Rainer Pleß - Kleinstadt für Anfänger

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Es gibt viel Bemerkenswertes in Weltgeschichte und Gegenwart, so manches davon geschah und geschieht in kleinen Städten, Kleinstädten, der sogenannten Provinz. In wie vielen der heutigen Metropolen und Großstädten aber geschah und geschieht gar nichts? Aus dieser Überlegung ist ein launiges Buch über das Mit-, Neben- und Übereinander in kleinen Städten entstanden. Auf unterhaltsame Art werden historische und aktuelle Ereignisse unter heftigem Augenzwinkern mit heutigen Gegebenheiten verglichen, ins Verhältnis gesetzt und respektlos kommentiert, so dass sich Ihnen am Ende nicht die Frage stellt ob, sondern wann Sie die Perle Sachsens besuchen werden. „Es war ein Vergnügen, das Buch ‚am Stück' zu lesen. Einige Anmerkungen konnte ich mir nicht verkneifen. Grüße an ihre Gattin! Sie kommt in dem Buch nicht ‚gut' weg. Aber gerade das macht sie liebenswert. MfG. Tylo Peter.“

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Doch in der guten Stadt Pegau lebte zu jener Zeit ein Mann namens Friedrich August Fissel, Ratsschreiber seines Zeichens und ein Mann von unbändigem Fleiße, einer, wie man ihn jeder Regierung nur wünschen kann. Dieser hoch zu lobende Mitarbeiter des Rates der Stadt erledigte nicht nur seine Arbeit zu allgemeiner Zufriedenheit, sondern er führte auch für die Nachwelt ein sehr detailliertes , umfangreiches und exaktes Tagebuch über alle Geschehnisse in der kleinen Stadt und hatte darüber hinaus noch Muße gefunden, die zahlreichen Urkunden im Rathaus zu kopieren.

Dieser Fissel erinnerte sich an eine das Problem betreffende Urkunde, die man entsprechend seinem Hinweis suchen ließ, fand und voller Verwunderung las. Es war das Privilegium des Straßen- und Brückenrechts, unterzeichnet von Markgraf Friedrich und datiert auf den 20. November 1417.

Diese Urkunde präsentierte man triumphierend zusammen mit einer Abschrift den Dresdener Herrschaften und entgegen den Zeichen und den Erfordernissen der neuen Zeit durfte in Pegau weiter Brückenzoll kassiert werden, was man fleißig bis ins Jahr 1918 hinein tat. Im Jahre 1907 beschloss der Rat der Stadt, die dem Brückengeldeinnehmer zugestandenen Tantiemen von 10 auf 12 Prozent der vereinnahmten Summe zu erhöhen und ab Februar 1914 musste dann auch für die neuartigen Automobile Brückenzoll an der Elsterbrücke zu Pegau entrichtet werden.

Ein Hundsfott, wer davon dem derzeitigen Verkehrsminister berichtet.

Damit jedoch noch nicht genug der Besonderlichkeiten an diesem Orte.

Genau gegenüber des Standortes der Wächterfigur, auf der anderen Straßenseite, befindet sich nämlich die sogenannte „Puddingschule“.

Die Pegauer Landwirtschaftliche Schule wurde im Jahre 1896 in dem ursprünglich als Armenhaus errichteten Gebäude in der damaligen Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Ernst-Reinsdorf-Straße.) errichtet und erlangte bald deutschlandweit einen guten Ruf. Der Herr Gutsbesitzer Friedrich Hirschfeld, damals zuständiger Kreisvereinsvorsitzender, regte Anfang 1922 die Gründung einer Mädchenabteilung für diese Schule an. Trotz der „Neuheit dieser Sache“ wurden so viele Elevinnen bäuerlichen Tuns an dieser Hauswirtschaftsschule angemeldet, dass eine Erweiterung des Schulbaues notwendig wurde. Die Stadtoberen der feinen Stadt Pegau entledigten sich dafür eines Schandfleckes ihres blühenden Gemeinwesens, des alten Schützenhauses, und so konnte am 4. Februar 1925 das neue Schulgebäude der Landwirtschaftlichen Schule für Mädchen hier an diesem Standort eingeweiht werden.

Es ist in den Annalen der guten Stadt Pegau überliefert, dass bereits in den alten Zeiten die städtische Jugend die landwirtschaftlichen Schüler wegen deren Vorliebe für Pudding neckte und foppte.

Heute ist in dem Gemäuer der ehemaligen „Puddingschule“, die die Möglichkeit ihrer Gründung der Übergabe des Armenhauses in der Kaiser-Wilhelm-Straße verdankte, eine Seniorenresidenz installiert worden. In Armenhäusern lebten vor allem ältere Menschen, die nicht mehr selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen konnten. Sie erhielten dort einen Wohnplatz und tägliche Verpflegung. Nun ist also die landwirtschaftliche Lehranstalt zu ihren Wurzeln zurückgekehrt.

Wir gehen jetzt weiter die Leipziger Straße Richtung Stadtzentrum. An der nächsten Einmündung biegen wir in die kleine Gasse nach rechts ein. Wir treffen uns auf dem Ottomarsplatz wieder.

Wie und warum wir in die Kleinstadt kamen

Es ist in einer Kleinstadt schon seit Jahrhunderten ein bemerkenswertes Ereignis, wenn wieder einmal deutlich wird, dass ein Neubürger in den Straßen der Stadt sein Unwesen treibt. Sofort nach erstem Bekanntwerden dieses Ereignisses setzt sich die Gerüchtemaschinerie in Betrieb und über den ahnungslosen Noch-Fremdling werden Dinge in Umlauf gebracht, die, kämen sie diesem zu Gehör, ihm entweder die Schames- oder die Zornesröte ins Gesicht trieben. So auch bei unserem Einzug in unser neues Domizil. Die Tatsache, dass wir unser neues Zuhause außerhalb des Innenstadtringes gewählt hatten, etwas randständig also, trug nicht gerade zur Steigerung unserer Vertrauenswürdigkeit bei.

Als dann bekannt wurde, dass wir eine kleine Bildergalerie eröffnen wollten und ich gar einer aus der Zunft der Kunstschaffenden sei, erklomm das Misstrauen und mitbürgerliche Neugier ungeahnte Höhen.

Da wir ein Altbauhaus gekauft hatten, das etwas mehr als nur reparaturbedürftig war, musste vor unserem Einzug erst noch sehr viel gebaut, repariert, saniert und bearbeitet werden. Schnell sprach sich herum, dass wir die Arbeiten zum größten Teil selbst ausführten, was uns nach und nach wieder in den Bereich von normalen Menschen rückte.

Auch erkannten die Eingeborenen mit der Zeit, dass die Neuankömmlinge halbwegs höfliche und zurückhaltende Erdenbürger waren und dass man mit ihnen keine größeren Schwierigkeiten haben würde. Bereits vor Eröffnung unserer Galerie hatte sich herumgesprochen, dass in unserem Gefolge weder kiffende noch in ständigem Rotweinrausch ganze Nächte hindurch grölende und feiernde Künstlerbanden die Stadt durchstreifen würden.

Zur Eröffnung unseres kleinen Ladens hielt ich es dann für angebracht, meinen zukünftigen Mitbewohnern kund und zu wissen zu geben, warum wir gerade in ihre Stadt geraten waren.

Regen auf dem Kirchplatz Ich ergriff das Wort und bekannte ihnen und doch - фото 8

Regen auf dem Kirchplatz

Ich ergriff das Wort und bekannte ihnen: „… und doch höre ich trotz allen Lärms der Freude, der Vivat-, Hoch-, Hosiannarufe, der Freudenböller und des begeistert erregten Volksgemurmels ob unseres nunmehrigen Hierseins noch hie und da die erstaunte Frage: „Wieso sind die denn jetzt hier? Weshalb, wodurch und vor Allem warum …?“

Ich will es Ihnen sagen. Nicht, weil die ewige Neugier der Massen zu stillen Not täte, sondern weil es ein gar lehrreich Exempel in unserer heutigen Zeit ist:

Alles begann mit einem neuen Jahrtausend in der Menschheitsgeschichte.

In den zehn Jahren davor hatten wir bereits gelernt, dass der, nennen wir ihn heute den Alt-Bundesbürger, ein Meister in der pseudo-intellektuellen Formulierung von Plattitüden ist.

Ich habe schon immer bewundert, wie man selbst das Dümmste so formulieren kann, dass sich die Intelligenz des Landes nachdenklich am Kopfe kratzt, oder wie man selbst das Unangenehmste so auszudrücken vermag, dass der Betroffene durch die Beschäftigung mit dem langwierigen Versuch der Entschlüsselung des Gesagten gar nicht bemerkt, dass die gemeinte Katastrophe bereits über ihn hereingebrochen ist und er den Redner dadurch für einen Visionär zu halten bereit ist.

In unserem Falle war es die Randnotiz in einer Zeitschrift, die da lautete: „Die heute Fünfzigjährigen müssen ihr Lebenskonzept neu überdenken.“ (Zitat Ende)

Klingt das nicht wunderbar? Impliziert das nicht, wir älteren Herrschaften wären noch mindestens so dynamisch wie Berufsanfänger? Wir hätten noch eine Zukunft?

Ändere dein Leben, sei der Schmied deines Glücks, das Glück liegt auf der Straße, ein neues Lebenskonzept bedeutet immer auch: „Wage den Neuanfang, sei der, den du schon immer bewundert hast: Ein Aussteiger, ein Verweigerer, der coole Typ von der Nachbarinsel.“

Ich war beglückt darüber, dass man mir das alles zutraute, hatte ich doch bis zu diesem Zeitpunkt gar keine Ahnung, dass ich ein Lebenskonzept überhaupt bräuchte.

Da lebt einer so still vor sich hin, hat mit den Jahren eine Aufgabe gefunden, die ihn befriedigt und am Leben erhält, glaubt an innere Zufriedenheit und ähnlichen Unsinn, und dann so etwas!

Als die Scham über mein fehlendes Lebenskonzept dem Nachdenken wich, kam ich allerdings bald dahinter, was gemeint war: Du kannst dich nicht mehr darauf verlassen, mit 65 in den Ruhestand zu gehen und vorher zehn Jahre entweder Frührente oder arbeitslos zu feiern.

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