Brontez Purnell - 100 Boyfriends

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Überbordend, unverschämt und urkomisch – Brontez Purnell erzählt vom keineswegs perfekten Leben junger Männer in einer Welt, die von ihnen nichts wissen will, weil sie arm, schwarz und schwul sind. Auf der Suche nach Zugehörigkeit taumeln sie halb- bis volltrunken durch die Minenfelder romantischer Missgeschicke. Doch ganz gleich, wohin es sie dabei verschlägt, ob in schmutzige Lagerhallen oder gentrifizierte Bars, in dysfunktionale Wohngemeinschaften oder die Einöden Alabamas: Noch in den trostlosesten Situationen, den dunkelsten Abgründen funkelt hier ein lebensbejahender Witz, der Purnells Protagonisten einen ganz eigenen Glanz verleiht und diese Erzählungen so unverwechselbar macht.
"100 Boyfriends" ist eine witzige und herrlich obszöne Hymne an die queere Liebe in ihrer schillerndsten, chaotischsten Form. Hin- und hergerissen zwischen One-Night-Stands und alten Liebschaften, verführen Purnells Figuren die Ehemänner ihrer Arbeitskollegen, verschrecken rassistische Nachbarn, bandeln mit Satanisten an und stürzen sich kopfüber in den Rausch, um am nächsten Morgen den Kampf wieder aufzunehmen – gegen den Drang zur Selbstsabotage und für ein freies, selbstbestimmtes Leben.

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Ich weiß noch, wie er mich an Thanksgiving nach Südkalifornien schleppte, damit ich seine Familie kennenlernte. Ich hatte mit einem spanischen Festmahl à la Kolonialzeit gerechnet, mit Tamales oder Mole, doch dann hing im Wohnzimmer seiner Familie eine gerahmte amerikanische Fahne, und ich glaube, seine Mutter war beleidigt, weil ich sie wohl entgeistert angesehen habe, als sie an Thanksgiving ein Fertiggericht auftischte. Außerdem lief die ganze Zeit der Fernseher mit den Nachrichten. Ich kam mir vor wie in der Hölle und bekam Mitleid mit ihm. Wie war es möglich, dass dieser Mensch hier aufgewachsen war?

Ich weiß noch, dass er mal zu mir sagte: «Ich find’s toll, dass du von irgendwo herkommst – ich hab nicht das Gefühl, von irgendwo herzukommen.» Ich dachte wieder an Thanksgiving und wusste sofort, was er meinte. Doch das war nur eine der vielen Leerstellen in seinem Leben, eins der vielen Löcher, die er mir so gerne zeigte.

Ich musste nicht erst in eine Glaskugel blicken, um seine Probleme zu erkennen. Er hatte die Angewohnheit, sie gut sichtbar vor mir auszubreiten.

Als wir zusammen wohnten, hatte er zum Beispiel noch andere Boyfriends – etliche Daddys, aber auch Jungs in unserem Alter. Manchmal musste ich einen kennenlernen, und es war immer dasselbe. Irgendein bizarrer Typ, der außerhalb unserer Welt existierte; er versuchte immer, sich «hochzudaten». Mit keinem dieser Männer lief es lang, und ich fand es scheißunhöflich, dass er den Nerv hatte, mir seine Nutten vorzuführen.

Aber mich hatte er nun mal zu seinem Liebling auserkoren, und lange Zeit waren wir glücklich. Jedenfalls länger, als ich erwartet hatte.

Aus unseren ersten Begegnungen erwuchsen Nächte, in denen wir komplett zugedröhnt bis weit nach Sonnenaufgang durch die Stadt zogen. Er tauchte in meinem Diner auf, mit Tütchen von irgendwelchen Drogen, die er in seiner Bar abgestaubt hatte. Wir zogen uns alles rein, warteten das Ende meiner Nachtschicht um sechs Uhr früh ab, begaben uns zu dieser einen Bar, die rund um die Uhr geöffnet hatte, und feierten dort bis in den Nachmittag. So machten wir es gefühlte Jahre, in Wahrheit waren es wohl nur ein paar Monate. Mit ihm kam mir die Zeit immer verschwommen und verzerrt vor. Ein Tag mit ihm fühlte sich an wie eine Stunde und gleichzeitig ein ganzes Leben. Das war die Art Liebe, die uns verband.

Ich weiß noch, eines Nachts prügelten wir uns sternhagelvoll wegen gar nichts in einer Bar und flogen raus. Etliche Blocks weiter versöhnten wir uns in einem Ladeneingang – wir hockten uns auf den Boden, knutschten rum und hatten dann auf der Straße Sex, drei Leute kamen vorbei und blieben nicht mal stehen. Gott schütze San Francisco.

In einer anderen Nacht meinte er total besoffen zu mir, wenn ich ihn wirklich liebte, würde ich alles tun, was er von mir verlangte. Ich erwiderte: «Ja, ich liebe dich. Ich würde alles tun, was du von mir verlangst.» Daraufhin zog er mich am Arm unter einen Sattelschlepper, der vor einer roten Ampel hielt. Dort machten wir eine halbe Ewigkeit rum, dann hörten wir das Getriebe und liefen weg, bevor uns der Laster überfahren konnte.

Natürlich gab es auch Regeln – er bezeichnete mich nie als seinen Boyfriend. Wir vögelten zusammen, wohnten zusammen und wären beim Feiern fast zusammen draufgegangen – das komplette Scheißprogramm. Aber er war der Liebhaber und ich der Geliebte. Ich musste alles tun, was er von mir verlangte; als wären wir so ein inzestuöses Geschwisterpaar, ich der jüngere Bruder, der sich immer nach dem anderen richtet, was schon komisch war, denn wir waren ja gleich alt.

Meine Beziehung zu ihm war eine besondere Form von Mindfuck – wir benahmen uns wie Boyfriends, obwohl wir es offiziell nicht waren, in Wahrheit jedoch schon. Wir machten alles, was Leute machen, die sich zu gut kennen. Oft wechselten wir einander darin ab, tödlich gelangweilt zu sein. Wenn ich körperlich oder mental präsent war, war er es nicht – sogar, wenn wir am selben Tisch aßen oder im selben Bett miteinander Sex hatten.

Es fing damit an, dass er immer öfter nicht nach Hause kam. Er stand auf ältere Daddys, vor allem solche, die ihn auf Pfade lockten, die finsterer waren, als er sie für mich vorgesehen hatte. Er gab damit an, dass er tagelang bei dem einen Daddy mit den blickdichten Ledervorhängen rumhockte, Drogen nahm und kein Tageslicht sah. Irgendwann hatte ich genug davon, ihn nach seinen Exzessen wieder aufzupäppeln. Ich hatte immer das Gefühl, seine Daddys wollten alles Gute an ihm mit den Drogen, die sie in ihn reinpumpten, abtöten und ihn in ein zugedröhntes Porno-Püppchen verwandeln. Waren sie mit ihm fertig, musste ich die Scherben wieder zusammenkleben. In einem Winkel meines Hirns muss ich – obwohl alle Faktoren dagegen sprachen – geglaubt haben, er würde mich bitten, ihn zu heiraten. Doch irgendwann wurde mir klar, dass ich für ihn nie mehr sein würde als ein Krankenpfleger und Ersatz-Boyfriend. Hätte er mich Jahre zuvor nicht vor der Obdachlosigkeit bewahrt, ich hätte mich von seinem Zauber womöglich lösen können, doch seine frühere Großzügigkeit hielt mich wie ein Sicherheitsgurt in meiner Position. Die Fahrt ging immer weiter, Aussteigen unmöglich. Inzwischen sind wir beide zweiunddreißig.

Ich weiß noch, dass seine Abwesenheit in der Wohnung irgendwann zum Dauerzustand wurde. Ich hörte nichts mehr von ihm, und er zahlte keine Miete mehr. Fast befürchtete ich, er wäre tot, doch dann stand er auf einmal wieder vor meiner Tür. Als er unsere ehemalige gemeinsame Wohnung sah, muss ihm klar geworden sein, dass ich mein Leben ohne ihn weiterlebte, und vermutlich rastete er deswegen so aus. Allerdings verstehe ich nicht, warum er einfach ausblendete, dass er es war, der mich verlassen hatte.

Ich ziehe ihm eine weiße 130-Dollar-Jogginghose von Champion an, die ich mir vor Kurzem bei einem Shoppingtrip auf Pillen gekauft habe, und kombiniere sie mit einem weißen 130-Dollar-Hoodie, weil ich ihn in teure Sachen hüllen und in mein bequemes Bett legen will.

Ich betrachte seinen Körper und weiß, er wird nicht schlafen können. Die Drogen brettern durch ihn hindurch wie ein Güterzug. Ich kenne seinen Körper so gut wie meinen eigenen, auf den Torso hat er sich unsinnig viele Pro-USA-Tattoos im Taylor-Jerry-Style stechen lassen, sie ziehen sich über seinen Bauch und die Brust, doch über dem linken Schlüsselbein fangen die seltsamen Aztekenmotive an. Diese Phase begann, als er nach San Francisco zog und «woke» wurde. Vom Schlüsselbein bis über den Hals zieht sich der Umriss eines aztekischen Kriegergotts, dessen Hand, wie mir einfällt, sich genau dort befindet, wo die Halsschlagader wie irre Blut pumpte, wenn er high war. Manchmal hatte ich zugeschaut, wie sie sich auf und ab und auf und ab bewegte, und mich dabei fast selbst hypnotisiert.

Ich fülle eiskaltes Wasser in einen Eimer, lege einen Waschlappen über den Rand und stelle ihn neben das Bett. Ich lasse die Nachttischlampe an und bleibe die ganze Nacht mit ihm wach. Jedes Mal, wenn ich sein Gesicht mit dem kalten Waschlappen abwische, sage ich: «Du benimmst dich jetzt anständig. Und kommst zu mir zurück.»

BOYFRIEND #666 / DER SATANIST

Ich hatte mal wieder ein Troll-Eigentor geschossen. Weil ich Lust auf einen Supernerd-Schwanz hatte, postete ich Dating-Anzeigen, in denen ich volljährige Gamer von Magic: The Gathering und Dungeons & Dragons suchte – ich war neugierig, was sich in meinem ausgelegten Netz verfangen würde, und musste nicht lange auf die Antwort warten. Spät abends textete mich ein Gentleman an, der sich als Stufe-9-Hexer bezeichnete und schrieb, er könne mir die Fantasy-Games beibringen und es mir richtig besorgen. Ich fuhr zu ihm hin und war null vorbereitet – na ja, ich dachte, ich wäre es, aber dieser Schwachkopf war SO WAS VON im Stufe-9-Hexer-Modus. Vor mir stand ein erwachsener Mann mit implantierten Vampirzähnen, Umhang, roten Kontaktlinsen und auf die Stirn tätowiertem umgekehrtem Pentagramm. Das Tattoo lenkte von seinen zarten Gesichtszügen ab; er war nämlich echt hübsch, obwohl er ziemlich hässlich fickte. Er fragte mich nach meinem umgekehrten Pentagramm-Tattoo, und ich darauf: «Oh, äh, ich bin ein romantischer Satanist – ich glaube an Satan, als Allegorie und literarisches Mittel, denn in seiner Geschichte geht es ja eigentlich um Anarchie und patriarchalen Widerstand …»

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