Hannelore Cayre - Reichtum verpflichtet

Здесь есть возможность читать онлайн «Hannelore Cayre - Reichtum verpflichtet» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Reichtum verpflichtet: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Reichtum verpflichtet»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Blanche de Rigny mag keine gesunden Beine haben, aber sie verfügt über andere Ressourcen. Mit deren Hilfe gräbt sie die Geschichte ihres verträumten Vorfahren Auguste de Rigny aus. Und stellt fest, dass sich der Wert eines Menschenlebens seit den Gemetzeln von 1870 nur geringfügig verändert hat. Die aktuelle Schieflage ist global, dazu die drohende Klimakatastrophe: Man muss etwas tun! Blanche macht sich schlau und greift zu eigenwilligen Mitteln …
Ausgezeichnet mit dem Prix du Roman Noir historique
Bewährt provokant und stachelig erzählt Hannelore Cayre in ihrer Badass-Komödie vom Gesetz des Geldes, der Rebellion der Freaks, von Eliten­bildung und Klassenkampf. Sie spinnt den Faden zum Deutsch-Französischen Krieg und zur Niederschlagung der Pariser Commune, beleuchtet die Gründung riesiger Vermögen im 19. Jahrhundert und ihre verheerenden Wirkungen bis in unsere grell glitzernde Gegenwart.

Reichtum verpflichtet — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Reichtum verpflichtet», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Um ihn abzulenken, versprach ihm Brieg nachdrücklich, er werde, wenn wir sie abholen , Kathmandu anlaufen – stand eh auf dem Plan – und diesen armen Menschen helfen, einen Brunnen zu bohren. Er hatte schon einen in seinem Garten gebaut, so dass er vergangenen Sommer seine Kartoffeln gießen konnte, als die Stadtverwaltung Wasserrationierungen verhängt hatte. Roger Orion machte die sachdienliche Anmerkung, dass Kathmandu siebenhundert Kilometer vom Meer entfernt lag und man dort, am Fuße des Himalaya, zudem nicht eben an Wassermangel leide. »Dein Brunnen geht den Nepalesen am Arsch vorbei«, fügte er wenig nett hinzu. Der Witwer erklärte ihnen mit schwerer Zunge, seine Freundin habe die ganzen Arschlöcher in ihrer Familie kategorisch abgelehnt, was sie ihr heimzahlten, indem sie sie zur linken Socke erklärten, die ihres Standes unwürdig sei und die Ihren verrate. »Die sind schuld, dass sie tot ist«, plärrte er, denn sie sei ans Ende der Welt gereist, um ihnen zu entkommen.

Die Säufer nahmen Anteil, indem sie gravitätisch den Kopf wiegten, ein wahrer Unglückstag, an dem Brest erneut den Aufstieg in die erste Liga verpasste.

Die schmucklose große junge Frau fügte hinzu, dass Lili, ihre tote Freundin, so ein tolles, süßes, intelligentes, großzügiges Wesen – lass gut sein, dachte ich bei mir –, sich inniglich gewünscht habe, dass man ihre Asche von den Felsen der Insel übers Meer verstreut. Obwohl sie keine Asche zum Verstreuen hatten, da man Lili, Zitat, »zwangsbeerdigt« hatte, waren sie hergekommen, um ihre Lieblingsstofftiere ins Wasser zu werfen!

»Mit etwas Glück erstickt eine Robbe an einem Teddy«, fühlte sich Roger Orion zu schließen bemüßigt.

Da ich für einen Abend genug Schwachsinn gehört hatte, trank ich aus und ging nach Hause ins Bett. Aber als ich erst mal lag, fand ich keinen Schlaf, als würde ein Ding durch meinen Kopf kriechen und mir die Ruhe rauben; ein Gefühl von Unheimlichkeit . Und als ich es endlich schaffte einzuschlafen, hatte ich einen scheußlichen Albtraum, der mich sofort wieder aufweckte.

Superverängstigt tastete ich nach meinem Smartphone, um auf die Uhr zu schauen, und da ich nicht wieder einschlafen konnte, tippte ich, um die Zeit totzuschlagen, bei Google die Wörter Erdbeben, Nepal, gestorben, Abgeordneter ein und erhielt Dutzende Treffer: Alice de Rigny, Tochter des ehemaligen Abgeordneten und Geschäftsmanns Philippe de Rigny, war vierzig Kilometer von Kathmandu entfernt auf grässliche Weise ums Leben gekommen.

Alice de Rigny … Philippe de Rigny … Blanche de Rigny … Jetzt war ich vollends hellwach.

Ich setzte meine Nachforschungen fort. Philippe de Rigny war der Boss der Öltradingfirma Oilofina. Seinen Sohn Pierre-Alexandre hatte man kürzlich am Flughafen von Abidjan verhaftet, als er gerade seinen Privatjet besteigen wollte. 2014 war gegen ihn ein Verfahren wegen Bestechung eingeleitet worden, es ging dabei um Kontaminierung mehrerer Mülldeponien der Stadt mit Giftabfällen. Den Beinamen Riesenarschloch hatte man ihm also nicht leichtfertig gegeben.

Jetzt stand ich auf und begann die Sachen von Omi Soize hektisch nach Spuren meiner Familie väterlicherseits zu durchsuchen. Ich fand nur das Foto von meiner Großmutter und ihrem Stumpf von Gatten, das ich schon kannte, aber diesmal beäugte ich es mit einem ganz neuen Blick. Zum Beispiel hatte ich nie wahrgenommen, wie sehr das Bild dieser stolzen großen Frau in traditioneller Tracht und ihres auf einem Fass thronenden alten Mannes, beider Brust mit Orden behängt, wie sehr dieses Bild eines in einer Samtschachtel aufgespießten unwahrscheinlichen Schmetterlingspaars gleichzeitig berührend und trashig war.

Omi Soize schreckte mich auf. »Bist du in Paris auch zu so unchristlicher Zeit auf den Beinen?«

»Sag, kanntest du den Großvater?«

»Ist das eine Frage, die du mir morgens um sechs stellen musst? Ja, ich kannte ihn, aber da war ich noch klein. Wenn meine Schwester mit ihm auf dem Rücken ins Waschhaus kam, keilte sie ihn zwischen zwei Wäschestapeln ein, damit er nicht umfiel. Ich war ein Dreikäsehoch und hörte nicht auf, das Loch in seinem Gesicht anzustarren, das mit meinem auf gleicher Höhe war, darum wurde ich immer ausgeschimpft, und ihn brachte das zum Lachen, so was von zum Lachen … und glaub mir, das war furchterregend!«

»Das hast du mir schon erzählt, was ich wissen will, ist, wo er herkam.«

»Was soll das heißen, wo er herkam ? Na, von hier, woher sonst!«

»Omi, de Rigny , das ist doch kein Name von hier!«

»Dein Großvater, der war ein Bastard. Ein Kind, das sich eine ledige Frau, eine Malgorn, in Paris hat machen lassen, wo sie hin war, um Arbeit zu suchen. Er wurde 1916 in der Schlacht an der Somme verwundet. Danach hat sich seine Mutter Corentine jahrelang um ihn gekümmert, aber als das zu schwer wurde, kam sie hierher zurück, um eine Frau für ihn zu finden und ihr den Staffelstab zu übergeben. Da war er schon ein alter Mann, und es war meine Schwester, die er geheiratet hat. Aber sie hat ihn wirklich geliebt, deine Großmutter, scheint’s war er sehr lustig.«

»Das Grab von Corentine kenne ich gar nicht, zeigst du es mir?«

… Und da waren wir, nach einer Runde zur Bäckerei, zum kleinen Supermarkt und zum Zeitschriftenladen standen wir auf dem Friedhof. Die Grabstelle oder eher die Grabkapelle meiner Urgroßmutter, eine Art Häuschen zum Schutz vor dem Regen, befand sich gleich am Eingang.

»Das ist es?«

»Ja, natürlich.«

»Das ist unglaublich!« Ich verkniff mir: In diesem Mausoleum habe ich mit meinen Kumpels heimlich meine ersten Kippen geraucht und Ether geschnüffelt. Danke, Corentine Malgorn, geboren 1850, dass du die Jugend seit 1924 vor Regen und den Blicken ihrer Eltern beschützt!

Ich betrat das Gebäude, das ich in- und auswendig kannte. Das Porzellanmedaillon mit ihrem Foto mochte Zeuge meiner sämtlichen Dummheiten gewesen sein, trotzdem hatte ich nie einen Zusammenhang mit jemandem aus meiner Familie hergestellt. Anders als bei den anderen alten Gräbern war Corentine nicht mit weißer Haube und in schwarzer Tracht abgebildet, sondern als schicke, wirtschaftlich erfolgreiche Bürgerin.

»Sag mal, sie hatte die Mittel, um sich so ein Teil bauen zu lassen. Warum ist sie ganz alleine begraben und nicht in der Malgorn-Sektion des Friedhofs?«

»Weil sie sich mit denen überworfen hat, glaube ich. Frag deinen Vater, es ist schließlich seine Großmutter.«

Letzteren traf ich an, wie ich ihn seit jeher kannte, in seinem Anbau, wo er still an seinen Körben herumbastelte. Obwohl er mit seinen buschigen weißen Brauen wie ein Satyr und seinem gegerbten Gesicht immer noch ein gutaussehender Mann war, tat er mir unendlich leid. Wie unsere Insel, deren Felder mit Brombeergestrüpp überwuchert waren, nachdem sie über Jahrhunderte eine Beinahe-Zivilisation ernährt hatten, war er verwahrlost. Seine arthrosesteifen Hände mit den zu langen Nägeln waren ungeschickt geworden und seine Kleider total fadenscheinig, denn es gab keine Läden mehr, um neue zu kaufen, und Internet kannte er nicht. In einem Moment der Schwäche sagte ich mir, dass es vielleicht an der Zeit war, Frieden zu schließen.

»Was willst du zu Mittag essen, Papa?«

»Nichts. Wann fährst du?«

»Ich nehme nachher das Boot.«

Schweigen. »Gut.«

Also ging ich zum Angriff über. »Was ich dich fragen wollte: Warum ist deine Großmutter Corentine allein begraben und nicht bei den anderen Malgorns?«

»Weil sie sie auf ein Jahrhundert verflucht hat.«

»Warum?«

»Keine Ahnung, das sind alte Geschichten!«

»Warum hat sie die Malgorns auf ein Jahrhundert verflucht?«

»Seit wann interessiert dich das?«

»Seit heute!«

»Die Malgorns sind immer Großkotze gewesen, wahrscheinlich deshalb.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Reichtum verpflichtet»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Reichtum verpflichtet» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Hannelore Deinert - Im Tal der Erdmänner 3
Hannelore Deinert
Hannelore Höfkes - Wolkenspiel auf Spiekeroog
Hannelore Höfkes
Alessandro Dallmann - Die fünf Wege zum Reichtum
Alessandro Dallmann
André Sternberg - E-Book Reseller Reichtum
André Sternberg
Hannelore Rose - Russisches Konfekt
Hannelore Rose
Hannelore Deinert - Anika Die Mondscheinstute
Hannelore Deinert
Ingrid Gerstbach - Dem Kunden verpflichtet
Ingrid Gerstbach
Marie Louise Fischer - Plötzlicher Reichtum
Marie Louise Fischer
Anatol Preissler - Adel verpflichtet
Anatol Preissler
Отзывы о книге «Reichtum verpflichtet»

Обсуждение, отзывы о книге «Reichtum verpflichtet» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x