Rainer Voigt - Ich kann mir die Arbeit nicht leisten

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Dieses Buch beschreibt einen Feldversuch am lebenden Menschen. Frank-Peter Sommer hat am eigenen Leib durchlebt, was es heißt, arbeitslos zu sein und allein wegen seines frühen Geburtsdatums gar nicht mehr zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Bekanntermaßen spaltet dieses Thema die Nation. Während die einen sagen, für Nichtstun gibt es zu viel Geld, behaupten die Anderen, dieses Geld reicht nicht zum Leben. Die einen meinen, es macht bei der Fülle staatlicher Fürsorge keinen Sinn zu arbeiten und wiederum andere, der Staat ist nicht in der Lage, allen Menschen eine Arbeit zu ermöglichen. Dabei haben viele von denen, die darüber reden, diese Situation nicht selbst erlebt. Vor allem die salbungsvollen Bemerkungen der meisten Politiker gehören eher zur Satire als zur Politik. Deshalb war es dem Protagonisten wichtig, die Erfahrungen selbst zu machen und nicht dem Gehörten über Dritte oder dem Schwager des Onkels des Nachbarn auf den Leim zu gehen. Natürlich ist alles gespickt mit den Erfahrungen, die in einem langen Arbeitsleben bereits gemacht wurden und den vielfältigen Problemen des Alltags, die auch Arbeitslosengeldempfänger bewältigen müssen. Herausgekommen ist ein authentisches Spiegelbild unserer Gesellschaft. Lösungen der Probleme werden nicht vorgegeben. Was ganze Generationen von schlauen Wissenschaftlern nicht in der Lage sind zu postulieren und die Lenker der Nation in Persona gut bezahlter Politiker nicht fertig bringen, kann man von einem kleinen Durchschnittsbürger schlichtweg nicht erwarten. Aber das Buch wird hoffentlich zum Nachdenken anregen und manchem das Erkennen der Schieflage der derzeitigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage erleichtern.

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Ein Bündel Datenkabel bei der Verlegung Der große Hörsaal mit dem - фото 17

Ein Bündel Datenkabel bei der Verlegung

Der große Hörsaal mit dem Raumgerüst Oben links sind die Datenkabel erkennbar - фото 18

Der große Hörsaal mit dem Raumgerüst. Oben links sind die Datenkabel erkennbar.

Eines Tages kam der Elektroplaner in den Hörsaal. Das war gut, denn es gab einige Detailfragen zu klären. Nebenbei bemerkte Frank-Peter: „Das ist ja eine riesige Baustelle. Gibt es auch schon einen Fertigstellungstermin?“ Der Ingenieur winkte ab. „In der Tat, die Baustelle ist gewaltig. Aber wir bauen nicht nach Termin, sondern nach Finanzen. Immer wenn Geld da ist, wird gebaut. Und gegenwärtig gibt es wieder Fördermittel!“ Dieses bauen nach dem Geldbeutel ist eine riesige Geldvernichtungsmaschine. Allein im großen Hörsaal ist ein Raumgerüst seit März aufgebaut. Betrachtet man nur die Mietkosten dieses Gerüsts, von den anderen Baustelleneinrichtungen ganz zu schweigen, ist schnell klar, dass es hier eine Menge Leute geben muss, die sich eine goldene Nase verdienen.

Am Mittwoch wollte Frank-Peter seine Stundezettel vorbereiten. Er hatte eine Folientasche, in der neben einem Block ein Notizbuch und die Stundezettel verstaut waren. Der Schreck war groß, als Frank-Peter erkennen musste, dass die vermeintliche Reserve an Formularen nach Entnahme der vergangenen Woche nur der leere Block war. „Scheiße“, entfuhr es ihm. Die Stundenzettel als Formulare für den Tätigkeitsnachweis waren alle. Es war bereits 17 : 00 Uhr. Wenn er anruft und sich neue schicken lässt, ist nicht sicher, dass diese auch am Donnerstag im Briefkasten stecken werden. Also rief Frank-Peter bei seiner Zeitarbeitsfirma an und erkundigte sich, wie lange noch jemand im Büro anzutreffen sein würde. Man versprach, auf Frank-Peter zu warten und so fuhr er nach Teuma, um neue Stundenzettel in Empfang zu nehmen. Dort erfuhr er von der Chefin, dass sein derzeitiger Arbeitgeber mit ihm sehr zufrieden sei und bereits eine Verlängerung des Einsatzes von Frank-Peter beantragt habe. „Die andern waren doch bestimmt auch alle zufrieden?“, wollte Frank-Peter wissen. „Ja, sehr sogar, vor allem der aus dem Westen. Irgendetwas müssen sie dem gesagt haben. Er fragt jedes Mal nach Ihnen!“

Die Lohnüberweisung war das reinste Desaster. Für die Arbeit des ersten Monats, davon vierzehn Tage Montage in den alten Bundesländern, gab es gerade einmal 83 Euro mehr, als das Arbeitslosengeld betragen hatte, rund 885 Euro. Diese 83 Euro wurden aber mehr als aufgebraucht durch die damit verbundenen Unkosten, wie Verpflegungskostenmehraufwand, Fahrkosten zu den einzelnen Arbeitsstellen (auch wenn mit dem Jahressteuerlohnausgleich ein kleiner Teil als Rückerstattung wieder zurück kommt), den Dauerbetrieb der Waschmaschine am Wochenende für die Arbeitssachen, Arbeitsschutzschuhe und nicht zu unterschätzen die fast wöchentlichen Fahrten zur Zeitarbeitsfirma, natürlich in der Freizeit. Für diese „immense“ Lohnzahlung gibt es auch noch einen Haken: fast eine weitere Hälfte unbezahlter, aber erforderlicher Stunden als Fahrzeit, unbezahlte Anfahrten zu den Großhändlern, Wartezeiten, weil ein Monteur verschlafen hatte usw. Die privaten Belange wurden der Arbeit völlig untergeordnet und blieben dabei auf der Strecke. In dieser Konstellation kommt Frank-Peter zu dem Schluss, dass er lebt um zu arbeiten, nicht umgekehrt, wie ihm schlaue Personaltrainer in unzähligen Schulungen einzureden versuchten. Zu den Fahrkosten hatte Frank-Peter vor Jahren einmal eine interessante Studie des ADAC gelesen. Demnach sind die Spritkosten nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Kosten. Fahrzeugversicherung, Unterhaltungskosten, Abschreibung …, wenn Frank-Peter dieses alles in seine Rechnung einbezieht, muss er zwangsläufig feststellen, dass sich die Arbeit nicht lohnt. Mit dem realen Nettolohn, also abzüglich der oben angeführten umfangreichen Nebenkosten, liegt Frank-Peter mit seinem Einkommen deutlich unter Hartz IV. Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass für den ersten Monat eine Woche fehlt, der Start war am 07. 06. 2010! Trotzdem stellt sich die Frage, ob sich Frank-Peter die Arbeit überhaupt leisten kann? Legt er sich dagegen zu Hause in seinen Sessel, bezieht Hartz IV (sofern er bezugsberechtigt wäre), hat er alle diese Ausgaben nicht und es bliebe am Ende sogar noch mehr übrig. Er könnte dann auch mit Schwarzarbeit hier und da ein paar Euro hinzu verdienen. Der Markt dafür ist riesengroß. Wenn er, wie er später noch feststellen wird, offiziell bei einem Kunden einen Schalter wechselt, ist eine Anfahrtspauschale, mindestens eine halbe Stunde Arbeitszeit und die zu vernachlässigenden Materialkosten fällig. Alles in allem sind das etwa 70 Euro. Für 25 Euro wechselt Frank-Peter diesen Schalter als Schwarzarbeit. Es wird immer gesagt, Schwarzarbeit macht die Wirtschaft kaputt. Das trifft bestimmt dort zu, wo ganze Grundstücke in dieser Art entstehen. Nicht selten sind die Bauherrn Juristen und andere Personen des öffentlichen Lebens. Die kleinen Handlangungen dagegen würden niemals beauftragt werden, wenn die offiziellen Gebühren erhoben werden würden. Das kann sich der kleine Mieter mit seinem schmalen Einkommen oder seiner Bonsai-Rente nicht leisten, zumal in den meisten Mietverträgen steht, dass Kleinreparaturen bis 70 Euro, neuerdings meistens bis 100 Euro vom Mieter selbst zu tragen sind. Warum eigentlich? Ist die Miete nicht schon genug? Diese Aufwendungen fehlen also in den Aufrechnungen niemals!

Am 26. 07. 2010 arbeitete Frank-Peter mit dem seit einer Woche aus dem Urlaub zurück gekehrten Marco Rechenberger7, Thilo Eckert hatte für einen Tag vorbereitende Arbeiten in der Firma zu erledigen. In ihrem Materialraum mussten sie Lampen für die Installation vorbereiten. Die werksseitig montierten Kabel waren zu lang und mussten gekürzt werden. Dabei erzählte der sonst so wortkarge Marco Rechenberger, dass seine Eltern beide arbeitslos seien und Hartz IV bezogen. Seine Mutter, Jahrgang 1955 ist gelernte Verwaltungsfachfrau, sein Vater, Jahrgang 1951, also ein Jahr älter als Frank-Peter, Kfz-Elektriker. Er ist schon so lange arbeitslos, dass er keinen Mut mehr hat, eine Arbeit anzunehmen. Er traut sich den heutigen Stress einfach nicht mehr zu. „Wirkt sich das nicht aufs Familienleben aus?“, fragte Frank-Peter. Marco Rechenberger nickte stumm und nachdenklich.

Abends traf Frank-Peter im seinem Wohnhaus einen Mitbewohner, der seit kurzer Zeit Rente bekam. „Die haben mir den Abschied wahrlich sehr leicht gemacht“, sprach Dietmar Dullmann, einst Hausmeister mit Leib und Seele in einer der größten Wohnungsgenossenschaften Deutschlands. Erst haben sie allen 90 Hausmeistern den Lohn um 400 Euro gekürzt, weil das Unternehmen angeblich rote Zahlen schreibt. Es muss gespart werden, hieß es. Dietmar Dullmann, die nahe Rente schon sicher, fragte auf einer Betriebsversammlung: „Der Bereich Hausmeister besteht doch nicht nur aus den 90 Hausmeistern, sondern auch noch aus einer Verwaltung und einer nicht mal geringen Führungsetage. Werden dort auch solche Einsparungen vorgenommen?“ Es wurde dort nicht gespart, sagte er verbittert zu Frank-Peter. Als nächstes sollten die Überstunden, die noch aus dem vergangenen Jahr stammten, ersatzlos gestrichen werden. Dietmar Dullmann ist sofort zum Betriebsrat und hat damit gedroht, vor Gericht gehen zu wollen. Seine Überstunden wurden daraufhin nicht gestrichen, wohl aber die aller anderen Hausmeister, die sich nicht trauten, den Mund aufzumachen. Deren Zeit bis zur Rente ist noch bedeutend länger und die Möglichkeit, missliebige Kollegen zu kündigen schwebte wie ein Damoklesschwert über deren Häuptern. Erpressung mit staatlicher Genehmigung?

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