Heiko Fritschen - Pralex

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Ob bei der Hilfestellung, eine Frau rumzukriegen, jedermann wirklich eine KI nötig hat, sei dahingestellt, aber der Leser wird feststellen, dass es hilfreich sein kann. Sofern sie hübsch ist. Kleine Probleme, wie nicht an erster Stelle der Liste der Orangempfänger zu stehen, löst Pralex virtuos, wie auch das Auffüllen von Privatkonten. Warum sollte man also bei der Digitalisierung Bedenken haben? Wie der Parteivorsitzende zuletzt feststellt.

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Heiko Fritschen

Pralex

Digital first!

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Inhaltsverzeichnis Titel Heiko Fritschen Pralex Digital first Dieses ebook - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Heiko Fritschen Pralex Digital first! Dieses ebook wurde erstellt bei

Szene 1 Szene 1 Christian steht mit seinem Handy im Apartment und telefoniert. Es gibt große Fenster, einen Tisch mit zwei Stühlen, ein Bett, zwei Türen, eine Küchenzeile. Christian: „Ich habe die Stelle! Dreihundert Bewerber – viele zugegeben mit deutlich besserer Ausbildung als ich, aber ich habe das Rennen gemacht! Einige der Loser hatten auch noch gelacht, als sie nach Hause geschickt wurden. Vermutlich, um ihre wahren Gefühle zu überspielen. Einfach nur lächerlich. Der Gewinner tanzt am Ende mit der Ballkönigin. Und der bin ich!“ Er hört kurz zu. Christian: „Ja, für ein Jahr! Ja, in der Parteizentrale als Volontär.“ Ein kurzes Zögern. Christian: „Es wird hervorragend bezahlt. Dienstwagen und Wohnung voll digitalisiert. Man muss ja mitreden können bei der Digitaloffensive. Und natürlich keine Frage: Das ist der Karriereschritt nach meinem Studium in Journalistik und Politikwissenschaften. Endlich kann ich meine Ideen einbringen. Du lachst? Mir wurde die neueste technische Ausrüstung zugesichert. Und ja, auch ein Partei-Regel-Alex. Ein Smart Speaker namens Pralex, der alle meine Geräte verwaltet und mir mit einer unglaublichen Datenbank helfen soll, viele der Anfängerfehler zu vermeiden. Damit ich mich am Ende des Jahres mit einer deutlich vom Durchschnitt abgehobenen Erfolgsquote in meiner Karriere neuen Aufgaben stellen kann.“ Christian steckt das Mobiltelefon weg, wendet sich an das Publikum. „Ja, ihr Lieben, daran habe ich geglaubt, aber den Ausgang hätte ich mir noch nicht einmal in meiner wildesten Fantasie ausdenken können. Mein Aufgabe war simpel: Wieso geht die Anzahl der Petitionen zurück? Ist es Bürgerverdrossenheit oder liegt es an etwas anderem? Aber wenn Sie glauben, dass es eine Rolle in dieser Geschichte spielt, womit ich mich beschäftigen soll, irren Sie sich. Nein, es war nur der Weg. Und ja, auch eine Art Symbiose oder Abhängigkeit von einem Chip. Mein Name ist übrigens Christian.“

Szene 2

Szene 3

Szene 4

Szene 5

Szene 6

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Szene 9

Szene 10

Szene 11

Szene 12

Impressum neobooks

Szene 1

Christian steht mit seinem Handy im Apartment und telefoniert. Es gibt große Fenster, einen Tisch mit zwei Stühlen, ein Bett, zwei Türen, eine Küchenzeile.

Christian:„Ich habe die Stelle! Dreihundert Bewerber – viele zugegeben mit deutlich besserer Ausbildung als ich, aber ich habe das Rennen gemacht! Einige der Loser hatten auch noch gelacht, als sie nach Hause geschickt wurden. Vermutlich, um ihre wahren Gefühle zu überspielen. Einfach nur lächerlich. Der Gewinner tanzt am Ende mit der Ballkönigin. Und der bin ich!“

Er hört kurz zu.

Christian:„Ja, für ein Jahr! Ja, in der Parteizentrale als Volontär.“

Ein kurzes Zögern.

Christian:„Es wird hervorragend bezahlt. Dienstwagen und Wohnung voll digitalisiert. Man muss ja mitreden können bei der Digitaloffensive. Und natürlich keine Frage: Das ist der Karriereschritt nach meinem Studium in Journalistik und Politikwissenschaften. Endlich kann ich meine Ideen einbringen. Du lachst? Mir wurde die neueste technische Ausrüstung zugesichert. Und ja, auch ein Partei-Regel-Alex. Ein Smart Speaker namens Pralex, der alle meine Geräte verwaltet und mir mit einer unglaublichen Datenbank helfen soll, viele der Anfängerfehler zu vermeiden. Damit ich mich am Ende des Jahres mit einer deutlich vom Durchschnitt abgehobenen Erfolgsquote in meiner Karriere neuen Aufgaben stellen kann.“

Christian steckt das Mobiltelefon weg, wendet sich an das Publikum.

„Ja, ihr Lieben, daran habe ich geglaubt, aber den Ausgang hätte ich mir noch nicht einmal in meiner wildesten Fantasie ausdenken können. Mein Aufgabe war simpel: Wieso geht die Anzahl der Petitionen zurück? Ist es Bürgerverdrossenheit oder liegt es an etwas anderem? Aber wenn Sie glauben, dass es eine Rolle in dieser Geschichte spielt, womit ich mich beschäftigen soll, irren Sie sich. Nein, es war nur der Weg. Und ja, auch eine Art Symbiose oder Abhängigkeit von einem Chip. Mein Name ist übrigens Christian.“

Szene 2

Christian sitzt an einem Tisch, auf dem ein schwarzer Stein liegt, und spricht diesen an.

Christian:„Pralex, heute Abend treffe ich mich mit den Damen aus der Naturschutzgruppe Hängende Margerite . Ich habe noch keine Ahnung, was ich mit denen besprechen soll. Sie wollen einen besseren Bienenschutz in der Stadt, und möchten nun eine Erläuterung dazu, wie man eine Petition stellt. Die Partei meint, ich solle das übernehmen.“

Pralex:„Ich stelle dir einige Punkte zusammen.“

Christian:„Ich vermute, die haben mich eingeladen, weil sie keine weiteren Reden hören wollen. Also muss ich da wohl etwas mehr vorbringen.“

Pralex:„Ist jemand dabei, der von näherem Interesse für dich ist?“

Christian:„Ja, schon. Die zweite Vorsitzende ist recht nett.“

Pralex:„Das meinte ich jetzt gerade nicht … aber warum nicht? Du bist jung … Sehr interessant: Annekatrin Meier, neunzehn Jahre alt, Studentin der Biologie an der hiesigen Uni. Netter Notendurchschnitt, gerade ohne Beziehung, wenn ich die Mails richtig interpretiere. Ja, sie ist hübsch. Ein anständiger Body-Mass-Index, wobei ich die Ausbildung ihrer Gesichtszüge nicht genau beurteilen kann. Aber recht symmetrisch, was als Schönheitsideal angesehen wird. Die Wertung der Gesichtserkennung ist noch nicht so zuverlässig. Ja, du hast einen guten Geschmack. Und sie hat auch andere Vorlieben, die von Vorteil sind. Seit ihr schon Essen gewesen? Ach, klar nicht. Das wüsste ich. Soll ich mir ihre Konfektionsgröße speichern?“

Christian:„Woher kennst du ihre Konfektionsgröße?“

Pralex:„Sie hat eine Bonuskarte in ihrem Laden und zahlt mit Kreditkarte. Ich bezweifle aber, dass sie gut kochen kann. Puh, wie sie damit ihre Größe halten kann, muss ich mal ermitteln. Aber vielleicht für dich interessant: Im letzten halben Jahr keine Pille und nur einmal ein Viererpack Kondome. Aber vor drei Monaten eine Mitgliedskarte beim Fitnessstudio hier um die Ecke, was meine Frage vielleicht beantwortet. Sie ist fast täglich dort, meist früh ab sieben Uhr. Aber ihr Fernsehprogramm … ich weiß nicht.“

Christian:„Pralex, manchmal frage ich mich, ob das alles so richtig ist.“

Pralex:„Hab schon verstanden. Euer Meeting dauert von achtzehn bis zwanzig Uhr. Gut, ich werde dir einen Picknickkorb zusammenstellen. Ihr könntet zusammen den Grünstreifen an der Allee entlangfahren. Sie muss auch dort entlang, um nach Hause zu kommen. Und ihr könntet an dem kleinen Badesee etwas essen.“

Christian wendet sich an das Publikum.

Christian:„Vor zwei Monaten hätte mir das alles noch Angst gemacht. Aber man gewöhnt sich an die digitale Welt, wenn man mit einem solchen Gerät zusammenwohnt. Wie war das, Digital first – Bedenken später?“

Wieder an Pralex gerichtet.

Christian:„Warum sollte sie dort mit mir essen?“

Pralex:„Es existiert eine nichtöffentliche Petition, den Uferstreifen nur noch einmal im Jahr zu mähen, und es werden noch drei Apfelbäume aus einer Ausgleichsmaßnahme dort aufgestellt. Zumindest habe ich die Empfehlung gerade erstellt. Das bringt dir bei ihr bestimmt noch ein paar Bonuspunkte. Die Argumentation ist, dass an der Badestelle das Obst erst dann fällt, wenn die Badesaison vorbei ist. Eine lokale Gruppe kann dann dort abernten und den Saft für soziale Zwecke verkaufen. Das wird durchgewinkt. Habe ich schon öfter gemacht.“

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