Urs Schaub - Tanner

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Tanner: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Spur eines ungewöhnlichen Verbrechens führt den suspendierten Kommissar Simon Tanner von Marokko ins romantische Grenzland zur französischen Schweiz: die grausamen Morde an kleinen Mädchen. Mithilfe des dicken Kommissars Michel und des zwergenhaften Butlers Honoré, der bei der reichen und verdächtigen Familie Finidori arbeitet, wühlt Tanner die Provinzidylle schnell auf und gerät dabei selbst in Lebensgefahr … Ein Kriminalroman von hinreißender Üppigkeit und seltener erzählerischer Kraft

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Sein dunkelroter Ford sieht genauso aus, wie ein Auto aussieht, wenn alle vier Reifen zerstochen sind. Irgendwie beschissen. Keine Eleganz mehr. Bei jedem Reifen eine einzige, klare Einstichstelle.

Da hatte jemand ein sehr scharfes und ein sehr großes Messer zur Hand. Und vor allem weiß dieser Jemand damit umzugehen. Das waren keine übermütigen Nachtbuben, die, unbefriedigt von der Disco, unbedingt noch einen Spaß haben mussten. Die Einstiche unterscheiden sich jedoch in einem Punkt. Sie sind nicht alle vier gleich breit. Das heißt, dass der Täter das Messer nicht jedes Mal gleich tief in den Reifen gestoßen hat. Die meisten Messer verbreitern sich in der Regel zum Heft hin. Vielleicht hat beim dritten Stoß die Kraft, oder die Wut, nachgelassen. Beim vierten Einstich war er offensichtlich schon zufrieden, als die Luft rauszischte.

In den Mänteln der Reifen sind sehr stabile metallische und textile Gewebe eingearbeitet. Viermal hintereinander das Messer bis zum Heft in einen Pneu zu wuchten, das braucht schon sehr viel Kraft …

Der Täter hat rund um das Auto mögliche Fußspuren verwischt. Das ist ganz deutlich zu sehen. Auch das pflegen besoffene oder übermütige Nachtbuben nicht zu tun.

Unweit des Autos findet Tanner einen Fichtenzweig, der sicher gute Dienste geleistet hat. Neben dem linken Hinterrad entdeckt er eine nur zur Hälfte verwischte Spur. Man sieht noch deutlich die vordere Hälfte einer kräftigen Profilsohle. Die Profillinien verlaufen im Zickzack quer zur Schuhsohle. Da die Tat nachts begangen wurde, hat der Täter diese Spur übersehen.

Er muss irgendwie diesen Abdruck konservieren, um ihn später abgießen zu können. Denn bald kommt wahrscheinlich der Automechaniker, danach ist die Spur verloren.

Tanner geht in die Scheune und findet eine rostige Schaufel mit abgebrochenem Stiel, die achtlos in einer Ecke lehnt. Mit dieser flachen Schaufel kann er so viel Erde mit der Fußspur zusammen weggraben, dass der Abdruck der Schuhsohle unberührt bleibt. In der neuen Einstellhalle findet er beim Holzstoß an der alten Wand einen sicheren Platz.

Um diese Spur wird er sich später kümmern, falls es notwendig sein wird. Im Städtchen gibt es sicher ein Malergeschäft, wo man ein Kilo Gips kaufen kann. Aber deswegen wird er heute nicht auf das Angebot von Ruth zurückkommen, dass sie ihm etwas besorgen könne. Er möchte den Fund vorläufig für sich behalten.

Sonst findet er keine weiteren Anhaltspunkte. Keine abgebrochene Messerspitze. Vielleicht hat der Täter am Auto Fingerabdrücke hinterlassen, aber wie viele Menschen haben das Auto in letzter Zeit angefasst? Und Tanner hat vergessen, wann er das Auto das letzte Mal gewaschen hat.

Am Brunnen wäscht er sich die Hände und reibt den Dreck von den Hosen.

Er hat gehofft, dass Ruth aus dem Haus kommt. Sie wollte ja einkaufen gehen. Gerne hätte er sie über Madame Finidori ausgefragt, aber das Telefongespräch dauert wohl etwas länger.

Er nimmt seinen Fotoapparat und macht ein paar Aufnahmen von den Rädern. Dann wandert er erneut zum Friedhof.

Unterwegs wird er von einem langsam fahrenden Traktor überholt. Auf dem kleinen Anhänger sitzt eine Frau mit Kopftuch und düsterem Gesichtsausdruck. Sie sammelt während der langsamen Fahrt die orangefarbenen Wegmarkierungsstangen ein. Der Winter ist vorbei, auch wenn es noch kühl ist. Er grüßt beide, den Fahrer und die Frau, wird aber nur angestarrt. Sie tragen beide ein schwarzes Band am Oberarm. Diese Art, Trauer zu tragen, kennt er bislang nur aus südlichen Ländern.

Wieder steht Tanner vor dem rostigen Friedhofstor. Er öffnet es vorsichtig und heute gelingt es ihm ohne Quietschen.

Irgendetwas hat sich verändert.

Auch wenn er nicht begreift, was es ist, spürt er die Veränderung. Er geht ein paar Schritte weiter. Irgendetwas ist seit gestern verschoben, oder anders angeordnet. Er erinnert sich an die Bilderrätsel, die er als Kind so geliebt hat. Finde fünfundzwanzig Unterschiede!

Jetzt weiß er es. An der hinteren Mauer steht, halb versteckt hinter einem Buchsbaum, eine nagelneue Gießkanne aus leuchtend gelbem Kunststoff. Tanner ist sich sicher, dass die gestern noch nicht da war. Zwar steht auf jedem Friedhof, den er besucht, irgendwo eine gelbe Plastikgießkanne herum. Aber jetzt ist er sich ganz sicher, dass die gestern noch nicht da war. Das leuchtende Gelb bringt die ganze Komposition des Friedhofs durcheinander. Und auf dem frischeren Grab sind die verwelkten Blumen weggenommen und durch verschiedene grüne Pflanzen ersetzt worden. Und mit Wasser begossen.

Auf dem ersten Kreuz, am etwas älteren Grab, steht Vivian Steinegger. Geburts- und Todesdatum. Auch auf dem zweiten Kreuz steht der Name eines Mädchens. Anna Lisa Marrer. Geburts- und Todesdatum.

Ein sechsjähriges Mädchen und ein knapp fünfjähriges Mädchen.

Vivian ist vor zwei Jahren, Anna Lisa vor knapp einem Jahr ermordet worden.

Und eines heißt Marrer, wie seine Vermieter.

Aber das hätte ihm sein Freund doch erzählt, wenn seine Marrer erst kürzlich eine Tochter verloren hätten. Und dann noch unter diesen grauenvollen Umständen. Nein, das kann nicht sein!

Er wendet sich fröstelnd ab und betrachtet erneut die Gießkanne. Das Preisschild klebt noch zur Hälfte an dem Griff. Er hebt die Gießkanne hoch und sieht, dass der Besitzer auf den Boden mit grünem Filzstift, in großen Buchstaben geschrieben hat. Marrer.

Viele haben zu Hause einen grünen Filzstift. Dass der Begrüßungszettel gestern Abend auch mit einem grünen Filzstift geschrieben war, lässt er als Indiz, dass Anna Lisa doch die Tochter von seinen Marrers war, nicht gelten. Es kann nicht sein, sonst wären diese Leute doch in einem ganz anderen Zustand.

Da verlässt sich Tanner definitiv auf seine Menschenerfahrung. Er hat zu viele Mütter und Väter erlebt, die ihre Kinder zu Grabe getragen haben.

Fünf Pflanzen sind angepflanzt auf dem Grab. Ob das ein Zufall ist? Eine Pflanze für jedes Jahr, das Anna Lisa leben durfte.

Ein Kuckuck ruft.

Er muss direkt auf einem der Bäume neben dem Friedhof sitzen. Da die Bäume erst ganz winzige Blätter haben, müsste man doch den Vogel sehen. Aber in dem heillosen Durcheinander der Äste hoch über seinem Kopf kann er ihn nicht ausmachen. Tanner starrt in die Höhe, bis sein Nacken wehtut. Er hört ihn ganz nahe, kann ihn aber nicht sehen.

Das gibt's doch nicht. Wo bist du denn, du Vogel, du. Zeig dich!

Tanner geht aus dem Friedhof hinaus, die Baumkrone immer schön fixierend, bis er einmal ganz um den Baum herumgegangen ist. Er lässt seinen Kopf enttäuscht nach vorne fallen, denn der Nacken schmerzt.

Im Gras, direkt vor seiner Nase, liegt eine vom Regen nasse Reitpeitsche. In diesem Moment rauscht es über seinem Kopf. Ein wahrhaft metaphysisches Rauschen und er weiß, das ist der Kuckuck. Jetzt könnte er ihn sehen! Aber er kann seinen Blick nicht von der Reitpeitsche lösen, als ob sie verschwinden würde, wenn er wegschaut. Er geht in die Knie und betrachtet die Peitsche von allen Seiten, ohne sie anzufassen. Die Peitsche ist insgesamt etwa sechzig Zentimeter lang, hat einen schwarzen Griff mit einem Knauf und geht dann über in ein helles, geflochtenes Leder. Ziemlich neu und ziemlich teuer.

Er nimmt die Peitsche in die Hand. Da ist natürlich kein Preisschild dran. Aber auf dem Knauf ist ein Metallplättchen eingelassen und auf dem Metallplättchen befindet sich ein eingravierter Buchstabe.

Er steht auf und ruft in Richtung des weggeflogenen Kuckucks.

Danke! Ohne dich hätte ich diese Peitsche nie gefunden.

Ohne Zweifel gehört diese Peitsche dem Mädchen, das gestern vom Pferd gefallen ist. Wer so einen Helm trägt, hat auch so eine Peitsche.

Unweit der Stelle, wo die Peitsche lag, ist ein Fleck mit niedergetrampeltem Gras.

Hier ist das Mädchen vom Pferd gefallen, murmelt er leise und beginnt, die Stelle zu untersuchen. Es gibt einige Blätter mit braunen Flecken. Das könnte ihr Blut sein. Er riecht daran und reibt einige Flecken zwischen seinen Fingern.

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