Rainer Rilke - Neue Gedichte

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Die Neuen Gedichte sind eine aus zwei Teilen bestehende Sammlung von Gedichten Rainer Maria Rilkes.
Die Sammlung gilt neben den ›Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge‹ als Hauptwerk seiner mittleren Schaffensphase. Sie markiert eine Wende von der gefühlsbetonten Dichtung ekstatischer Subjektivität und Innerlichkeit, wie im ›Stunden-Buch‹, zur objektiveren Sprache der Dinggedichte. Mit dieser neuen poetischen Orientierung, die von der bildenden Kunst vor allem Rodins beeinflusst war, gilt Rilke als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne.

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Grabmal eines jungen Mädchens

Wir gedenkens noch. Das ist, als müßte

alles dieses einmal wieder sein.

Wie ein Baum an der Limonenküste

trugst du deine kleinen leichten Brüste

in das Rauschen seines Bluts hinein:

—jenes Gottes.

Und es war der schlanke

Flüchtling, der Verwöhnende der Fraun.

Süß und glühend, warm wie dein Gedanke,

überschattend deine frühe Flanke

und geneigt wie deine Augenbraun.

Opfer

O wie blüht mein Leib aus jeder Ader

duftender, seitdem ich dich erkenn;

sieh, ich gehe schlanker und gerader,

und du wartest nur—: wer bist du denn?

Sieh: ich fühle, wie ich mich entferne,

wie ich Altes, Blatt um Blatt, verlier.

Nur dein Lächeln steht wie lauter Sterne

über dir und bald auch über mir.

Alles was durch meine Kinderjahre

namenlos noch und wie Wasser glänzt,

will ich nach dir nennen am Altäre,

der entzündet ist von deinem Haare

und mit deinen Brüsten leicht bekränzt.

Östliches Taglied

Ist dieses Bette nicht wie eine Küste,

ein Küstenstreifen nur, darauf wir liegen?

Nichts ist gewiß als deine hohen Brüste,

die mein Gefühl in Schwindeln überstiegen.

Denn diese Nacht, in der so vieles schrie,

in der sich Tiere rufen und zerreißen,

ist sie uns nicht entsetzlich fremd? Und wie:

was draußen langsam anhebt, Tag geheißen,

ist das uns denn verständlicher als sie?

Man müßte so sich ineinanderlegen

wie Blütenblätter um die Staubgefäße:

so sehr ist überall das Ungemäße

und häuft sich an und stürzt sich uns entgegen.

Doch während wir uns aneinanderdrücken,

um nicht zu sehen, wie es ringsum naht,

kann es aus dir, kann es aus mir sich zücken:

denn unsre Seelen leben von Verrat.

Abisag

I

Sie lag. Und ihre Kinderarme waren

von Dienern um den Welkenden gebunden,

auf dem sie lag die süßen langen Stunden,

ein wenig bang vor seinen vielen Jahren.

Und manchmal wandte sie in seinem Barte

ihr Angesicht, wenn eine Eule schrie;

und alles, was die Nacht war, kam und scharte

mit Bangen und Verlangen sich um sie.

Die Sterne zitterten wie ihresgleichen,

der Duft ging suchend durch das Schlafgemach,

der Vorhang rührte sich und gab ein Zeichen,

und leise ging ihr Blick dem Zeichen nach.

Aber sie hielt sich an dem dunkeln Alten,

und, von der Nacht der Nächte nicht erreicht,

lag sie auf seinem fürstlichen Erkalten

jungfräulich und wie eine Seele leicht.

II

Der König saß und sann den leeren Tag

getaner Taten, ungefühlter Lüste

und seiner Lieblingshündin, der er pflag—.

Aber am Abend wölbte Abisag

sich über ihm. Sein wirres Leben lag

verlassen wie verrufne Meeresküste

unter dem Sternbild ihrer stillen Brüste.

Und manchmal, als ein Kundiger der Frauen,

erkannte er durch seine Augenbrauen

den unbewegten, küsselosen Mund;

und sah: ihres Gefühles grüne Rute

neigte sich nicht herab zu seinem Grund.

Ihn fröstelte. Er horchte wie ein Hund

und suchte sich in seinem letzten Blute.

David singt vor Saul

I

König, hörst du, wie mein Saitenspiel

Fernen wirft, durch die wir uns bewegen?

Sterne treiben uns verwirrt entgegen,

und wir fallen endlich wie ein Regen,

und es blüht, wo dieser Regen fiel.

Mädchen blühen, die du noch erkannt,

die jetzt Frauen sind und mich verführen;

den Geruch der Jungfraun kannst du spüren,

und die Knaben stehen, angespannt

schlank und atmend, an verschwiegnen Türen.

Daß mein Klang dir alles wiederbrächte.

Aber trunken taumelt mein Getön:

Deine Nächte, König, deine Nächte—,

und wie waren, die dein Schaffen schwächte,

o wie waren alle Leiber schön.

Dein Erinnern glaub ich zu begleiten,

weil ich ahne. Doch auf welchen Saiten

greif ich dir ihr dunkles Lustgestöhn?—

II

König, der du alles dieses hattest

und der du mit lauter Leben mich

überwältigest und überschattest:

komm aus deinem Throne und zerbrich

meine Harfe, die du so ermattest.

Sie ist wie ein abgenommner Baum:

durch die Zweige, die dir Frucht getragen,

schaut jetzt eine Tiefe wie von Tagen,

welche kommen—, und ich kenn sie kaum.

Laß mich nicht mehr bei der Harfe schlafen;

sich dir diese Knabenhand da an:

glaubst du, König, daß sie die Oktaven

eines Leibes noch nicht greifen kann?

III

König, birgst du dich in Finsternissen,

und ich hab dich doch in der Gewalt.

Sieh, mein festes Lied ist nicht gerissen,

und der Raum wird um uns beide kalt.

Mein verwaistes Herz und dein verworrnes

hängen in den Wolken deines Zornes,

wütend ineinander eingebissen

und zu einem einzigen verkrallt.

Fühlst du jetzt, wie wir uns umgestalten?

König, König, das Gewicht wird Geist.

Wenn wir uns nur aneinanderhalten,

du am Jungen, König, ich am Alten,

sind wir fast wie ein Gestirn, das kreist.

Josuas Landtag

So wie der Strom am Ausgang seine Dämme

durchbricht mit seiner Mündung Übermaß,

so brach nun durch die Ältesten der Stimme

zum letztenmal die Stimme Josuas.

Wie waren die geschlagen, welche lachten,

wie hielten alle Herz und Hände an,

als hübe sich der Lärm von dreißig Schlachten

in einem Mund; und dieser Mund begann.

Und wieder waren Tausende voll Staunen

wie an dem großen Tag vor Jericho,

nun aber waren in ihm die Posaunen,

und ihres Lebens Mauern schwankten so,

daß sie sich wälzten, von Entsetzen trächtig

und wehrlos schon und überwältigt, eh

sie's noch gedachten, wie er eigenmächtig

zu Gibeon die Sonne anschrie: Steh!

Und Gott ging hin, erschrocken wie ein Knecht,

und hielt die Sonne, bis ihm seine Hände

wehtaten, ob dem schlachtenden Geschlecht,

nur weil da einer wollte, daß sie stände.

Und das war dieser; dieser Alte wars,

von dem sie meinten, daß er nicht mehr gelte

inmitten seines hundertzehnten Jahrs.

Da stand er auf und brach in ihre Zelte.

Er ging wie Hagel nieder über Halmen.

Was wollt ihr Gott versprechen? Ungezählt

stehn um euch Götter, wartend, daß ihr wählt.

Doch wenn ihr wählt, wird euch der Herr zermalmen.

Und dann, mit einem Hochmut ohnegleichen:

Ich und mein Haus, wir bleiben ihm vermählt.

Da schrien sie alle: Hilf uns, gib ein Zeichen

und stärke uns zu unsrer schweren Wahl.

Aber sie sahn ihn, wie seit Jahren schweigend,

zu seiner festen Stadt am Berge steigend;

und dann nicht mehr. Es war das letzte Mal.

Der Auszug des verlorenen Sohnes

Nun fortzugehn von alle dem Verworrnen,

das unser ist und uns doch nicht gehört,

das, wie das Wasser in den alten Bornen,

uns zitternd spiegelt und das Bild zerstört;

von allem diesen, das sich wie mit Dornen

noch einmal an uns anhängt—fortzugehn

und Das und Den,

die man schon nicht mehr sah

(so täglich waren sie und so gewöhnlich),

auf einmal anzuschauen: sanft, versöhnlich

und wie an einem Anfang und von nah

und ahnend einzusehn, wie unpersönlich,

wie über alle hin das Leid geschah,

von dem die Kindheit voll war bis zum Rand—:

Und dann doch fortzugehen, Hand aus Hand,

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