Silvio Panosetti - Das Orchester

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Ein Quartett, seltsamerweise DAS ORCHESTER genannt, kämpft sich von ganz unten hoch, wird weltberühmt und scheint auf dem Höhepunkt seiner Karriere eine unbegreifliche Entwicklung durchzumachen. Einem Journalisten zufolge soll sich der Kesselpaukist eines Tages dazu entschlossen haben, bei den Konzerten nur noch das zu spielen, was ihm gerade in den Sinn kommt und wild drauflos zu trommeln. Obwohl die Arrangements des ORCHESTER's genau festgelegt sind, reagieren die anderen Musiker nicht darauf, sondern halten sich bald schon auch nicht mehr an die vorgeschriebenen Interpretationen.
DAS ORCHESTER spielt angeblich nach wie vor noch seine bekannten Werke, in Wirklichkeit veranstaltet es jedoch ein ohrenbetäubenden Klang-Chaos auf der Bühne. Und das schier Unglaubliche: Das Publikum bemerkt nichts, sondern glaubt, noch immer das zu hören, was längst nicht mehr zu hören ist.
Eine unterhaltsame Auseinandersetzung, die sich in Form eines fiktiven Berichts um Individualismus und Kollektivismus dreht.

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Jedenfalls schaffte es Kasimir Manera, sich in der folgenden Zeit öfters ins Opernhaus zu schleichen. Die Musiker des SinfonieORCHESTER’s fanden Gefallen an dem zerzausten Jungen und machten aus ihm eine Art Maskottchen. Die Frau des Dirigenten Enno Schneiderhahn brachte allerlei Süßigkeiten mit, und einmal wurde Kasimir sogar in das Haus des Orchesterleiters eingeladen.

»Der Pudding im Hause Schneiderhahn«, sagte Manera Jahrzehnte später in einem BBC-Interview, »schmeckte abscheulich. Sonst unterhielten wir uns gut. Aber mehr konnte ich mit Enno nicht anfangen. Sein Gefühl für den linearen Kontrapunkt war genauso abscheulich wie der erwähnte Pudding.«

Das sind fragwürdige Äußerungen, vor allem, wenn man bedenkt, dass Manera damals keine zehn Jahre alt war. Soviel mir bekannt ist, hat Manera in späteren Jahren Enno Schneiderhahn nur noch ein einziges Mai getroffen, bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Helsinki. Ganz deutlich zeichnen sich hier einige Unklarheiten ab, die ich aber nicht auf die Goldwaage legen mochte.

Seltsamerweise gibt es sehr wenige Anhaltspunkte aus der Kindheit von Karl-Friedrich Papst. Seine Eltern – beide im Lehrerberuf tätig – zerstritten sich unversöhnlich, als ihr einziges Kind achtjährig war. Karl-Friedrich kam zu einer Pflegefamilie, bei der er bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr blieb. Bis heute weiß niemand, wer diese Leute waren.

Als DAS ORCHESTER die ersten Erfolge verbuchen konnte, äußerte sich der leibliche Vater Karl-Friedrich Papsts einmal einer Zeitung gegenüber: »Er (also Karl-Friedrich) war der Grund der Trennung von meiner damaligen Frau. Ohne ihn wäre alles anders verlaufen.« Eine Erklärung zu dieser angeblichen Schuld seines Sohnes kam nie zustande. Und die leibliche Mutter Karl-Friedrichs, die in Helgoland mit einem Kapitän zusammenlebt, hat sich nie mehr gemeldet.

Wie nun Karl-Friedrich als Achtzehnjähriger seine Pflegeeltern verließ, hatte er bloß einen alten Koffer und einen Kontrabass bei sich. So tauchte er plötzlich auf, aus dem Nirgendwo, wenn man so will, und sein erstes Ziel, das er ansteuerte, war das Opernhaus, in dem Enno Schneiderhahn damals als Dirigent wirkte.

Er wollte sich an der Abendkasse eine Eintrittskarte für den auf dem Programm stehenden Rosenkavalier kaufen, doch der Mann am Schalter zeigte auf den unübersehbaren Kontrabass und wies ihn darauf hin, dass Musiker den Bühneneingang zu benutzen hätten.

Karl-Friedrich befolgte diese Anweisung und gesellte sich zu den Musikern von Enno Schneiderhahn.

»Wir bemerkten den jungen Mann zuerst nicht«, erzählte mir Franz Barth, ein ehemaliger Fagottist aus Schneiderhahns Orchester. »Im Gegensatz zu unseren schwarzen Anzügen trug er zwar einen braunen Regenmantel, und da war noch so ein Koffer, teils mit Draht zusammengehalten, den er, nebst dem Kontrabass, bei sich hatte. Die Sache flog eigentlich nur auf, weil kurz vor der Aufführung die Jetons für den Kaffeeautomaten verteilt wurden, bei deren Rationierung der junge Mann natürlich nicht berücksichtigt worden war.«

Karl-Friedrich Papst musste kurzerhand das Opernhaus verlassen und stand somit mit Koffer und Kontrabass wieder auf der Straße.

Schon am nächsten Morgen nahm Papst einen zweiten Anlauf. Nachdem er sich längere Zeit durch heftiges Klopfen an der Tür zum Bühneneingang bemerkbar gemacht hatte, öffnete ihm schließlich eine Frau vom Reinigungspersonal. Karl-Friedrich stürzte an ihr vorbei.

»Da stand plötzlich ein junger Mann im Regenmantel, in der einen Hand einen Koffer, in der anderen Hand einen Kontrabass, in meinem Büro«, erinnert sich der damalige Direktor des Opernhauses. »Er wollte sofort in unser Orchester aufgenommen werden. Ich fühlte mich überrumpelt und ärgerte mich, weil ihn vom Personal niemand aufgehalten hatte, fragte ihn aber trotzdem nach seiner Ausbildung, die er natürlich nicht hatte. Ich meine, er war so oder so viel zu jung. Dazu kam, dass er den Kontrabass ohne Schutzhülle mit sich herumtrug – man muss sich das vorstellen! Er beharrte darauf, mir etwas vorspielen zu dürfen, und in einer wilden Manie entlockte er seinem Instrument haarsträubende Klänge. Schlussendlich mussten zwei gerade im Haus anwesende Statisten eingreifen, um den Verrückten aus unseren Räumen zu entfernen.« Auf die Frage, wie er denn dazu stehe, dass aus Karl-Friedrich Papst trotzdem ein berühmter Kontrabassist geworden sei, antwortete er nur: »Ja, das stimmt.«

Jetzt wurde immer wieder behauptet, Karl-Friedrich Papst und Kasimir Manera hätten sich durch Enno Schneiderhahn im Opernhaus kennen gelernt. Diese Behauptung kann nicht aufrecht erhalten werden, wenn man eine Bemerkung Maneras berücksichtigt, die er bei einer Party im Sheraton Hotel in New York von sich gegeben hat: »Ich glaubte, da liegen zwei und treiben es mitten im Park!«

Diese »zwei« waren Karl-Friedrich Papst und sein Kontrabass, die auf dem Rasen lagen. Als Manera näher kam, entdeckte er den Irrtum. Der junge Mann und das Instrument erweckten sein Interesse. Denn Manera, nun auch knapp achtzehn, hatte es vor drei Jahren geschafft, als Trommler in der Knabenmusik aufgenommen zu werden, und zwar genau in derselben, in der Dieter Hübsch Posaune spielte. Obwohl die beiden schon zu alt für diese Mitgliedschaft waren, machte die permanente Unterbesetzung ihre Mitwirkung weiterhin möglich.

Kasimir Manera nahm den obdachlosen Karl-Friedrich mit zu sich nach Hause. Mutter Manera und ihre Familie begutachteten den Fremden zuerst kritisch, fanden ihn dann aber in Ordnung und ließen ihn bei sich wohnen. Kasimir war arbeitslos, und so verbrachten er und Karl-Friedrich die Tage zusammen. Der Kontrabass blieb dabei zuerst einmal liegen, und an einem kalten Wintermorgen wäre beinah das Unheil geschehen: Mutter Manera wollte das Instrument im Ofen verheizen. »Wenn Karl (sie soll ihn bloß beim ersten Namen genannt haben) hier schon kostenlos wohnen und essen kann«, kommentierte sie ihre Absicht, »so soll er auch seinen Beitrag leisten!« Nur der Überredungskunst Kasimirs war es zu verdanken, dass der Kontrabass nicht im Ofen landete.

Die Idee, Karl-Friedrich in die Knabenmusik einzuführen, scheiterte an der Tatsache, dass dort keine Kontrabassisten gebraucht wurden. Karl-Friedrich zog es sowieso mehr zum Opernhaus hin, wo man ihn natürlich schon an der Tür abwies. Dass Kasimir Manera im Opernhaus auch seine Erfahrungen gemacht hatte, wusste Papst zu diesem Zeitpunkt nicht.

Die Bande schienen geknüpft zu sein. Das Schicksal hatte seine Fühler ausgestreckt und fing, wenn auch noch zögernd, zu ordnen an. Oder wie könnte man es sonst nennen, dass ausgerechnet diese vier Musiker zueinander fanden?

»Eine Art Vorbestimmung muss hier ihr Werk getan haben«, bemerkte ein Kritiker dazu. »Anders kann ich mir ein so dichtes Konzentrat an schöpferischem Potential nicht erklären.«

Längst war es aber noch nicht soweit. Doch der Weg schien vorher bestimmt zu sein, und unaufhaltsam rückte das näher, was Jahre später in die Musikgeschichte einging.

Kapitel 2

Über das erste Zusammentreffen von Jules von Spree, Karl-Friedrich Papst, Dieter Hübsch und Kasimir Manera gibt es eine Aussage, die verlässlich sein müsste, festgehalten in der kürzlich veröffentlichten Autobiografie Klänge des Ruhmes von Jules von Spree, die den nicht unbescheidenen Untertitel Aufzeichnungen eines modernen Genies trägt.

Von Spree bezeichnet diese Arbeit seine letzte im Dienste der Öffentlichkeit und scheint entschlossen zu sein, sich nun endgültig zurückzuziehen. Es gibt keine Möglichkeit mehr, um mit dem berühmten Musiker in persönlichen Kontakt zu kommen. Dies entspricht jedenfalls meinen Erfahrungen.

Wenden wir uns also den autobiografischen Mitteilungen aus von Spree’s Buch Klänge des Ruhmes zu. Er schreibt dort folgendes: »Eines Morgens rief mich Dick (Dieter Hübsch) an und teilte mir mit, dass er die Bekanntschaft eines hervorragenden Kontrabassisten gemacht habe. Da er irgendetwas vom Opernhaus und Enno Schneiderhahn erwähnte, stimmte mich das zuerst misstrauisch, denn was mir für die Interpretation meiner damals teilweise schon recht klar ausgearbeiteten Werke vorschwebte, war keinesfalls mit der Besetzung eines vom Beamtenmoder angesteckten Kontrabassisten zu vereinbaren. Glücklicherweise stellte sich dies als Irrtum heraus, was ich natürlich schnellstens begriff, als mir Dick das Alter des Mannes nannte.«

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