Petra A. Bauer - Unschuldsengel

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Berlin 1926: Mina, eine junge, lebensbejahende Frau voll hochfliegender Träume und Hoffnungen, verlässt ihre Heimat in der Niederlausitz und kommt nach Berlin, um hier ihr Glück zu versuchen. Tatsächlich findet sie schon nach kurzer Zeit eine Anstellung in einem Fabrikantenhaushalt, in dem sie sich mit der Tochter ihrer Herrschaften anfreundet. Ihr Glück scheint vollkommen, als sie wenig später einen charmanten, gutaussehenden Mann kennenlernt, der sie regelrecht ihrer Sinne beraubt. Doch eines Tages ist die junge Frau wie vom Erdboden verschluckt. Wurde sie das Opfer des mörderischen Triebtäters, der seit geraumer Zeit in Berlin sein Unwesen treibt? Hermann Kappe nimmt sich des Falles an.

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An Mina hatte noch nie jemand Worte wie dereinst gerichtet, aber es hätte ihr auch genügt zu wissen, dass der Fabrikantensohn Siegfried Plath sie offenbar wieder zusehen wünschte.

«He, dich kenn ich doch!»

Mina schrak aus ihren Tagträumen hoch. Adrenalin durchströmte ihren Körper, und sie griff sich unwillkürlich ans Herz. «Hast du mir erschreckt! Meine Jüte!»

«Tut mir leid, das wollte ich nicht.» Charlotte Burgschweiger sah allerdings kein bisschen schuldbewusst aus. «Was machst du denn hier in der großen Stadt?»

«Und wat machst du hier, wo de doch ja nich mehr hier wohnst?», fragte hingegen Mina.

«Ich hab in der alten Wohnung meine Lieblingsbluse vergessen. Die wollte ich mir holen.»

«Die is nicht zufällich rosa?»

«Doch, genau!»

«Dann vergiss sie besser!», sagte Mina. «Sie hat eine andere Besitzerin gefunden.»

«Och, hat die olle Schrapnelle sich mein bestes Stück unter den Nagel gerissen?» Charlotte zog einen Flunsch. «Aber nun sag doch mal: Was machste denn hier? Und vor allem, wo willste hin?»

Anstelle einer Antwort brach Mina in Tränen aus. Sie konnte nichts dagegen tun, ihre Tränendrüsen gaben einfach frei, was sich in der letzten Zeit angesammelt hatte. Und das war mehr Flüssigkeit, als die Spree hinab floss.

«Minchen, was ist los?»

Mina hatte den Eindruck, dass Charlotte für einen Moment irritiert war. Doch die Freundin war schon immer eine Frau der Tat gewesen. Mina fand sich plötzlich in deren Armen wieder.

«Du hast gar keine Bleibe, was?»

Mina schüttelte den Kopf.

«Pass mal auf, ich nehm dich mit zu mir! Bin sowieso grad wieder für ein paar Tage allein in der Wohnung.»

Mina sah sie dankbar an. Was für ein unverschämtes Glück, dass Charlotte ausgerechnet heute ihre Bluse holen wollte!

«Hier haste ’n Taschentuch. Trockne erst mal die Tränen! Die Leute gucken ja schon. Am Ende denken die noch, ich hätte dir was angetan. Dann kommste mit einkaufen, und beim Abendessen erzählste mir dann alles der Reihe nach. Ich stell dir auch ’nen Eimer hin für die Tränen, die noch kommen.»

Mina musste wider Willen lächeln.

Charlotte mochte sich zwar in einigen Bereichen verändert haben – zum Beispiel waren ihre langen rotbraunen Haare einem modischen Bubikopf gewichen –, aber im Grunde war sie ganz die Alte geblieben.

«Ach, Lotteken, du bist so jut zu mir», schluchzte Mina, während sie sich tapfer die Tränen wegwischte. «Wird schon jehn!»

Juli 1908

Die Angst in den Augen des Jungen rührte ihn nicht. «Drehwurm» hatte er mit ihm spielen wollen, also hatte er den Steppke an der linken Hand und am linken Fuß gepackt und ihn im Kreis gedreht, wie es größere Kinder beim Spielen öfter mit kleineren taten oder Väter mit ihren Söhnen. Anfangs hatte der Junge in einer Mischung aus Freude und Nervenkitzel gekichert. Sicher spürte er ein Kribbeln im Bauch. Doch der Große drehte sich schneller und schneller. Das Gewicht des Jungen zerrte zunehmend an seinen Armen, und das Lachen des Kleinen verstummte, wich angsterfülltem Schreien. Als er richtig panisch wurde, ließ der Große los. Zwar war die Erde weich, doch die Fliehkraft schleuderte das Kerlchen bis an einen Baum, der seinen Aufprall an der Schulter unsanft stoppte. Begleitet von der Kakophonie des Weinkrampfes, der der kleinen Kehle entströmte, machte der Ältere sich pfeifend auf den Weg. So also fühlte es sich an, wenn man die Macht besaß. Er begann, seine Eltern zu verstehen.

DREI

MINA spürte die Wirkung des Alkohols schon.

Charlotte hatte zur Feier des Tages eine Flasche Sekt organisiert. «Damit du auf andere Gedanken kommst», hatte sie gesagt.

Aber das funktionierte nicht. Vielmehr löste das Prickelwasser Minas Zunge, und sie erzählte Charlotte von Anfang bis Ende, was geschehen war. «Heiraten wollte er mir. Det war ernst jemeint, det weeß ick. Deshalb hab ick ja ooch …». Mina nahm noch einen Schluck, um das Geständnis ein wenig hinauszuzögern. «Deshalb war ick ja ooch im Bett mit ihm.»

Mina hatte erwartet, dass ihre Freundin entsetzt wäre, doch die war komplett unbeeindruckt. «War’s denn wenigstens schön?»

Mina zögerte, bevor sie antwortete. «Wunderschön! Eigentlich det Schönste, wat ick je erlebt habe.» Sie starrte in ihr Sektglas, bis sie nichts mehr erkennen konnte, weil ihr wieder die Tränen in die Augen schossen. Als sich die erste Träne mit dem Sekt vermischte, blickte sie wieder auf und lachte unsicher. «Du wolltest mir doch ’nen Eimer hinstellen.» Während sie mit einem Taschentuch die Tränen trocknete und sich die Nase putzte, fühlte sie, wie ihre Trauer langsam in Wut umschlug. «Det kann doch nich sein, det der sich von seinem Vater vorschreiben lässt, mir nich mehr zu sehen! Ick dachte, der liebt mir!»

«Männer!» Charlotte nahm die Freundin in den Arm und drückte sie fest. «Uff die kannste dich doch nie verlassen. Nimm meinen Konrad! Der verschwindet öfter mal für ein paar Tage, so wie jetzt, und dann sagt er nicht, wohin er geht. Ich kann das schlucken oder so lange nachfragen, bis er irgendwann gar nich mehr wiederkommt. Also kannste dir ja denken, wofür ich mich entscheide.»

«Klar kann ick det! Aber wofür is det jut? Wieso machen wir uns zum Hampelmann, und die Mannsbilder können sich reineweg allet erlauben?»

«Das ist der Lauf der Welt, Minchen! Da wirst du nichts dran ändern und ich auch nicht. Wir können bloß zusehen, dass wir das Beste draus machen.» Charlotte goss den letzten Schluck Sekt in Minas Glas. «Apropos machen: Was willst du jetzt machen? Wie soll es weitergehen mit dir? Bleibst du in Berlin? Wovon willst du leben? Du kannst gerne ’ne Weile bei mir wohnen, aber viel Platz ist hier nicht, das siehst du ja selbst. Und wenn Konrad hier angebraust kommt…» Charlotte sprach nicht weiter, aber Mina wusste ohnehin, dass sie dann stören würde.

«Ick wollte mir ’ne Arbeitsstelle suchen und ’n möbliertes Zimmer. Oder ’ne Mädchenkammer. Vielleicht komm ick ja bei ’ner Familie unter.»

«Warte mal!» Charlotte holte eine Berliner Abendzeitung aus dem Korb neben dem Ofen. «Damit wollte ich zwar Feuer machen, aber vielleicht ist die ja noch zu was anderem nütze.» Sie reichte Mina die Zeitung. Zwei Studenten bei Autorennen auf Avus getötet stand auf der Titelseite. «Die ist schon ein Weilchen alt, aber Probieren geht über Studieren.»

Mina schlug die Seite mit den Stellenanzeigen auf und überflog die Angebote.

Hauptsächlich Männer wurden gesucht für Bauarbeiten und für die Fabrik. Hin und wieder mal eine Näherin, doch Nähen war nicht ihre Stärke.

Mina wollte der Mut schon sinken, als Charlotte plötzlich auf eine der Annoncen deutete. «Hier! Die Mudrack-Eiswerkesuchen eine Reinemachefrau.»

«Da steht keine Telefonnummer. Bloß: Am Schäfersee. Wo is det denn?»

«Das ist noch ein ganzes Stück von hier. Der Schäfersee liegt in Reinickendorf. Da hat mal eine Tante von mir gewohnt. Ich war da als Kind sogar baden. Ich habe neulich gehört, dass sie jetzt einen Park drum herum anlegen. Fahr doch einfach mal vorbei, und melde dich auf das Inserat! Vielleicht ist die Stelle ja noch nicht besetzt, oder sie haben eine andere Arbeit für dich.»

«Hoffentlich! Ick kann einfach nicht zurück nach Bückchen. Wenn ick Siegfried noch mal sehe, ick weeß nich, wat ick mit dem mache.» Mina ließ sich gegen die Sofalehne plumpsen. «Mir nimmt doch ooch keena mehr, nachdem det mit Siegfried und mir rausjekomm is.»

«Habt ihr das nicht ein bisschen diskreter hinbekommen?» «Du kennst doch meene Brüder! Friedrich hat uns mal jesehn.

Ausjerechnet, wo mir der Siegfried hinter ’ner Hecke jeküsst hat. Kannste dir wohl denken, dat der det rumerzählt hat.»

«Friedrich hatte es ja schon immer faustdick hinter den Ohren», pflichtete Charlotte ihr bei.

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