Rainer Voigt - Ich kann mir die Arbeit nicht leisten

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Dieses Buch beschreibt einen Feldversuch am lebenden Menschen. Frank-Peter Sommer hat am eigenen Leib durchlebt, was es heißt, arbeitslos zu sein und allein wegen seines frühen Geburtsdatums gar nicht mehr zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Bekanntermaßen spaltet dieses Thema die Nation. Während die einen sagen, für Nichtstun gibt es zu viel Geld, behaupten die Anderen, dieses Geld reicht nicht zum Leben. Die einen meinen, es macht bei der Fülle staatlicher Fürsorge keinen Sinn zu arbeiten und wiederum andere, der Staat ist nicht in der Lage, allen Menschen eine Arbeit zu ermöglichen. Dabei haben viele von denen, die darüber reden, diese Situation nicht selbst erlebt. Vor allem die salbungsvollen Bemerkungen der meisten Politiker gehören eher zur Satire als zur Politik. Deshalb war es dem Protagonisten wichtig, die Erfahrungen selbst zu machen und nicht dem Gehörten über Dritte oder dem Schwager des Onkels des Nachbarn auf den Leim zu gehen. Natürlich ist alles gespickt mit den Erfahrungen, die in einem langen Arbeitsleben bereits gemacht wurden und den vielfältigen Problemen des Alltags, die auch Arbeitslosengeldempfänger bewältigen müssen. Herausgekommen ist ein authentisches Spiegelbild unserer Gesellschaft. Lösungen der Probleme werden nicht vorgegeben. Was ganze Generationen von schlauen Wissenschaftlern nicht in der Lage sind zu postulieren und die Lenker der Nation in Persona gut bezahlter Politiker nicht fertig bringen, kann man von einem kleinen Durchschnittsbürger schlichtweg nicht erwarten. Aber das Buch wird hoffentlich zum Nachdenken anregen und manchem das Erkennen der Schieflage der derzeitigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage erleichtern.

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Am Dienstag erfuhr Frank-Peter, was für vorbereitende Arbeiten Thilo Eckert in der Firma gemacht hatte. Er durfte Leuchtenteile für die große Halle umlackieren. Die Firma hatte weiße bestellt und silberfarbene sollten eingebaut werden. Weiß ist die Standardfarbe und ohne Preisaufschlag zu bekommen, konnte Frank-Peter später bei anderen Produkten feststellen. Der Chef war dagegen, dass Thilo Eckert die Umlackierung auf der Baustelle vornimmt, denn das darf keiner sehen, sagte er. So gab es also einen Tag Innendienst für Thilo Eckert und neue Erfahrungen beim Umgang mit Sprayflaschen und Felgenlack.

Auf der Gerüstdecke arbeitete auch ein Malermeister. Der war damit beschäftigt, die ursprüngliche Farbgebung wenigstens an einem kleinen Teil der Decke als Hommage an den Denkmalschutz wieder herzustellen. „Warum wird nicht die ganze Decke so gemalt?“, fragte Frank-Peter. Der Malermeister schaute über seinen Brillenrand und machte eine unmissverständliche Körperbewegung. „Das ist viel zu teuer!“, und mit einem Blick auf die von Frank-Peter und Marco Rechenberger installierten Lampen, die zum Leuchtenwechsel an einem eingebauten Lift herabgelassen werden können mit einem verschmitztem Augenzwinkern: „weil eure Lampen zu viel kosten!“ In einer anderen Halle zeigte Thilo Eckert Frank-Peter, wie dort damals die Farbgebung vorgenommen wurde. Die gesamte Wand wurde mit einem farbigen Putz versehen. Anschließend wurde eine zweite, andersfarbige Putzschicht darüber aufgetragen und das gewünschte Muster so tief ausgeschnitten, dass dort die erste Farbschicht sichtbar wurde. Im Rahmen der Rekonstruktion hat man sich aber dort nur auf Farbe verlassen. Die Grundsteinlegung für das gesamte Areal war 1953. Damals hatte das geschundene und mit vielen Kriegsnarben verunstaltete Land die Mittel aufbringen können, die gesamte Decke der riesigen Halle und die Wände der anderen Hallen farblich anspruchsvoll zu gestalten und eine regelrechte Talentfabrik für Künstler entstehen zu lassen.

In den Medien wurde in diesen Tagen eine Statistik veröffentliche. Demnach stieg in Deutschland und überproportional in Ostdeutschland zum einen der Anteil an Minilohn-Empfängern und zum anderen war bei Neueinstellungen der Anteil der Zeitarbeiter von 25 % in Januar auf über 34 % gestiegen. In Ostdeutschland hatten 2008 fast 13 Prozent der Beschäftigten in den neuen Ländern einen Stundenlohn von unter sechs Euro. Im Westen seien es dagegen 5,4 Prozent gewesen. Jeder fünfte Beschäftigte (20,7 Prozent)8 erhielten 2008 einen Niedriglohn. Nach einer OECD-Definition heißt das, Betroffene im Westen bekamen weniger als 9,50 Euro, in Ostdeutschland weniger als 6,87 Euro brutto pro Stunde. Etwa jeder dritte Geringverdiener (gut 2,1 Millionen) arbeitete sogar für Stundenlöhne unter sechs Euro brutto, 1,15 Millionen für weniger als fünf Euro. Seit 1998 ist die Zahl der Geringverdiener um fast 2,3 Millionen gestiegen! Sind denn die Ossis alle doof? Gibt das nicht auch mit der damit verbundenen Kaufkraft eine Rückwirkung auf die Industrie und den seit 20 Jahren erwarteten Aufschwung? Schlaue Gewerkschaftsfunktionäre deuteten dies als eine staatlich gewollte Maßnahme zur Lohnsenkung. Der DIHT-Präsident kritisiert hingegen die seiner Meinung nach noch zu wenigen Lenkungseingriffe vom Staat, damit noch kürzere Kündigungsfristen möglich werden und noch mehr befristeter Anstellung keine Bremse für einen Aufschwung sind. Warum wird immer der Wolf gefragt, wenn es um vegetarische Kost geht? „Gesundheit ist eine hässliche Krankheit - sagen die Bakterien.“9. Mit gleicher Präsenz müssten einmal die Arbeitnehmer gefragt werden, was sie vom Minilohn und von den Lohnsenkungen halten. Selbst in den relativ gut zahlenden Firmen werden durch Tarifwechselaktionen Zustände geschaffen, die für Neueinstellungen gewaltige Einschnitte bringt und bei den so hoch gelobten Tariferhöhungen den „alten“ Mitarbeitern nur eine Verschiebung des so genannten Auffüllbetrages bringt. Quasi erfahren diese dann im Laufe der Jahre eine Lohnkürzung in Höhe der Teuerungen. Frank-Peters Ehefrau hat so seit mehr als zehn Jahren keine Lohnerhöhung mehr erfahren. Die Beeinflussung durch die Medien ist schon prekär. Wenn Eisenbahner (gleiches betrifft auch alle anderen Bereiche) streiken, kolportiert die Presse die Auffassung der Arbeitgeber, die Beschäftigten würden die Bahnkunden als Geisel für die Durchsetzung ihrer (natürlich überhöhten) Lohnforderungen missbrauchen. Ist es nicht eher umgekehrt? Die oberen Führungsetagen missbrauchen die Bahnkunden als Geißel, um die Arbeitnehmer mit Dumpinglöhnen zu erpressen?

Der Mittwoch brachte einen neuen Baustellenbereich im gleichen Areal. „Ganz schnell“ sollte am Treppenhaus hinter dem großen Hörsaal mit den Arbeiten angefangen werden. Also erst einmal Aktionismus, damit es nach Arbeit aussieht. Was sich so banal anhörte, erwies sich bei näherer Betrachtung als Arbeit für die nächsten vierzehn Tage. Der Denkmalschutz verlangte die Verwendung der alten Lampen. Die heutigen Vorschriften und der erkennbare Verschleiß durch über fünfzig Jahre Betrieb erlaubten indes die unsanierte Nutzung nicht mehr. Wer zum Teufel ist also nun für die Aufarbeitung der Lampen zuständig? Absprache? Fehlanzeige! Erst einmal wurden diese sehr vorsichtig demontiert, ein Kraftakt im Treppenhaus. Wie immer lassen die Verantwortlichen die Monteure „wursteln“, um sie bei Schäden abzustrafen, aber keinesfalls bei erfolgreichen Engagement mit Lob zu verwöhnen. Die Verantwortung wird durch Unterlassung von notwendigen Absprachen einfach nach unten delegiert. Der Haustechniker Dietmar Lohmann lagerte die Lampen auch freundlicherweise ein, damit sie im Bereich der Baustelle nicht noch mehr zu Schaden kommen. Die vorhandenen Unterlagen warfen für Marco Rechenberger und Frank-Peter eine Menge Fragen auf, die entscheidenden Einfluss auf Arbeit hatten. In einem Telefonat versprach der Chef, am Donnerstag auf die Baustelle zu kommen. Und er kam. Wie immer tat er sehr wichtig und versprühte eine Aura, die nach Hektik anmutete. Auch er hatte für einige der Fragen keine Antworten und wollte diese mit dem Elektroplaner klären. Für Frank-Peter hatte er eine schlechte Nachricht: „Du bist ab kommender Woche abgemeldet! Das hat nichts mit dir zu tun“, sprach er zu Frank-Peter. „Aber du siehst ja, die großen Hängepartien haben wir geschafft und jetzt können die eigenen Leute allein weiter machen!“ Frank-Peter hatte an diesem Tag ein Kabelsuchgerät von zu Hause mitgebracht, um den Verlauf der Zuleitungen zu den Lampen herauszubekommen und wenigstens die alten Rohre nutzen zu können. „Das erspart eine Menge Arbeit“, meinte Thilo Eckert, als er Frank-Peter bei der Arbeit zusah. Wenn Zeitarbeiter als „Feuerwehr“ auf die Baustellen bestellt werden und dort mehr machen, als man das von normalen Gesellen erwarten könnte, müssten doch diese Spezialisten, die also die Karre aus dem Dreck ziehen, einen höheren Verdienst bekommen, als die Festangestellten. Das würde ihren Einsatz sicher auch zeitlich befristen. Aber damit will sich in der Politik ja niemand beschäftigen. Die Wirtschaft soll schon selber machen, was sie für richtig hält. Den Unternehmen zumindest erspart es eine Menge an Kosten und flexibler ist man alledem. Auftragsschwankungen werden so besser abfedert und auf die Schultern der Kleinen verladen. Reicht das nicht mehr, muss der Staat mit Hartz IV die Grundsicherung übernehmen. Sicher kann man nicht alle Firmen über den gleichen Kamm scheren. Ein gewisser Trend ist jedenfalls nicht zu verkennen.

Als uralte Schalter demontiert wurden, fiel Frank-Peter die kyrillische Schrift auf. „Da siehst du mal“, sprach Thilo Eckert, dem er das Typenschild zeigte, „da heißt es immer, die Russen haben als Reparationen alles weg geholt, hier haben sie sogar geliefert!“ Ein Irrtum, wie sich bei genauer Betrachtung des Typenschildes heraus stellte. Es handelte sich ein Erzeugnis des Stalin Werkes in Berlin-Treptow.

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