Nadine Treu - Das Sprachverständnis des Paulus im Rahmen des antiken Sprachdiskurses

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Das Sprachverständnis des Paulus im Rahmen des antiken Sprachdiskurses: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Intellekt des Apostels Paulus wurde in der Forschung lange auf eine pharisäische Bildung reduziert. Die Arbeit zeigt am Thema Sprache, dass auf das intellektuelle Profil des Paulus eine neue Sicht zu werfen ist: Sie untersucht, inwiefern Paulus im antiken sprachphilosophischen Diskurs positioniert werden kann und inwiefern ihm auch eine (sprach-)philosophische Bildung zugeschrieben werden darf. Dazu wird die älteste Quelle des Christentums analysiert, das 14. Kapitel des 1. Korintherbriefes. Zuvor führt die Arbeit pointiert in die zentralen sprachphilosophischen Fragestellungen der Antike ein und stellt das Sprachverständnis des frühjüdischen Autors Philon von Alexandria dar. Der abschließende Vergleich zwischen den antiken, frühjüdischen Sprachvorstellungen und Paulus präzisiert die Einordnung des paulinischen Sprachverständnisses in den antik-philosophischen Sprachdiskurs.

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Die Besonderheit des philonischen Denkens liegt darin, dass erstmals der Versuch unternommen wird, mit Hilfe der Philosophie die Texte des Alten Testaments zu erklären.7

3.2 Das Thema ‚Sprache‘ in De confusione linguarum

Der Titel des Traktats De confusione linguarum/ Περὶ συγχύσεως διαλέκτων legt nahe, dass das leitende Thema dieser Ausführungen die Sprache sei. Der Leser muss aber feststellen, dass es Philon in seiner Auslegung von Gen 11,1–9 nicht in erster Linie um Sprache geht, sondern dass er eine allegorische, im Wesentlichen ethische Interpretation des atl. Textes vornimmt. Mit Hilfe der allegorischen Methode gelingt es Philon, „Ungereimtheiten in der Bibel“ und „offensichtliche Anthropomorphismen ›richtig‹ erklären zu können“1. Der übergeordnete thematische Zusammenhang, indem Philon seine Exegesen betreibt, findet sich also in der ethischen Erklärung von Anthropomorphismen in der Gottesdarstellung. Philon liefert eine moralische Umwertung dieser Anthropomorphismen, wie dies auch in der alexandrinischen Homerexegese erfolgte. Sein Ziel ist es, Anthropomorphismen also solche herauszustellen und in einem ethischen Sinn zu erläutern, so dass dadurch jegliches negative Bild von Gott ausgeräumt wird.2 Gott wird also nach der Interpretation Philons in Gen 11 nicht vorgeworfen, dass er Unfrieden stifte, etwa indem er die Sprachgemeinschaft der Menschen zerstöre; Gott haften vielmehr überhaupt keine negativen Aspekte an. Dies aufzuzeigen ist Philons übergeordnete Absicht, wenn er Gen 11 interpretiert; zugleich stellt er aber explizit heraus, dass der zentrale Themenkomplex für ihn nicht die Sprache ist. Wie er dies dem Leser vermittelt, wird im Folgenden aufgezeigt.

In Conf § 183, am Ende seiner Ausführungen, beschreibt Philon seine Vorgehensweise: Er will anhand von Ähnlichkeiten verschiedener Begriffe den Terminus σύγχυσις erklären, um anschließend aufzuzeigen, dass er sich nicht auf das Thema Sprache bezieht. Philon sucht nach Begriffen, mit denen sich der Ausdruck σύγχυσις vergleichen lässt, um seine eigentliche Bedeutung erfassen zu können. Mit den physikalischen Begriffen μίξις und κρᾶσις findet er die gesuchten Ähnlichkeiten. Damit greift Philon auf die Lehre der Stoa von den unterschiedlichen Verbindungsarten zurück.3 Unter μίξις ist eine Mengung zu verstehen, die sich durch Conf § 185 als „σωμάτων διαφερόντων ἐστὶν οὐκ ἐν κόσμῳ παράθεσις“ (ein Nebeneinandersetzen verschiedener Körper ohne Ordnung) näher beschreiben lässt. Sie bezieht sich lediglich auf trockene Dinge. Philon illustriert dies mit dem Bild, bei dem Menschen einen Haufen machen, indem sie verschiedene Nahrungsmittel wie Gerste, Weizen oder Kichererbsen neben- oder aufeinanderlegen.4 Die κρᾶσις hingegen bezeichnet eine Mischung flüssiger Dinge. Sie ist nach Conf § 185 nicht als Mengung zu verstehen, „ἀλλὰ τῶν ἀνομοίων μερῶν εἰς ἄλληλα εἰσδυομένων δι’ ὅλων ἀντιπαρέκτασις, ἔτι δυναμένων ἐπιτεχνήσει τινὶ διακρίνεσθαι τῶν ποιοτήτων“ (sondern als ein Ineinanderwirkenlassen ungleicher Teile, die einander vollständig durchdringen, jedoch so, dass die Qualitäten noch durch künstliches Verfahren gesondert werden können). So verhält es sich bei der Mischung von Wein und Wasser. Beide Flüssigkeiten durchdringen einander, können aber durch bestimmte Prozesse wieder getrennt werden. In der Tatsache, dass die Trennung der einzelnen Elemente möglich ist, sieht Philon den Unterschied zur σύγχυσις. Für sie erscheint es unmöglich, die einzelnen Bestandteile erneut aufzulösen, sie verlieren während des Vorganges ihre ursprüngliche Qualität und bilden eine neue:

σύγχυσις δέ ἐστι φθορὰ τῶν ἐξ ἀρχῆς ποιοτήτων πᾶσι τοῖς μέρεσιν ἀντιπαρεκτεινομένων εἰς διαφερούσης μιᾶς γένεσιν (…). συντεθείσης δὲ ἀμήχανον ἔτι τὰς ἐξ ὧν συνετέθη διακριθῆναι δυνάμεις, ἀλλ’ ἑκάστη μὲν αὐτῶν ἠφάνισται, πασῶν δ’ ἡ φθορὰ μίαν ἐξαίρετον ἄλλην ἐγέννησε δύναμιν. (Conf § 187)

Die Synchesis (Zusammengießung) dagegen ist eine Auflösung der ursprünglichen Qualitäten durch Ineinanderwirken aller Teile zur Entstehung einer (von jenen) verschiedenen (Qualität) (…). Ist sie einmal zusammengesetzt, so können die Qualitäten, aus denen sie zusammengesetzt wurde, unmöglich gesondert werden; vielmehr ist eine jede einzelne verschwunden, und die Auflösung aller erzeugte eine andere, vorzügliche Kraft. (Conf § 187)

Nachdem Philon σύγχυσις weitgehend physikalisch erläutert hat, bezieht er seine Argumentation auf die Ethik. Mit der Zusammengießung droht Gott den unfrommen Gedanken an, sie zu vernichten.5 Mit der Gesamtheit der unfrommen Gedanken dürften jene Missetaten gemeint sein, die Philon ab Conf § 15 als „κακῶν ἀμυθήτων καὶ μεγάλων συμφωνίαν“ (Symphonie der unsäglich großen und vielen Verbrechen) bezeichnet. Jedes schlechte Verhalten, wie Ruhmlosigkeit, Armut, Schwäche der Seele, Melancholie, hohes Alter oder der Verlust des Verstandes soll ausgerottet werden.6 Darüber hinaus soll auch das zerstört werden, was aus den einzelnen Gedanken entsteht und was sich gegen die guten Tugenden richtet. Hierbei ist auf Conf § 22 und die Erläuterung des schwersten Übels Bezug zu nehmen: „βαρύτατον γὰρ κακῶν καὶ σχεδὸν ἀνίατον μόνον ἡ πάντων τῶν ψυχῆς μερῶν πρὸς τὸ ἁμαρτάνειν συνεργία“ (δenn das schwerste Übel und beinahe das einzig unheilbare ist die Übereinstimmung sämtlicher Teile der Seele zum Freveln). Es wird auch ersichtlich, dass Philon die ethische Interpretation der Sprachverwirrung durch den gesamten Traktat hinweg aufrechterhält. So kommt er in Conf § 188 noch einmal auf den Beginn seiner Ausführungen bezüglich der Tugenden und Laster aus Conf § 15–22 zurück.

Im Folgenden (Conf § 189 f) bezieht Philon zu Gen 11,7 „συγχέωμεν ἐκεῖ αὐτῶν τὴν γλῶτταν, ἵνα μὴ ἀκούσωσιν ἕκαστος τὴν φωνὴν τοῦ πλησίον“ (wir wollen daselbst ihre Sprache verwirren, damit sie nicht verstehen einer die Sprache des anderen) Stellung. Er interpretiert den Vers unmittelbar auf der ethischen Ebene und reiht sich damit in den frühkaiserzeitlichen Diskurs ein, der eine ethische Komponente für wichtige Texte für unabdingbar hält.7 Philon leitet dies durch „ὅπερ ἴσον ἐστὶ τούτῳ“8 ein. Unter der Sprachverwirrung versteht er Folgendes:

κωφὸν ἕκαστον ἐργασώμεθα τῶν κακίας μερῶν, ὡς μήτε ἰδίαν ἀφιὲν <���φωνὴν> μήτε συνηχοῦν ἑτέρῳ βλάβης αἴτιον γίνηται. (Conf § 189)

[W]ir wollen sämtliche Teile der Schlechtigkeit stumm machen, damit sie weder durch das Hervorbringen der eigenen (Stimme), noch durch das Zusammentönen mit anderen Schaden verursache[n]. (Conf § 189)

Im Verlauf der Argumentation geht Philon auf seine Gegner ein, die in der Perikope lediglich den wörtlichen Sinn sehen. Er fordert sie auf, neben dem Literalsinn auch die allegorische Interpretation in den Blick zu nehmen, und stellt heraus, dass mit dem Genesistext gerade nicht die Trennung in griechische und barbarische Sprachen gemeint sein kann.9 Grund hierfür ist, dass die Trennung in unterschiedliche Sprachen mit einem treffenderen Wort als dem der σύγχυσις hätte beschrieben werden können:

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