> Finanzierung
> Personal
> Marketing
> rechtliche Grundlagen
> Rechnungswesen
> Steuerpflichten
> Sozial- und Privatversicherungen.
Handwerksmeister haben den Vorteil, dass sie zu diesen einzelnen Bereichen im Rahmen der gesamten Meistervorbereitung bereits umfassende Kenntnisse vermittelt bekommen.
Wiederholungsfragen sowie handlungsorientierte, fallbezogene Übungsaufgaben
1.Sie setzen sich damit auseinander, ob für Sie der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit eine Alternative zu der aktuellen Arbeitnehmertätigkeit ist.
Aufgabe:
1 Beschreiben Sie, welche persönlichen Anforderungen Sie dazu erfüllen sollten!
2 Nennen und beschreiben Sie die drei Bereiche der fachlichen Anforderungen, über die Sie verfügen sollten!
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bis 17 Für den Erfolg eines Unternehmers ist es unerlässlich, dass die Familie oder der Partner die Gründung oder Übernahme eines Betriebes bejaht und unterstützt. Unternehmer zu sein ist keine Eigenschaft, die man bei Verlassen seines Betriebsgebäudes ablegen kann. Probleme, die sich im Betrieb stellen, haben auch Einfluss auf das Familienleben. Gerade in der Startphase sind oftmals persönliche und zeitliche Einschränkungen die Regel. Gegebenenfalls sind auch Überlegungen hinsichtlich der Kinderbetreuung anzustellen. Gerade bei Handwerksbetrieben ist es oft üblich, dass der (Ehe-)Partner im Betrieb mitarbeitet.
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2.Risikobereitschaft gehört bezüglich Existenzgründungen und Betriebsübernahmen zu den
1 familiären
2 persönlichen
3 gesetzlichen
4 fachlichen
5 handwerksrechtlichen
Anforderungen.
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bis 16 > körperliche und emotionale Belastbarkeit > Konflikt- und Krisenfähigkeit > Flexibilität > strategisches Denken > Zielstrebigkeit > Sozialkompetenz > Verhandlungsgeschick > rhetorische Sicherheit > Führungseigenschaften > Motivation > Selbstvertrauen. Checklisten und Tests In Handbüchern zur Existenzgründung sowie bei zahlreichen Institutionen wie Handwerkskammern und Fachverbänden gibt es auch Checklisten und Tests (mittlerweile überwiegend im Internet), anhand derer man selbst feststellen kann, ob man zum Unternehmer geeignet ist beziehungsweise wo man noch Defizite hat, die ausgeglichen werden können. Jeder Existenzgründer sollte sich, bevor er im Handwerk den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, daher insbesondere folgende selbstkritische Fragen stellen, um seine persönlichen Voraussetzungen auszuloten: Selbstkritische Fragen > Was sind meine Motive für die berufliche Selbstständigkeit? > Bin ich der Typ, der risikofreudig ist, oder bin ich einer, der eher den Weg der größeren Sicherheit sucht? > Habe ich die persönliche Stärke, in eigener Verantwortung auch in kritischen Lagen kühlen Kopf zu bewahren, nicht zu resignieren und optimistisch zu sein? > Verfüge ich über eine überdurchschnittliche psychische und körperliche Belastbarkeit? > Kann ich Wichtiges und Unwichtiges unterscheiden und mich auf das Wesentliche konzentrieren? > Bin ich bereit, gerade in der Anfangsphase, ein Arbeitspensum zu leisten, das über dem Normalmaß eines Berufstätigen liegt? > Kann ich auf lieb gewonnene Hobbys und auf Freizeit zumindest vorübergehend verzichten? > Ist der Schritt in die Selbstständigkeit auch mit dem (Ehe-)Partner abgesprochen? > Bin ich kontaktfreudig, kreativ, zuverlässig und durchsetzungsfähig? > Habe ich die notwendigen Führungseigenschaften? > Reichen Berufsausbildung, abgelegte und bestandene Prüfungen, Berufserfahrung sowie Fertigkeiten, Kenntnisse und berufliche Handlungsfähigkeit aus, um der angestrebten beruflichen Selbstständigkeit gerecht zu werden? > Habe ich alle Voraussetzungen für eine Gewerbeausübungsberechtigung?
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2.Wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Handwerks sowie Nutzen von Mitgliedschaften in den Handwerksorganisationen darstellen und bewerten
Kompetenzen
> Handwerks- und branchenspezifische Informationen über Entwicklung der Gesamtwirtschaft recherchieren, relevante Daten darstellen und mit anderen Quellen vergleichen.
> Den gesamtwirtschaftlichen Kontext (Zusammenhang), in dem ein handwerkliches Unternehmen operiert (handelt), erklären können.
> Selbstverständnis und persönliche Zugehörigkeit zum Handwerk begründen.
> Aufbau der Handwerksorganisation sowie Aufgaben und Leistungsangebote der einzelnen Organisationen kennen.
> Nutzen von Mitgliedschaften in Handwerksorganisationen kennen und bewerten.
2.1Stellung des Handwerks in der Volkswirtschaft
Um die Stellung des Handwerks kompetent beurteilen zu können, werden hier zunächst einige grundlegende Begriffe aus der Volkswirtschaft erklärt.
2.1.1Grundzüge volkswirtschaftlicher Zusammenhänge
Bedürfnisse
Jeder Mensch hat Grundbedürfnisse zur Bewältigung seines Lebens. Neben den Mindestbedürfnissen an Nahrung, Kleidung und Wohnung entstanden je nach Kultur- und Entwicklungsstand der Menschen weitere Bedürfnisse wie Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse, Wertschätzungsbedürfnisse und Entwicklungsbedürfnisse.
Die Bedürfnisse des Menschen, die am Markt zu Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen führen, nennt man Bedarf. Die Herstellung und Verteilung von Gütern und Dienstleistungen bezeichnet man als Wirtschaft. Die Wirtschaft eines Landes (auch Volkswirtschaft genannt) stellt also Güter und Dienstleistungen zur Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse her und übernimmt deren Verteilung.
Produktionsfaktoren
a)Produktion
Die Grundlagen für die Gütererzeugung sind die Produktionsfaktoren Boden (Bodenfläche und Bodenschätze/Rohstoffe), Arbeit und Kapital (Werkzeuge, Maschinen, Betriebsanlagen usw.).
Investitionen
Die Produktion von Gütern und Dienstleistungen geschieht dadurch, dass in einer Produktionsstätte (Betrieb) Arbeitskräfte, Maschinen, Gebäude und Rohstoffe eingesetzt und kombiniert werden. Das gesamte Sachkapital wird durch die „Produktion“ abgenutzt und verliert an Wert. Zur Erhaltung und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Wirtschaftens muss das Sachkapital immer wieder durch Investitionen erneuert und erweitert werden. Dies setzt eine laufende Kapitalbildung voraus. Kapital kann aber nur gebildet werden, wenn nicht das gesamte Bruttoinlandsprodukt verbraucht wird, sondern ein Teil davon über das Sparen wieder in die Investition fließt. (Anmerkung: Durch die aktuellen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank gelten diese Zusammenhänge derzeit nur eingeschränkt.)
Um die drei Produktionsfaktoren in bester Weise wirksam werden zu lassen, ist unternehmerisches Können erforderlich. Jedes Unternehmen ist also innerhalb der Volkswirtschaft eine Einheit, die durch Einsatz und Kombination der Produktionsfaktoren zur volkswirtschaftlichen Leistung beiträgt.
b)Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt ist der Maßstab zur Erfassung der gesamtwirtschaftlichen Leistung. Es umfasst die in einem Wirtschaftsgebiet (beispielsweise Deutschland) in einem bestimmten Zeitraum erbrachten Güter und Dienstleistungen.
Wirtschaftswachstum
Durch Wirtschaftswachstum, das unter anderem durch mehr Leistung pro Arbeitskraft erreicht wird, wird das Inlandsprodukt erhöht.
Der Beitrag der verschiedenen – das sind insbesondere Industrieund Dienstleistungen – zu den erzielten Umsätzen ist unterschiedlich. Das Handwerk ist mit rund 9 % beteiligt.
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