Albert Damblon - Zwischen Zuversicht und Zweifel

Здесь есть возможность читать онлайн «Albert Damblon - Zwischen Zuversicht und Zweifel» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Zwischen Zuversicht und Zweifel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Zwischen Zuversicht und Zweifel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Sag' mal, wie hältst du's mit Ostern? … Wartest du nach 40 Priesterjahren gelassen auf deinen Tod oder beunruhigt er dich noch?"
Dieser Frage nachspürend, stellt Albert Damblon eine eigenartige Entwicklung fest: Der junge Kaplan weiß genau, was Auferstehung meint – der altgewordene Pfarrer spricht vom österlichen Schrecken, er spürt die Ungewissheit.
Und ihm wird bewusst: Über feste Formeln kommt man Ostern nicht näher. Von Ostern lässt sich nur erzählen: von bunten Schmetterlingen, von dummen Witzen und von der ersten Verliebtheit; und von der Freiheit der Kinder Gottes. Gott macht frei. Es gibt etwas, das dem Tod die Stirn bietet.
In diesem Vertrauen schließt er seinen Rückblick mit einem Ausblick: «So ohne Weiteres lasse ich mich nicht holen. Dafür ist das Leben zu schön. … Sobald der Tod aber an der Tür klopft, werde ich meine Osterkerze anzünden, seine toten Knochen segnen. Und ich werde ihm das Osterevangelium erzählen. Ich bin gespannt, was dann passiert. Nach vierzig Jahren glaube ich, dass etwas passiert.»

Zwischen Zuversicht und Zweifel — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Zwischen Zuversicht und Zweifel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Darüber vergaß ich die Fastenzeit. Ostern war nah, nur ein paar Wochen entfernt. Trotzdem stürmte so viel Neues auf mich ein, dass Ostern für mich persönlich weit weg war. Die Jugendlichen rannten mir die Tür der Dachkammer ein, der neue Kaplan musste getestet werden. Trinkt er wie der Alte? Ist er genauso ein Langschläfer? Jugendliche vergleichen. An den Alten hatten sie sich gewöhnt, der Neue musste sie erst noch gewinnen. Ich wollte gewinnen. Vor Ostern sammelte die katholische Jugend jedes Jahr Altpapier. Die Papierpreise waren in diesem Jahr günstig, sodass die Aktion auf jeden Fall durchgeführt werden sollte. Der Einsatz lohnte sich. Wie mir die Jugendlichen erzählten, ging für die Sammlung ein ganzer Samstag drauf. Mein Vorgänger hatte sie immer mitgemacht. Er stand oben auf dem Anhänger eines Schleppers und fing die schweren Papierbündel auf. Ich sah mich dort oben und ahnte vor allen Dingen, was an Arbeit auf mich zukam. Meine Armmuskulatur war schreibtischtrainiert, von Altpapier hatte sie keine Ahnung. Und Schnappen musste sie können, keinen Ball, sondern einen Stapel alter Zeitungen und Prospekte. Geworfenes Papier wiegt schwer.

Irgendwie ergab es sich, dass der letzte Bauer am Stadtrand seine Traktoren nur am Karsamstag verleihen konnte. Einen Tag vor Ostern standen sie unbenutzt im Hof. Vielleicht hatte der Bauer die Grabesruhe Jesu Christi begriffen, ich war nicht im Rhythmus des Kirchenjahres angekommen. Karsamstag war in meinem Denken noch kein herausgehobener Tag. An die Vorbereitung meiner ersten Osterpredigt dachte ich überhaupt nicht. Es blieb mir keine Wahl. Ich musste mitmachen, weil der Vorgänger ebenfalls mitgemacht hatte. Wer neu anfing, machte alt weiter. Traditionen bleiben im Recht. Die Theologie des Kirchenjahres war in meinem Kopf endgültig abgehakt, die sogenannte Praxis hatte das Kommando.

Was nutzte die abstrakte Dogmatik, die ich lange verdächtigt hatte, zu dürr zu sein, um mein Leben zu beflügeln. Zwar hatte mir mein Predigtlehrer eingebläut, wie wichtig die Vorbereitung der Osterpredigt sei, aber beim ersten Mal drückte ich mich davor. Genauso wenig störte mich die sogenannte Grabesruhe. Eine Altpapiersammlung hatte damit wenig zu tun. Während ich das Papier stapelte, ging mir auf, dass ich die Sammlung am Karsamstag hätte absagen müssen. Aber welcher Anfänger traut sich eine solche Entscheidung zu! Die Papiersammlung hatte doch immer kurz vor Ostern stattgefunden. Hoch auf dem Wagen wurde gelacht, gestöhnt und geschuftet. Obwohl das Wetter österlich kühl war, schwitzte ich. Wahrscheinlich wäre eine Vorbereitung der Osterpredigt weniger schweißtreibend gewesen. Mit hochrotem Kopf hatte ich sie vergessen. Weder die schwarzen Ränder der Todesanzeigen noch die Unfallberichte in den Zeitungen erinnerten mich daran. Einem 26-Jährigen konnte der Tod gestohlen bleiben. Spätnachmittags, gegen halb sechs, war der letzte Packen aufgeladen. Das Ergebnis war hervorragend. Einen Tag vor Ostern wollten die Leute ihren Müll wegbekommen. Zumindest die Keller sollten frei sein, wenn es schon der Kopf nicht war.

Bis zur Osternachtfeier blieb wenig Zeit. Sie reichte unmöglich, um eine Osterpredigt vorzubereiten. Nachdem ich mich geduscht hatte, überflog ich die Osternachtliturgie. Mein Pfarrer hatte mir den Entwurf bereits am Palmsonntag in den Briefkasten geworfen. Ich wollte wenigstens wissen, wann ich liturgisch an der Reihe war. Sonst hätte ich vielleicht nach dem anstrengenden Tag meinen Einsatz verschlafen. Als ich dann nach der Feier am Osterfeuer stand, fielen mir fast die Augen zu. Meine „Frohe Ostern“ klangen lahm und ohne Freude. Endlich, nach Mitternacht, saß ich am Schreibtisch. Morgen früh musste ich im Osterhochamt predigen, koste es, was es wolle. In den Prüfungen an der Universität wusste ich viel über Ostern, aber in jener Nacht am Schreibtisch rührte sich nichts. In meinem Hirn herrschte Totenstarre. Kein Stein wurde weggewälzt. Alles blieb verschlossen. Als mein Kopf schwer auf den Schreibtisch fiel, schreckte ich auf. Zwei Uhr und 45 Minuten, noch kein Wort auf dem Papier, das nächstes Jahr vielleicht auch auf dem Anhänger landen wird. Ich musste Worte und Sätze erwecken, damit meine Hörerschaft zum Leben erweckt wurde – so überheblich dachte ich noch in jener Nacht. Da mich persönlich kein Tod belagerte, fehlte mir auch die Hoffnung zum Leben. So verfehlt jede Predigt ihr Ziel.

Irgendwann tauchten die ersten Worte auf. Bis heute erschreckt mich der Stichwortzettel meiner damaligen Osterpredigt. Nur handgeschriebenes Gekritzel! Ohne Struktur und Übersichtlichkeit verkam Ostern auf diesem Schmierpapier zu hoffnungslosen Schriftzeichen. Es wundert mich, dass ich dieses Blättchen bis heute verwahrt habe. Wenn ich ehrlich wäre, gehörte es in das Altpapier. Gerade kann ich die Stichworte: endgültig, absolut, glücklich entziffern. Dabei vermitteln bloße Steigerungen keine Wahrheit. Superlative wirken wie Floskeln. Wie wenig achtete ich meine Hörerinnen und Hörer! Ein paar sprachliche Taschenspielertricks, die Fragen und Zweifel umgehend. Am Ende meines ersten Osterfestes wusste ich: Mit Aufstehen, dem Aufstand zum Leben und für das Leben hatte meine erste Osterpredigt wenig zu tun. Damals erst begann meine Geschichte mit Ostern, die ich in Kindertagen und in Studienzeiten verschlafen hatte.

Aufstehen

„Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.“ (Joh 20,5)

Schauen Sie sich im Fernsehen Boxkämpfe an? Plötzlich ein fester Schlag mit der rechten Faust, der Getroffene fällt zu Boden. Der Ringrichter eilt herzu und zählt. Aber er kommt nur bis acht. Der Getroffene wird nicht ausgezählt. Er steht mühevoll wieder auf und kämpft weiter. Ob er so reaktionsfähig ist wie vor dem Schlag, das bleibt die Frage. Ist das die Auferstehung eines Boxers?

Ihr Kind liegt mit einer schweren Grippe danieder. Wann es aufstehen darf, entscheidet der Arzt. Nach drei Tagen spielt es wieder wie vorher. Ist das Auferstehung?

Unsere Sprache vergleicht die Auferstehung Jesu mit dem Aufstehen eines Boxers oder eines Kranken. Sie versteht vieles unter dem Begriff „aufstehen“ und mengt es zusammen. Von daher ist für unsere Ohren Auferstehung missverständlich. Unser Osterbekenntnis klebt an dem einen Wort: aufstehen. Umgangssprachlich meint aufstehen den Übergang von einer liegenden zu einer stehenden Haltung. Der Mensch, der sich stellt, steht auf.

Zu einfach für Ostern. Das Aufstehen eines Boxers und die Auferstehung Jesu Christi sind zwei grundverschiedene Ereignisse, die unsere Sprache jeweils anders benennen müsste. Es reicht nicht, eine Silbe wegzulassen. Das Neue Testament versucht es mit anderen Begriffen. Es spricht von Erhöhung, Herrlichkeit und Verwandlung. In der deutschen Sprache haben die Begriffe nicht gezogen. Es bleibt dabei, dass Ostern das Fest der Auferstehung Jesu Christi ist. Damit weckt unsere Muttersprache die häufigste Fantasie: Ein Mensch, der in einem dreitägigen Todesschlaf geruht hat, ist aufgestanden, um in das normale Leben zurückzukehren. So außergewöhnlich dies wäre, es lohnte sich nicht, dafür Ostern zu feiern. Da die menschliche Ordnung bzw. Unordnung nicht durchbrochen worden wäre, hätte sich nichts Wesentliches ereignet. Der wieder aufgestandene Christus hätte ein zweites Mal sterben müssen. Und der zweite Tod wäre endgültig gewesen. Nichts hätte sich geändert, damit nachfolgende Generationen Hoffnung schöpfen könnten.

Das Wort „Auferstehung“ muss im Zusammenhang mit Jesus Christus tiefer ausgelotet werden. Die Auferstehung Jesu muss mit Endgültigkeit zu tun haben. Sie ist ein Ereignis, das unumkehrbar ist und bis in Ewigkeit Geltung besitzt. Was zu Ostern geschieht, muss im Zusammenhang mit dem wahren menschlichen Leben stehen, mit dem Leben, das seine Bezeichnung verdient. Es ist ein Leben, dessen Glück keine Grenzen kennt: ein endgültiges, absolutes, ewiges Leben!

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Zwischen Zuversicht und Zweifel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Zwischen Zuversicht und Zweifel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Zwischen Zuversicht und Zweifel»

Обсуждение, отзывы о книге «Zwischen Zuversicht und Zweifel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x