Johannes Huber - Es existiert
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Springen wir in der Zeit ein bisschen zurück. 11.600 Jahre, um genauer zu sein. In die neolithische Revolution, die wir ja schon kennen. Die frühesten Spuren hat sie in der Türkei hinterlassen. Göbekli Tepe heißt der Ort dieser Funde, er liegt auf der Bergkette von Germus. Auch wenn einem das im ersten Moment vielleicht nichts sagt, ist die Gegend doch weltberühmt. Hier hat die Mythologie die Landung der Arche Noah angesiedelt. Hier befindet sich der Berg Ararat.
Dort hat Noah die Arche geöffnet und mit der neuen Tier- und Pflanzenwelt, die er an Bord hatte, nach der Sintflut alles neu begonnen. Seltsamer Zufall. Die neolithische Revolution trifft sich mit Noahs Entourage für den Neuanfang. Eine Art Magie. Lassen wir es einmal so stehen.
Magische Plätze haben etwas Göttliches. Sie entstehen oft dort, wo der Mensch seine Götter hat. Die Götter hatten ihren Ort und bei diesem Ort wollte man bleiben. Ein interessanter Aspekt in der Geistesgeschichte und ein springender Punkt in der Evolution. Plätze, an denen die Menschen ihren Göttern Heiligtümern errichtet haben, wollten sie ungern wieder verlassen.
Vor der neolithischen Revolution hatten sie dazu allerdings keine Chance. Sie waren in Bewegung. Sie mussten in Bewegung sein, um zu überleben. Nahrung gab es vor der Explosion des Grases nicht vor der Haustür. Der Mensch ist vagabundiert, sein Reiseguide war der Überlebenswille. Er musste sich durch die Steppe fressen oder verhungern. Das Aufkommen des Getreides hat alles geändert. Auf einmal konnten die Leute verschnaufen und an einem Ort bleiben. Die neue Art der Ernährung hat aus Nomaden Bauern und Viehzüchter gemacht.
Es gibt gute historische Hinweise, dass diese Sesshaftigkeit ideologisch unterstützt wurde. Die Götter zogen die Menschen an und gaben ihnen Kraft, sie wirkten wie ein Magnet, auch darauf werden wir später noch zurückkommen. Die Menschen lebten rund um ihre Heiligtümer, in der Nähe der Stätten, die sie den Göttern, die sie anbeteten, errichtet hatten.
Für die Place Cells hieß das eine kleine Produktionsdrosselung. Man bewegte sich nicht mehr quer durch die Landschaft, man blieb aber auch nicht an einem Wrack hängen wie die Seescheide. Die Kreise, die man zog, wurden nur kleiner.
Die Götter und ihre unverrückbaren Heiligtümer waren einer der Hauptgründe, warum die ganz großen antiken Kulturen kaum Weltreisen unternommen haben. Die Ägypter zum Beispiel haben sich, obwohl sie tolle Schiffe hatten, nicht sonderlich herumgetrieben. Sie sind in ihrem Nildelta geblieben und nur aufgebrochen, wenn ein Feldzug anstand. Die Reise war entsprechend schweißtreibend, denn die Götter wollte man auf keinen Fall daheim lassen. Sie mussten mit. Ein ägyptisches Heer marschierte nie ohne den Schutz seiner Götter in den Krieg.
Genauso war es bei den Assyrern und, zunächst, bei den Persern. Wenn sie loszogen, dann nur in Begleitung ihrer Götter. Als die Babylonier vertrieben wurden, das kommt sogar im Alten Testament vor, haben sie ihr Hab und Gut und ihre Gottheiten auf die Flucht mitgenommen. Nur ein einziges Volk hat da ausgegrast, das waren die Semiten; und später natürlich die Griechen.
Die Griechen haben sich, rein geografisch gesehen, von ihren Göttern emanzipiert und sich damit von einem Haufen Reisegepäck befreit. Sie haben sie daheim auf dem Olymp gelassen und beschlossen: Wo immer wir ankommen, bauen wir ihnen einen neuen Tempel, dann haben wir sie wieder bei uns. Das war der Beginn der großen Zivilisation der Hellenen im vierten vorchristlichen Jahrhundert. Im alten Griechenland hat so ein gewaltiger Bewusstseinssprung stattgefunden.
Als große Seefahrer sind die Griechen so ziemlich im ganzen Mittelmeergebiet gewesen und haben ganz Europa beherrscht. Überall, wo sie waren, findet man einen Tempel, das war das Erste, was sie gebaut haben. Wie die Phönizier. Wie die Römer. Dieselbe Einstellung: Wo wir hingehen, sollen die Götter bei uns wohnen können.
Wer heute diesen Spuren nachgeht, bringt von so einer Reise ein Place-Cell-Album mit, auf dem nichts als Tempel zu sehen sind.
Die Neurologie zeigt uns, dass wir ständig geprägt werden. All das, was wir uns vorstellen, ist nichts anderes, als eine Prägung des Gehirns von außen. Jeder Ort und jeder Zeitpunkt hinterlässt seine Abdrücke genauso wie jeder Mensch, den wir treffen, jedes Ereignis, das wir erleben, jede Erfahrung, die wir machen, und die Liste ist noch lange nicht zu Ende. Vom kleinsten Eindruck bis zum Großen und Ganzen sind wir von den Prägungen in unserem Gehirn abhängig.
Von Zeit bis Schwerkraft registrieren und erkennen wir alles deswegen an, weil die Kausalität in der Welt, wo wir sind, unser Gehirn geprägt hat. Wenn jeder Ort in unserem Gehirn ein Neuron hat, heißt das andersherum gesehen ja auch nur, dass der Raum nur deswegen in unserem Gehirn verankert ist, weil er ein Neuron gebildet hat.
Wir schaffen uns die Wirklichkeit nicht, wir sind ein Teil von ihr. Das entspricht auch der Quantenphysik, die sagt: Die Realität wird erst Realität, wenn sie jemand beobachtet, vorher existiert sie anders. Also der Beobachter und das zu Beobachtende sind eine Einheit.
Die Heisenbergsche Unschärferelation besagt sinngemäß, dass sich ein Versuch ändern kann, und zwar nur durch den Umstand, weil jemand auf den Versuch draufschaut.
Unvermittelt sind wir also von der Existenz unserer Place Cells zur Existenz von uns selbst vorgedrungen.
Zur großen Frage: Wieso wissen wir, dass wir sind?
Die Antwort ist möglicherweise einfach. Weil die Place Cells dem Gehirn über ein Neuron signalisiert haben: Da ist etwas Anderes gegenüber. Dieses Andere wurde gespeichert und hat irgendwann dazu geführt, dass man draufgekommen ist: Hoppla, wenn da draußen etwas ist, dann bin ich ja auch.
Irgendwie erinnert das an René Descartes’ Cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich. Diesen ersten Grundsatz hat der Philosoph nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als fundamentum inconcussum, also als nicht weiter kritisierbares unerschütterliches Fundament 1641 in seinem Werk Meditationes de prima philosophia formuliert und methodisch begründet.
Dieses Irgendwann ist mit dem Erreichen einer gewissen Neuronen-Zahl gekoppelt. Als das menschliche Gehirn hundert Milliarden Neurone beisammen hatte, war wahrscheinlich der entscheidende Evolutionssprung erreicht. Die Zahl hat der Physiker Walter Thirring für die Physik errechnet, ein Österreicher, der bei drei Nobelpreisträgern studierte. In Dublin war er Schüler bei unserem Erwin Schrödinger, berühmt durch seine Gleichung und die Katze, in Göttingen war er Schüler bei Werner Heisenberg, berühmt durch seine Unschärfe, und in Princeton war er der letzte Schüler Albert Einsteins. Thirrings Hundert-Milliarden-Zahl beruht darauf, dass wir rund hundert Milliarden Galaxien im Kosmos haben. Jede Galaxie hat rund hundert Milliarden Sterne, und der Schritt zum Selbstbewusstsein und zum Wissen, dass man selbst existiert, ist erreicht worden, als unsere Neurone die Hundert-Milliarden-Grenze überschritten haben.
Das Selbstbewusstsein, das Wissen, dass man selbst lebt, ist durch diese Place Cells möglich geworden. Das heißt: Die Anzahl der Neurone gibt sehr wohl Auskunft über die Fähigkeit des Menschen. Wir können nur das erkennen, was vorher unseren Geist imprägniert hat.
Oder, wenn man es unromantisch ausdrücken will: Je mehr Neurone, desto besser.
Was die Place Cells für den Ort sind, gibt es übrigens auch für die Zeit, die sogenannten Time Cells. Wir haben in unserem Gehirn einen Geonav, der uns sagt, wo wir sind oder waren, und einen Chronometer, der uns sagt, zu welchem Zeitpunkt wir an welchem Ort sind oder waren. Der Sonnenstand gibt uns die Information. Wir bilden die Umwelt schon sehr genau in uns ab.
Damit wäre es ohne weiteres denkbar, dass wir nicht nur jetzt die Dreidimensionalität eines Ortes erkennen, sondern unterbewusst auch Strahlungen, die von dort ausgehen, oder Spannungsgefälle, die von Ort zu Ort unterschiedlich sind. Auf diesem Mechanismus beruht dann möglicherweise auch die Magie, die wir gewissen Orten zuschreiben.
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