Frank Lisson - Humor

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Der Humor zählt zu den rätselhaftesten Erscheinungen menschlicher Existenz; immer wieder hat man versucht, diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, denn ohne das Komische in der Welt wäre das Leben vermutlich schwer zu ertragen. Lachen scheint somit geradezu lebensnotwendig. Wie aber kam der Witz in die Welt?
Lachen über Komisches ist eine spontane Reaktion aus Protest gegen Unsinniges. Dies setzt voraus, dass ein Verständnis davon existiert, was sinnvoll sei. 'Komisches an sich' gibt es demzufolge nicht, vielmehr hängt der Humor von individuellen Vorstellungen ab und gibt Aufschluss über die geistige, aber auch kulturelle Verfasstheit des Einzelnen.
Nur der Mensch kann zur Heiterkeit verführt werden. Tiere, von denen behauptet wird, sie könnten lachen, sind nicht in der Lage, die Komik einer Situation, den Witz einer Bemerkung zu erfassen, denn dafür bedarf es einer Fähigkeit, die einzig dem Menschen gegeben ist: zu denken.
Frank Lisson gewährt mit diesem Band faszinierende Einblicke in Ursprünge, Funktion und Bedeutung des Humors und analysiert seine vielfältigen Ausprägungen. Dabei kommt das Homerische Gelächter ebenso zur Sprache wie die Romantische Ironie, der Slapstick und die zeitgenössische Comedy.

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Damit war die Grundstruktur dessen, was das Komische sei, beschrieben. Erstaunlicherweise beließ man es im großen und ganzen dabei, ohne tiefer in die Sache einzudringen oder die These von den »getäuschten Erwartungen« genauer zu überprüfen, geschweige denn zu revidieren. Denn auch die darüber hinaus entstandenen Theorien unterschieden sich nicht wesentlich von denen des Aristoteles oder von Kant, sondern setzten bloß andere Schwerpunkte. Die wichtigsten sollen hier kurz vorgestellt werden:5 So vertrat der britische Philosoph und Staatstheoretiker Thomas Hobbes (1588 – 1679) die Auffassung, dass das Lachen allgemein der Ausdruck eigener Überlegenheit angesichts der Fehler von Fremden sei. Laut Hobbes müsse dreierlei zusammenkommen, damit Komik empfunden werde: dass überhaupt ein Fehler wahrgenommen werde, dieser ein fremder sei und die Wahrnehmung plötzlich eintrete, also überraschend wirke.

Etwa zweihundert Jahre später griff der französische Dichter Charles Baudelaire (1821 – 1867) diese Theorie auf, stellte sie aber – gleich Kierkegaard – in einen theologischen Zusammenhang, wodurch für ihn das Lachen satanisch wurde, da es zutiefst menschlich sei und aus der Vorstellung des Menschen von seiner eigenen Überlegenheit entspringe.

Zur Zeit der Romantik und des Deutschen Idealismus erkannte der Dichter Jean Paul (1763 – 1825) im Komischen oder Lächerlichen den Gegensatz zum Erhabenen und meinte, das Lachen resultiere aus der Unstimmigkeit, die sich aus diesem Gegensatz ergebe. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775 – 1854) schloss sich diesem Urteil an, wonach komisch die Umkehrung jedes möglichen Gegensatzverhältnisses sei, doch behauptete er noch darüber hinaus, dass die höchste Form des Komischen in der Verkehrung von Freiheit und Notwendigkeit liege.

Für den Lebensphilosophen Henri Bergson (1859 – 1941) bestand das Komische in der Erstarrung dessen, was eigentlich fließen und in Bewegung sein müsse. Sobald der alles Organische durchströmende élan vital ins Stocken gerate, komme es zu dauernden Wiederholungen bestimmter Abläufe, was als komisch empfunden werde, weil das menschliche Leben auf Flexibilität und Veränderung programmiert sei.

Dagegen legte Sigmund Freud (1856 – 1939) den Schwerpunkt auf den Lustgewinn, der dadurch entstehe, dass durch den Witz unerfüllte sexuelle Wünsche oder Aggressionen gewissermaßen »spielend« kompensiert oder abgebaut werden könnten. Denn der Witz überwinde innere Hemmungen, gesellschaftliche oder kulturelle Hindernisse, wie Tabus oder Konventionen, und erlaube dem Menschen, sich über den Gebrauch des Komischen kurzzeitig vom Verdrängungsdruck zu befreien.

Der Philosoph und Anthropologe Helmuth Plessner (1892 – 1985) sah im Lachen wie im Weinen den Ausdruck einer Extremsituation menschlichen Verhaltens, den »Verlust der Selbstbeherrschung als Bruch zwischen der Person und ihrem Körper«6, woraus Plessner seine Annahme einer »exzentrischen Position« des Menschen entwickelte. Diese »exzentrische Position« ergebe sich daraus, dass der Mensch – anders als das Tier – nicht nur etwas erlebe, sondern darüber hinaus auch sein Erleben erlebe, also sein Verhalten reflektiere, weil er nicht nur Körper sei, sondern auch Körper habe; und aus dieser Ambivalenz des Körperseins und Körperhabens speise sich das Krisenbewusstsein des Menschen, auf das er – um nicht daran zugrunde zu gehen – mit Lachen reagiere.

Doch war damit das Phänomen wirklich schon hinreichend erklärt? Es wird zu zeigen sein, wo die Schwächen dieser Theorien liegen und was den Humor, das Lachen und das Komische darüber hinaus noch »bedenklich« macht.

Warum lachen?

DER eingangs beschriebenen These zufolge ist es gewiss kein Zufall, dass es sich bei dem frühesten uns literarisch überlieferten Gelächter des europäischen Altertums um ein Lachen aus Spott handelt; nämlich um das sprichwörtliche »homerische Gelächter«, das ein schier unaufhörliches1, jedenfalls schallendes Gelächter ist, in das die Götter der Griechen sowohl in der »Ilias« (ca. 700 v. Chr.) als auch in der »Odyssee« (ca. 650 v. Chr.) verfielen, und zwar jeweils aus Hohn über Dritte. Diese Dritten sind jedoch keine Menschen, die den Göttern von Natur aus unterlegen wären, sondern es sind Mitglieder ihrer eigenen Gesellschaft; denn nur dann erfüllt der Spott seinen Zweck und kann überhaupt erst funktionieren, wenn er sich gegen Angehörige der gleichen Art richtet. Deshalb verspotten Menschen ebenfalls nur Menschen und nicht etwa Tiere. In der »Ilias« (I, 599) lachen die Götter über die linkischen Bewegungen des hinkenden, hässlichen Hephaistos, weil der Gott des Feuers und des Schmiedehandwerks so gar nicht dem hellenischen Ideal flinker, wendiger Schönheit entspricht. In der »Odyssee« (VIII, 326) verlachen und verspotten sie Aphrodite und Ares, die in eine peinliche Situation geraten waren, nachdem Hephaistos sich eine List ausgedacht hatte, um seine untreue Gattin Aphrodite zusammen mit ihrem Liebhaber Ares zu bestrafen: Er brachte über dem Bett ein Netz aus feinen Blitzen an, das sich zusammenzog und die beiden aneinanderfesselte, sobald sie sich ins Bett begeben hatten. Als die übrigen Götter das sahen, sollen sie erneut in jenes schallende, »homerische« Gelächter ausgebrochen sein.

Also erheiterten sich selbst die Götter vor allem am Schaden anderer. Wieso aber denken sich Menschen so etwas aus? Wieso dichten sie ihren Göttern ein solches Verhalten an, das diese nicht besser erscheinen lässt, als sie selber es sind? Eben weil alle Religionen eine Projektion des Eigenen auf jenseitige Autoritäten darstellen – entweder mit der Absicht, in jenen höchsten Wesen Gestalten sich auszumalen, die so sind, wie man selber gerne wäre, nämlich perfekt und allmächtig, und die sich deshalb eignen, als ordnungsstiftende »Schöpfer« und »Herren« angebetet zu werden (mosaische Variante); oder aber um die Fehlbarkeit der Welt durch die Fehlbarkeit der Götter zu erklären, denen man allzu menschliche Verhaltensweisen unterstellt, womit zugleich das eigene Fehlverhalten relativiert wird (polytheistische Variante). Weil also die Griechen wussten, dass der Spott eine Waffe ist, die unter Menschen schon sehr früh zur Anwendung gekommen sein musste, legten sie auch ihren Göttern diese Waffe in die Hand, die damit nicht weniger geschickt und häufig umgingen.

Welche Motivation aber verbirgt sich hinter dem Lachen als Waffe oder Zuchtmittel? Was empfindet der Mensch, wenn er andere verhöhnt und auslacht? Auch hier geht ein Eigennutz zu Werke, wenn der Mensch sich spottend über andere erhebt; er empfindet eine Freude dabei, sich selber von den Unglücklichen, Ungeschickten, Schwachen oder Genarrten ausnehmen zu können. Denn Verlachen oder Auslachen geschieht aus Hochmut des Glücklichen , von Missgeschicken, Pech und Unzulänglichkeiten – wenigstens für diesen Moment – verschont geblieben zu sein. Der Lachende hat jene Unaufmerksamkeit oder Dummheit nicht begangen, und deshalb flieht er vorschnell in die Behauptung, dass ihm das nicht passiert sei, weil ihm das gar nicht passieren könne. Also reagiert er mit (heimlicher) Freude über die Dummheit eines anderen und stößt ein Lachen aus zum Beweis seiner glücklichen Lage, und damit gewissermaßen aus Dankbarkeit vor dem Schicksal. Das Lachen aus Schadenfreude, also das Ur-Lachen als Reaktion auf ein fremdes Missgeschick, ist Ausdruck der Selbstvergewisserung, der Selbstbehauptung gegenüber denjenigen, denen ein Missgeschick oder Schaden widerfuhr. Man wähnt sich im Vorteil, glaubt sich besser gestellt, weil man in diesem Augenblick eben nicht selber Opfer allgemeinmenschlicher Unzulänglichkeiten geworden ist und deshalb von der heimlichen Scham, die man in sich trägt, ablenken kann, indem man auf den Schaden anderer zeigt. Aber eben weil jeder Spott nur ein Von-sich-Weg-weisen und somit ein Ablenken von sich selber ist, und das Wissen darüber im Spott stets mitschwingt, hält sich das eigene Überlegenheitsgefühl – denn dieses hätte den Spott gar nicht nötig – in Grenzen. Deshalb kann das Überlegenheitsgefühl selber niemals Auslöser oder Ursache des Lachens sein, wie Hobbes und Baudelaire behaupteten. Vielmehr wird das Gefühl eigener Überlegenheit erst durch das Lachen ausgelöst, ist also Folge des Lachens und nicht dessen Ursache.

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