Patric Pedrazzoli
Aktiviere den inneren Heiler in Dir
Körper, Geist und Seele im Einklang
Giger Verlag
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unter www.gigerverlag.ch
1. Auflage 2021
© Giger Verlag GmbH, CH-8852 Altendorf
Telefon 0041 55 442 68 48
www.gigerverlag.ch
Lektorat: Josef K. Pöllath M.A.
Korrektorat: Susanne Langer M.A.
Umschlaggestaltung:
Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich
Layout und Satz: Roland Poferl Print-Design, Köln
Printed in EU
ISBN 978-3-039330-32-4
Einleitung
1 Ich? Wer ist Ich?
2 Die Welt ist in dir
3 Der freie Wille
4 Der Körper
5 Das Gehirn
6 Bewusst sein
7 Der Geist oder der Heilige Geist
8 Glücklich sein
9 Karma
10 Ursache des Leidens
11 Körperliche Krankheiten
12 Psychische Krankheiten
13 Heilung, Selbstheilung, Fernheilung
14 Annehmen, was ist
15 Beziehungen
16 Kraft der Worte und Kommunikation
17 Der Tod
18 Innerer Frieden und Stille
19 Wer bin ich wirklich?
20 Liebe
Meditation
Nachwort
Dank
Über den Autor
Eines Tages machte sich ein Mann auf, die Liebe zu befragen, wer sie wirklich sei. Er traf sie auf einem Hügel. Sie saß auf einer Schaukel und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen .
»Gut, dass ich dich hier treffe, du bist also die Liebe, richtig«
Die Liebe blinzelte dem Mann entgegen: »Stimmt, das bin ich!«
»Und sie sagen, du brauchst nichts, um zu sein?«
»Auch das ist wahr!«, lachte die Liebe.
»Kann ich dir gar nichts geben?«
»Nein, danke, ich habe alles!«
»Gibt es wirklich nichts, was ich dir geben könnte, damit ich deiner würdig bin?«, wollte der Mann wissen.
»Nein, nichts. Du bist meiner immer würdig.«
»Einfach so?«
»Ja, einfach so«, lachte die Liebe erneut .
»Ja, und deshalb kannst du jeden einfach so lieben?«
»Ja, das tue ich ja auch.«
Leicht gestresst erwiderte der Mann: »Und deshalb liebst du mich?«
»Ja, ich liebe dich!«
»Ja, aber dann bin ich ja in deinen Augen gar nichts Besonderes für dich, wenn du jeden so liebst.«
»Warum, glaubst du, musst du etwas Besonderes sein, um geliebt zu werden?«
»Weil man doch wohl einen Grund braucht, jemanden zu lieben.«
»Nein, den braucht es nicht. Die Liebe liebt einfach.«
»Nein, so ist das doch keine echte Liebe«, stieß der Mann hervor .
»Ich will, dass mich jemand so liebt, wie keinen anderen.« Die Liebe holte noch einmal fröhlich Schwung auf ihrer Schaukel und rief dem Mann zu: »Mit Wollen hat Lieben nichts zu tun. Sie hat mit Sein zu tun. Du bist es nur gewohnt, zu denken, dass es einen Grund brauche, um geliebt zu werden. Das ist das Denken der Menschen, und obwohl sie tausendmal gehört haben, dass wahre Liebe nichts will, denken sie immer noch, es müsse Gründe geben. Sie wollen es einfach nicht glauben. Denn dann würde auffallen, dass sie gar nicht wirklich wissen, wer und wie ich bin.«
Die Liebe schwang immer höher auf ihrer Schaukel und rief dem Mann zu: »Ich liebe dich, weil du bist, nicht weil du etwas bist. Das war immer so und wird immer so sein. Nimm das bitte mit und verteile das, was ich dir gesagt habe, als Handzettel an all die armen Seelen, die der Angst immer noch auf den Leim gehen. Schreib groß darauf: Die Liebe liebt, weil sie es liebt zu lieben. Und wer liebt, wird unwiderstehlich, wer von euch also unwiderstehlich sein möchte, sollte ganz schnell anfangen zu lieben, alles und jeden. Ich wünsche dir eine wunderbare Heimreise!«, rief die Liebe dem Mann ein letztes Mal zu und verschwand mit einem großen Schwung und einem lauten Lachen in den Wolken .
Meine liebe Leserin, mein lieber Leser, bist du bereit für die größte Abenteuerreise im Universum? Eine Reise zum größten Wunder, das es überhaupt gibt?
Gern nehme ich dich mit zum Entdecken, wer wir wirklich sind.
Ich freue mich, mit dir zu reisen.
Patric Pedrazzoli
Lass uns eine gemeinsame Reise machen und tief in diese Thematik eintauchen. Hast du dir schon einmal die Frage »Ich? Wer ist Ich?« gestellt? Wahrscheinlich nicht, denn ich bin doch ich. Das weiß ich doch schon alles. Ich kenne mich ja. Ich, ist das am häufigsten gebrauchte Wort, das wir benutzen: Ich gehe, ich mache, ich tu, ich will, ich habe und viele Ich mehr. Doch wer ist Ich in Wirklichkeit? Hast du dein Ich schon jemals gesehen? Wenn ja, wie sieht es aus? Die häufigste Antwort, die ich bekomme, ist: Ich bin das, was ich am Morgen im Spiegel sehe. Ich bin doch das, aber wer ist das? Ist das dein Körper, den du im Spiegel siehst? Wenn also das dein Körper ist, der sich im Spiegel zeigt, kann es unmöglich dein Ich sein. Lass uns ganz intensiv überlegen. Hier möchte ich dir eine schöne Erfahrung aus meinem Leben schildern, die das ein wenig näher beleuchten kann, was ich meine.
Als eine meiner jüngeren Töchter im Alter von ein bis zwei Jahren vor mir stand und ich sie gefragt habe, wer sie sei, stand sie wortlos da. Sie lächelte mich strahlend an, und es kam sehr viel Liebe und Stille herüber, aber sie gab keine Antwort.
Einige Monate später habe ich sie erneut gefragt: »Wer bist du?« Und sie hat mich mit einem Blick angelächelt, der etwa sagte: »Was ist das für eine Frage, Papa?« Es kam wieder sehr viel Liebe herüber, eine Freude, eine Freiheit, eine Glückseligkeit. Aber kein Wort! Einige Monate später habe ich sie nochmals gefragt: »Wer bist du?« Und da hat sie ganz stolz gesagt: »Ich bin Nene.« Nene ist meine älteste Tochter. Sie heißt Nayeli und hat sich selbst Nene genannt, da sie ihren vollen Namen noch nicht aussprechen konnte. Also dachte meine mittlere Tochter, sie sei auch Nene.
Wie kam es, dass sie glaubte, sie sei auch Nene? Als ich darüber nachdachte, wusste ich plötzlich, warum sie zuerst gedacht hat, sie sei Nayeli, also Nene. Wenn wir nämlich im Haus gerufen haben: »Nayeli, wo bist du?« oder: »Nene, wo bist du?«, dann hat sie aus ihrem Zimmer herausgerufen: »Hier bin ich.« Damit hat meine mittlere Tochter angenommen: Ich muss ja auch jemand sein. Ich kann ja nicht einfach diese namenlose Liebe sein, sondern es muss da auch ein Ich sein, das einen Namen hat. Also dachte sie, sie sei auch Nene. Weil sie auch jemand sein wollte. Einige Monate später stellte ich nochmals dieselbe Frage, und sie antwortete ganz stolz: »Ich bin Ciela!«, als hätte sie es selbst herausgefunden. Da habe ich sie gefragt: »Bist du eine Prinzessin?« – »Nein, ich bin Ciela!«, beharrte sie vehement! Sie dachte wohl, nun habe ich herausgefunden, wer ich bin, und da musst du jetzt nicht mit Prinzessin oder sonst etwas kommen! Vielmehr weiß ich jetzt, wer ich bin. Noch Monate später hat sie geantwortet: »Ich bin Ciela!« – »Bist du eine Prinzessin?« – »Ja!« Danach war klar, dass sie nun Rollenspiele machen und in eine andere Rolle schlüpfen konnte. Nun konnte sie als Ciela auch eine Prinzessin sein.
So ist das Ich entstanden. Der Name ist völlig in Ordnung. Dies ist eine wunderbare Hilfe im Alltag. Doch wir sind nicht der Name, oder besser gesagt: Wir sind nicht jemand, der sich über den Namen definiert. Das merkst du, wenn jemand einen falschen Namen sagt oder deinen Namen falsch betont. Bist du dabei vollkommen entspannt, ist alles okay. Wenn du darauf intensiver reagierst oder sogar emotional wirst, dann siehst du daran, wie sehr du dich mit dem, was du denkst, identifizierst.
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