Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten
Здесь есть возможность читать онлайн «Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Durch den Blick auf diesen Drahtverschlag, in dem Menschen ihr Dasein in Hongkong fristen, wurden alltägliche Menschenrechtsverletzungen greifbar. Einige der Millionen Menschen, die täglich durch strukturelle Ausgrenzung ihrer Menschenwürde beraubt werden, bekamen ein Gesicht. Ziel der Bildungsangebote der Akademie wird es weiterhin sein, auch den meist unsichtbaren Menschen ein Gesicht zu geben, den Verstummten unsere Sprache, damit ihnen ein menschenwürdiges Leben nicht versagt bleibt – damit sie Leben haben, und es in Fülle haben (Johannes 10,10). Der Auftrag der Akademie, den «Fragen der Zeit» nachzugehen, spiegelt sich auch in den anderen Schwerpunkten des vorliegenden Bandes wider.
Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Kreativität, so das bereits hier formulierte leidenschaftliche Plädoyer, ist dringend nötig und kann der Motor zu einer Veränderung der eigenen Lebensgestaltung, aber vor allem auch zur Humanisierung der Gesellschaft und der Welt sein. Aber dann muss sie einem anderen Zweck untergeordnet werden. Die Herausforderung dieser Zeit ist zweifellos, über Alternativen nachzudenken, die zu einer Vermenschlichung dieser Welt führt. Albert Einstein hat zurecht gesagt, „mit dem Denken, das unsere Probleme geschaffen hat, werden wir sie nicht lösen“. Aber genau vor diesem Dilemma stehen wir, und Kreativität kann der Schlüssel sein, was hier essayistisch ausgeführt werden soll. In einem ersten Schritt soll noch etwas beim Begriff verweilt werden, um Kreativität als Gestaltungswillen zu verstehen. In einem zweiten Schritt werden globale Herausforderungen beschrieben und in einem dritten, abschließenden Punkt geht es um die Schwierigkeit zur Umsetzung in einer „überforderten Gesellschaft“.
Kreativität als Gestaltungswille
Versucht man eine Definition, so kommt man auf den einfachen Nenner: „Kreativität ist die Fähigkeit des Menschen zu schöpferischem Denken und Handeln.“ An erster Stelle steht damit der Antrieb, diese Welt gestalten zu wollen. Das Greifen nach den Möglichkeiten des Menschlichen, stellt sich dem Fatalismus und damit der Resignation, sich den Sachzwängen zu ergeben, entgegen. Es ist nicht zuletzt ein Ausbrechen aus gewohnten Denkschemata und damit festgelegten Bahnen. Das entspricht auch den erweiterten Ergebnissen der Hirnforschung. Im übertragenen Sinne könnte man sagen, die üblichen Bahnen, Synapsen, werden verlassen oder neue gesucht. Nicht umsonst wurden Leonardo da Vinci, Alexander Graham Bell und James Watt verlacht und Zeit ihres Lebens ausgegrenzt und als völlig verrückt angesehen, da ihre Ideen, Entdeckungen und Entwicklungen fernab des Üblichen und gesellschaftlich Standardisierten standen. Kreativität ist immer wieder auch Normenbruch. Kreativität ist damit auch immer wieder Aufbegehren und Ausbrechen aus gesellschaftlich anerkanntem und legitimiertem Verhalten. Aber es wird dabei auch schnell deutlich, dass man um die Ziel- und Sinnfrage nicht umhin kommt. Kreativ waren auch Menschen wie Adolf Eichmann mit seiner Logistik der Vernichtungsmaschinerie, ebenso der Schöpfer der Atombombe und des Dynamits. Letztgenannter bietet ein erhellendes Beispiel, denn schließlich hat man dem bekannten Rüstungsindustriellen und Erfinder des zerstörerischen Sprengstoffes lange nachgesagt, er habe seinen Reichtum aus schlechtem Gewissen angelegt, um künftige herausragende Erfindungen, die vor allem auch der Menschlichkeit dienen sollten, zu küren. Ganz entsprechend seines Erfinders ist deshalb der Friedensnobelpreis weiterhin der beachtetste. Und die Geschichte der Guillotine darf nicht fehlen, zumindest als Hinweis für Nichthistoriker. Denn ihr Erfinder, der französische Arzt Joseph-Ignace Guillotin, wollte damit zu einer Humanisierung des Vollzugs der Todesstrafe beitragen. Die oftmals überforderten, erschöpften und auch alkoholisierten Henker benötigten nämlich oft mehrere Hiebe und trennten den Kopf vom Körper erst nach schmerzvollen Fehltreffern. Seine Humanisierung ermöglichte jedoch eine erste Rationalisierung des Mordens und wurde so zum Symbol der jakobinischen Schreckensherrschaft. Kreativität hat keinen Wert an sich. Sie ist ein Mittel zum Zweck. Menschen haben durch ihre Kreativität, durch ihren Gestaltungswillen die Welt verändert. Einzelne Frauen und Männer haben in ihrem Fachbereich oder auch in globalen Zusammenhängen Revolutionen ausgelöst. Ideen, einmal geboren durch kreative Köpfe, ließen sich von keinem Bajonett mehr aufhalten. Aber es geht nicht nur um die „Großen der Geschichte“, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Walhalls der Kreativen. Veränderung der eigenen Lebenswelt, und seien es auch noch so kleine Lebenswelten in Wellblechbaracken und Lehmhütten, entspringt der Kreativität. Zweifellos, auch die Not gebiert Kreativität. Aber der Gestaltungswille wird auf die Rettung der Lebensexistenz beschränkt und beschnitten. Menschen werden ihrer Kreativität verlustig oder auch vorsätzlich beraubt, wenn sie zu Arbeitssklaven degradiert werden. Durch Strukturen der Ausbeutung werden Menschen in Unmündigkeit geboren oder haben sich auch selbst freiwillig in sie hineinbegeben. Der (Auf-)Ruf der Aufklärung: „Sapere aude“ gilt weiter! Aber er richtete sich wie im 18. Jahrhundert an jene, deren Lebensunterhalt grundlegend gesichert ist. Unsere Welt braucht Kreativität, braucht kreative Köpfe, um sie zu verändern. Den bekannten Ausspruch Margret Thatchers mit ihrer Formel TINA (There is no alternative) kann nur der bereits zitierte Satz Einsteins gegenübergestellt werden. Edward de Bono, der bereits in den 1950er Jahren eine Definition von Kreativität vorlegte, betonte die Fähigkeit des „lateral thinkings“, was in der deutschen Literatur als „Querdenken“ eingegangen ist. In seinem Buch „Kreativität – Konzept und Lebensstil“ hat Holm Hadulla verschiedende Begabungsprofile herausgestellt, wonach sich Kreativität in den unterschiedlichen Betätigungsfeldern wie Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft höchst unterschiedlich ausprägen kann. Nun, die Herausforderungen sind in allen Bereichen groß: Wir brauchen viel Kreativität, um allen Menschen ein Leben zu ermöglichen, das auch ihre Menschlichkeit und Kreativität zulässt. Die Ermöglichung von Kreativität hat die Fähigkeit, ein Motor zur Entfaltung des Menschlichen zu werden. Das Ziel individuellen Lebens, zu einem Mehr an Menschlichkeit beizutragen, wie es die unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften definieren, braucht diesen Antrieb. Es gilt, eine Welt zu gestalten, in der jeder Einzelne seine Würde und seine damit verbundenen Rechte bewahren und sich in Einklang mit den natürlichen Ressourcen entfalten und die Rahmenbedingungen für alle dafür schaffen kann.
Globale Herausforderungen
Im Ulmer Brotmuseum blinkt eine Lampe im letzten Raum, der sich Welternährungsfragen widmet, etwa alle fünf Sekunden lang auf. Sie soll versinnbildlichen, dass nach den Berechnungen der UN-Welternährungsorganisation weltweit alle fünf bis acht Sekunden ein Mensch an Hunger und Unterernährung stirbt. Dieses Blinken bleibt länger im Gedächtnis als die ihr zugrunde liegenden Zahlen. Von den rund 6,5 Milliarden Menschen auf der Welt leben rund 1,5 Milliarden in extremer Armut. Nach den kürzlich erschienenen Zahlen der Weltbank sind es 1,4 Milliarden. Das Schwanken liegt an der Berechnungsgrundlage. Bisher waren Menschen, die mit einem Dollar am Tag ihren Lebensunterhalt bestreiten mussten, dieser Kategorie zugeordnet worden. Nun beruht sie auf einer Rundung von 1,25 Dollar pro Person und Haushalt. Gleichzeitig rutschen durch den seit Jahren zweistelligen Wirtschaftsboom in China Millionen von Menschen aus der untersten Armutsgrenze in die relative. Bei aller Veränderung dieser Zahlen bleibt mittlerweile die Größe derer, die in Armut leben, recht konstant bei 3,1 Milliarden Menschen. Sie verfügen am Tag über weniger als zwei Dollar. Wie man auch rechnet, über Jahrzehnte sind es rund 50 % der Weltbevölkerung, die zu arm sind, um sich, wenn überhaupt, nur unausgewogene Nahrung leisten zu können, ein wenig billigen Reis und (Mais-)Brot, die keinen Zugang zu Krankenversorgung haben, geschweige denn über eine menschenwürdige Behausung verfügen oder Zugang zu gesundem Wasser haben. Allein die Todesfälle durch verunreinigtes Wasser werden jährlich auf über 200 Millionen veranschlagt. Etwa 2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu diesem elementaren Lebensmittel. In dem beeindruckenden Film „We feed the world“ kommt der Vorstandsvorsitzende Brabeck von Nestlé, der weltweit führenden Inhaberin von Wasserversorgungsnetzen, zu Wort. Sinngemäß sagt er, es gäbe Menschen, die glauben, Wasser sei ein Grundrecht aller und nicht eine Ware des Marktes. Diese Menschen würden nicht einsehen, dass erst der Markt dem Wasser seinen Wert beimisst und die Mechanismen des Marktes nach manchen nötigen Strukturanpassungen letztlich zu einer gerechteren Verteilung helfen oder führen würden. Jean Ziegler, der ebenfalls in diesem Film interviewt wird und auch als Sonderberichterstatter der UN für Welternährungsfragen vor deutlichen Worten nicht zurückschreckt, formuliert dagegen drastisch: „Wenn heute ein Mensch an Hunger stirbt, wird er ermordet.“ Unsere zivilisatorischen Errungenschaften haben seit langem einen Stand erreicht, um die natürlichen Ressourcen ohne ökologische Erschöpfung zu nutzen, um jeden einzelnen Menschen dieser Erde zu ernähren. Das Blinken im Ulmer Brotmuseum macht deutlich, welche Dimensionen Hunger hat. Aber es zeigt uns noch keine Gesichter. Die Welt der Zahlen vermag Erschrecken auslösen, gewinnt aber keine Konturen. Wer jemals durch einen Slum in Indien, eine Favela bzw. ein Barrio in Lateinamerika oder eine Müllhalde vor den Megacitys dieser Welt ging, wer jemals die ausgemergelten Gestalten auf den Feldern Indiens oder Afrikas, in den Sweatshops an den Küsten Asiens sah, wird nie mehr vergessen, dass hinter diesen 10-stelligen Zahlen einzelne Menschen stehen. Menschen, welche durch ihre Geburt die gleiche Würde in sich tragen. Menschen, denen es nicht gegeben war, im Gegensatz zur knappen anderen Hälfte der Menschheit ihre Würde, ihre Individualität und Persönlichkeit entfalten zu können. Im letzten Vierteljahrhundert konnte dem Siegeszug der neoliberalen Weltanschauung, verstärkt seit dem Zusammenbruch des Ost-West-Konfliktes, kein Einhalt geboten werden. Die Rezepte zur Lösung dieser humanitären Herausforderung haben die Probleme und die Kluft zwischen Armen und Privilegierten sogar immens vergrößert. Profitiert haben davon die multinationalen Konzerne, welche ihre Verteidiger und Ideologen in Politik und Wissenschaft unterstützen. Karl Marx hatte zurecht aphoristisch zugespitzt: „Die herrschenden Ideen sind die Ideen der Herrschenden.“ Mittlerweile haben sich viele Gegenbewegungen gebildet, die Hoffnung machen. Literarische Gegenentwürfe sowie Aktivisten und Bewegungen machen Mut, zeigen aber auch die Dominanz des neoliberalen Denkens. Was wir brauchen ist die Kraft der Kreativen! Man lese nur die Biografien der Preisträger des alternativen Nobelpreises, aber gerne auch die der offiziellen. Es gibt kreative Köpfe gegen den mainstream, es wird aber nicht ausreichen, als Einzelne gegen die herrschende Politik in dieser global vernetzten Welt anzugehen, um ein Mehr an Humanität zu schaffen. Dazu braucht es viele, vor allem in den privilegierten Weltbevölkerungsgruppen, jede und jeden einzelnen. Es braucht die Kreativität von Hinz und Kunz oder von Frau und Herrn Mustermann, um diese Welt humaner zu gestalten. Dabei ist das Ziel nicht allein ein Einsatz für hehre Ziele um eine Weltzivilgesellschaft. Eine Humanisierung beginnt damit, dass auch im kleinen Umfang die Bahnen der Ich-AG verlassen werden, um nach Alternativen zu suchen. Ein Einsatz für mehr Menschenwürde und Menschenrechte beginnt hier und sollte dann aber den Blick weiten. Der alte Slogan von lokalem Handeln und globalem Denken hat weiterhin seine Berechtigung. Dazu gehört Kreativität, die aber große Widersacher hat.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Jahrbuch der Akademie CPH - Anregungen und Antworten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.