Gerd H. Meyden - Der Jäger und sein Ziel ...
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Es war in der Zeit, als Ungarn sich der Unfreiheit unter dem Kommunismus beugen musste. Ein lieber ungarischer Freund, Géza Graf Adorjányi, der 1945 als adeliger, enteigneter Großgrundbesitzer vor den, wie er sagte, „Blutsäugäärrn“ hatte fliehen müssen, machte mit seinen bunten Erzählungen meine Frau und mich auf das Land seiner Väter neugierig.
Während des blutigen Ungarn-Aufstands 1956 hatte ich über alle Maßen Anteil an den Geschicken des tapferen Volks genommen. Wohl weil meine eigene Familie vor den Schikanen der deutschen Kommunisten noch in letzter Minute hatte fliehen können. Daher ging mir das Märtyrerschicksal der Helden des Aufstands, wie des Imre Nagy und Pál Maléter, sehr nahe. Ich musste mich ein wenig überwinden, in den finsteren Machtbereich der Sowjets zurückzukehren.
Freund Géza empfahl uns schwärmerisch eine Rehbockjagd mit der Pferdekutsche in den Weiten der pannonischen Ebene und einen anschließenden Besuch Budapests, auch „Paris des Ostens“ genannt. Ein wenig wehmütig schwärmte er, dass es seinerzeit dort „herrliche Püffe“ gegeben habe. Das war aber nicht unser erklärtes Reiseziel. In für uns weitaus verlockenderen Farben beschrieb er die Pirsch mit der Kutsche, die starken Trophäen, die man erbeuten könne und vor allem müsste der krönende Abschluss ein Wochenende in Budapest sein. Wir sollten unbedingt auf der Margareteninsel wohnen, der „Márgit-Sziget“. Ein Abendessen im Matthiaskeller („Mátiás Pince“) sei obligatorisch. Dort würde sein alter Freund, der Zigeunerprimas Sándor Lákátos mit seiner Banda spielen. Als Gruß aus der Freiheit drückte er mir einen Fünfzigmarkschein in die Hand, den ich dort, wie’s Tradition sei, dem Primas in den Fiedelbogen klemmen sollte. „Mit vielen Grüßen von Géza Graf von Adorjányi.“
Voller Vorfreude buchten wir bei einem Jagdreisenanbieter eine Rehbockjagd sowie übers Reisebüro die Flüge und zum Wochenende ein Zimmer im Grand Hotel auf der Margareteninsel.
Ein wenig bedrückend war die Passkontrolle bei unserer Ankunft im Flughafen. Finster blickende Männer in schwarzen Ledermänteln beschäftigten sich verdächtig lange mit meinem Reisepass. Lag doch mein Geburtsort Königsberg im damaligen Sowjetreich. Wortlos verschwanden sie mit dem Dokument in ihrem Büro. Banges Warten. Aber bald durften wir einreisen; der Verdacht, ich sei ein Republik-Flüchtling aus dem „Arbeiter- und Bauernparadies“ DDR erwies sich als grundlos. Doch eine gewisse Beklemmung – wie ein Grundrauschen – konnte ich nicht abschütteln. Die eiskalte Luft des Ostblocks.
In der Ankunftshalle wurden wir von einem Fahrer des Jagdvermittlers erwartet. Ich holte die Reisebestätigung hervor und versuchte, ihm den Namen des Zielorts vorzulesen, es klang wie „Hodmeszöwasarhelikutasipusztaszarvasicsikoshalott“. Der Mann lachte nur und sagte: „Jo, ich weiß, nach Ligeti-Puszta!“
Nach zweistündiger Reise setzte er uns am Jagdhaus mit dem langen und dem kurzen Namen ab. Der Empfang durch das Jagd- und Hauspersonal war herzlich und so voll warmer Freundlichkeit, dass wir uns bei diesen Menschen und in dem gemütlichen Haus schnell sehr wohl fühlten. Ein mit Schilfrohr gedecktes Dach breitete sich über das einstöckige, weiß getünchte Gebäude. Es erinnerte mich an Bilder, die ich in Jagdbüchern von Ungarn- und Karpatenjägern gesehen hatte. Ein kleiner Hain von Akazien und Pappeln umgab das Anwesen, das mitten in den unendlich weiten, baumlosen Feldern lag.
Schon früh an diesem Maienabend begannen überall die Nachtigallen zu singen. Leider konnten wir dem Gesang nicht die ganze Nacht lauschen, denn wir sollten die Zimmerfenster geschlossen halten. Es gäbe hier, wie man sagte, viele „Gälsöön“, also Mücken. Da hatten wir wieder die „Blutsäugäär“. Doch die waren im Gegensatz zu den eingangs erwähnten wesentlich harmloser.
Unsere Vorfreude auf eine Kutschfahrt durch die Ebene wurde bitter enttäuscht. Keine „schnaubenden Rosse“ erwarteten uns, sondern ein rostiger Russen-Kleintransporter stand ratternd und dieselqualmend vor dem Haus. Der Berufsjäger István erklärte uns, dass die Rehe in den weiten Getreidefeldern stünden. Zu Fuß käme man bei der fehlenden Deckung gar nicht an sie heran. Auch könnte man vom Boden aus wegen des flachen Winkels wenn überhaupt, dann vielleicht gerade nur das Haupt eines Bockes sehen. An einen Schuss wäre da nicht zu denken. Nur von erhöhter Position aus wäre das möglich. Im Klartext hieß das, entweder vom Kutschbock aus – was wohl ein Märchen aus lang vergangenen Tagen war – oder aus dem Auto. Damit man während der Fahrt schießen konnte, hatte man den hinteren Teil des Daches wie eine Sardinendose aufgeschnitten. Von so hoher Warte aus sind Sicht und Schussposition optimal. Auf andere Weise könnte man in diesem Gelände wohl kaum einen Bock erlegen. Doch Autojagd ist überhaupt nicht mein Ding und war auch nie meine Art zu jagen. Vom Kutschbock aus, wo die Silhouette des Jägers erkennbar ist und dadurch dem Wild noch eine kleine Chance zur Flucht bleibt, das war mir akzeptabel erschienen. Aber aus dem als harmlos erachteten Fahrzeug heraus? In dem der Mensch, der Feind, nicht erkennbar ist? Wie ein Panzerfahrer aus der Luke das Feuer eröffnen? Worauf hatte ich mich da eingelassen? Jetzt aber war es zu spät, diese Art von Jagd abzubrechen. Wir rollten los.
Das Getreide stand in jenem Jahr – es ging auf Ende Mai zu und es hatte im Frühjahr viel geregnet – schon ziemlich hoch, sodass es schwer war, überhaupt Wild in Anblick zu bekommen. Nach vielen Kilometern Fahrt hatten wir immer noch nichts gesehen. Da hupte der Fahrer laut und weithin vernehmlich. Sogleich schnellten aus dem Korn ein paar Häupter hoch. Aha, also so geht das hier! Bis zum Träger waren die Rehe aber im Grün verdeckt. Ich konnte mich nur an den teilweise sehr starken Gehörnen erfreuen und staunte, was hier alles so wächst. Ein Schuss, meist auf über 200 bis 300 Meter auf ein so kleines Ziel wie den Träger, gerade einmal handflächengroß, noch dazu mit einem fremden Gewehr – kein Gedanke. So ging unsere Pirschfahrt ergebnislos über zwei Tage. Frühmorgens los, Mittagspause, dann am Nachmittag dasselbe Spiel. Es war ohne jede Romantik, ohne jede Stimmung, ohne Reiz. István war todunglücklich, dass es bei all seinen Anstrengungen nicht klappen wollte.
Trotz allem Zureden blieb ich bei meinem Vorsatz, nicht aus dem Auto heraus zu schießen. Wie ein Schädlingsbekämpfer so kunstlos einen Bock zu erlegen, das war und ist für mich nicht Jagd, sondern nur Abschießen und ähnelt verteufelt einem Killerkommando. So schlug ich dem braven Istvàn vor, dass ich es vom Boden aus, auf einer Gasse zwischen den Getreidefeldern versuchen wollte. Da, wo wir auf der „Gummipirsch“ vorbeigekommen waren, gab es mehrere Stellen, wo vier Felder am Kreuzungspunkt aneinanderstießen. Dort hätte ich, so sagte ich dem Jäger, Ausblick auf vier etwa drei Meter breite Schneisen. Wie auch immer der Wind gehen würde, einige von ihnen würden frei von meiner Witterung bleiben. Das Korn war ja schon recht hoch, sodass ich, am Boden hockend, mit einigen Zweigen getarnt, relativ unentdeckt bleiben könnte.
Istvàn kratzte sich am Kopf: „Aber die Gälsöön!“
Das, sagte ich, wäre mein Risiko. Und außerdem hätte ich ein ganz vorzügliches Mückenmittel. Nachdem er merkte, dass mit mir sonst nichts zu machen war, stimmte er zu.
Noch war’s dunkle Nacht, als er mich an einer Kreuzung im Getreidemeer absetzte. Getarnt durch ein paar belaubte Akazienzweige hockte ich mich mit einem Zielstock ein wenig in den Rand eines Weizenfeldes. Sofort war ich in eine Wolke blutgieriger Gelsen gehüllt. Doch gut und reichlich eingesprüht wie ich war, mussten sie mich ohnmächtig umschwirren.
Der nachtgraue Osthimmel begann allmählich rosig zu erglühen, die Farben des Tages erwachten. Die ersten Lerchen begrüßten jubilierend den jungen Morgen. Ein Fasanenhahn nach dem anderen marschierte mit „gook-gock“ und Flattersprüngen auf dem grasbewachsenen Weg. Hasen hoppelten um mich herum, und die Wachteln schlugen im Korn. Von fern das Locken eines Rebhahns. Sonst kein anderer Laut außer dem stechendfeinen Sirren der Gelsen um mein edles Haupt. Das war die Grundmelodie der nächsten Stunden. Auf der Autopirsch gehen die Stimmen der Natur im Motorengeratter verloren.
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