Führen Sie Ihre Projekte zum Erfolg! Erfolgreiche Projekte basieren auf 7 Grundprinzipien.
Das Projekthandbuch „KatastrophenProjekte“ kann nicht das gesamte Projektmanagement-Spektrum abdecken und beruht auf den praktischen Erfahrungen des Autors nach dem Motto:
„Bestand hat nur, was in der Praxis funktioniert!“
Es wurde mit großer Sorgfalt erstellt, wie Inhalte, Texte und Bilder. Weiterführende Literatur findet der interessierte Leser im Anhang, siehe Bibliographie. Für den Projektverlauf und das Projektergebnis sind alleinig der Projektleiter und sein Projektteam verantwortlich, denn:
„Jedes Projekt ist einmalig!“
Max Herwig, Berlin 2018
Kapitel #1: Was ist ein Projekt?
Projekte sind einmalig, kommen zum Abschluss oder führen in die Katastrophe!
Unter Projekt versteht man umgangssprachlich eine größere Aufgabe oder ein zu realisierendes Werk. Dies kann die Gründung eines Joint Venture im Ausland sein, die Entwicklung eines neuen Medikaments, oder der Bau eines neuen Hauses.
Projekte können grob als „Organisations-” (Joint Venture), als „Forschungs- und Entwicklungs-” (neues Medikament) oder als „Investitions-” (Hausbau) Projekte kategorisiert werden. Außer den genannten Projektkategorien gibt es noch viele andere.
Zu jeder Projektkategorie gehören spezielle Projektmanagement -Methoden, -Tools und -Regeln der Umsetzung. So gibt es speziell bei Software-Projekten (SW-Entwicklung) z.B. das sogenannte „Wasserfallmodell“. Bei diesem Modell werden die Ergebnisse der vorhergehenden Phase als Input für die nachfolgende Phase verwendet. Diese Vorgehensweise hat Vor- aber auch Nachteile.
Die DIN 69901 definiert den Begriff „Projekt“ als „Vorhaben welches durch „Einmaligkeit” gekennzeichnet ist. Die Einmaligkeit betrifft das zu realisierende „Objekt” mit all seinen Merkmalen und Eigenschaften.
(Die DIN-Norm ist ein vom DIN - Deutsches Institut für Normung - erarbeiteter Standard)
Zum Beispiel ist die Entwicklung eines neuen Telefons ein Projekt im Sinne des Projektmanagements, da es die Einmaligkeit der Entwicklung besitzt. Das neu zu entwickelnde Telefon soll bestimmte Leistungsmerkmale besitzen, z.B. einen WLAN Anschluss. Alle Eigenschaften und Leistungsmerkmale des neuen Telefons werden in einem sogenannten Pflichtenheft genau beschrieben.
Die spätere Produktion und der Vertrieb des Telefons ist im Sinne der Begriffs-Definition kein Projekt mehr, da es sich um eine wiederkehrende Tätigkeit, bzw. einen wiederholenden Prozess handelt.
ProjektQuader und ProjektRaum
Das Projektziel beschreibt den ProjektQuader und die Projektanalyse beschreibt den ProjektRaum.
 
In der Projektmanagement-Fachliteratur findet man oft das „Projektmanagement-Dreieck“ oder auch das „Magische-Projekt-Dreieck“ genannt:
Es zeigt die Abhängigkeiten von Leistung, Zeit und Kosten im Rahmen eines Projekts. Die Darstellung als Dreieck ist recht einprägsam. Ein Projekt kann auch als dreidimensionaler Quader dargestellt werden. Ich bezeichne diesen Quader als „ProjektQuader“. Die Höhe entspricht der „Leistung“ (= gesamter Projekt-Leistungsumfang), die Länge entspricht den Kosten (= gesamte Projektkosten) und die Breite der Zeit (= gesamte Projektlaufzeit):
Der ProjektQuader
ProjektQuader = Leistung x Kosten x Zeit
 
Das Volumen des „ProjektQuaders“ ist das Produkt aus Leistung x Kosten x Zeit und definiert das Gesamtprojekt. Setzt man die Leistung skaliert auf „1“, entspräche dies dem gesamten Projekt-Soll-Leistungsumfang zum Projektstart. Ändert sich während der Projektlaufzeit der Soll-Leistungsumfang (1 < Leistung > 1) dann ändern sich ebenfalls die Kosten und Zeit. Das Volumen des ProjektQuaders wird kleiner ( 1 < Leistung > 1) oder größer.
Zwei Beispiele
Projekt 1: Der Bau eines Einfamilienhauses
Der Bau eines Einfamilienhauses mit 125 qm Wohnfläche und einem Grundstück von 500 qm verläuft nach Plan. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 400.000,- € und die Projektlaufzeit beträgt in Summe von der Planung bis zur Übergabe 2 Jahre. Der ProjektQuader hat eine Größe von 800k (1 (Leistungsumfang) x 400.000,- € x 2 Jahre). Geplanter ProjektQuader zum Projektstart: 800k; tatsächlicher ProjektQuader zum Projektabschluss: 800k. Die Projektqualität = 1,0 (800k / 800k)
Projekt 2: Der Bau eines Flughafens
Der Bau eines Flughafens für 3,5 Millionen Fluggäste pro Jahr verzögert sich um 3 Jahre (geplante Projektlaufzeit 3 Jahre) und die Projektkosten steigen von 750 Mio. € auf 2.500 Mio. €. Der ProjektQuader vergrößert sich von 2.250M ab Projektstart, auf 15.000M zum Projektabschluss. Projektqualität = 6,6 (KatastrophenProjekt!)
Die Darstellung eines Projekts als ProjektQuader zeigt sehr anschaulich die Projektqualität (1,0 bzw. 6,6) und ob ein Projekt nach Plan läuft oder nicht. Bei einem KatastrophenProjekt vergrößert sich der ProjektQuader oft auf ein Vielfaches seines geplanten Volumens: Der Projektumfang steigt ( > 1), die Kosten explodieren und der Fertigstellungstermin verlagert sich weit in die (nebulöse) Zukunft. Die Projektqualität verschlechtert sich kontinuierlich und die Projekt-Stakeholder sind frustriert!
Der ProjektRaum
Jedes Projekt befindet sich in einem „ProjektRaum“.
 
Ein Projekt kann es ohne einen „ProjektRaum“ nicht geben. Genauso wenig wie einen Menschen ohne seinen „Lebensraum“. Zum Lebensraum des Menschen gehört die Zeit in der er lebt, der Ort, an dem er lebt, die Menschen, mit denen er lebt, etc. Genauso ist jedes Projekt in die „Zeit“, in die „Umwelt“, in die „Technologie“, in den „Zeitgeist“, in die zur Verfügung stehenden Ressourcen, etc. eingebettet. Zu jedem Projekt gehören auch Menschen, die das Projekt realisieren oder in irgendeiner Art mit dem Projekt in Wechselwirkung stehen. Diese Menschen oder Menschengruppen werden als Stakeholder bezeichnet.
Der ProjektQuader definiert das Gesamtprojekt und der ProjektRaum den mehrdimensionalen Raum, in dem das Projekt eingebettet ist.
Mehrdimensionaler Raum hört sich etwas utopisch an und erinnert an Science-Fiction-Romane. Der Begriff „mehrdimensionaler Raum“ beschreibt am besten, was damit gemeint ist: Die verschiedenen Dimensionen, in denen ein Projekt eingebettet ist. In der Technik gibt es den Begriff der „Ebenen“ oder auch Layer genannt. Dies beschreibt den Sachverhalt ebenso gut, ist aber ehr für Techniker verständlich.
Das Projektziel beschreibt den ProjektQuader und die Projektanalyse beschreibt den ProjektRaum.
Ein Vergleich des ProjektQuaders zum Projektstart (Soll) und zum Projektabschluss (Ist) liefert sehr anschaulich die Projektqualität. Läuft ein Projekt nach Plan (Projektqualität = 1) oder nicht? (Projektqualität > 1)
Das Projektziel und die Projektanalyse gehören zu den „7 Grundprinzipien erfolgreicher Projekte“ und werden im weiteren Verlauf des Projekthandbuchs ausführlich beschrieben.
Die Analyse abgeschlossener Projekte
Eine Analyse abgeschlossener Projekte zeigt erstaunliche Unterschiede zwischen erfolgreichen Projekten und „KatastrophenProjekten“.
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