Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten

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Menschenwürde – sie steht im Mittelpunkt des Jahrbuches der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus. So wird bspw. von jenem Originalkäfig berichtet, der im Rahmen der Misereor-Ausstellung «Daheim auf zwei Quadratmeter» im CPH zu sehen war.
Durch den Blick auf diesen Drahtverschlag, in dem Menschen ihr Dasein in Hongkong fristen, wurden alltägliche Menschenrechtsverletzungen greifbar. Einige der Millionen Menschen, die täglich durch strukturelle Ausgrenzung ihrer Menschenwürde beraubt werden, bekamen ein Gesicht. Ziel der Bildungsangebote der Akademie wird es weiterhin sein, auch den meist unsichtbaren Menschen ein Gesicht zu geben, den Verstummten unsere Sprache, damit ihnen ein menschenwürdiges Leben nicht versagt bleibt – damit sie Leben haben, und es in Fülle haben (Johannes 10,10). Der Auftrag der Akademie, den «Fragen der Zeit» nachzugehen, spiegelt sich auch in den anderen Schwerpunkten des vorliegenden Bandes wider.

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Die hygienischen Verhältnisse sind in der Regel katastrophal. Dutzende Menschen müssen sich Toilette und Dusche teilen. Die sogenannten Küchen bestehen oft nur aus einer Gasflasche zum Betrieb zweier Herdplatten. Einen Kühlschrank sucht man zumeist vergeblich. Gesundheitsprobleme und soziale Konflikte sind vorprogrammiert. Viele Bewohnerinnen und Bewohner schotten sich ab: gegenüber der Außenwelt, gegenüber der eigenen Familie, manchmal auch untereinander.

Seit über 20 Jahren arbeitet eine der Misereor-Partnerorganisationen aus Hongkong für und mit den „Käfigmenschen“. SoCO, die „Society for Community Organisation“, wurde 1972 in Hongkong von einer Handvoll engagierter Menschen gegründet. SoCO ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die mit Sachverstand und Kompetenz die soziale Situation und Entwicklung Hongkongs analysiert und kommentiert, insbesondere die Lage der am gesellschaftlichen Rande der Weltmetropole lebenden Menschen. Der Menschen, die ausgegrenzt, diskriminiert, ignoriert werden: Arme, Alte, Behinderte, Billiglohnarbeiterinnen und Arbeiter. Viele von ihnen sind vom Festland Chinas eingewandert in der Hoffnung, in der aufstrebenden Stadt Arbeit und Wohlstand zu finden. Zu SoCO gehören rund zwei Dutzend fest angestellter Menschen und Hunderte ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer, die konkrete Hilfe leisten, wo akute Not besteht. SoCO findet bei Ärzten, Sozialarbeitern und Psychologen, bei Pädagogen, Journalisten und Fotografen, bis hin zu Friseuren und anderen Handwerkern professionelle Unterstützung. Immer geht es darum, mit Fantasie und Empathie die Eigeninitiative der „Käfigmenschen“ zu fördern; sie zu ermutigen, selbst ihre Rechte einzufordern. Und immer wieder macht SoCO öffentlich auf das Schicksal der Menschen aufmerksam und leistet professionell und erfolgreich Lobbyarbeit zur Änderung von Gesetzen und Verordnungen, die die Interessen der in Armut lebenden Menschen nicht berücksichtigen und vernachlässigen.

SoCO zog sogar bis vor die Vereinten Nationen, um auf die Diskriminierung und Verletzung der Menschenrechte der „Käfigmenschen“ aufmerksam zu machen.

Wer sind diese Menschen, die in Käfigen leben und die bereit waren, sich für die Ausstellung fotografieren zu lassen?

Beginnen wir mit Chung Yuk-chun. Als das Foto von ihr aufgenommen wird, ist sie 78 Jahre alt. „Ich fühle mich wie ein kaputtes Boot, das das andere Ufer des Flusses nicht erreichen kann,“ sagt sie und dass sie „eine Verliererin“ sei. Ursprünglich aus einer wohlhabenden Familie stammend, kommt sie in den 1950er Jahren nach Hongkong. Sie möchte am Wohlstand der aufstrebenden Stadt teilhaben. Doch sie findet nur schlecht bezahlte Arbeit in einer der vielen Fabriken der Stadt. So wie ihr geht es damals abertausend chinesischen Einwanderern.

Thomas Antkowiak im Gespräch vor einem Original Käfig aus Hongkong - фото 5

Thomas Antkowiak im Gespräch vor einem Original Käfig aus Hongkong. Ausstellungseröffnung „Cage People“ im Caritas-Pirckheimer-Haus am 18.11.2010, Bildernachweis: Pressestelle Kath. Stadtkirche Nürnberg – Elke Pilkenroth

Chung Yuk-chun hat in ihrem Käfig viele Fotos von Buddha angebracht. Das hilft der alten Frau, ihren Lebensmut nicht völlig zu verlieren. Jeden Morgen beim Aufwachen betet sie eines der Grundgebete des Buddhismus: dass alle fühlenden Wesen von ihrem Leid erlöst werden mögen.

Mit Hilfe von SoCO hat Chung Yuk-chun inzwischen tatsächlich eine Sozialwohnung bekommen. Nach über 35 Jahren im Käfig tut sie sich schwer, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Und noch ist sie nicht ganz geheilt von den Depressionen, die sie immer wieder einholen. Doch sie hält Kontakt nach außen und hilft nun selbst denjenigen, die den Sprung in ein menschenwürdiges Zuhause noch nicht geschafft haben. Auch sie sollen den Mut nicht verlieren.

Lee Cheung ist 71 Jahre alt. Er hat sich an das Leben im Käfig und an die, die dieses Schicksal schon viele Jahre mit ihm teilen, so sehr gewöhnt, dass er sich etwas anderes nicht mehr vorstellen kann und will. Eine staatliche Rente erhält er nicht. Er lebt von dem wenigen Ersparten, das er als selbständiger Dreirad-Fahrer in Hongkong zurücklegen konnte. Und als Gelegenheitsarbeiter verdient er sich seit seiner Pensionierung vor drei Jahren immer mal wieder ein paar Euro dazu. Die spart er – für seine Beerdigung. Es ist sein fester Wille, in Würde von dieser Welt zu gehen.

Ho Tim ist zum Zeitpunkt der Aufnahme erst 41 Jahre alt. Seine Frau und seine Kinder leben noch auf dem chinesischen Festland. Eine Zeit lang arbeitete er in der Küche eines der vielen Restaurants in Hongkong. Doch dann löste sich die Netzhaut von seinem rechten Auge ab. Geld für einen Arzt hatte er nicht. So verlor er durch die Krankheit seinen Job. Seitdem wohnt er in einem Verschlag – ohne Fenster, direkt gegenüber der sogenannten Küche. Überall riecht es nach Gas. Ho Tim teilt sich die Etage mit 24 anderen Bewohnern. Sieben Ventilatoren hat er in seinem Mini-Zuhause installiert. Sonst sind die Hitze und die stickige Luft im Sommer nicht auszuhalten. „Für mich sieht das hier eher aus wie ein Sarg, nicht wie ein Zuhause,“ sagt er.

Joan und Jason mit ihren beiden Kindern haben es inzwischen geschafft: Sie konnten – auch mit Hilfe von SoCO – in eine Sozialwohnung umziehen. Und Jason hat eine Arbeit gefunden, bei der er genug verdient, um die Familie zu ernähren. Joan arbeitet stundenweise. Und das wichtigste für die beiden: die Kinder gehen zur Schule.

Jedes Jahr hilft SoCO Tausenden Menschen, dem Leben im Käfig zu entkommen. Inzwischen ist die Zahl der Käfigheimbewohner von etwa 270000 in den 1980er Jahren auf 100000 gesunken. Neben der Hilfe für einzelne Menschen und Familien ist es SoCO auch gelungen, strukturelle Veränderungen durchzusetzen. So sind die Auflagen für das Betreiben von Käfigheimen inzwischen strenger. Das mag Außenstehenden nicht als Erfolg erscheinen, für die Menschen, die unter diesen Bedingungen leben müssen, bringt es jedoch große Erleichterung, wenn beispielsweise aus Sicherheitsgründen inzwischen nur noch zweistöckige, statt wie früher dreistöckige Käfigbetten erlaubt sind. Und seit 1985 können nun endlich auch Alleinstehende und alte Menschen einen Antrag auf eine kleine Ein-Raum-Sozialwohnung stellen. Der Kreis derer, die überhaupt eine Chance haben, dem Käfig zu entkommen, ist damit erheblich erweitert worden. Auch das ist ein Erfolg von SoCO.

Und mehr noch als das: Einen großen Teil der Zeit verbringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SoCO bei und mit den „Käfigmenschen“ selbst. Das Mitgefühl, die Offenheit und die Akzeptanz, mit denen sie ihnen begegnen, geben ihnen das Gefühl der eigenen, unveräußerlichen Menschenwürde zurück. So haben diese Menschen auch den Mut gefunden, die in der Ausstellung gezeigten Fotos aufnehmen zu lassen und öffentlich über ihr Schicksal zu sprechen. SoCO unterstützt und ermutigt sie, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen und für ihre Rechte beharrlich einzustehen.

Nur dort, wo die Menschenrechte geachtet, geschützt und gefördert werden, kann auch Entwicklung stattfinden. Die Bekämpfung der Armut, der Kampf gegen „Hunger und Krankheit in der Welt“ ist in vielen Fällen nichts anderes als konkrete Menschenrechtsarbeit. Auch in Armut lebende Menschen haben Rechte, einschließlich des Rechts auf einen menschenwürdigen Platz zum Wohnen.

„Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztlicher Betreuung und der notwendigen Leistungen der sozialen Fürsorge gewährleistet“ – so heißt es in Artikel 25 Absatz 1 der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“.

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