Ralf During - endlich pleite

Здесь есть возможность читать онлайн «Ralf During - endlich pleite» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

endlich pleite: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «endlich pleite»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ben Kuhn wird an einem verschneiten Märzmorgen durch eine Zeitungsüberschrift aus seiner fragilen Alltagsruhe gerissen und gerät in eine Spirale von Verunsicherung und Aktionismus. Eine Boulevardzeitung verkündet den drohenden Staatsbankrott und damit das Ende von Ben's gemütlich eingerichteter Existenz. Um diese zu retten, ist Ben bereit, zum Äußersten zu gehen.
Doch da hat er die Rechnung ohne seine verbeamteten Kollegen, seinen opportunistischen Chef und seine Freundin Tessa gemacht, deren einzige Anteilnahme an der Finanzkrise das «Schnäppchen Schießen» bei insolventen Kaufhäusern ist. Als ihr Ben aber vorschlägt, gegen die drohende Inflation eine Immobilie anzuschaffen, beginnt Tessa von einem Häuschen im Grünen zu träumen.
Doch der Traum wird angesichts der überschaubaren finanziellen Mittel schnell zum Albtraum und so beschließt Ben seine Mietswohnung zur Festung auszubauen und seine Ersparnisse in eine Wasseraufbereitungsanlage, ein Notreservelager voller Lebensmittel sowie eine Survival-Ausbildung zu stecken. Er weiß, wenn erst die Banken schließen, weil die Staaten pleite sind, bleiben auch die Läden leer, Nahrungsmittel werden knapp und Plünderer ziehen durchs Land. Also müssen Vorräte her, Drahtgitter vor die Fenster und Schlösser an die Tür. Als er aber beginnt, die Stofftiere seiner Freundin zu entsorgen, um Platz für Toilettenpapier zu schaffen, und schließlich noch eine nackte Frau auftaucht, zeigt ihm seine Freundin die rote Karte.
Plan B wäre ein Leben auf dem Land, weit ab von einem Job, der Ben zum Hals raus hängt, und einem Hausmeister, der ihm das Leben schwer macht. Zurück zur Natur und Selbstversorgung. Zusammen mit einer Gruppe Aussteiger plant Ben daher die von freier Liebe und Hanfanbau lebende Kommune, bis er versehentlich in den Verdacht gerät, einer terroristischen Zelle anzugehören.

endlich pleite — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «endlich pleite», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Doch das jugendliche Finanzgenie überraschte mich. Er traute mir eine Gehaltsentwicklung in den nächsten Jahren zu, die Balsam für meine geschundene Seele war, wenn auch unrealistisch. Doch damit ließen sich komfortablere Anlageszenarien spinnen, die eine kurzfristige Inflation ebenso überstehen würden wie einen weiteren Finanzcrash, vorausgesetzt der deutsche Steuerzahler würde wieder Milliarden in das weltweite Bankenmonopoly pumpen. Doch davon war auszugehen. Munter schoben wir die Euros von einem Steuersparmodell in ein anderes, kauften probeweise Schifffonds und Rohstoffderivate und legten die Dividenden auf karibischen Inseln an. Es wurde ein lustiger Nachmittag, bis mir Unterlagen vom Umfang des Giesinger Telefonbuches zur Unterschrift vorgelegt wurden. Da fiel mir meine gegenwärtige Finanzlücke wieder ein und ich gab vor, mir die Unterlagen nochmals zuhause durchlesen zu wollen. Wir vereinbarten einen zweiten Termin, den ich beim Verlassen der Finanzagentur bereits vergessen hatte.

Also, dieser Weg schien vorerst verschlossen, denn trotz deutlich sparsamerer Lebensführung würde ich das zu Grunde gelegte Gehalt in zehn Jahren nicht verdienen. Zumindest nicht, solange ich unverbeamtet beim Staat arbeitete. Doch wenn die Vorhersagen meiner Internetrecherchen eintrafen, wäre Deutschland spätestens in fünf Jahren am Ende, kurz nachdem neben Griechenland auch Portugal, Irland und der ganze Ostblock Konkurs beim IWF angemeldet hatten. Dann wäre auch die städtische Bauverwaltung überflüssig, mit ihr mein Arbeitsplatz und der Traum von einem höheren Gehalt.

Ich musste daher einen anderen Weg finden, die kommenden Jahre zu überleben. Was hatte der Finanzkasper noch mal gesagt? Schulden braucht man bei Inflation und Immobilien in Krisenzeiten. Wieso nicht beides? Immerhin träumte Tessa von einer eigenen Wohnung, das hieße Schulden und Immobilie in einem. München war voller Häuser, da musste doch irgendwo etwas frei sein, das sich sogar ein kleiner städtischer Angestellter leisten konnte. Immerhin gab es von meiner Sorte nicht gerade wenige in der Stadt, auch wenn immer mehr aus sozialen Nischen wie Augsburg, Rosenheim oder Landshut kamen.

Tessa war noch in der Galerie und mochte es nicht, wenn ich sie dort besuchte. Die Künstler seien sensibel und wünschten keine Gäste vor dem offiziellen Ausstellungsstart. So zumindest ihre stereotype Antwort, wenn ich anbot, sie von der Arbeit abzuholen. Also fuhr ich mit der Tram zum Max-Weber-Platz und setzte mich in eine der Fensternischen im Wiener Café. Dort breitete ich die Süddeutsche Zeitung aus und schlug den Immobilienteil auf. Die Bedienung schien mich zu ignorieren, ich fühlte mich zuhause und sagte mir, dass mich jeder gesparte Euro ein paar Quadratzentimeter näher an die gewünschte Traumimmobilie brächte. Bei den Münchener Cappuccino-Preisen stand ich damit schon fast vor der Haustür.

Doch zuerst hieß es, ein Gespür für die drei wichtigsten Kriterien beim Wohnungskauf zu entwickeln. Das waren Lage, Lage und Lage. Wo also lag meine zukünftige Altersvorsorge? Schwabing, Haidhausen und das Glockenbachviertel schieden rasch aus, ebenso Solln, Isarvorstadt und Nymphenburg. Aber auch Neuhausen, Gern und das Maxviertel schienen unerschwinglich. Es war frustrierend. Tessa hatte während ihres Studiums im Westend gewohnt, eine damals üble Gegend. An solchen Erinnerungen merkt man, dass man älter wird. Fanden sich doch in dieser Ausgabe der Süddeutschen im ganzen Westend nichts unter „100 Quadratmeter Loft“ oder Penthäuser zu Preisen, von denen man außerhalb Münchens Häuser abzahlen konnte. Die Gegend schien beliebt zu sein und aus einst üblen Ecken wurden Anlageobjekte. Nur nicht für mich. Und so ahnte ich, aus Giesing nicht raus zu kommen.

Eine Gegend mit Potential hatte unser Vermieter die damalige Mieterhöhung anlässlich unseres Einzuges begründet. Vermutlich war das auch der Grund, weshalb seit dem Freiwerden der Schmidt’schen Wohnung das ganze Haus eine einzige Baustelle war. Vollwärmeschutz hieß das Zauberwort, das mir die nächsten Monate den letzten Nerv rauben sollte und uns oft am Frühstückstisch das zweifelhafte Vergnügen eines winkenden Bauarbeiters auf dem Gerüst vor unserem Küchenfenster bescherte. Das war meist der gleiche Bauarbeiter, der Tessa zuvor beim Umziehen im Schlafzimmer begrüßt hatte. Zum ersten Mal war ich froh, dass unser Bad kein Fenster besaß. Kein Geld für hohe Mieten zu haben, hat manchmal auch Vorteile, man muss sie nur erkennen.

Jetzt aber galt es eine bezahlbare Bleibe zu finden, bei der sich Zins und Tilgung in akzeptablen Grenzen hielten und dennoch ausreichend Schulden anfielen, um die kommenden Jahre der Geldentwertung zu überstehen. An Schulden sollte es in München nicht mangeln, musste ich nach nochmaligem Studium der Wohnungsanzeigen feststellen. Insgesamt brächten Tessa und ich als Eigenanteil kaum zwanzig Prozent der ortsüblichen Wohnungspreise auf, vorausgesetzt, ihre Eltern würden einiges beisteuern. Über Renovierung, Hausgeld und Einrichtung dachte ich damals zum Glück noch gar nicht nach.

»Wollen Sie was, oder kann ich Feierabend machen?«, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und war begeistert. Nicht von dem typischen Münchener Dienstleistungston, den kannte ich bereits aus meiner Behörde. Nein, von dem sicher erst achtzehnjährigen Mädchen in Top, Minirock und Springerstiefeln, das hier anscheinend bediente.

Ein gestammeltes »nen Kaffee bitte« später suchte ich krampfhaft nach einem unverbindlichen Thema, um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Als sie mir aber den Kaffee mit einem barschen »drei Euro« hinknallte, fiel mir nichts Besseres ein, als sie nach dem Unterschied zwischen Käse- und Quarkkuchen zu fragen.

»Quark ist aus«, antwortete sie mit einem Gesichtsausdruck, der mich ahnen ließ, dass andere Männer schon mit originelleren Sprüchen gescheitert waren.

Von dem fahrig hingehaltenen Fünfeuroschein sah ich nichts mehr, ebenso wenig von der Bedienung selbst, egal wie oft ich die nächsten Wochen im Wiener Café vorbeischaute. Tessa glaubte mich derweil beim Kieser Training , fand aber angesichts meiner gleich bleibend undefinierten Oberarme, dass das rausgeschmissenes Geld wäre.

So richtig rausschmeißen konnte man sein Geld aber auch für Dachterrassen, hohe Decken, sanierten Altbau oder fünf Quadratmeter Rasenfläche zur freien Gartennutzung, wenn man schon im Souterrain wohnen wollte. Tessa wollte nicht, sie wollte ganz ins Grüne, am besten mit S-Bahnanschluss und Seenähe. Ja, das waren auch meine Bilder, wenn ich an all das dachte, was wir uns nicht leisten konnten. So schlug ich eine 65 qm Wohnung im vierten Stock ohne Aufzug vor.

»Die hat ja gar keinen Balkon«, waren Tessas erste Worte beim Besichtigungstermin.

»Davon stand auch nichts in der Anzeige«, versuchte ich diplomatisch zu sein, erntete aber ein genervtes Augenrollen und die Frage, wozu wir dann überhaupt hier wären.

Diese Frage hörte ich die nächsten Wochen mehrfach, schien ich doch von den elementarsten Ausstattungsmerkmalen einer Wohnung nicht die leiseste Ahnung zu haben. Mal war die Küche zu klein, dann wieder der Flur zu groß, das Bad ohne Wanne oder ungünstig geschnitten. Der Balkon ging nach Norden, das Schlafzimmer zur Straße raus, der Keller war zu schmal und die Waschküche zu weit weg. Kein Parkett ging ebenso wenig wie eine Wohnung im Erdgeschoss. Aber eine Innentreppe zum nächsten Stock fand Tessa todschick, auch wenn dank der Schrägen im Obergeschoss kein einziger Schrank Platz gefunden hätte.

»Wozu brauchen wir da oben Schränke«, fragte sie mit verzücktem Blick beim Durchschreiten der ersten Maisonette, die wir uns ansahen.

»Na, falls das Bett da hoch soll, wären Kleiderschränke vielleicht nicht unpraktisch.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «endlich pleite»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «endlich pleite» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «endlich pleite»

Обсуждение, отзывы о книге «endlich pleite» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x