Ewald Harndt - Französisch im Berliner Jargon

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Mehr als drei Jahrhunderte lang war das französische Sprachgut in Berlin im täglichen Umlauf. In verschiedenen Zeiten haben Franzosen in der Stadt gelebt und Einfluss auf das Berlinerische, den Berliner Jargon, genommen. Hugenotten, französische Revolutionsemigranten und Besatzungssoldaten haben nachhaltige Spuren in der Sprache hinterlassen. Ewald Harndt zeigt in dieser kleinen Einführung auf unterhaltsame Weise die historischen Ursprünge der sprachlichen Entwicklung auf und erläutert die Herkunft einzelner Begriffe und Redewendungen. Dabei sind es vor allem schnoddrig-zugespitzte Wendungen, die das Berlinerische kennzeichnen. Hierin kommt nicht nur die Vorliebe für neue Wortbildungen zum Ausdruck, sondern auch eine geradezu kindliche Freude, französische Laute in den Redefluss einzuflechten.

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Berlin hat im Laufe seiner mehr als siebenhundertjährigen Geschichte eine durchaus eigenständige Mundart entwickelt. Sie ist keine reguläre, charakteristische Abwandlung des Hochdeutschen, sondern hat in ihrem niederdeutschen Kern, dem märkischen Platt, ein gut Teil fremdländischer Wörter und Redewendungen in sich aufgenommen: so z. B. aus dem Polnischen Großkotz, Kabache, Pachulke, Pennunze, Pomade, dalli; aus dem Jiddischen stammen Ausdrücke wie Daffke, Dalles, Geseires, Jontef, Kaschemme, mauscheln, Massel, meschugge, Mischpoche, Ramsch, Schmu, Zores, ausbaldowern, beseibern, beschickern, schnorren, schofel u. v. a.; aus dem Lateinischen Animus, Lokus, Moneten, Palaver, Pelle, Pulle, Tempo, famos, fatal, intus, kapieren, kolossal, simulieren usw. Weit mehr aber noch wurden Entlehnungen aus der französischen Sprache zum festen Bestandteil des Berlinerischen. Weist man den Ortsfremden auf diesen Sachverhalt hin, lächelt er zweifelnd. Und doch enthält die Feststellung keineswegs eine anmaßende Übertreibung, wenn man auch natürlich nicht das elegante Französisch in der zwanglos-drastischen Berliner Mundart wiederfinden wird.

So entwickelte sich aus einem Gemisch von örtlicher Mundart mit fremdländischen Wörtern und Floskeln, vorwiegend zu Anfang des 19. Jahrhunderts, eine bodenständige, natürlich gewachsene Volkssprache mit einem Gepräge, das gerade durch die Auswahl, Aufnahme und Anwendung fremder Begriffe charakterisiert ist und darin auch ganz bestimmte geschichtliche Abschnitte der Stadt erkennen lässt.

Man mag darüber streiten, ob das Berlinerische als Dialekt 5bzw. als lokale mundartliche Volkssprache, als »Weltstadt-Idiom« 6, als Slang, Patois oder als Jargon, d. h. als verdorbene, fehlerhafte Sonder-, Verkehrs- und Mischsprache 7eines milieugebundenen Kreises, einzuordnen ist. Für den Nichtberliner gilt es missfällig als Jargon, dann aber ist es zumindest ein Jargon mit einem volkskundlichen Herkommen. Eine Umgangssprache übernimmt gar leicht fremde Wörter und unterliegt damit den regellosen Eigenheiten des Jargons. Ich habe mich, wenn auch sprachwissenschaftlich anfechtbar, im Titel bewusst für Jargon entschieden, wegen des französischen Ursprungs dieses Ausdrucks und damit auch wegen seiner Beziehung zum abzuhandelnden Thema. Schließlich spricht auch Fontane vom »Jargon unserer Hauptstadt« 8, und Willibald Alexis bezeichnet die Berliner Sprache als »Jargon aus verdorbenem Plattdeutsch und allem Kehricht der höheren Gesellschaftssprache«. 9

Französisch als Sprache des

Berliner Hofes

Der auffallend häufige Gebrauch französischer Wendungen in dem Berliner Stadtidiom hat seinen Grund zunächst in der Tatsache, dass im 17. und 18. Jahrhundert an den deutschen Fürstenhöfen, entsprechend der politischen und kulturellen Vorherrschaft Frankreichs, vorwiegend, zuweilen sogar ausschließlich Französisch gesprochen wurde; es war für Europa die Sprache der internationalen Verständigung.

Vom Großen Kurfürsten bis hin zu Friedrich Wilhelm III. 10, d. h. zweihundert Jahre lang, war es am Berliner Hof führend. Der erste preußische König, Friedrich I., und seine Gemahlin, Sophie Charlotte, sprachen ausschließlich Französisch. Auch ihre Nachfolger, der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn, Friedrich der Große, beherrschten die deutsche Schriftsprache bzw. deren Grammatik und Orthographie kaum. Wenn sie sich nicht des Französischen bedienten, benutzten sie allenfalls ein gewisses Berlinerisch. Jedenfalls war Nieder-, später Hochdeutsch lediglich Kanzleisprache, und auch diese war dann immer noch vielfach mit französischen Wörtern durchsetzt. Als Beispiel soll ein »Decret« Friedrichs I. dienen: »Auff der frantzösischen Refugyrten wittib Conte allerdemütigstes Supplicatum … hiermit concediret, ihre hierein Specificierte Limonade und andere liqueurs, zur refraichirung der daselbst promenierenden Personen öffentlich feil zu haben.« 11Als weiteres Beispiel in gleicher Weise eine Anweisung Friedrich Wilhelms I.: »Die Regularität der Straßen sollte von der Militärbehörde streng observieret werden« und aus bekannten Erlassen Friedrichs des Großen: »Die Religionen Müsen alle Tolleriret werden, und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der anderen abrug Tuhe, den hier mus ein jeder nach seiner Fasson Selich werden« 12oder »Die Gazetten soll man nicht geniren.« Friedrich selbst stellte fest: »Je ne suis pas fort en allemand« 13, und auch seine Gemahlin, Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, »konnte kein deutsches Wort orthographisch richtig schreiben«. 14Selbst die von den Berlinern so sehr verehrte Königin Luise bediente sich der französischen Sprache weit besser als der ihres Landes. Französisch war demzufolge auch die Sprache der Gebildeten. Friedrich II. umgab sich in Sanssouci mit so vielen Franzosen, dass sein Gast Voltaire einmal boshaft feststellte: »Majestät sind der einzige Fremde unter uns«, und seiner Nichte Denise schreibt er über den König von Preußen: »Er ist ein französischer Autor, der in Berlin geboren wurde.«

Aus der von Leibniz inaugurierten »Königlichen Societät der Wissenschaften« wird unter Friedrich die »Académie Royale des Sciences et Belles Lettres«. Sie wird mit ihren Mitgliedern (ein Drittel waren Refugiés) französisch ausgerichtet und veröffentlichte ihre Arbeiten ausschließlich in französischer Sprache. Die Berliner Freimaurerloge heißt »Royale Yorck de l’Amiteé«, die städtische Krankenanstalt wird »Maison Royale de Charité«, kurz »Charité« genannt, das militärärztliche Internat wird »Pépinière«, die Kadettenanstalt die »Ecole militaire«. Aus den Berliner Gasthöfen werden Hotels: »Hôtel au Soleil d’Or« 15, »Hôtel de Brandebourg«, »Hôtel de Rome«, »Hôtel de Prusse«. Man baut keine Paläste, sondern Palais, so das »Palais Ephraim«, »Palais Redern«, »Palais du Prince Royal de Prusse« (Kronprinzenpalais). Die Schlösser nennen sich Bellevue, Monbijou, Sanssouci. Der Pariser Platz am Brandenburger Tor heißt das Quarré, der Belle-Alliance-Platz (jetziger Mehringplatz) Rondell und der Alexanderplatz Contre Escarpe (Konterskarpe). Es werden auch keine Steuern, sondern Accisen erhoben. Eingebürgerte Umgangswörter wie Bataillon, Chaussee, Domäne, Domestike, Epauletten, Equipage, Etikette, Gendarm, Livree, Manöver, Mätresse, Negligé, Perücke, Pompadour, Portepee, Promenade, Pour le Mérite entstammen jener Zeit.

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