Bewusstsein und Wahrnehmung
Bewusstsein ist also etwas, was ist. Wahrnehmen ist das, was Bewusstsein macht. Es verwundert also nicht, dass unsere Wahrnehmung zu 100 Prozent von unserem Bewusstsein abhängt. Daher ist es gut zu wissen, dass jede Wahrnehmung immer subjektiv ist.
Wenn mehrere Menschen dasselbe betrachten oder über dasselbe nachdenken, kann es also sein, dass es alle unterschiedlich wahrnehmen und womöglich komplett verschiedene Schlüsse daraus ziehen. Aber eines muss uns klar sein: Alle haben recht. In Sachen Bewusstsein und Wahrnehmung geht es also niemals darum, was richtig und was falsch ist, sondern darum, wie wer etwas wahrnimmt und welche Schlüsse aufgrund welcher Betrachtungsweise daraus gezogen werden. So etwas wie Objektivität, wie es die Wissenschaft gerne von sich behauptet, oder so etwas wie eine absolute Wahrheit gibt es nicht. Zumindest nicht auf unserer Ebene. Objekte sind objektiv. Menschen aber sind Subjekte und somit gezwungenermaßen subjektiv.
Damit etwas funktioniert, muss es also nicht unbedingt richtig sein. Somit erübrigen sich alle Diskussionen über Wahrheit. Verliere keine Zeit damit! Und gerade, wenn es um das Erschaffen deiner Träume geht, ist es wichtig, dies zu verstehen. Selbst wenn alle um dich herum behaupten, dass das, was du willst, nicht möglich ist, kannst du es dennoch möglich machen! Es ist ja nur aufgrund des momentanen Bewusstseins nicht möglich. Was aber, wenn wir es schaffen, unser Bewusstsein, unser Mindset zu verändern? Genau, dann tauchen Möglichkeiten auf, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen, und genau darauf hin bewegen wir uns im Laufe dieser Lektüre. Was unmöglich erscheint, muss nicht unmöglich sein, mach es möglich! Wie? Dazu weiter unten (→ Seite 33 ff.).
Bestimmt hat jeder schon mal das Sprichwort gehört: »Dir geschieht nach deinem Glauben.« Nun, das geht, wenn man es denn auch versteht, viel tiefer, als es die meisten vermuten. Denn was früher Glauben hieß, nennt man heute Überzeugung. Denn früher war man, wenn man geglaubt hat, wirklich davon überzeugt. Heute sagt jeder noch schnell: »Ich glaube«, aber damit meinen sie eher, dass sie es vermuten. Daher würde dieses Sprichwort heute, wenn man es korrekt übersetzt, eher lauten: Überzeugung erschafft Realität. Und in der Tat ist es so – viele moderne Studien belegen dies auch –, dass das, was wir wirklich und unumstößlich, also ohne jeglichen Zweifel, glauben, unsere Realität nicht nur beeinflusst, sondern erschafft. In diesem Sinne wird Glaube, jenseits von Religion, immer wichtiger. Nicht nur innerhalb der Bewusstseinsforschung, sondern innerhalb aller Naturwissenschaften. Wer Näheres darüber erfahren möchte, der möge sich den Film What the Bleep do we know zu Gemüte führen (erhältlich unter: www.freespirit-shop.com).
Also, was bedeutet das genau? Es bedeutet, dass die Realität, die wir als unser Leben bezeichnen, haargenau unsere Überzeugungen widerspiegelt. Manchmal erkennt man es nicht im ersten Augenblick, aber wenn das tatsächlich stimmen würde, dann würde dies eine unglaubliche Möglichkeit beinhalten, nämlich, dass wir dazu in der Lage sind, die Realität nach unseren Wünschen zu gestalten. Dies wiederum bedeutet, dass wir dem Leben gar nicht so ausgeliefert sind, wie es den Anschein macht. Genauer: Wir sind eigentlich völlig frei und schöpferisch, die Umstände unseres Lebens nicht nur zu ertragen, sondern auch zu verändern. Und noch etwas Gutes: Es sind uns dabei keinerlei Grenzen gesetzt, außer jenen unseres eigenen Bewusstseins!
Es ist also nicht unwesentlich, sich selbst genau und den Inhalt seines Bewusstseins im Detail zu kennen. Denn nur wer weiß, wo er steht, weiß, in welche Richtung er gehen muss, um seine Ziele zu erreichen und seine Träume zu verwirklichen. Daher bitte ich jeden Menschen, der noch ein bisschen mehr vom Leben haben möchte, nie damit aufzuhören, sein eigenes Bewusstsein zu erforschen. Es ist wesentlicher, als man denkt, und eröffnet Möglichkeiten, von welchen andere nur zu träumen wagen.
Wenn wir davon ausgehen, dass jede Überzeugung, jeder Glaube und jede Vorstellung vom Leben einer Brille gleichkommt, dann ist es sicher jedem verständlich, dass somit jegliche Wahrnehmung sozusagen gefiltert ist. Es kann also gut sein, dass zwei Menschen mit verschiedenen Filtern vor demselben Kühlschrank stehen, und der eine sieht die Butter und der andere nicht. Die weiblichen Leserinnen kennen dies bestimmt von zu Hause. »Mama oder Schatziii, wo ist die Schere?« – »In der obersten Schublade.« – »Nein, da bin ich ja, aber da ist keine Schere!« Dann gehst du hin, wirfst einen Blick in die Schublade, und siehe da … wie durch ein Wunder ist sie doch da und liegt sogar noch ganz obenauf. »Da ist sie doch!« – »Nein echt, die war vorher nicht da!« Ich denke, dass jeder von uns solche Situationen kennt. Es ist uns also allen klar, dass man etwas anschauen kann, ohne es zu sehen. Wow, was für eine grandiose Entdeckung! Wenn man sich ausmalen kann, was das für sein eigenes Leben bedeutet! Wir sehen die Welt also nicht so, wie sie ist, sondern so, wie wir sind.
Vielleicht waren da unzählige Möglichkeiten, Chancen und Glückstreffer, welche von uns völlig unbemerkt da waren. Direkt vor unserer Nase. Wir haben es überhaupt nicht wahrgenommen und auf diese Gelegenheit auch unsinnig reagiert. Wie viele einzigartige Chancen haben wir uns damit wohl schon vermasselt? Ich möchte es gar nicht wissen.
Wenn unser Bewusstsein also schon so weit erwacht ist, solche Beispiele zu verstehen, dann besitzen wir auch die Fähigkeit, die Mechanismen, auf welchen das Universum aufgebaut ist, nicht nur zu verstehen, sondern auch sinnvoll einzusetzen. Somit wäre es wohl kaum verkehrt, diese Mechanismen zu kennen. Einverstanden?
Die Mechanismen unseres Universums
Unser Universum besteht und funktioniert aufgrund ein paar weniger, leichtverständlicher Prinzipien. Einige davon – also jene, welche für unser Anliegen maßgebend sind – lauten wie folgt:
Alles ist Geist
Was heißt das? Es bedeutet, dass alles, was ist – bevor es war – aus Geistsubstanz bestand. Alles Materielle war zuerst feinstofflich. Aus einer Idee wird Wirklichkeit. Die Idee ist geistig, aber sie vermag Prozesse in Gang zu setzen, welche der Idee materielle Gestalt verleihen können. Mit anderen Worten und ganz praktisch gesagt, heißt das: Was man sich vorstellen kann, ist möglich, alles. Das klingt doch zu schön, um wahr zu sein, oder? Tja, ich sagte ja, dass es keine Grenze außer jener unseres eigenen Bewusstseins gibt. Und das habe ich durchaus ernst gemeint. Es ist ein universelles Prinzip, und wer es anzuwenden weiß, der ist in vielerlei Hinsicht klar im Vorteil.
Mittlerweile messen wir dem Denken leider einen viel zu hohen Stellenwert bei. Das Vorstellungsvermögen ist in Bezug auf Realität erschaffen eindeutig höher einzuordnen. Es ist demnach völlig unsinnig, zum Beispiel unseren Kindern beizubringen, dass sie nicht träumen sollen, sondern realistisch sein sollen. Es ist völlig kontraproduktiv, ihnen einzuimpfen, dass man im Leben eben nicht alles haben könne. Solche Ideen sind bloß Überzeugungen, welche sich – wie jede andere Überzeugung – im Leben dessen, der es glaubt, bewahrheiten werden. Damit tun wir unseren Kindern keinen guten Dienst. Die Menschen geben solche Weisheiten weiter, nur weil sie es selbst nicht geschafft haben. So werden begrenzende Überzeugungen und Glaubensmuster über Generationen weitergegeben, und je länger dies geschieht, desto mehr Beweise für deren Richtigkeit wird das Leben produzieren. Es wird also von Generation zu Generation schwieriger, solche dermaßen tief verankerte Programmierungen aufzulösen. Mehr dazu im Abschnitt über Integration (→ Seite 128 ff.).
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