Niklaus Meienberg - Grosse Tiere

Здесь есть возможность читать онлайн «Niklaus Meienberg - Grosse Tiere» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Grosse Tiere: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Grosse Tiere»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Sie machten Furore, die Reportagen Meienbergs, erregten Aufsehen, wurden viel gelesen und diskutiert. Sie waren genau recherchiert, dramaturgisch sorgfältig gebaut und brillant geschrieben, ihr streitlustiges Engagement fuhr wie ein frischer Wind in den prätentiös-bildungsbürgerlichen Mief der Feuilletons, und viele von ihnen haben ihre Frische bis heute bewahrt.
Der Inhalt dieses E-Books entspricht dem Kapitel «Grosse Tiere» aus Band 2 der Reportagen. Es enthält:
Einen schön durchlauchten Geburtstag für S. Durchlaucht! / / O wê, der babest ist ze junc/Hilf, here, diner Kristenheit / Gespräche mit Broger und Eindrücke aus den Voralpen / Sprechstunde bei Dr. Hansweh Kopp In Hüttwilen / Jagdgespräch unter Tieren / Ein gravierender Fall / Offener Brief an den frisch verstorbenen Charles De Gaulle / Der traditionelle Neujahresempfang / Sexaloiten / Der restaurierte Palast / Denn alles Fleisch vergeht wie Gras / Apocalypse now im Berner Oberland

Grosse Tiere — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Grosse Tiere», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

*

Am Abend des 13. Juni, nachdem ER noch eine Begegnung mit dem Diplomatischen Corps hatte im College Saint-Michel (17.30) und nach der «kurzen Begegnung mit dem Schw. Israelitischen Gemeindebund im Bischofshaus» (18.45) und nach dem Nachtessen (19.00) kommt dann wieder eine der berühmten «Begegnungen», jetzt im Eisstadion. Begegnet wird jetzt der welschen Jugend (20.30). Eine junge Frau versucht, mutig und hartnäckig, vor etwa 5000 jungen Leuten ihr Missbehagen in der männerbeherrschten Kirche zu formulieren. («Nous sommes TOUTES des frères.») Sie nimmt IHM gegenüber Aufstellung und klagt die Männerherrschaft an, den Ausschluss der Frauen vom Priesteramt, und wird sofort niedergedröhnt von schreienden Frauen und Männern (Buben und Mädchen), und diese gehören zu den reaktionären Eiferern der COMMUNIONE E LIBERAZIONE, aber auch zur Schönstatt-Bewegung und zu den Focolarini, oder zum stark vertretenen Opus Dei. Die Rechten haben Aufwind und können sich auf den Papst berufen. ER hat das Opus Dei gefördert. Hexensabbat im Stadion. Dann ein bisschen religiöse Schubidu-und-Judihui-Musik, dass die Ohren wackeln, früher hat man diese Klebrigkeiten von Kaplan Flury oder Sœur Sourire gehört. Heilsarmee-Stimmung ungefähr auf der Welle von Steig-ins-Wägelein-hinein-lass-den-lieben-Heiland-Fuhrmann-sein. So jung und schon so reaktionär und hysterisch. ER antwortet wieder nicht auf die Fragen, gibt nur den Ratschlag, die Fragen zu «vertiefen». Die Antwortrede auf die Fragen hat ER schon in Rom gemacht, die kann man nicht mehr approfondieren. Dann wird wieder einmal gebetet. Dann werden noch die Kerzchen in den Händen der Jugend entzündet. Viva il papa!, schreien die Tessiner von COMMUNIONE E LIBERAZIONE.

UNTERDESSEN in Einsiedeln – Pater Othmar Lustenberger, Presse-Officer des Klosters, wird von BLICK-Reportern gefragt, wie teuer das Fotografieren des päpstlichen Bettes im Kloster den BLICK zu stehen käme. Sie wären bereit, zweitausend zu bieten. Achtzehntausend möchte Pater Lustenberger haben. Soviel möchte der BLICK auch wieder nicht zahlen. Also kein Bett im BLICK.

Später. Der päpstliche Superpuma ist im Studentenhof des Klosters gelandet. Georg Holzherr, Abt, begrüsst IHN. Holzherr ist der Nachfolger von Abt Tschudi, welcher das Zölibat nicht mehr ertragen und einer Frau zuliebe sein schönes Amt aufgegeben hat, seinerzeit. Aber im Haus des Gehenkten möchte ER schon gar nicht vom Strick reden, auch wenn das Kloster grosse zölibatäre Nachwuchs-Schwierigkeiten hat. Es wird sich bald einmal entvölkern, wenn der Mönchsschwund so weitergeht. Tant pis. Vor zehntausend Frauen und Männern wird ER sagen: «Liebe Freunde.»

UNTERDESSEN schützt die Einsiedler Feuerwehr die Mauer des Studentenhofes, in welchem schon wieder der Jugend begegnet werden soll, von aussen. Entlang der Mauer hat es Bäume. Eine Leiter liegt dort. Darf man sie an die Mauer stellen und besteigen, um journalistisch den Überblick zu behalten? Nein, sagt die Feuerwehr, da könnte jeder kommen. Wozu dient denn die Leiter? Um Jugendliche, welche sich in den Bäumen versteigen könnten, herunterzuholen. Aber da gibt es doch die Stelle im Evangelium vom Zöllner, der so kleinwüchsig war, dass er SEINE Reden nur mitbekam, wenn er auf einen Baum stieg? Aber an diesem Papstabend will die Feuerwehr nichts vom Evangelium wissen.

*

Nach reiflicher Meditation ist der Reporter zur Überzeugung gekommen, dass es sich bei der weissen Person, welche sich, magneten- und kometengleich vom 12. bis 17. Juni 1984 durch die Schweiz bewegte, nicht um das Original handeln konnte. Da der Papst bekanntlich keinen Pass besitzt, konnten auch die Personalien in Kloten nicht überprüft werden – das weisse Gewand und eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Original genügten, um ihm Zutritt in das Land und die Herzen zu verschaffen. Tatsächlich ist nicht anzunehmen, dass ein 64jähriger, von Attentatsfolgen schwer angeschlagener Mann auch nur den Stress des Fribourger Aufenthalts ohne Kollaps überlebt hätte. Der Vatikan hat denn auch wirklich einen Stunt-Man geschickt, der seine Sache sehr glaubwürdig machte, für einen Tagessatz von Dollar 3000,– und die Gewährung eines prophylaktischen Vollkommenen Ablasses. Der wirkliche Papst hat unterdessen in Castel Gandolfo, seiner Sommerresidenz, der Schwimmkunst gefrönt und abends die Eurovisions-Sendungen aus der Schweiz goutiert.

PS I: Aus dem fernen Afrika schickt Pater Hildebrand Meienberg osb, Missionar – zur Oktroyierung des Namens Hildebrand vgl. «Wach auf du schönes Vögelein» – einen Brief bzw. ein Hildebrandslied:

«Rift Valley, Kerio-Tal, Äquator, drei Wochen nach dem Heiligen Geist und einen Tag nach der lectio disgustata über den Heiligen Vater, den Du in Deiner Schreibmaschine plattgewalzt hast. Die Magna Mater selbst, Grossackerstr. 8, 9000 St. Gallen, hat mir Dein letztes opusculum zukommen lassen. Das letzte, tatsächlich!

Als einer, der mit Dir den einen und gleichen Bauch geteilt hat (wie man in Afrika so ungeniert sagt, namlich tumbo moja), allerdings zehn Jahre früher, denn zwei sottigi gleichzeitig hätte die Mutter nicht geschafft, möchte ich Dir meine Meinung sagen, sine ira et studio, einfach so. Journalisten schreiben ja nur, weil man sie liest und kommentiert.

Dass man zum Schweizer Besuch des Papstes von Dir keinen theologischen Kommentar erwarten musste, war zum vornherein klar. Aber hätten wir nicht auch hoffen dürfen, dass Du mit mehr Fairness und weniger zynisch und sarkastisch hinter Deine Arbeit gegangen wärest? Hätte Dich dieser Besuch nicht jucken müssen, kritisch und positiv, ernsthaft und humorvoll, listig und lustig, mit (vielleicht versteckter) Sympathie Deinen Kommentar zu geben? Einfach mehr Honig und weniger Essig. Dann hättest Du nicht nur die linken Leute, sondern auch die ein wenig mehr rechts stehenden Christen auf Deiner Seite (denn für die schreibst Du doch Komplet-Psalmen auf Latein). Leute, die mit Dir sachlich oft einig gehen würden, die Dich aber nicht ernst nehmen, wenn es Dir an mâze fehlt. Eben Walther von der Vogelweide.

*

Bis zum ersten Sternchen Deiner Reportage würde ich Dich gelten lassen, trotz den ziemlich blöden «vollautomatischen Rosenkränzen». Vieles ist chogeglatt; als ehrlicher Schwizzer hast Du ruhig frech schreiben dürfen, vide Schlangen und Basilisken, Jagdfeldstecher, präpariert spontane Reden und Antworten (auch in Nairobi hätte mein oberster Chef besser einiges nicht gesagt), römischer Klimbim, päpstliches Wappen am Zingulum, die unangenehmen Fragen, Othmar Keel und Opus Dei, Alois Müller und Zacchäus, Papst-Bett und -Telephon, seine Leut-Seligkeit. Da bist Du unübertroffen!

Doch hängt es mir aus, wenn Du Werturteile fällst und andere fertig machst: das ‹gelogene Furgler-Lächeln›, den Papst, der ‹kein Kirchenlicht ist›. Wirklich? Oder kannst Du im Ernst von einem ‹Stunt-Man› oder einem ‹64jährigen, von Attentatsfolgen schwer angeschlagenen Mann› erwarten, dass er auf jede von langer Hand vorbereitete und kritische Frage gleich die träfste Antwort aus dem Ärmel schüttelt? Und was verstehst Du unter seinem ‹Köhlerglauben›? Warum die primitive Assoziation Stufenaltar–‹Menschenopfer›? Warum die ‹Vereinigten Müttergottes›? Oder ist es menschlich und journalistisch eine Leistung, in den alten Wunden eines Klosters und eines Mannes herumzustochern? (Warum eines ‹Gehenkten›? Niemand hat ihm je einen Strick gedreht.) Oder wie stellst Du Dir ein Kloster ohne Ehelose vor? Tant pis pour toi. Die Höhe jedoch: ‹Diese ödipal konstellierte Opfergabe (Du meinst Kastration) … soll dem Vernehmen nach von Johannes Paul II besonders geschätzt werden.› Soll dem Vernehmen nach – warum diese saumässige Unterstellung, anstatt sauber zu recherchieren, wie wir das sonst von Dir gewohnt sind?

Gäbe es nicht auch ein Erbarmen mit den sogenannten Grossen, oder sind sie nichts als Freiwild, das man beliebig abschiessen darf – zu dumm, wenn sie sich nicht wehren!

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Grosse Tiere»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Grosse Tiere» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Alessandro Dallmann - Das grosse Diät Geheimnis!
Alessandro Dallmann
Niklaus Meienberg - Lesen
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Im eigenen Land
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Reisen
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Kleine Leute
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Das eigene Leben
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Es ist kalt in Brandenburg
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Forschen
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Reportagen 1+2
Niklaus Meienberg
Niklaus Meienberg - Schreiben
Niklaus Meienberg
Отзывы о книге «Grosse Tiere»

Обсуждение, отзывы о книге «Grosse Tiere» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x