Heinz Pürer - Grundbegriffe der Kommunikationswissenschaft
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Heinz Pürer
Nina Springer
Wolfgang Eichhorn
Grundbegriffe der Kommunikationswissenschaft
UVKVerlagsgesellschft mbH • Konstanz mit UVK/Lucius • München
Prof. Dr. Heinz Pürer lehrte 1986-2012 Kommunikationswissenschaft an der Universität München. Dr. Nina Springer und Dr. Wolfgang Eichhorn sind dort wissenschaftliche Mitarbeiter.
Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de.
Im Buch werden nur die männlichen Formen verwendet. Selbstverständlich sind die weiblichen Formen jeweils mit gemeint.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
© UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2015
Einband: Atelier Reichert, Stuttgart
Einbandfoto: © goritza; Fotolia.com
Satz: Klose Textmanagement, Berlin
UVK Verlagsgesellschaft mbH
Schützenstr. 24 • D-78462 Konstanz
Tel.: 07531-9053-0 • Fax:07531-9053-98
www.uvk.de
UTB-Nr. 4298
ISBN 978-3-8252-4298-5 (print)
ISBN 978-3-8463-4298-5 (epub)
eBook-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
www.brocom.de
Inhalt
Vorwort
1 Einführung
2 Kommunikation(Heinz Pürer)
2.1 Unterscheidung von Kommunikation
2.2 Kommunikation, Interaktion, symbolische Interaktion
2.3 Kriterien von Kommunikation
2.4 Kommunikation – ein komplexer Prozess
2.5 Kommunikation – ein vermittelter Prozess
2.6 Die Kommunikations-»Kanäle«
2.7 Exkurs: Man kann nicht nichtkommunizieren
2.8 Sprache und Kommunikation
2.9 Arten von Kommunikation
3 Massenkommunikation(Heinz Pürer)
3.1 Schrift – Druck – Funk
3.2 »Massen«-Kommunikation
3.3 Massen-»Kommunikation«
3.4 Sender und Empfänger in der Massenkommunikation
3.5 Interpersonale Kommunikation und Massenkommunikation
3.6 Zur Terminologie in der Massenkommunikation
3.7 Massenkommunikation als gesamtgesellschaftliches Phänomen
4 Computervermittelte Kommunikation(Nina Springer, Heinz Pürer, Wolfgang Eichhorn)
4.1 Elektronisch mediatisierter Kommunikationsraum
4.2 Der Computer als Kommunikationsmedium
4.3 Interaktivität und computervermittelte Kommunikation
4.4 Web 2.0, Social Web und User-generated Content
4.5 Virtuelle Vergemeinschaftung
4.6 Neue Begriffe?
4.7 Neue Kompetenzen
Literatur
Index
Vorwort
Die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft befasst sich als Sozialwissenschaft primär mit allen Formen öffentlicher Kommunikation, insbesondere mit klassischer Massenkommunikation (Print, Radio, Fernsehen) sowie mit öffentlicher und teil-öffentlicher Kommunikation in und mittels Onlinemedien. Im Zentrum des Lehr- und Forschungsfeldes stehen in Analogie zum Ablauf publizistischer bzw. massenkommunikativer Prozesse die Kommunikator-, die Aussagen-, die Medien(struktur)- sowie die Rezipienten- und Wirkungsforschung. Diesen Feldern kann man sich aus unterschiedlichen Fachperspektiven nähern – wie etwa der politologischen, psychologischen und soziologischen Perspektive. Zur Klärung offener wissenschaftlicher Fragestellungen bedient sich das Fach weitgehend sozialwissenschaftlich-empirischer Forschungstechniken.
In meinem 2003 erstmals publizierten sowie 2014 umfassend überarbeiteten und erweiterten Lehrbuch »Publizistik- und Kommunikationswissenschaft« habe ich versucht, das Lehr- und Forschungsfeld dieser Disziplin inhaltlich zu strukturieren und möglichst umfassend aufzubereiten und auch wichtige Grundbegriffe erörtert. Es erscheint nun – neu konfektioniert und leicht überarbeitet – auch in Teilbänden. Der vorliegende Band enthält, wie sein Titel sagt, »Grundbegriffe der Kommunikationswissenschaft«. Es sind dies die Begriffe Kommunikation, Massenkommunikation sowie computervermittelte Kommunikation. Letztere spielt seit etwa zwanzig Jahren im Fach eine zunehmend wichtige Rolle: Formen computervermittelter Kommunikation durchdringen seither in rapide wachsendem Maße zahlreiche Lebensbereiche, allen voran die Individual-, Gruppen- und Massenkommunikation.
Weitere Teilbände sind der Kommunikator- bzw. Journalismusforschung, der Medienforschung und den Medienstrukturen, der Rezipientenforschung (mit ihren Teilfeldern Mediennutzungs-, Medienrezeptions- und Medienwirkungsforschung) sowie der Kommunikationswissenschaft als interdisziplinäre Sozialwissenschaft gewidmet. Ebenso gibt es einen Band zu den quantitativen und qualitativen empirischen Forschungsmethoden. Die Bände erscheinen auch als E-Books. Mit diesem Publikationsprogramm sollen Interessenten angesprochen werden, die sich in ein Teilgebiet der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft vertiefen wollen.
Ich danke Nina Springer und Wolfgang Eichhorn für die Mitarbeit an dieser Publikation (Kap. 4) und Rüdiger Steiner, dem Verlagslektor von UVK, für die gute Zusammenarbeit bei der Entstehung des vorliegenden Buches.
München, im April 2015 | Heinz Pürer |
1 Einführung
Auch die Kommunikationswissenschaft kommt ohne eigenes Begriffsinventar nicht aus. Zwar sind viele ihrer Begriffe der Alltagssprache entnommen oder umgekehrt aus dem Fach in die Alltagssprache eingeflossen. Gleichwohl bedient sich die Disziplin oftmals einer Fachsprache, die für Fachfremde mitunter nicht gleich verständlich ist. Dies gilt übrigens auch für die Begrifflichkeit zahlreicher Berufe. Welcher Durchschnittsbürger weiß schon, was im grafischen Gewerbe mit »Hurenkind« gemeint ist, was in der Medizin »intubieren« heißt, was im Tunnelbau der »Kalottenvortrieb« ist oder in der Luftfahrt »abschmieren« bedeutet?
Fachbegriffe stellen folglich nichts anderes als Verallgemeinerungen konkreter Phänomene dar. Ihre Funktion besteht darin, v. a. komplexe Sachverhalte nach Möglichkeit vereinfacht – jedoch möglichst nicht verkürzt – zu beschreiben. Daher zeichnet sich die Fach- oder Wissenschaftssprache durch genau definierte Begriffe oder, wo kompakte Definitionen nicht möglich sind, zumindest durch konkrete Begriffsbeschreibungen aus. Es liegt auch im Wesen der Wissenschaft, dass ständig neue Fachbegriffe »generiert«, d. h. aus neuen Erkenntnissen hergeleitet, entwickelt und gebildet werden. Dabei kommt es oftmals zu Fremdwortbildungen und zu Übernahmen aus dem Englischen bzw. Amerikanischen, »zumal ein großer Teil der kommunikationswissenschaftlichen Fachliteratur aus diesem Sprachraum stammt und die internationale Wissenschaftskommunikation (Kongresse und Fachzeitschriften) zur Verbreitung dieser Fachsprache erheblich beigetragen hat« (Bentele/Beck 1994, S. 16). Auch ist nicht zu übersehen, dass die Kommunikationswissenschaft Begriffe aus anderen Fächern, v. a. aus sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie der Soziologie, der Psychologie, der Politikwissenschaft, der (Sozio-)Linguistik oder den Wirtschaftswissenschaften und der Informatik entlehnt bzw. übernimmt.
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