Günther Seiler - Bestatter sind auch nur Menschen

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Bestatter sind auch nur Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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Sind Bestatter auch Menschen? Diese Frage beantwortet Günther Seiler eindeutig mit «ja»! In neun spannenden und humorvollen Kurzgeschichten werden die menschlichen Seiten dieser Berufsgattung mit ihren manchmal berechnenden Kunden sichtbar. Die Tränen sind nicht immer echt.

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Doris sah ihre Freundin Gudrun an und versuchte zu ergründen, ob die Stirnfalte wie ein Seismograph ein Donnerwetter ankündigte, wenn sie gleich alleine im Auto waren. Aber es zeichnete sich nichts ab, nur ein Unverständnis, das konnte aber durchaus mit dem Herrn Geistlichen zu tun haben. Gudrun fasste nach: „Aber Herr Uphusen, dass ist doch ungewöhnlich, Ihre Aussage, meine ich. Wenn ich mir vorstelle, vor mir rutscht oder stolpert der Herr Bestatter in das Grab seiner Kundin, Sie bemühen sich hinein, was naturgemäß keiner der Trauergäste sich sofort heraus nehmen möchte. Sie knien in dem ausgehobenen Grab vor dem Bestatter und sprechen von gebrannten Mandeln. Wieso, in welchem Zusammenhang soll das denn passen? Die Aufregung ist groß, der Vorfall auf dem Friedhof einzigartig und Ihnen fällt bei der Erstuntersuchung nichts anderes ein. Ich wiederhole mich, wenn ich es nochmals sage.“ Der Pfarrer sah auf seine Uhr: „So war es, gebrannte Mandeln vom Jahrmarkt, die esse ich, solange ich denken kann. Als Kind habe ich mir an einer harten Mandel einmal einen Zahn herausgebissen, einen Milchzahn, der sowieso heraus musste.“ Gudrun klappte ihr Notizbuch zu und sah Doris an: „Wenn Sie keine Fragen mehr haben, sollten wir gehen.“

Doris stand auf und gab dem Pfarren überschwänglich die Hand: „Sie haben uns sehr geholfen, das ist leider nicht immer bei allen Bewohnern hier in unserem Dienstbezirk so. Was haben Sie für schöne Videokassetten! Ich bin ein Fan von diesen Dingern und habe meinen ganzen Schrank voll damit. Was sammeln Sie, darf ich mal sehen?“ Der Pfarrer stand schon: „Ein anderes Mal, ich muss nun aber wirklich. Das sind Heimat- und Tierfilme.“ Doris schüttelte ihm nochmals übertrieben die Hand: „Ich komme gerne auf Sie zu, wenn ich mal wieder in der Gegend bin. Ich bringe auch meinen Ordner mit, dann könnten wir ja mal Kassetten tauschen!“ Gudrun nickte und der Blick auf Doris sagte alles.

Im Auto sah Gudrun Doris an, bevor sie das Dienstfahrzeug startete: „Was war das denn mit den Kassetten? Du hast doch keine von den Dingern und die Grusel- und Horrorgeschichten hast du im Dienst doch zur Genüge.“ Sie lächelte, als Doris beiläufig sagte: „Mandelgeruch, das sagt doch ein Mensch im ersten Schreck, wenn er es wahrnimmt, falls die gute Oma Edda Oltmanns noch gut hört. Und das wird uns der Anwalt vom Pfarrer um die Ohren schlagen. Nämlich, dass die gute Oma als unsere einzige Zeugin nicht mehr gut hört. Er wird einen Gutachter auftreiben, der dir im Prozess beweist, dass die alte Dame trotz ihres Hörgerätes mit einem Akku bei voller Leistung im Pulk mit so vielen Menschen am Grab, in das sie nicht einmal aufgrund ihrer geringen Körpergröße hineinschauen konnte, nichts gehört haben kann. Klar, ich weiß, was du damit meinst. Du denkst nicht an die harten Plombenzieher vom Nordener Jahrmarkt, du denkst an Zyankali, oder?“ Doris nickte: „Richtig, der Geruch ist nur kurz und flüchtig wahr zu nehmen. Da hilft nur eine Obduktion.“ Sie brach ab, als Gudrun den Arm hob: „Klar, natürlich, warum bin ich nicht sofort darauf gekommen. Ich bin womöglich schon zu lange aus der täglichen Ermittlungsarbeit entfernt.“ Doris lachte: „Ich bin auch noch da und wollte vorschlagen, die Leiche des Bestatters beschlagnahmen zu lassen.“ Gudrun überlegte: „Ob bei dieser dünnen Sachlage die Staatsanwältin mitmacht? Ich weiß nicht. Ich rufe gleich Doktor Wennerstein an und frage ihn, was er davon hält, von dem Mandelgeruch meine ich.“

Doris zeigte auf die Kirche: „Wie war das, der Herr Pfarrer hat eine wichtige Verabredung mit einer armen Seele in der Kirche? Gudrun, meine Nasenspitze sagt mir, wir sollten einmal in die Kirche gehen, die arme Seele sitzt bestimmt im Beichtstuhl. Wir sollten unsere amtlichen Ohren spitzen, wenn wir geduldig davor stehen und ebenfalls die Beichte ablegen wollen.“

Sie stiegen aus dem Auto und gingen in die Kirche. Im ersten Augenblick mussten sich ihre Augen an das dunkle Licht gewöhnen. Gudrun schloss leise die schwere Kirchentür, man musste ja nicht gleich mit derselben in den Beichtstuhl fallen. In der Kirche saßen einige ältere Damen und hielten Einkehr, womöglich vom hektischen Alltag einer Stadt. Doris zeigte in ein Seitenschiff. Dort stand, wie eine geduckte Kate hinter einem Deich, der geschlossene Beichtstuhl. Sie gingen leise dorthin und hörten eine aufgeregte alte Frau sagen, nein, die Sätze böse und wütend zwischen den Zähnen hervor pressen: „Ich habe dir Trottel von einem Pfarrer doch gesagt, dass du nur wenige Tropfen von meinem Kräuterelixier dem Holzkopf von einem Bestatter in seinen Whiskey geben sollst. Nicht zwanzig von den Tropfen, wie du mir sagtest, sondern nur drei. Der Doktor Bestatter hatte ein schwaches Herz, das habe ich dir aber auch gesagt. Das weiß ich von der Sprechstundenhilfe, die bei mir immer die Kräuter für ihre Familie holt. Sie traut dem eigenen Doktor nicht mit seinen dilettantischen Behandlungsmethoden.

Ich habe ein gutes Mandelkraut dazwischen gemixt, das hat die gleiche Wirkung wie Zyankali, nur mit dem Unterschied, dass mein Kräutermandelelexier reine Natur ist. Es sind auch gute, leider giftige Eibenbeeren darin. Die sollten den Geschmack übertönen und eine leichte Betäubung des Nervensystems einleiten, bevor das Opfer ohnmächtig wird und in das Grab fällt. Ich wollte das nur erreichen, damit meine Prophezeiung eintritt. Die Jahre sind rum und es musste etwas passieren, damit ich als Kräuterhexe mein Gesicht wahre. Mit einem toten Bestatter ist mir nicht gedient.

Du wolltest aber nur mit dem zusammen an das Erbe der Maria Pohl kommen. Ihr seid euch nicht einmal zu schade, das Testament zu fälschen. Du als Pfarrer solltest dich schämen. Nur gut, dass die alte Edda zu mir kam und mir von deinem verräterischen Geschwätz mit dem Geruch nach Mandeln aus dem Mund des toten Bestatters erzählte. Keine Bange, ich gab ihr was von meinen speziellen Tropfen mit, die sie bei ihrem Rheuma heute Abend sicher nehmen wird. Und dann, dann wird sie ganz ruhig für immer einschlafen.“

Gudrun sah Doris an, die vor Aufregung zitterte. Gudrun flüsterte: „Zugriff!“ Die kleine, geduckte Holztür öffnete sie mit einem Ruck, zog den Pfarrer von seiner Bank und sah durch das Sprechgitter, wie Doris mit festem Griff die Kräuterfrau Alwine Uphoff aus dem Beichtstuhl zog. Einige Kirchenbesucher waren durch den Lärm aufmerksam geworden und kamen näher. Gudrun holte ihr Handy aus der Tasche und rief, bevor sie eine Taste für die eingespeicherte Telefonnummer drückte: „Das ist eine polizeiliche Aktion, bitte verlassen Sie die Kirche!“

Der diensthabende Beamte der Notrufzentrale in Norden staunte nicht schlecht, als er seine oberste Vorgesetzte am Telefon hatte, die den dringenden Wunsch nach zwei Streifenwagen zur Kirche des Pfarrers Folke Uphusen hatte. Als die Polizeibeamten eintrafen, um die alte Dame und den Pfarrer in Gewahrsam zu nehmen, waren Gudrun und Doris schon mit eiligen Schritten aus der Kirche auf dem Weg zu Frau Edda Oltmanns.

Diese bückte sich gerade über ihr Gemüsebeet und schimpfte laut über die Schnecken, die alles abfraßen. Das Fläschchen gegen Rheuma gab sie erst nach sanftem, behördlichen Druck heraus, das unverzüglich zur Kriminaltechnischen Untersuchung geschickt wurde.

Das Sommerfest des Präsidiums wurde eröffnet. Als Gudrun und Doris etwas zu früh auf ihren Plätzen waren, konnten sie noch sehen, wie Kollegen der Spurensicherung einen hölzerner Beichtstuhl aufbauten und diesen mit dicken Kräuterbündeln bestückten. Doris sah Gudrun an und lachte laut auf. In diesem Augenblick drehte sich ein Kollege der Motorradstaffel um, den Doris nicht erkannte, da er als Pfarrer verkleidet war. Ein anderer Kollege saß auf einem Sarg und trank eine Flasche Bier. Gudrun meinte nur zu Doris: „Da müssen wir durch.“

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