Andreas Unfried - XXL-Pfarrei

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Strukturwandel, Strukturreform – seit einiger Zeit bestimmt dies das Reden und Handeln in der Kirche, oft ohne Einbindung der Betroffenen und als reine Vorgabe. Andreas Unfried und sein Team haben mit ihren Gemeinden den Prozess hin zu einer «Pfarrei neuen Typs» – einer «XXL-Pfarrei» – vor Ort selbst gestaltet. Im vorliegenden Band beschreiben sie, worum es ihnen dabei geht: um Beteiligung und Transparenz, um die Gewinnung von Ressourcen für die Pastoral, um das Aufbrechen der «Verkernung» der Gemeinden und darum, dem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust von Kirche und Glaube entgegenzusteuern. Ziel sind selbsttragende Gemeindestrukturen, die weniger abhängig von hauptamtlicher Führung und damit zukunftsfest sein sollen. Ein Buch aus der Praxis für die Praxis, das einen konkreten Weg beschreibt, reflektiert und Material für Wege anderer Gemeinden bietet.

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Wenn uns also etwas liegt an dieser Kirche, in der die meisten von uns von Kind auf groß geworden sind, dann sollten wir schleunigst zusehen, dass wir tatsächlich etwas ändern an den Zuständen, wie sie derzeit herrschen und sich immer weiter verschlimmern. Machen wir dazu einfach ein kleines Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, der Papst würde morgen feierlich erklären, dass ab sofort der Zölibat für Neupriester nicht mehr obligatorisch verlangt würde und das Diakonenamt künftig für Frauen geöffnet werde. Was würde passieren? Es gäbe natürlich einen medialen Rummel sondersgleichen. Nehmen wir den optimalen Fall, dass es darüber zu keiner Kirchenspaltung käme, sondern im Gegenteil eine Hinwendung der Jugend zur Kirche geschehe, dann würden in den Folgejahren sicherlich die Zahlen der Studierenden auf das Diplom in Theologie erheblich steigen. In fünf Jahren hätten wir dann die ersten Absolventen (und Absolventinnen), die anschließend in die zweijährige praktische Ausbildung übernommen werden könnten – natürlich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der einzelnen Bistümer und mit dem Blick darauf, eine ungünstige Altersverteilung im pastoralen Personal insgesamt zu vermeiden. Will sagen: Im besten Fall hätten wir mit einer spürbaren Linderung der Personalnot in der Seelsorge in etwa zehn Jahren zu rechnen. Und mit jedem Tag, an dem die Voraussetzungen für unser Gedankenexperiment nicht vorliegen, verschiebt sich der Silberstreif am Horizont weiter nach hinten. Wie gesagt, wenn Sie der Auffassung sind, ohne die große kirchliche Reform sei nichts zu retten, dann ist das eben so. Konsequenterweise sollten Sie dann aber Ihr Engagement in der Kirche gänzlich einstellen, weil es ja sowieso letztendlich für die Katz ist.

Bei aller Sympathie für die prophetische Kritik an der Kirche und ihrer, meiner Ansicht nach, unbestreitbaren Reformbedürftigkeit ist mir aber meine Kirche viel zu lieb und teuer, als dass ich einfachhin zuschauen möchte, wie sie vor sich hin darbt. Ich habe auch grundsätzlich ein Problem damit, Dinge und Entwicklungen einfachhin zu erleiden, ohne versucht zu haben, das Geschehen auch zu beeinflussen. Schließlich sagt mir meine Lebenserfahrung, dass ich schon vielfach das Potential für echte Veränderung gröblich unterschätzt habe. Weder habe ich mir den Fall der Berliner Mauer vorstellen können noch hätte ich geglaubt, dass man Diktatoren gewaltfrei vertreiben kann oder dass eine wirtschaftsliberale Regierung aus der Atomkraft aussteigt. All dies aber ist geschehen – und noch eine Menge anderer unglaublicher Dinge. Dagegen wirkt das Projekt, unsere Gemeinden so zu reformieren, dass sie lebensfähig bleiben (oder wieder werden), ein bisschen wie Kindergeburtstag.

Eines dürfte dabei allerdings klar sein: Bei dem Wandel, der gegenwärtig ansteht, geht es um tatsächlichen Wandel, um echte Veränderung. Es ist die Schwachstelle jeder echten Veränderung, dass das Neue gegenüber dem Alten immer eigenartig farblos bleibt. Es liegt eben erst in der Zukunft. Und wenn man die rosig malt, setzt man sich völlig zu Recht dem Vorwurf der Schönfärberei aus. Man kann schließlich das Gegenteil nicht beweisen. Es liegt ja noch nicht vor. Demgegenüber haben die Kritiker, die vor allem vor den negativen Folgen einer Veränderung warnen, alle Plausibilität für sich, denn alle haben schon soundso oft erlebt, dass prognostizierte Folgen nicht eingetreten sind, während man anschließend mit unvorhergesehenen Nebenwirkungen seine liebe Not hatte. Das Alte, so miserabel und kritikwürdig es auch immer sein mag, hat den unbestreitbaren Vorteil, dass man es kennt. Man hat sich damit arrangiert. Es macht keine Angst mehr. Und wer sich lange genug mit dem Alten herumgeschlagen hat, der hat auch einen Weg gefunden, sich damit zu arrangieren. Denken Sie doch: Kaum waren die Israeliten einst nach dem Exodus in der Wüste Sinai angekommen, da sehnten sie sich bereits nach den „Fleischtöpfen Ägyptens“. Wie oft sie wohl vorher tatsächlich an diesen gesessen hatten? Aber in der Rückschau verklärte sich das Bild. Und die Gegenwart war karg genug, als dass die ferne Verheißung des Gelobten Landes ihre Stimmung nachhaltig hätte heben können.

Rechtfertigen solche Einsichten aber das Nichtstun? Ist auf diesem Hintergrund der Exodus ein Irrtum historischen Ausmaßes gewesen? Doch wohl nicht. Es ist unbestreitbar wahr: Es gibt keine Wandlung zum Nulltarif. Alle Veränderung bedeutet auch Kosten, beinhaltet Abschied und Trauerarbeit. Aber ist es wirklich ein Zukunftskonzept, im Wissen um diesen Sachverhalt und im Versuch, dies alles möglichst zu vermeiden, die Probleme nonchalant auf die nächste Generation weiterzuschieben? Ist solches „Uns trägt es ja noch“ nicht einfach Feigheit, einmal ganz abgesehen davon, dass man sich durchaus die Frage zu stellen hat, was der Geist Gottes von uns erwartet und wozu er uns heute ruft? Es ist doch nicht nur die Erde, die wir von unsern Kindern nur geborgt haben. Das gilt doch auch gleichermaßen von der Kirche.

2. Gemeinde, Pfarrei, Pfarrgemeinde – eine babylonische Sprachverwirrung

Von Andreas Unfried

Mit dem Konzil und mit der Synode haben die Katholiken die Gemeinde entdeckt. Spät genug möchte man aus evangelischer Perspektive sagen. Aber dafür immerhin nachhaltig, können wir dagegenhalten! Der Pastoraltheologe Ferdinand Klostermann stand im und nach dem Konzil für den Slogan: „Wo Pfarrei war, soll Gemeinde werden“. Und das entsprechende pastorale Programm war erfolgreich wie kaum eines in der deutschen Kirchengeschichte. Weder haben wir je einen so hohen Grad an ehrenamtlicher Mitarbeit in der Kirche gesehen wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, noch stand uns je eine differenziertere Theologie der Gemeinde zur Verfügung als im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils und seines regionalen Appendix, der Würzburger Synode von 1972 bis 1975.

Die Würzburger Synode entwickelt klarer, als das dem Konzil möglich war, das Programm der Gemeindetheologie: Wo bisher das Milieu die Kirchenmitgliedschaft prägte, sollte nun die bewusste Entscheidung für den Glauben stehen. Der Christ der Zukunft werde ein Mystiker sein, sekundierte dazu der führende Dogmatiker jener Zeit, Karl Rahner, und meinte damit einen Christenmenschen, der selber etwas erfahren hat mit seinem Gott. Allerdings muss man konstatieren, dass die mystagogische Erschließung der christlichen Botschaft in jenen Jahren faktisch eher unterentwickelt blieb und die Umsetzung des Prinzips der Gemeinde weniger unter dem Fokus der Nachfolge Jesu als unter dem Fokus der Gemeinschaftsbildung geschah.

Ohne verantwortungsvollen Projekten der Gemeindeentwicklung zu nahe treten zu wollen, behaupte ich, dass der Prozess der Neuorientierung vielfach nach dem Muster verlaufen ist: Wo „Pfarrei“ war und nun „Gemeinde“ werden soll, da gründen wir „Pfarrgemeinde“. Ich will damit sagen, dass das neue Paradigma das alte nicht einfach ablöste, sondern dass man den alten Idealen die neuen einfach an die Seite stellte. Die Fronleichnamsprozession sollte so feierlich wie immer sein, aber dafür jetzt mit begleitendem Kinderwortgottesdienst und Neuem Geistlichem Lied von der Jugendband. Bei alledem gab man sich wenig Mühe um die Definition der Begrifflichkeiten. Pfarrei, Gemeinde, Pfarrgemeinde – letztlich sollte sich alles gleich anfühlen, mit dem deutlichen Akzent auf den Primat der Gemeinde vor Ort. Sie war die maßgebliche Sozialgestalt der Kirche Jesu Christi auf Erden. An manchen Orten wurde das ideologisch so weit getrieben, dass die Teilnahme am Sonntagsgottesdienst in einer Nachbarpfarrei als unsolidarischer Akt gegenüber der eigenen Gemeinde gewertet wurde. Aber auch wenn das seltene Überzeichnungen gewesen sein mögen, so ist doch aufs Ganze festzuhalten, dass sich über die Jahre und Jahrzehnte vielfach und vielerorts eine sehr selbstbewusste (und teilweise sehr eigene) Identität als Gemeinde herausprägte.

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