Inhaltsverzeichnis
Impressum 2 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2022 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99107-858-6 ISBN e-book: 978-3-99107-859-3 Lektorat: Dr. Larissa Schieweg, Marie Schulz-Jungkenn Umschlagfoto: Tomert, Phong Giap, Arsgera | Dreamstime.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh www.novumverlag.com
Was bisher geschah: 3 Was bisher geschah: Giulia trifft sich mit Freunden auf einer Finca. In der Abgeschiedenheit der mallorquinischen Berge kommt sie zur Ruhe und gewinnt Abstand von ihrem Alltag. Giulia erinnert sich an ein schmerzliches Liebeserlebnis und holt es in Gedanken zurück. Langsam lässt sie sich auf Lucas ein, den sie aus jüngeren Jahren kennt.
Auf der Finca 4
Der Banker 54
Der General 108
Der Koffer 174
Das Warten 230
Der Entschluss 244
Anhang 250
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2022 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99107-858-6
ISBN e-book: 978-3-99107-859-3
Lektorat: Dr. Larissa Schieweg, Marie Schulz-Jungkenn
Umschlagfoto: Tomert, Phong Giap, Arsgera | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Was bisher geschah:
Giulia trifft sich mit Freunden auf einer Finca. In der Abgeschiedenheit der mallorquinischen Berge kommt sie zur Ruhe und gewinnt Abstand von ihrem Alltag. Giulia erinnert sich an ein schmerzliches Liebeserlebnis und holt es in Gedanken zurück. Langsam lässt sie sich auf Lucas ein, den sie aus jüngeren Jahren kennt.
Auf der Finca
Zwölf Uhr mittags. Der Schreck fuhr ihr in die Glieder. Sie hatte verschlafen. Kein Wunder. Erst gegen 4 Uhr morgens war sie eingeschlafen. Die halbe Nacht hatte sie an Alex gedacht und diese Beziehung in allen Details zerlegt. Es waren Erinnerungen, die aufflammten und erloschen – wieder aufflammten, wieder erloschen. Erinnerungen, die ihr zeigten, wie die Dinge einmal waren und nie wieder sein werden. Es war vorbei. Endgültig vorbei. Und sie war frei – frei genug, sich wieder einzulassen, sich neu zu verlieben.
Es war schon halb eins. Müde schleppte sie sich aus dem Bad in die Küche. Auch wenn sie sich einigermaßen fit und wohl fühlte, war sie angeschlagen. Da sie keinen allzu ermatteten Eindruck machen wollte, begrüßte sie Manuel, der am Küchentisch saß, mit einem lockeren Spruch: „Oh, schon wach!“
Dieser hob den Kopf, lächelte ein wenig abwesend und vertiefte sich gleich wieder in die Zeitung. Clarissa saß auf der Terrasse. Sie wirkte in sich gekehrt und schien das Alleinsein gerade vorzuziehen.
„Was wolltest du denn?“ Manuel faltete die Zeitung zusammen und legte sie mit der Titelseite nach oben auf den Tisch.
„Ach, ähm, nichts“, erwiderte Giulia beiläufig und bekam große Augen, als sie die fettgedruckte Überschrift auf der Titelseite las: Sexpuppen können sprechen! Sie beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Tisch, legte ihr Kinn in die Hände und las eifrig den ganzen Artikel. Der Geschäftsführer von True Companion erklärte, dass die Firma daran arbeiten würde, lebensechten und sprechenden Sexpuppen künstliche Intelligenz einzupflanzen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Besitzer eingehen würde. In dem Artikel wurden fünf weibliche Ausführungen vorgestellt: 1. Die frigide Farrah. 2. Die wilde Wendy. 3. Die 18-jährige Yoko. 4. Die reife Martha. 5. Die sadistische Susan.
„Was ist?“ Manuel schaute sie verdutzt an.
„Hast du das gelesen?“ Giulia tippte gleich mehrmals mit dem Zeigefinger auf die Schlagzeile.
„Nein. Mich hat das Viertelfinale im Herreneinzel der French Open interessiert. Sensationell. Nadal scheiterte an Djokovic. Absurdes Tennis auf höchstem Niveau.“
„Scheitern ist an sich keine Niederlage“, murmelte Giulia vor sich hin, und dass sie gespannt auf den wilden Charly warten würde. Irritiert drehte sich Manuel zu ihr um und las den Artikel. Mal schmunzelte er, mal hielt er inne, mal wurde er nachdenklich. „Ganz ehrlich, Giulia. Die Übersexualisierung in unserer Gesellschaft geht mir allmählich auf den Geist. Auch möchte ich mir nicht vorstellen müssen, wie oft pornografische Seiten im Netz aufgerufen werden – von Pädophilen, Fetischisten, Voyeuristen, denen zahllose Kinder zum Opferfallen.“
Clarissa schneite herein und wollte wissen, worüber sie sich so lebhaft unterhalten würden.
„Über das Geschäft mit der Erotik, ähm, und der absinkenden Moral im digitalen Beziehungsumfeld.“ Manuel holte tief Luft. Es fiel ihm schwer, sachlich zu bleiben.
„Kaputt. Die Gesellschaft ist einfach kaputt. Aber erst brauche ich einen Kaffee. Bin immer noch müde.“ Einige Minuten später stellte Clarissa eine Kanne mit frisch gebrühtem Kaffee auf den Küchentisch.
Mara stand unvermittelt in der Tür. Sie ließ mit einem Jubelschrei verlauten, wie toll das Schwimmen im Pool war und dass sie duschen gehen würde. Ihre Haare waren triefend nass und ihr Shape-Badeanzug mit Wasser vollgesogen.
Clarissa schenkte eine große Tasse heiß dampfenden Kaffee randvoll ein, während Mara an ihr vorbei ins Badzimmer stapfte. Clarissa lächelte sie aufmunternd an, stellte die Kanne auf den Tisch, reichte Giulia die Tasse, die fragte, ob sie heute schon ihren Mitbewohner erreicht hätte. Im selben Atemzug erinnerte sie ihre Freundin daran, was sie gestern am späten Abend nach dem vierten Glas Rotwein gesagt hatte, dass nämlich ihre Gefühle eine vertrackte Angelegenheit seien und dass sie nicht sagen könne, was ihr in der Liebe fehlen würde. Auch könne sie nicht behaupten, dass ihr Mitbewohner grundsätzlich herzlos sei. In Wahrheit sei sie nämlich ein stinknormaler Familienmensch und würde sich nichts mehr wünschen, als mit ihm wieder richtig zusammenzukommen. Clarissa kniff ihre Augenbrauen zusammen, sodass sich ein paar Falten auf ihrer Stirn bildeten. Mit gedämpfter Stimme antwortete sie: „Nein, ich habe meinen Mitbewohner noch nicht erreicht.“
Nach einer Weile gesellte sich Mara zu ihnen an den Tisch. Nicht wissend, worüber sie sich gerade unterhielten, erkundigte sie sich frei heraus nach Giulias Beziehungsstatus und ob sich denn was Verheißungsvolles auftun würde.
„Nicht dass ich wüsste.“ Giulia war deutlich anzumerken, dass sie sich auf dieses Thema nicht näher einlassen wollte.
„Besser so“, sprang ihr Clarissa zur Seite. „Wer weiß schon, ob wir lange genug leben, um uns ständig über die nächste und nächste und nächste Liebe Gedanken zu machen. Bei der Gelegenheit, Giulia, wie geht’s denn deinem Sohn?“
„Amar? Gut. Wirklich gut. Er hat sich in Frankreich ein Leben aufgebaut und, hm, scheint happy zu sein.“
„Scheint?“
„Nun ja, wissen tut man das nie genau.“
„Dennoch, freut mich zu hören. Das Teenageralter war schwierig genug.“
„Das kannst du laut sagen.“
Zusammen gingen sie hinaus auf die weitläufige Terrasse, um die reine Bergluft zu genießen, in die sich der Duft von Kräutern und Sträuchern mischte. Sie atmeten ein paar Mal tief durch. Mit heiterer Miene und sichtlich entspannt entschied sich Clarissa plötzlich, schwimmen zu gehen. Sie holte die Badesachen aus ihrem Zimmer und schlenderte im Zickzack betont lässig durch den Garten hinunter zum Pool. Dabei fiel ihr Handtuch zu Boden, das sie die restlichen Meter zum Pool noch lässiger hinter sich herzog.
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