: Der Flaviertriumph, 71 v. Chr.
Der Traiansbogen in Benevent
Das Bildprogramm
Kleiner Triumphzugfries
Die Reliefs im Durchgang des Bogens
Die Reliefs auf der Landseite
Die Reliefs auf der Stadtseite
Ein Bogen des Hadrian?
Der Bogen des Marcus Aurelius in Rom
Der Septimius-Severus-Bogen in Rom
Architektur
Inschrift
Der Reliefschmuck
Die großen Tafelbilder
- Exkurs: Hintergrundgeschichte der Panele
Der künstlerische Stil und die Triumphalmalerei
Der Septimius-Severus-Bogen in Leptis Magna
Die Valle Medici- und Valle Capranica-Reliefs
Der Galeriusbogen in Thessaloniki
Das Bildprogramm
Pylon A
Pylon B
Der Konstantinsbogen in Rom
Technische Daten
Die Inschrift
Die Postamentreliefs
Die Büsten der Seitendurchgänge
Das umlaufende Relief
Architektonische Elemente älterer Monumente
Schlussbetrachtung - Pietät und politische Propaganda
Glossar
Literatur
Abbildungsnachweis
Impressum
Weitere Titel
Titusbogen auf dem Forum Romanum.
„Ohne Farben bleibt uns die antike Skulptur unverständlich.“
(Prof. Dr. Demetrios Pandermalis, Direktor des Akropolis Museums Athen)
Hollywood hat mit Filmen wie „Quo Vadis“ unser Bild eines römischen Triumphs bis heute geprägt. Die Szene, in der der Feldherr bekleidet mit einem goldenen Panzer, begleitet von seinem gesamten Heer an Kaiser Nero vorüberzieht, hat sich als eine der filmischen Höhepunkte in das Gedächtnis der Historienfilm-Begeisterten eingespielt. Zu den prägenden Bildern triumphaler militärischer Aufmärsche darf man wohl auch diejenigen im Dritten Reich, im heutigen Russland und in China rechnen. Man muss dabei kaum die Geschichte bemühen, um zu wissen, dass es sich dabei um die Demonstration politischer Macht auf der Grundlage militärischer Überlegenheit, mithin verbrämte Siegesfeiern, handeln soll.
Darstellungen von Triumphszenen waren in der Antike symbolgeladen und sollten für jeden Betrachter sofort erkennbar sein. Kaum ein Monument wurde derart zum Trägermedium triumphaler Siegessymbolik wie der römische Ehrenbogen. Das führte sogar zur fälschlichen Übertragung des Begriffes „Triumphbogen“ auf alle römischen Bögen – auch wenn diese nicht mit einem Triumph verbunden waren.
Bögen wurden schließlich zu allen Zeiten der Geschichte insbesondere in imperialistischen Regimen als triumphale Siegesmonumente inszeniert. Diese Triumphbögen fanden ihre reinste Ausprägung noch einmal im „Arc de Triomphe“ in Paris, den Napoleon nach der Schlacht von Austerlitz zur Verherrlichung seiner Siege 1806 in Auftrag gegeben hatte und der noch heute das zentrale politische Symbolmonument Frankreichs ist.
Nichts hat die Zeiten so überlebt, wie die Bedeutung des römischen Triumphes, der das religiöse und politische Leben der Römer über 1.000 Jahre begleitet hatte. Seine Geschichte und Bedeutung wurde vielfach beschrieben und wird immer wieder neu beleuchtet (es sei hier auf die Literatur im Anhang verwiesen). Vieles wird vermutet und möglicherweise bleibt uns das ein oder andere für immer verborgen. In seinem Kern jedoch blieb der Triumph stets eine religiöse Feier, die im Verlaufe der Kaiserzeit mit politisch-militärischer Signifikanz überzogen wurde. In jedem Fall war der Triumph immer ein glückverheißendes Fest für das gesamte römische Imperium.
Der vorliegende Band beschäftigt sich mit dem Thema „Triumph“ und seiner Darstellung auf römischen Ehrenbögen. Die wichtigsten Ehrenbögen werden in chronologischer Reihenfolge mit ihren Reliefs vorgestellt und die entsprechenden Darstellungen erläutert und interpretiert. Gelegentlich wird dabei auch seine Herkunft und seine Entwicklung bis in die Spätantike gestreift. Das breite Spektrum antiker Zeugnisse zum römischen Triumph wie literarische Quellen, archäologische Funde und Inschriften fließen in die Betrachtung ein. Doch erst die farbenprächtigen Bildrekonstruktionen des Autors ermöglichen einen neuen Blick auf den Detailreichtum römischer Triumphalszenen und damit so manche Neuinterpretation ihrer Aussagen.
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