Gerhart Hauptmann - Das Abenteuer meiner Jugend

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Gerhart Johann Robert Hauptmann war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus, hat aber auch andere Stilrichtungen in sein Schaffen integriert. 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.Hauptmanns Frühwerk erhielt unterschiedliche Kritiken. Konservative Kreise und auch die Regierung waren von seinen gesellschaftskritischen Dramen nicht begeistert, was sich durch Zensur bemerkbar machte. Weil er ein glühender Sozialist war, wurden seine Stücke zu Zeiten Kaiser Wilhelms II. aus den kaiserlichen Theatern verbannt.Hauptmann galt zu Lebzeiten im Ausland als der repräsentative Dichter Deutschlands. Der ungarische Philosoph und Literaturkritiker Georg Lukacs nannte Hauptmann später den «Repräsentationsdichter des bürgerlichen Deutschlands».In «Das Abenteuer meiner Jugend» schildert Hauptmann die erste Hälfte seines Lebens.Null Papier Verlag

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Hat­te ich also für ihn nichts An­zie­hen­des, so eben­so­we­nig für sei­ne äl­teln­den Töch­ter, Tan­te Au­gus­te und Tan­te Eli­sa­beth, die al­ler­dings auch für mich nicht die ge­rings­te An­zie­hungs­kraft be­sa­ßen.

Ein Raum im Kü­chen­bau war die Bü­fett­stu­be. Sie hat­te ein brei­tes Fens­ter nach dem Hin­ter­gar­ten hin­aus, wo im­mer Völ­ker von Hüh­nern, En­ten, Gän­sen, ja Trut­häh­nen – Schlacht­vieh für die Ta­fel – her­um­lie­fen. Eine Ei­sen­stan­ge in Hand­hö­he, wor­an nachts die Lä­den ver­fes­tigt wur­den, diente uns Kin­dern als Reck, an dem wir uns leicht über die Fens­ter­brüs­tung hin­aus und von au­ßen ins Zim­mer zu­rück­schwan­gen. Häss­li­che graue Ta­pe­ten, wel­che Stein­qua­dern dar­stel­len soll­ten, ver­un­stal­te­ten den mod­rig feuch­ten, dump­fen Raum, zu­mal sie da und dort ihre ver­gilb­te und zer­fres­se­ne Kehr­sei­te zeig­ten und als Pa­pier­fet­zen her­ab­hin­gen.

Die­ses ver­steck­te Ge­mach ist aus mei­ner frü­hen Ju­gend nicht fort­zu­den­ken. Wä­sche- und Wein­schrän­ke stan­den dar­in. Der Lärm der Kas­se­rol­len, Pfan­nen und Stim­men der Kü­che ver­band sich mit dem Ge­kräh und Ge­kol­ler der Häh­ne und Trut­häh­ne, En­ten­ge­schnat­ter und Gän­se­ge­gack. Hier fand ich des Som­mers mein biss­chen Es­sen, wenn ich es mir, meist un­be­ach­tet im Lärm des Be­triebs, an den Kü­chen­tü­ren er­schli­chen hat­te.

Hier habe ich mei­nen wür­di­gen Groß­va­ter in halb­lau­tem Ge­spräch mit mei­ner Mut­ter zu­erst ge­nau­er ins Auge ge­fasst. Der hoch­ge­wach­se­ne alte Mann in ei­nem lan­gen, schwar­zen Schoß­rock hat­te Zy­lin­der und spa­ni­sches Rohr ab­ge­legt und saß mei­ner Mut­ter am Tisch ge­gen­über. Sie re­de­te flüs­ternd auf ihn ein, wäh­rend er sei­nen Kaf­fee schlürf­te.

Mei­ne Mut­ter ge­fiel mir nicht, wenn sie so, was sich wie­der­hol­te, mit dem Al­ten im ver­bor­ge­nen ver­han­del­te, zu­mal sie mich, selt­sam ent­frem­det, als ge­hö­re ich gar nicht zu ihr, fort­schick­te, wenn ich nur auf­tauch­te.

Mein Va­ter – es war nach der Ta­ble d’hôte – hielt um die­se Zeit sei­nen Mit­tags­schlaf, und ich hat­te es im Ge­fühl, dass er von den hier ge­führ­ten Ge­sprä­chen nichts wis­sen soll­te.

Be­klag­te sich Mut­ter über ihn? Ähn­li­ches muss ich ver­mu­tet ha­ben, denn der Vor­gang nahm mich ge­gen sie und mehr noch ge­gen den Al­ten ein. Nun erst be­griff ich, dass er nicht nur mein Groß­va­ter, son­dern auch zu­gleich der Va­ter mei­ner Mut­ter war. Ich er­kann­te, wie mei­ne Mut­ter vor ihm sich de­mü­tig­te und die­se für mich au­to­ri­ta­tivs­te un­ter den Frau­en vor ihm zum ge­hor­sa­men Kin­de wur­de. Ge­gen die­se Er­nied­ri­gung mei­ner großen All­mut­ter em­pör­te ich mich, zu­gleich be­weg­te mich Ei­fer­sucht, und end­lich sah ich die Ein­heit von Va­ter und Mut­ter ge­fähr­det: Ge­füh­le, die sich, ge­lin­de ge­sagt, in Ab­nei­gung ge­gen den Al­ten ver­wan­del­ten. Wo­her hat­te ich die­ses in­stinkt­haf­te Miss­trau­en?

Ein im­mer wie­der­keh­ren­des Wort bei ihm war: »Der Fürst, der Fürst.« Er mein­te den, dem das Bad ge­hör­te, des­sen Be­am­ter und des­sen Ver­tre­ter er war. Das Sub­stan­ti­vum »der Fürst, der Fürst« war über­haupt im gan­zen Ober-Salz­brunn das meist ge­brauch­te, und auch bei uns ver­ging kein Tag, wo es nicht am Fa­mi­li­en­ti­sche ge­fal­len wäre.

Eine Za­rin von Russ­land hat­te die Heil­quel­le ge­braucht, und mein Groß­va­ter muss­te der ho­hen Dame all­täg­lich mor­gens und abends den Brun­nen kre­den­zen. Bei fest­li­chen An­läs­sen trug er die schö­ne Bril­lant­na­del, die er zum Dank da­für er­hal­ten hat­te. Ich war wohl im­mer­hin auf ihn stolz.

So be­kam zwar nicht die­ser Stolz, aber mein Be­griff von dem eher­nen Bau der Ge­sell­schaft einen er­schüt­tern­dern Stoß, als mich der Zu­fall zum Zeu­gen ei­nes ge­wis­sen Vor­gangs mach­te.

Wie täg­lich strich ich ein­mal wie­der in den An­la­gen um das Ge­bäu­de der Kur­ver­wal­tung her­um und sah mei­nes Groß­va­ters statt­lich hohe Ge­stalt hin­ter der Bü­ro­tür ver­schwin­den. Er war ver­son­nen an mir vor­über­ge­schrit­ten, auch dies­mal, ohne mich zu be­ach­ten. Der ehr­furcht­ge­bie­ten­de Greis wur­de all­sei­tig ge­grüßt, auch von den Roll­knech­ten, die eben da­bei wa­ren, schön ge­ho­bel­te Brun­nen­kis­ten ver­sand­fer­tig auf Fracht­wa­gen zu ver­stau­en. Als der Orts­ge­wal­ti­ge aber ih­ren Bli­cken ent­schwun­den war, er­gin­gen sie sich in ro­hen Be­schimp­fun­gen, die ich auf ihn deu­ten muss­te. Ich war noch zu klein, um mich ein­zu­mi­schen. Bei dem Ge­dan­ken der blo­ßen Mög­lich­keit ei­ner sol­chen Got­tes­läs­te­rung wäre mir das Herz still­ge­stan­den, hier aber wur­de sie auf eine rück­sichts­los ent­eh­ren­de Art und Wei­se Wirk­lich­keit. Das Er­leb­te be­grub ich in mir, weil mir war, die blo­ße Er­wäh­nung ma­che mich mit­schul­dig.

Achtes Kapitel

Die Jah­re bis zur Vollen­dung des zehn­ten sind Schöp­fungs­jah­re in je­dem Sinn, und sie ent­hal­ten Schöp­fungs­ta­ge. Das Kind ist in die­ser Span­ne Zeit sein ei­ge­ner geis­ti­ger Schöp­fer und Welt­schöp­fer. So war denn auch ich der De­mi­urg mei­ner selbst und der Welt.

Aber wie ge­sagt, sie­ben Tage ge­nüg­ten mir nicht, denn ich hat­te de­ren bis zum Be­ginn des sie­ben­ten Jah­res be­reits zwei­tau­send­ein­hun­dert­neun­zig nö­tig ge­habt.

Die Son­ne ging auf, und ein neu­er Schöp­fungs­tag mei­ner selbst und der Welt be­gann. Viel­fach ging ich dar­in wie ein Künst­ler vor, der sich durch pro­vi­so­ri­sche Form­ge­bung dem vollen­de­ten Gan­zen an­nä­hert.

*

Die im­mer wie­der­keh­ren­de Mah­nung mei­nes Va­ters so­wie mei­ner Mut­ter lau­te­te: »Ger­hart, träu­me­re nicht!« oder: »Träu­me nicht!« Es be­traf dies na­tür­lich die Zei­ten des Aus­ru­hens, wenn mein Be­we­gungs­drang in der frei­en Luft nicht mehr wei­ter­zu­trei­ben war. In der Tat, ich ver­sann mich bei je­der Ge­le­gen­heit, so­dass man die Fra­ge im­mer wie­der mit Recht an mich rich­ten konn­te: »Komm zu dir! Wo bist du denn?!« Ich ver­sann mich etwa, wenn ich vor der Zeit mei­nes ers­ten Schul­gangs, das Kinn in die Hän­de ge­stützt, am Fens­ter lag und auf den fer­nen Hoch­wald starr­te, den hei­li­gen Berg, hin­ter dem die Welt zu Ende war und von des­sen Spit­ze aus man in den Him­mel stieg. Die­ser Berg und sei­ne Be­stim­mung wa­ren mir im­mer wie­der an­zie­hend. Wenn nicht ich selbst, so ist mein Geist von dort aus un­zäh­li­ge­mal in den selbst­ge­schaf­fe­nen Him­mel ge­stie­gen und hat sich mit der Rät­sel­fra­ge der Welt­be­gren­zung ab­ge­müht.

Da­bei er­wog ich die mensch­li­che und mei­ne ei­ge­ne Ein­sam­keit, die ich schon sehr früh er­kannt habe. Die un­be­greif­li­che Grö­ße des Schick­sals er­füll­te mich, so­lan­ge ich ihr nach­hing, mit ei­ner schau­er­vol­len Be­klom­men­heit.

Ich frag­te mich: Wie ret­tet man sich aus der ei­ge­nen Ver­las­sen­heit? Hal­te dich an Va­ter und Mut­ter! – Va­ter und Mut­ter tei­len die­sel­be Ver­las­sen­heit und Ver­lo­ren­heit! – Wen­de dich an Bru­der und Schwes­ter, die Tau­sen­de und Tau­sen­de dei­ner Mit­menschen! Und nun gab ich die Ant­wort mir sel­ber mit ei­nem Bil­de aus mei­ner bild­ge­nähr­ten Trau­mes- und Vor­stel­lungs­welt: die Ge­samt­heit der Men­schen sah ich als Schiff­brü­chi­ge auf ei­ner Eis­schol­le aus­ge­setzt, die von ei­ner Sint­flut um­ge­ben war. Kin­der in den frü­he­s­ten Be­wusst­seins­jah­ren nach der Ge­burt füh­len viel­leicht stär­ker als Er­wach­se­ne das Rät­sel, in das sie ver­setzt wor­den sind, und brin­gen viel­leicht von dort, wo sie kur­ze Zeit vor­her noch ge­we­sen sind, Ah­nun­gen mit.

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