Anna Maria Sigmund - Tatort Genfer See

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Anarchistische Gewalt wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Schrecken der bürgerlichen Welt. „Kein Stein soll auf dem anderen bleiben!“, lautete eine Parole. Anschläge mit Gift, Dolchen und Bomben gegen Monarchen und Präsidenten erschütterten Europa. In der langen Liste anarchistischer Morde wurde Kaiserin Elisabeth das erste weibliche Ziel. Die unglückliche Frau Franz Josephs starb gleichsam stellvertretend, als Symbolfigur des Hauses Habsburg. Dabei lebte sie zurückgezogen, spielte in der Politik keine Rolle und galt als scharfe Kritikerin von Adel und Kirche. Anna Maria Sigmund „ermittelt“ anhand des Obduktionsberichtes und anderer Quellen mit kriminalistischem Spürsinn zu den Tatumständen und zeichnet ein packendes Bild der narchistischen Szene im „Jahrzehnt der Bomben“.

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Bereits einen Tag später, am Sonntag, dem 11. September 1898, beherrschte das Drama am Genfer See die Schlagzeilen der Zeitungen. Es war die erste große Sensationsnachricht in der Geschichte, die mittels moderner Technologie, des neuen Telegrafen, in Blitzesschnelle um die ganze Welt ging: So las man im Wiener Tagblatt :

»Die Kaiserin ermordet! Kaiserin Elisabeth

verließ das Hotel Beau-Rivage, um sich nach dem

Landungsplatze des Dampfers zu begeben. Auf

dem Weg dorthin stürzte sich ein Individuum auf

die Kaiserin und führte einen heftigen Stoß gegen

dieselbe. Die Kaiserin fiel zu Boden, erhob sich

jedoch wieder und erreichte den Dampfer Genève,

wo sie in Ohnmacht fiel. Das Schiff … kehrte

zum Landungsplatz zurück. Die Kaiserin hatte

das Bewußtsein nicht wiedererlangt und wurde auf einer rasch hergestellten

Tragbahre nach dem Hotel Beau-Rivage gebracht.

Die Kleider der Kaiserin zeigten Blutflecken.

Der Thäter wurde festgenommen.«

Der Schaufelraddampfer MS Genève verkehrte seit 1896 auf dem Genfer See und - фото 7

Der Schaufelraddampfer »M/S Genève« verkehrte seit 1896 auf dem Genfer See und konnte 850 Passagiere transportieren. 1973 wurde er außer Dienst gestellt und liegt heute am linken Seeufer in der Nähe des Jet d’Eau verankert.

In Genf hatte sich das Gerücht von dem brutalen Überfall unmittelbar nach der Tat wie ein Lauffeuer verbreitet. Mit einem Schlag war es mit der noblen, stillen Atmosphäre in der exklusiven und sündteuren Luxusherberge, die bevorzugt von Adeligen, den Reichen und Schönen, gebucht wurde, vorüber. Trotz der mittäglichen Gluthitze fand sich auf dem Quai du Mont-Blanc eine gaffende, sensationslüsterne Menge ein, die sich durch neugierige Ausflügler, die auf der nahen Bootsstelle anlandeten, ständig vergrößerte. Man blickte zu den verhangenen Fenstern hinauf, hinter denen man die Verletzte vermutete, rätselte über das Motiv der Tat und quittierte mit Raunen das hektische Kommen und Gehen von Ärzten, Beamten, Polizisten und schließlich das Erscheinen eines Priesters. Noch hatte man nur spärliche Augenzeugenberichte. Vor allem, wer war die unbekannte Dame, die derartiges Aufsehen erregte? Tatsächlich eine Aristokratin? Man sprach von einer Gräfin von Hohenembs.

Um diese Zeit war das Verhör des Attentäters bereits in vollem Gang. Die Personalien waren rasch erhoben: Es handelte sich um einen gewissen Luigi Lucheni, wohnhaft in der Rue d’Enfer Nr. 8 in Genf und dies erst seit dem 8. September 1889. Sofort nach seiner brutalen Attacke hatten Passanten den vor Freude über das ganze Gesicht strahlenden und singenden Lucheni in der Rue des Alpes festgehalten und einem Gendarmen übergeben. Dieser schützte ihn vor der Wut einer empörten Menge, konnte aber nicht verhindern, dass Monsieur Mayer, der Direktor des Beau-Rivage, dem Übeltäter eine schallende Ohrfeige verpasste.

Das Bild des grinsenden Attentäters und Anarchisten ging um die Welt Zur - фото 8

Das Bild des grinsenden Attentäters und Anarchisten ging um die Welt.

Zur selben Zeit bemühten sich in ihrer Hotelsuite zwei Ärzte um die in Agonie liegende bewusstlose, nur mehr schwach atmende Kaiserin. An ihrem Bett standen die Gattin des Hoteliers, eine Pflegerin und Gräfin Irma Sztáray, ihre 35-jährige Hofdame. Letztere wies den Arzt, Dr. Étienne Golay, auf die kleine Wunde in der Brust Elisabeths hin, die sie schon auf dem Schiff nach dem vermeintlichen Raubüberfall des Attentäters entdeckt hatte, als sie ihrer Herrin das Mieder öffnete, um ihr Luft zu verschaffen. Beim Anblick der kleinen blutenden Wunde wurde Sztáray von bösen Vorahnungen ergriffen. Der Arzt erkannte eine Stichverletzung, obwohl man keine Waffe in der Hand des Attentäters bemerkt hatte. Er versuchte mit einer Sonde in den Kanal einzudringen. Da sich die Wundöffnung jedoch bei Entfernung der Kleidung von ihrer ursprünglichen Stelle verschoben hatte, gelang ihm dies nicht. »Es ist keine Hoffnung mehr«, meinte er schließlich resignierend, als die kaiserliche Patientin rapide verfiel. Wiederbelebungsversuche lehnte er als sinnlos ab. Ein rasch herbeigerufener Priester erteilte der Sterbenden die Generalabsolution.

Während Kaiserin Elisabeth in Genf ihre letzten Züge tat, saß Kaiser Franz Joseph an seinem Schreibtisch im Schloss Schönbrunn in Wien und schrieb, wie er es jeden zweiten Tag zu tun pflegte, an seine Gattin in der Schweiz. Er hatte »der süßen, lieben Seele« nicht viel zu berichten, sein Tagesablauf war monoton. So erzählte er kurz Banales von der gemeinsamen Freundin Katharina Schratt und von seiner kargen Abendmahlzeit, die er tags davor, kurz nach 18 Uhr allein zu sich genommen hatte, um schließlich zu enden: »… um ½ 9 Uhr abends reise ich vom Staatsbahnhof zu Manövern ab.« Er zeichnet mit »Dich von ganzem Herzen umarmend, Dein K.(leiner)«.

kaiserin gefaehrlich verwundet bitte seiner majestaet mit vorsicht - фото 9

»kaiserin gefaehrlich verwundet, bitte seiner majestaet mit vorsicht mittheilung zu machen«: Über Veranlassung von Irma Sztáray sendet Adolph Mansbach, der österreichisch-ungarische Honorarkonsul in Genf, dieses Telegramm an die österreichisch-ungarische Gesandtschaft in Bern. Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Gesandtschaftsarchiv Bern, Karton 102.

Gräfin Sztáray weilte zutiefst ergriffen und erschüttert am Totenbett Elisabeths. Sie hatte die Kaiserin verehrt und war ihr drei Jahre lang, mehr Vertraute als Hofdame, zur Seite gestanden. In den folgenden alptraumartigen Stunden und Tagen bewies sie erstaunliche Haltung, Kompetenz und Organisationstalent. Kurz vor 15 Uhr sandte sie – über das österreichisch-ungarische Konsulat in Genf – eine Depesche an Generaladjutant Eduard Graf Paar am Wiener Kaiserhof, die sich durch besonderes Feingefühl auszeichnete: »Ihre Majestät die Kaiserin wurde schwer verwundet. Bitte dies Seiner Majestät dem Kaiser schonungsvoll zu melden.« Das ganze Ausmaß dieser neuerlichen Tragödie in seiner von Unglücksfällen heimgesuchten Dynastie sollte den 68-jährigen Kaiser Franz Joseph nicht ganz unvorbereitet treffen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Kaiserin bereits tot. Um 14 Uhr 40 hatten die Ärzte bei ihr offiziell den Herzstillstand konstatiert, nachdem bei der Öffnung der Schlagader ihres linken Arms kein Blutstrom mehr festzustellen war.

Kurz danach meldete sich Karl Graf Kuefstein, der österreichisch-ungarische Gesandte in Bern. Er bot seine Hilfe an, informierte die Dienststelle in Bern und veranlasste die offizielle Benachrichtigung des Kaiserhofs in Wien.

Es war ein erschütternder Eindruck der die Vergänglichkeit alles Irdischen so - фото 10

»Es war ein erschütternder Eindruck, der die Vergänglichkeit alles Irdischen so recht vor Augen führte«: die Aufbahrung der toten Kaiserin im Ecksalon des Hotels Beau-Rivage. Illustration im »Interessanten Blatt«, 22. September 1898.

Um 16 Uhr sandte die Gräfin ein weiteres Telegramm: »Ihre Majestät die Kaiserin ist entschlummert.« Auf die Nachricht der Ärzte, dass die Monarchin ihren Verletzungen erlegen sei, eilten der Generalstaatsanwalt von Genf, Georges Navazza, sowie der Untersuchungsrichter Charles Léchet zu Fuß an den Tatort, der bereits von einem großen Polizeiaufgebot abgeriegelt worden war. Kurz darauf berief der Genfer Staatsrat eine Sondersitzung ein.

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