TM Smith - Hide and Seek

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Die Wahrheit kommt ans Licht und das Vertrauen wird auf eine harte Probe gestellt. Wird die «All Cocks»-Familie das Glück finden, das sie verdient?
Dusty Anderson hat seine Heimatstadt Justin in Texas kurz nach der Highschool verlassen und ist nach New York gezogen, um Schauspieler zu werden. Ein Jahr später, immer noch weit entfernt davon, seinen Traum zu verwirklichen, aber verdammt kurz davor, daran zu zerbrechen, fällt ihm der Flyer einer Schwulenbar in die Hand, der zur Lösung seiner Probleme werden soll. Sechs Jahre später hat Dusty seinen Traum, Schauspieler zu werden, fast vergessen. Die Familie, zu der er gehört, seit er für All Cocks arbeitet, und die Arbeit selbst sind ihm genug. Für den Moment jedenfalls.
David Thompson ist gerade erst einundzwanzig geworden, steht in der Blüte seines Lebens und beginnt gerade sein zweites Jahr als Kunststudent an der NYU. Nun, da er alt genug ist, am Nachtleben teilzunehmen, findet er seine erste Liebe in einem Szeneclub in Village: The Monster Bar. Der jungen Liebe wird jedoch ein vorzeitiges Ende gesetzt, als sich David gegenüber seiner Mutter und seinem älteren Bruder outet, mit katastrophalem Ergebnis. Ein tragisches Ereignis, verschuldet durch Davids Bruder, stellt das Leben aller völlig auf den Kopf und führt die beiden zusammen. Ist das Zufall oder Schicksal?
Trotz der widrigen Umstände fühlt Dusty sich auf unerklärliche Weise zu David hingezogen, der plötzlich ganz allein auf der Welt ist. Schon bald wird Dusty bewusst, dass seine Großfamilie bei All Cocks und sein bester Freund Kory ihre Beziehung nicht gutheißen werden. Er befürchtet das Schlimmste und stürzt sich in ein gefährliches Versteckspiel, bei dem er alles riskiert, um David zu beschützen. Doch das Versteckspiel kann nicht ewig weitergehen und David und Dusty sind nicht die Einzigen, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die Dimir-Männer finden heraus, dass die eine Sache, nach der sie sich so lange gesehnt haben, nun in greifbarer Nähe ist, und Dustys Vater Dean kommt zu Besuch und bringt dabei seine eigenen Geheimnisse mit.
Band 6 der All Cocks Storys

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Wellen der Verzweiflung brachen über David zusammen und schließlich brach der Damm. Dusty saß einfach nur da und hielt ihn so lange, bis er keine Tränen mehr übrig hatte. »Es tut mir leid«, sagte David schließlich, als er die Kontrolle über seine Stimme wiedererlangt hatte. Er klammerte sich noch einige Sekunden länger an Dusty, dann sah er zu ihm auf, seine feuchten Wangen waren zu einem halbherzigen Lächeln verzogen. »Tut mir leid, D, es ist einfach so frustrierend; diese chaotischen Erinnerungen, die einfach keinen Sinn ergeben …« Er wandte sich an Tristan. »Entschuldige auch du, Tristan. Ich weiß, dass du nur versuchst, mir zu helfen. Ihr beide.«

Dusty griff nach Davids Kinn und drehte sein Gesicht zu sich. »Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest, D. Hast du verstanden? Überhaupt nichts.« Dusty gelang es gerade noch, ein Seufzen zu unterdrücken, das in seiner Kehle aufstieg, als er bemerkte, wie Davids Augen seine Lippen fokussierten und sich seine Nasenflügel blähten. Ein kurzer Seitenblick von Tristan verriet ihm, dass er es ebenfalls bemerkt hatte. Er zog eine Augenbraue hoch, während er die beiden beobachtete.

Glücklicherweise kam in diesem Augenblick eine Schwester, um Davids Vitalfunktionen zu überprüfen, und gab Dusty damit die Chance, so zu tun, als hätte er nichts bemerkt.

Tristan ruckte mit dem Kopf in Richtung Flur und Dusty folgte ihm aus dem Zimmer, doch er weigerte sich, allzu weit zu gehen. »Er hängt ziemlich an dir, das ist dir bewusst, oder?«, fragte Tristan.

Dusty nickte und lehnte sich zurück, sodass er einen Blick in Davids Zimmer werfen konnte. Die Schwester sprach leise zu ihm. Dusty konnte nicht hören, was sie sagten, doch er war beruhigt, als er David kichern hörte.

Tristan schnippte mit den Fingern, um Dustys Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. »Dir ist auch bewusst, dass nichts dabei ist, wenn du auch an ihm hängst, oder?«

Dusty verspürte den Drang, Tristan zu widersprechen. Er drückte die Wirbelsäule durch, hörte auf, mit den Füßen zu scharren, und stand kerzengerade da, die Worte bereits auf der Zungenspitze.

Tristan schnaubte und verschränkte die Arme. »Du brauchst gar nicht erst versuchen, dich zu verteidigen. Es steht dir ins Gesicht geschrieben. Du kannst dich belügen, du kannst auch versuchen, mich zu belügen, aber belüg nicht ihn.«

Dusty seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein widerspenstiges Haar. »Du hast recht. Es ist nur … Ich komme mir vor wie ein Arsch, wenn ich in ihm nach allem, was er durchgemacht hat, mehr als einen Freund sehe, Tris. Und, ja, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ihn nicht anziehend finde. Aber was er jetzt braucht, ist ein Freund, und das will ich im Moment für ihn bleiben.«

Tristan seufzte. »Sei einfach ehrlich zu ihm, Dusty. Versteck dich nicht hinter seinen Verletzungen. Deine Beziehung zu ihm, wie auch immer sie aussehen mag, könnte der Schlüssel zu seinen Erinnerungen sein. Oh, und nur fürs Protokoll: Ich habe vorhin nicht versucht, dir zu sagen, dass du ihn nicht beruhigen sollst, als er wütend war. Ich wollte nur, dass du ihm Zeit gibst, seine Gefühle zu spüren und zu verstehen. Du bist sehr … einfühlsam, schnell dabei, andere zu beruhigen. Das ist an sich keine schlechte Sache. Aber manchmal muss er mit seinen Gefühlen selbst fertig werden, damit er den Grund für sie versteht.«

Dusty versuchte gerade, eine passende Antwort zu finden, als die Schwester aus Davids Zimmer kam. Sie lächelte sie an, ehe sie den Gang entlang verschwand. Dusty ging zurück ins Zimmer, nicht einmal im Entferntesten daran interessiert, ihr Gespräch zu Ende zu führen. Tristan folgte dicht hinter ihm.

»Ich denke, wir haben für heute genug geredet, David. Ich werde gleich nach Hause fahren, aber ich komme morgen noch einmal vorbei, um nach dir zu sehen. Wenn dir irgendetwas einfällt, du dich an etwas erinnerst oder du irgendwelche Fragen hast, schreib sie auf, damit wir morgen darüber sprechen können«, sagte Tristan und klopfte leicht auf Davids Bein, bevor er auf die Tür zuging.

»Gute Nacht, Tristan. Danke, dass du heute hier warst«, rief David ihm nach und erhielt ein aufrichtiges Lächeln und ein Winken von Tristan als Antwort, ehe er aus dem Zimmer trat und die Tür hinter sich zuzog.

Dusty beschäftigte sich damit, die Überreste ihres Abendessens einzusammeln und in den Mülleimer zu werfen, unsicher, was er David sagen sollte. Als er aus dem Badezimmer zurückkam, erwischte er David dabei, wie er jede seiner Bewegungen beobachtete. Seine Wangen röteten sich, als sich ihre Blicke trafen. Dusty blieb stehen, lehnte sich an die Wand und beobachtete, wie David sich zu winden begann. Es war verdammt niedlich. »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Dusty.

David nickte.

Daraufhin stieß sich Dusty von der Wand ab und stand einige Sekunden später neben ihm, setzte sich auf die Bettkante und nahm Davids Hand in seine. »Was ist los, D? Wieso bist du so nervös?«

»Du«, flüsterte David.

»Was ist mit mir, D?«, bohrte Dusty nach.

»Ich … Na ja, ich weiß, du bist nur mein Freund, aber … Na ja, ich wünschte, du könntest mehr sein. Das ist alles.« David starrte durch seine langen, blonden Wimpern zu ihm hinauf. Sehnsucht spiegelte sich am Grund seiner tiefen, blauen Augen. Als er sich mit der Zunge über die Unterlippe fuhr, kostete es Dusty den letzten Funken Willenskraft, ihn nicht zu küssen. Er hustete und hielt sich die Hand vor den Mund, unterdrückte ein Seufzen, das sich aus seiner Kehle löste, indem er den Kopf von David abwandte. »Ich weiß, das ist dämlich. Du kannst Bessere haben als einen kranken Spinner wie mich«, sagte David leise, zog seine Hand weg und sank in sich zusammen.

Es tat weh, zu hören, wie negativ er über sich sprach. Diese Art, sich selbst klein zu machen, war beinahe zu so etwas wie Davids zweiter Natur geworden. Das war etwas, das Dusty unbedingt ändern wollte. Langsam, um ihn nicht zu erschrecken, hob Dusty Davids Kinn an und überbrückte die Distanz zwischen ihnen. Er hielt die Augen offen, um David bis zur letzten Sekunde zu beobachten. Seine großen, blauen Augen schlossen sich langsam, bevor sich ihre Lippen trafen.

Dusty hatte nicht das Bedürfnis, ihren Kuss zu vertiefen. Als seine Lippen Davids bedeckten, war er überrascht, wie viel Hitze ein so einfacher Kuss entfachen konnte. Er zog sich zurück, strich mit dem Daumen über Davids gerötete Wange und beobachtete, wie sich Davids Augenlider flatternd öffneten. Die tiefe Sehnsucht und das Vertrauen, das aus seinen Augen sprach, raubte Dusty den Atem. »Mit dir ist alles in Ordnung, D, hast du verstanden?«

David nickte einmal, während sein Blick weiterhin die Verbindung zu Dusty aufrechterhielt.

»Wenn du das Schlimmste überstanden hast, können wir darüber reden, ob da mehr zwischen uns sein kann. Aber im Moment sollten wir uns, finde ich, darauf konzentrieren, dass du dich erholst und dein Gedächtnis zurückbekommst. Okay?«

David machte den Eindruck, als wäre er gerade aus einer Trance erwacht und würde allem zustimmen, ganz egal, was es war. »Mhm«, murmelte er.

Dusty lächelte, ließ seine Hand sinken und wollte aufstehen, doch David war schneller und stärker, als er erwartet hatte. Hände, die sonst immer zittrig gewesen waren, packten Dustys Shirt mit neuer Kraft und zogen ihn zurück, um ihm einen zweiten Kuss zu stehlen. Im Gegensatz zu dem vorherigen, war dieser hier elektrisierend und ungestüm, beinahe fordernd.

»Was soll ich bloß mit euch beiden anfangen?«

Dusty löste sich aus ihrem Kuss und sprang so schnell zurück, dass er beinahe stolperte, als er die Stimme der Schwester hinter sich hörte. Sie brauchte nichts weiter zu sagen. Ihr Fingerzeig in Richtung des Stuhls genügte, um Dusty dazu zu bringen, sich automatisch in seine Richtung zu drehen und sich darauffallen zu lassen.

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