Hannelore Cayre - Reichtum verpflichtet

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Blanche de Rigny mag keine gesunden Beine haben, aber sie verfügt über andere Ressourcen. Mit deren Hilfe gräbt sie die Geschichte ihres verträumten Vorfahren Auguste de Rigny aus. Und stellt fest, dass sich der Wert eines Menschenlebens seit den Gemetzeln von 1870 nur geringfügig verändert hat. Die aktuelle Schieflage ist global, dazu die drohende Klimakatastrophe: Man muss etwas tun! Blanche macht sich schlau und greift zu eigenwilligen Mitteln …
Ausgezeichnet mit dem Prix du Roman Noir historique
Bewährt provokant und stachelig erzählt Hannelore Cayre in ihrer Badass-Komödie vom Gesetz des Geldes, der Rebellion der Freaks, von Eliten­bildung und Klassenkampf. Sie spinnt den Faden zum Deutsch-Französischen Krieg und zur Niederschlagung der Pariser Commune, beleuchtet die Gründung riesiger Vermögen im 19. Jahrhundert und ihre verheerenden Wirkungen bis in unsere grell glitzernde Gegenwart.

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Jedes Mal, wenn ein Name zum Losziehen aufgerufen wurde, schrak Auguste zusammen und verlor, da er gleichzeitig in Panik und ein schlechter Rechner war, den Faden seiner Argumentation: »Bei 167 Verzeichneten und zwanzig Freigestellten, bedenkend, dass der Landkreis fünfundzwanzig Männer bereitstellen muss, und unter der Prämisse, dass es aus diversen Gründen zehn Ausmusterungen gibt, wäre jede Nummer bis zum Doppelten, also alles bis fünfzig eine wirklich schlechte Nummer, es besteht daher eine Chance von eins zu …«

Aus der kleinen Schar um den Kohleofen wurde Duchaussois als Erster ausgerufen. Er hatte für den Fall, dass er eine schlechte Nummer ziehen sollte, von einem seiner Familie nahestehenden Oberstaatsanwalt am Kaiserlichen Gerichtshof von Paris vorsorglich ein Schreiben aufsetzen lassen, das seinen unentgeltlichen Einsatz als stellvertretender Richter am Tribunal de la Seine ins Feld führte. Er zog eine 10, machte seine Rechte geltend und wurde ohne weiteres freigestellt.

Als Nächstes wurde Portefaux’ Name aufgerufen … Nachdem er unter Murmeln irgendeiner Beschwörungsformel einige Minuten gezaudert hatte, wurde der junge Mann zur Ordnung gerufen und mit Macht zur Urne geschubst. Als er die Nummer aus ihrer Hülse schälte, brach er erleichtert in Schluchzen aus: die 120.

»Du kannst mit deiner Diät anfangen, fetter Feigling«, spottete der Soldat und begann wieder die Kurbel der Lostrommel zu drehen.

Gegen Mittag war endlich Auguste an der Reihe.

Beim Aufruf seines Namens verzerrte sich sein Gesicht. Einen tonnenschweren Körper mit sich schleppend, ging er zur Urne, steckte seine Hand hinein, zog sie dann zurück, als enthielte sie kochendes Wasser.

»Eine 4«, murmelte er am Boden zerstört.

»Vorgemerkt!«, brüllte der Offizier, bevor er ihm mit mechanischer Stimme die Gesetzesartikel herunterleierte. »Monsieur, mit Ihrer Nummer und sofern Sie nicht ausgemustert werden, ist Ihr Status als zum Jahrgang gehörig fix. Die Musterungskommission entscheidet am 18. Juli. Dort können Sie auch einen Einstandsmann vorstellen, den Sie in einem der Départements des Kaiserreichs gefunden haben mögen. Der Herr Bürgermeister wird Ihnen die erforderlichen Bedingungen für dessen Zulassung sowie die vorzulegenden Dokumente nennen. Wir zählen auf Ihren Eifer, die Ihnen auferlegte Pflicht zu erfüllen, und wir erinnern Sie an die Unbilden, die Ihr Ungehorsam Ihnen und Ihrer Familie verursachen würde.«

Auguste stand erstarrt vor dem Militär, verlorener Blick, schlaffe Hände, haltlos. Dann wurde ein anderer Name aufgerufen, und er musste sich rühren, zur Seite gedrängt von dem, der nach ihm an der Reihe war. Er verließ das Rathaus, ohne jemanden zu grüßen, und es hätte auch niemand von ihm gegrüßt werden wollen, denn jetzt brachte er Unglück. Benommen kehrte er nach Hause zurück, wo sein Vater voll Ungeduld auf ihn wartete, um zu erfahren, welche Entscheidungen zu treffen waren.

Im Grunde von zuversichtlichem und ruhigem Temperament, hatte Casimir sich stets große Sorgen um seinen Jüngsten gemacht. Sobald dieser sein Abitur abgelegt hatte, hatte er wohl versucht, ihm den Zauber des öffentlichen Bauens nahezubringen – das, was ein de Rigny, soweit er sich erinnern konnte, stets gemacht hatte, zumindest seit Colbert –, aber beim Anblick seiner jüngsten Baustelle waren Augustes Augen so leer geblieben, dass Casimir traurig zu dem Schluss gelangte, dass er für diese Sorte Geschäft überhaupt nicht taugte. Das ganze Gegenteil von seinem anderen Sohn, Ferdinand. Nachdem der sich jene außergewöhnliche juristische Erfindung namens Aktiengesellschaft anverwandelt hatte – Geschäfte machen, ohne für die Misserfolge geradezustehen –, hatte sein Ältester mit siebenundzwanzig Jahren das Wunder vollbracht, sein Vermögen zu vervierfachen, indem er sich mit der Gewandtheit eines alten Fisches in den trüben Gewässern der Vergabe öffentlicher Aufträge tummelte.

»Was tun mit diesem Jungen, der krankhaft sensibel ist und kein Metier ins Auge fassen mag?«, fragte sich Casimir oft, wenn er seinen Auguste beobachtete. Er sah nur eine Erklärung für das so unterschiedliche Verhalten seiner beiden Kinder: Während Ferdinand an Stärke und Tatkraft stetig zugenommen hatte, befielen seinen jüngeren Bruder von Geburt an Schlag auf Schlag alle nur erdenklichen Krankheiten, und wie jedes dem Tod abgetrotzte Kind hatte ihn seine Mutter zu sehr verzärtelt.

Körperlich gehörte Auguste zur Gattung der großen mageren Katzen, mit breiter Stirn und blonden, nach hinten geworfenen Stangenlocken. Seine großen braunen Augen, glänzend wie Kastanien, verliehen ihm eine schwärmerische Ausstrahlung, als würde etwas ihn von innen verzehren, und dazu eine gewisse Feminität. Er sah sich als Philosoph oder Dichter oder beides. Er äußerte besonders ärgerliche Dummheiten der Sorte: »Ich würde gern ein Handwerk erlernen, um dem brüderlichen Volk zu helfen.« Er sagte voraus, dass er wie Christus mit dreiunddreißig Jahren sterben werde, und die Damen fanden das hoch amüsant. Seine Eltern sehr viel weniger.

Nachdem er die Familienmahlzeiten in knifflige Angelegenheiten verwandelt hatte, indem er von einem Tag auf den anderen verkündete, er verschreibe sich der pythagoräischen Diät, einer Ernährungsweise, die darin bestand, alles tierische Fleisch zu meiden, war seine neueste Schwärmerei der Sozialismus, genauer gesagt das Denken eines im englischen Exil lebenden Philosophen, eines gewissen Marx, mit dem er allen ständig in den Ohren lag. Diese allerletzte Grille hatte den häuslichen Frieden endgültig zerstört, da die beiden Brüder unablässig miteinander stritten, wobei sie den Bogen jedes Mal weiter überspannten. Bis zu dem Punkt, an dem Casimir seine Schwester Clothilde beknien musste, Auguste bei sich in Paris aufzunehmen, um ihn so lange von Saint-Germain fernzuhalten, bis er sich die Hörner abgestoßen hatte.

Auch sie war nicht ohne Fehl. Zunächst war die Lage ihrer Wohnung gänzlich unangemessen für eine alleinstehende Frau. Statt sich an einem schicklichen Ort niederzulassen, im 16., 8. oder 7. Arrondissement der Hauptstadt, hatte Clothilde in den neuen Bauten von Haussmann für ein Vermögen ein Appartement erworben, mitten im Viertel der Grands Boulevards, umgeben von Cafés und Theatern. Zu allem Überfluss befasste sie sich obendrein mit Politik. Als leidenschaftliche Republikanerin, begeisterte Anhängerin eines gewissen Léon Gambetta, eines arroganten jungen Anwalts, der den Kaiser abgrundtief hasste, trieb sie sich in Gerichtssälen und politischen Clubs herum, um seine Einlassungen zu hören. Und zur Krönung des Ganzen war sie ledig – Ich will eine freie Frau bleiben und nicht als arme Pute unter der Vormundschaft eines Trottels völlig mittellos dastehen –, also ohne einen Ehemann, mit dem Casimir sich vernünftig hätte besprechen können, um sie zu zügeln. Und mit über sechsundfünfzig Jahren war es natürlich zu spät. Ungeachtet dieser Mängel und der Tatsache, dass sie auf die Frauen der Familie einen bedauerlichen Einfluss ausübte, blieb sie doch ein akzeptabler Umgang, was für Auguste, der nicht nur sein Heim in ein Schlachtfeld verwandelt, sondern sich zuletzt unverblümt gegen seine Kaste aufgelehnt hatte, leider längst nicht mehr galt.

Von Natur aus Optimist, hatte Casimir auf die Modernität seiner Schwester gesetzt, um seinen jungen Sohn zu gemäßigteren Positionen zu führen. Und schließlich würden sie aufeinander aufpassen, was in keinem Fall schaden konnte.

Als Auguste mit niedergeschlagener Miene das Speisezimmer betrat, war das Mahl bereits aufgetragen, und die drei Männer der Familie, sein Vater, sein Schwager Jules sowie sein älterer Bruder Ferdinand, warteten mit dem Essen auf ihn.

»Nun?«, fragte Casimir bang.

»So, wie er dreinschaut, hat er das große Los gezogen!«, spottete Ferdinand.

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