Marge Piercy - Er, Sie und Es

Здесь есть возможность читать онлайн «Marge Piercy - Er, Sie und Es» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Er, Sie und Es: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Er, Sie und Es»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Shira Shipman wirft ihren Job bei einem Großkonzern hin und kehrt nach ihrer Scheidung endlich heim in die freie Stadt Tikva. Ihre Großmutter Malkah arbeitet dort an einem neuen Projekt mit, das Shira zunächst suspekt ist: Malkah und der alte Dr. Stein haben heimlich eine künstliche Person erschaffen. Ein Tabu, das unter strenger Strafe steht. Das Ding soll, so erklärt Dr. Stein, eine Art Verteidigungswaffe für die Stadt Tikva sein, die sich die mächtigen Multi-Konzerne unter den Nagel reißen wollen. Allerdings muss der künstliche Mitbürger, um nicht aufzufallen, in menschlichem Sozialverhalten ausgebildet werden. Und das soll jetzt Shira übernehmen. Parallel erzählt Malkah dem neuen Wesen eine komplexe Gutenachtgeschichte, die zurück ins Prag des 16. Jahrhunderts führt. Denn dort schuf einst Rabbi Loew einen Golem aus Lehm, um das Ghetto vor Pogromen zu schützen. Ein Akt der Verzweiflung, der beide – Schöpfer und Kreatur – in Widersprüche stürzte. Malkah hofft nun, dass Jod, so haben sie ihren Neuzeit-Golem genannt, aus der Geschichte und den Legenden mehr lernen kann als die Menschen seiner Zeit … Ein ganz aktueller philosophischer Roman, den die Verfasserin Primo Levi gewidmet hat. Gewalt, Abhängigkeit, Beziehungsfähigkeit, Gefühle, Machtverhältnisse und Politik: Das alles wird in packender Prosa neu beleuchtet und spannend hinterfragt.

Er, Sie und Es — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Er, Sie und Es», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

An der Tür klopfte sie sacht, diese leichte Berührung, die sie beide füreinander benutzten, dann öffnete sie sofort. »Gadi?« Zwei Schritte im Raum blieb sie stehen und starrte. Einen Augenblick lang fühlte sie überhaupt nichts, denn sie glaubte einfach nicht, was sie sah. Es war unmöglich. Es war nicht einmal Stoff aus einem Alptraum, denn diese Szene hatte sie sich in ihrer Phantasie nie vorgestellt.

Gadi war nackt auf dem Feldbett, auf dem sie viele hundert Mal gelegen hatten, aber mit ihm verschlungen war ein anderer Körper anstelle des ihren, den sie fast dort zu sehen erwartete, denn bei Gadi musste Shira sein. Nein, das nackte Mädchen, das unter ihm ausgestreckt lag, war Hannah, die einen scharfen Schrei ausstieß wie ein Tuch, das reißt, und dann tat sie, was sie immer tat, sie kicherte.

Gadi … Gadi starrte sie wütend an. »Spionierst du mir nach?«

Sie konnte nicht sprechen. Ihre Kehle schnürte sich zu. Sie konnte nicht aufschreien oder Luft holen. Stattdessen stolperte sie den Flur entlang, taumelte gegen Wände, die Treppe hinunter wie eine fallende Schachtel, rutschte und glitt, zerbrach in Stücke. Sie musste so viel Lärm gemacht haben, dass Avram sie gehört hatte, denn er stand unten im Treppenhaus. »Leise«, sagte er und packte sie hart am Arm. »Mit wem ist er da oben?«

»Hannah Leibling«, würgte sie heraus und riss sich von ihm los.

»Ich dulde niemand anders da oben«, sagte Avram und stieß die Hände in die Taschen seines Kittels. Er schien sie trösten zu wollen. »Ich werde sie für dich hinauswerfen, kleine Shira.« Da begann sie zu weinen, die Tränen erstickten sie. »Geh du an eine gute Universität und vergiss meinen nichtsnutzigen Sohn. Er ist deine Anhänglichkeit nicht wert, Shira. Die besten Universitäten sind in Europa. Geh und genieße.«

Sie schluchzte zu heftig, um zu atmen. Sie konnte nicht ertragen, dass jemand sie sah. Sie rannte an ihm vorbei die Treppe hinunter auf die Straße.

Avram rief ihr nach, seine Stimme war scharf vor Besorgnis: »Shira, sei ruhig! Sei ruhig! Das bedeutet ihm nichts.«

Sie rannte zu dem Schuppen, wo sie ihre alten Schutzhäute aufbewahrten. Sie streifte ihre über und machte sich auf den Weg in die Ödnis. Sie ging nicht weit. Sie kletterte auf eine Düne und fiel in den warmen Sand. Auf der einen Seite erstreckte sich die weite, flache Bucht, die Ruinen der zerstörten Stadt lugten aus den Wellenstrudeln. Nach Süden konnte sie über die automatische Entsalzungsanlage hinweg aufs Meer schauen. Der Kühler in ihrer Schutzhaut summte. Sie konnte die kleine rote Zeile in der Ecke ihrer Gesichtsplatte lesen, die ihr die Temperatur anzeigte. Es waren achtundzwanzig Grad Celsius, ein schwacher Backofen, ein typischer später Maitag in Neuengland.

Sie dachte, vielleicht war sie gestorben, denn eine tiefe Starre überkam sie. Aber es war nur das Tal der Schmerzwoge, die einen Augenblick später über ihr zusammenschlug. Sie wusste nicht, was mit sich anfangen. Sie fühlte sich wie ein zerfetztes Ding, ein Kaninchen, das in einen Ventilator gerannt war.

Wie konnte Gadi mit dieser ordinären Ziege schlafen? Sie hatten Hannah immer ausgelacht. Hannah hatte Gadi seit Jahren schöne Augen gemacht. Shira konnte ihr lautes Kichern hören, ein Gegluckse wie Wasser, das in einem Rohr abfließt. Wie konnte Gadi nur? Sie wollte Zorn auf ihn spüren, aber der Schmerz verdrängte ihn völlig.

Sie würde ihre Schutzhaut ausziehen und sich der mörderischen Sonne aussetzen, deren Strahlung sie umbringen würde. Sie würde sterben, und Gadi würde verstehen, wie sehr sie ihn geliebt hatte und wie sehr sein Treubruch sie verletzt hatte. Sie sah sich selbst voller Frieden auf einem Brett liegen. Sie sah den schlichten Steinhaufen auf ihrem Grab. Gadi würde dorthin kommen, um zu trauern.

Das war ein langsamer Tod, Hitze und Austrocknung. Strahlung brauchte Monate, um zu töten. Sie würde ihren Anzug nicht ausziehen, ganz egal, wie sehr ihr nach Sterben war. Malkah hatte sie zu nüchtern erzogen. Außerdem konnte sie die Vorstellung nicht ertragen, was Hannah den anderen Mädchen erzählte: Ach weißt du, ich fühle mich ganz schrecklich. Shira hat sich wegen Gadi und mir umgebracht. Er konnte einfach nicht von mir lassen und das arme Mädel hat sich vor Eifersucht verzehrt. Shira krabbelte auf die Knie, dann stand sie auf. Eifersucht war hässlich, peinlich, abscheulich. Sie stolperte zurück. Die Schutzhülle glitzerte wie falsche Hoffnung, die über der Stadt schwebte.

Sie ging nach Hause. Als sie zur Tür sprach, wusste sie nicht, wie sie dorthin gelangt war. Hermes lag im Innenhof und sonnte sich – die Sonne, die durch die Hülle drang, war gefiltert, sicher, warm, aber nicht sengend. Er war jetzt in mittleren Jahren, zwölf, und so massig wie immer, nicht fett, sondern kräftig, ernsthafter und gelassener als früher. Sie warf sich neben ihn auf die warmen Fliesen, begrub ihr Gesicht in seinem heißen braunen Fell und weinte hemmungslos.

»Leidest du Schmerzen, Shira?«, fragte das Haus sanft. »Soll ich Malkah rufen? Brauchst du Hilfe?«

»Ich will in Ruhe gelassen werden!«

»Erzähle es mir. Du weißt, ich bewahre deine Geheimnisse. Was fehlt dir?« Das Haus wusste zu erweichen. Früher war es ihre zweite Mutter. Hielt es wirklich Geheimnisse vor Malkah zurück, die es programmiert hatte?

»Lass mich bloß in Ruhe!«

Sie hörte Malkah nicht kommen und bemerkte sie erst, als sie neben ihr hockte und sehr leise sagte: »Ich mache schav, Kleines. Manchmal kann etwas so Saures helfen.«

Für einen Augenblick bohrte in ihr der Verdacht, dass Malkah wusste, dass jeder wusste; dann gewann ihre Nüchternheit, und ihr wurde klar, dass ihre Stellung ihren Zustand verriet. »Ich habe keinen Hunger.«

»Dann iss mir zu Gefallen. Ein bisschen Suppe, wie hungrig musst du dafür sein?«

Sie spürte, wie unwürdig das war, wie sie da mit dem Gesicht nach unten auf den Fliesen lag, und setzte sich auf. Malkah nannte sie »Kleines«, war aber gleich groß, nur ein paar Pfund fleischiger. Sie hatten das gleiche dunkle Haar, schwarz im Lampenlicht, mit Rottönen in der Sonne; die gleichen großen, sehr dunklen Augen, riesig in ihren herzförmigen Gesichtern; aber Malkah war natürlich eine alte Frau, einundsechzig Jahre alt. Sie trug ihr dunkles Haar in einem Zopf um den Kopf geflochten und oben festgehalten mit einer silbernen Spange in Form eines Delfins. Ein Rettungstaucher hatte sie ihr geschenkt. Erst vor kurzem war Shira eingefallen, dass er damals wahrscheinlich ihr Liebhaber war. Shira war zu der Zeit zu jung, um es zu verstehen, neun, zehn, elf; und Malkah war diskret. Kein Mann hatte je in diesem Haus gewohnt. Malkah hatte nie geheiratet. Wenn du heiratetest und ein Mann tat dir weh, so erkannte Shira, dann hattest du keinen Ort, an den du dich flüchten konntest, keinen Ort, an dem du dich verstecken und deinen Schmerz verheilen lassen konntest.

Malkah gab ihr ein großes Taschentuch. »Ich muss nach meiner Suppe sehen. Hast du deinen Freund da gefüttert?«

»Noch nicht.« Sie hatte es vergessen, und Hermes hatte sie nicht daran erinnert. Jetzt stand er auf, streckte und reckte sich, machte sich auf den Weg zur Küche und schaute sich erwartungsvoll nach ihr um.

Sie wischte sich das Gesicht ab. Wie konnte sie mit so viel Schmerz leben? Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie weitermachen sollte.

Sie aß die Suppe doch. Malkah hatte recht: Sie besänftigte auf kleine Weise. Sie war froh, dass Malkah heute Abend gekocht hatte. An den meisten Abenden holte eine von ihnen die Mahlzeit aus der Allmende-Kantine; manchmal aßen sie dort mit der halben Stadt. An anderen Abenden kochte Malkah, und hin und wieder ließ sie Shira durch das Haus bitten, abends zu kochen. Malkah tat das manchmal, wenn sie wusste, dass Gadi zum Abendessen kam. Ein anderer Teil von Shiras Leben, der nun brachlag, so zerstört wie die weiten Flächen toter Bäume, die einmal Ahornbäume waren, vor dem sauren Regen, bevor das Klima zu warm für sie wurde. Würde ihn jetzt Hannah zum Abendessen nach Hause mitnehmen? Wie kam er nur auf Hannah?

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Er, Sie und Es»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Er, Sie und Es» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Er, Sie und Es»

Обсуждение, отзывы о книге «Er, Sie und Es» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x