Ich besorgte mir eine kleine Pappschachtel und schrieb Zettel. Einzelne Wörter wie: Gewalt, Missbrauch, Ekel, Traurigkeit, Zerrissenheit, Ablehnung, Hass … all die Emotionen und Erfahrungen meiner Kindheit und Jugend schrieb ich auf diese kleinen Zettel. Dann fuhr ich in den Wald, suchte eine Stelle unter einem Baum aus und begrub dort diesen Karton und in ihm die Erfahrungen meiner Kindheit und Jugend. Ich hielt eine kurze Minute inne … und ließ dann dieses Grab und damit die Gefühle und Emotionen längst vergangener Tage hinter mir zurück. Wieder ein Abschied für immer, und dieses Mal ein sehr bewusster! Ich wollte kein Opfer mehr sein, sondern künftig glücklich und befreit leben!
So bin ich heute ein glücklicher Mensch. Ich habe eine riesige Freude am Leben und allem, was damit zusammenhängt. Ich hatte nie wieder das Bedürfnis, das Grab der alten Verletzungen und Gefühle zu besuchen. Ich wollte nie wieder in die Opferrolle zurück. Nein, seit diesem Tag trage ich die volle Verantwortung für mich und mein Leben!
Eine Weile später besorgte ich mir jedoch eine neue Pappschachtel. In diese lege ich Kärtchen, auf denen ich gute Erfahrungen dokumentiere. Spaß und Freude mit meinen Kindern, Dankbarkeit für meinen Mann und meine Familie, all das ist es wert, festgehalten zu werden. Aus dieser Schachtel kann ich Kraft schöpfen und sie gibt mir Antrieb. Ich bat meine Kinder unlängst, mir diese Schachtel mit ins Grab zu legen, wenn ich eines Tages von dieser Welt Abschied nehmen muss. Mein Ziel ist, dass auf der letzten Karte, die ich in diese Schachtel lege, steht: »Alles hatte einen Sinn und was für eine geile Zeit.«
Ein Video von Hanna und ihrer bewegenden Geschichte findest du unter
www.die-runde-ecke.com.
Vergebung und Heilung
Vergeben tun wir also in erster Linie um unserer selbst willen. Wir öffnen wieder unser Herz und entscheiden uns, die Liebe wieder in die Mitte unseres Lebens zu stellen.
Veränderung kann häufig erst entstehen, wenn wir den verwundeten Teil in uns annehmen. Wenn wir in der Lage sind, uns selbst und anderen zu verzeihen, die Ereignisse sinnbildlich in einer Schachtel zu verstauen und dann friedvoll zu würdigen, anzuerkennen und darüber wirklich loszulassen, können die Wunden der Vergangenheit in uns heilen und die Freude kehrt zurück. So wie bei Hanna, die mit den schlimmen Erfahrungen ihrer Vergangenheit ihren Frieden gemacht hat, was sicher kein leichter Prozess war.
Solange wir etwas ablehnen, verurteilen und uns daran aufreiben, verhindern wir, dass sich alles zum Guten verändern kann. Akzeptanz macht glücklicher und ermöglicht Leichtigkeit. Und wann ist der beste Zeitpunkt, damit anzufangen? Immer JETZT.
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