Silvio Panosetti - Das Orchester

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Ein Quartett, seltsamerweise DAS ORCHESTER genannt, kämpft sich von ganz unten hoch, wird weltberühmt und scheint auf dem Höhepunkt seiner Karriere eine unbegreifliche Entwicklung durchzumachen. Einem Journalisten zufolge soll sich der Kesselpaukist eines Tages dazu entschlossen haben, bei den Konzerten nur noch das zu spielen, was ihm gerade in den Sinn kommt und wild drauflos zu trommeln. Obwohl die Arrangements des ORCHESTER's genau festgelegt sind, reagieren die anderen Musiker nicht darauf, sondern halten sich bald schon auch nicht mehr an die vorgeschriebenen Interpretationen.
DAS ORCHESTER spielt angeblich nach wie vor noch seine bekannten Werke, in Wirklichkeit veranstaltet es jedoch ein ohrenbetäubenden Klang-Chaos auf der Bühne. Und das schier Unglaubliche: Das Publikum bemerkt nichts, sondern glaubt, noch immer das zu hören, was längst nicht mehr zu hören ist.
Eine unterhaltsame Auseinandersetzung, die sich in Form eines fiktiven Berichts um Individualismus und Kollektivismus dreht.

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Ein wichtiger Punkt in seinem Leben war die Begegnung mit Dieter Hübsch, eine Schulfreundschaft, die anfangs unter einem schlechten Stern stand. Hübsch soll von Spree angeblich mit Masern angesteckt haben, worauf dieser ihn nach seiner Genesung verprügelte. Dabei sei Hübsches erster Posaunenkoffer zu Bruch gegangen. Das Instrument blieb unbeschädigt.

Jules von Spree und Dieter Hübsch versöhnten sich aber bald und trafen sich nach dem Schulunterricht öfters. Zuerst bestand ihr Interesse mehrheitlich darin, die umliegenden Wälder zu durchstreifen, Äpfel zu stehlen und verschiedene, meistens ältere Leute zu ärgern. Von Spree, damals zehn jährig, und Hübsch, damals neun, nahmen das Musizieren nicht so ernst, obwohl insbesondere der autoritäre Vater, Hermann von Spree, großen Wert darauf legte, dass sein Sohn Jules die Klavierstunden einhielt und in seiner Freizeit fleißig übte.

Dieter Hübsch spielte in der örtlichen Knabenmusik, und erlebte dort einen Schock, der ihn noch Jahre beschäftigte.

In seiner Klasse gab es ein Mädchen, das ihm sehr gefiel und in das er sich bald unsterblich verliebte. Um ihr zu imponieren, lud er sie zu einem Konzert der Knabenmusik ein und achtete darauf, dass sie ganz in seiner Nähe neben der Bühne saß. Das Unvermeidliche geschah. Als Hübsch den angesammelten Speichel aus dem Instrument auf den Bühnenboden entleerte, fühlte sich die Angebetete angeekelt und distanzierte sich darauf von ihm. Später hänselte sie ihn zusätzlich mit dem Vorwurf, er habe aufgeblasene Lippen, die zum Küssen vollkommen ungeeignet seien.

Hübsch fing an, seine Posaune zu hassen und beneidete seinen Freund Jules von Spree, der in eleganter Haltung am Klavier sitzen konnte, seine schlanken Finger über die Tastatur gleiten ließ und dabei nichts in den Mund zu nehmen brauchte. Dazu kam, dass Hübsch die Ursache seines Schandmals oft mit sich herumtragen musste, wenn inzwischen auch in einem neuen und wesentlich moderneren Posaunenkoffer. Sein Freund hingegen kam bloß mit einem Stapel Noten unter dem Arm heran stolziert und klappte den Klavierdeckel mit einer lässigen Bewegung auf. Bei so viel Demütigung fasste Dieter Hübsch den Entschluss, schnellstens mit dem Posaunenspiel aufzuhören.

Jules von Spree war es, der Hübsch wieder dazu brachte, die Posaune vom Dachboden zu holen. Hübsch meinte später, sein Freund habe dies nur getan, um ihn bei den Mädchen unbeliebt zu machen und so selber größere Chancen bei ihnen zu haben.

Wie dem auch war, jedenfalls überredete er Dieter Hübsch dazu, wieder zur Posaune zu greifen. Von Spree, dem fantasielosen Gedudel, die ihm seine Klavierlehrerin diktierte, müde, hatte eine erste Eigenkomposition geschrieben, die er mit Hübsch zusammen spielen wollte. Von Spree’s Vater verbot jedoch diese »grauenhafte Katzenmusik« sofort und ordnete gängigere und vor allem »musikalischere« – wie er sich ausdrückte – Kompositionen an.

Die beiden Knaben sahen darin einen Wink des Schicksals, sich in ihrer Freizeit wieder weniger musischen Tätigkeiten zuzuwenden. Allerdings musste Jules von Spree weiterhin streng im Schatten einer unerbittlichen Lehrerin das Klavierspielen üben.

Dieter Hübsch, keinem solchen Druck ausgesetzt, trat erneut aus freiem Willen der Knabenmusik bei. Er achtete aber peinlichst darauf, bei öffentlichen Auftritten seinen Speichel möglichst unauffällig aus der Posaune zu entleeren.

Etwa zur selben Zeit hatte Kasimir Manera seine erste Begegnung mit seinem zukünftigen Instrument, den Kesselpauken.

Es ist wichtig, in diesem Zusammenhang die sozialen Verhältnisse zu erwähnen, aus denen der Musiker entstammt.

Die Maneras sind brasilianische Einwanderer und lebten lange Zeit in einer kleinen, feuchten Wohnung. Der Vater, José Manera, hatte sich als Bergmann versucht, doch seine übermäßige Trinkerei kostete ihn bald den Arbeitsplatz. Als Kasimir sieben Jahre alt war, verstarb sein Vater unerwartet an Herzversagen.

Von da an hatten Frau Manera und ihre vier Söhne ein äußerst schwieriges Auskommen. Oft hungerte die ganze Familie, denn was die stolze und übrigens auch sehr schöne Mutter Manera als Putzfrau bei einer wohlhabenden Familie verdiente, reichte kaum für das Nötigste. Der älteste Sohn, Luis, suchte sich deshalb auf dem Bau eine Arbeit, obwohl er noch ein halbes Kind war.

Was nun das erste Interesse von Kasimir Manera an den Kesselpauken betrifft, so beruht es auf einem Irrtum.

Die wohlhabenden Leute, bei denen Frau Manera sauber machte, luden den kleinen Kasimir eines Tages in ein Konzert ein. In seinen ärmlichen Kleidern muss der arme Spross wohl ziemlich deplatziert gewirkt haben. Und da kam es zu dem besagten und vielleicht alles entscheidenden Irrtum.

Kasimir hielt den Kesselpaukisten für einen Koch, der da in zwei riesigen Kochkesseln Unmengen von Essen umrührte. Der Blick des hungrigen Knaben fraß sich an dem Mann ganz hinten im Orchester regelrecht fest. Die Musik entschwand dadurch seinen Sinnen. Kasimir wollte einzig seinen leeren Magen füllen.

Groß war natürlich die Enttäuschung am Ende des Konzerts, als es nichts zu essen gab und man sich einfach wieder auf den Nachhauseweg machte.

Von da an lag Kasimir seiner Mutter täglich mit dem Wunsch in den Ohren, wieder »zum Koch« gehen zu dürfen, womit er das Opernhaus meinte. Wenn jemand solche Kessel voll Essen kochte, dachte der Knabe, warum sollte er davon nichts abgeben wollen! Leider anerboten sich die wohlhabenden Leute nicht mehr dazu, den Sohn ihrer Putzfrau in ein Konzert mitzunehmen. Und Mutter Manera selbst wusste nicht einmal, wie das Opernhaus von innen ausschaute.

Kasimir hingegen half sich selbst. Eines Nachmittags ging er ganz allein in die Stadt. Sein Entschluss war klar: er wollte »zum Koch«. Nach einigem Umherirren fand der knapp zehnjährige Junge das Opernhaus, dessen vordere Eingänge aber verschlossen waren. Kasimir lief um das protzige Haus herum und schlüpfte durch den Bühneneingang ins Innere.

Jetzt gibt es verschiedene Versionen darüber, was sich dann im Opernhaus abgespielt haben soll. Kasimir Manera selbst hat einmal gesagt, und ich zitiere ihn hier wörtlich: »Zuerst war ich über den Geruch in diesen Räumen erstaunt. Was ein Opernhaus war, wusste ich damals nicht, ich hielt das Gebäude eher für eine Art Hotel, obwohl ich auch nicht genau wusste, was ein Hotel war. Dass ich bei meinem ersten Konzertbesuch nun Musik gehört haben sollte, daran kann ich mich nicht erinnern. Kochgeschirr kann ja auch die verschiedensten Klänge von sich geben. Aus einem dunklen Raum heraus, den ich, mich fürchtend, durchschritten hatte, betrat ich plötzlich eine große Bühne. ›He, was suchst du da?‹, rief mir jemand zu. Es war ein Bühnenarbeiter. Doch meine Augen hatten schon die Kesselpauken, die auf einem zusätzlichen Podest standen, entdeckt.«

An dieser Stelle weichen nun Maneras Aussagen wesentlich von denjenigen des Bühnenarbeiters ab. Manera leugnet nämlich eine weitere Verbindung zu seinem Hungergefühl und seinem früheren Glauben, in dem Instrument zwei monströse Kochkessel gesehen haben zu wollen.

Er fährt fort, wobei ich ihn wieder wörtlich zitiere: »lch spürte einen enormen Drang, dieses Podest zu erklettern. Mein Herz schlug heftig, es gab mir gewissermaßen den Rhythmus vor, der tief in mir steckte. Obwohl ich kaum viel größer als die Kesselpauken war, schaffte ich es, sie mit den beiden Schlegeln zu bearbeiten. Ich fieberte einen Rhythmus aus mir heraus, der mit ohrenbetäubendem Schall in den großen Konzertsaal hinaus drang, und der für mich die ganze Welt auszufüllen schien.«

Soweit also Kasimir Maneras Aussage zu dem Vorfall.

Da ich im Zuge meiner Recherchen mit dem erwähnten und heute bereits pensionierten Bühnenarbeiter gesprochen habe, will ich seine Aussage ebenfalls wortgetreu wiedergeben: »Ja, aus diesem verrückten Bengel ist ein berühmter Musiker geworden. Wenn ich das damals gewusst hatte! Aber was will man machen? Der Junge hatte doch keine Ahnung von Kesselpauken, ich meine damals, und er hielt diese für Riesentöpfe voll Kartoffelpuffer oder so was. Richtig gewehrt hat er sich und um sich geschlagen, wie ich ihn vom Podest herunterholte. ›Hunger, ich habe Hunger!‹, brüllte er, und seine kleinen Hände umklammerten die Schlegel, die er für Umrührkellen oder Schopflöffel hielt. So war das gewesen.«

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