Herwig Kollaritsch - Pro & Contra Coronaimpfung

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Der Impf-Experte Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Mitglied des nationalen österreichischen Impfgremiums und Autor von mehr als 400 wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema, zeigt anhand nüchterner Analysen und ohne Parteinahme für Impf-Befürworter oder -Gegner die Vor- und Nachteile einer Corona-Impfung. Er bietet damit Orientierung inmitten einer emotional geführten Diskussion und hilft, eine individuelle Entscheidung für oder gegen die Impfung zu treffen.

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Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens - фото 1
картинка 2 Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Druckerzeugnisse“, Christian Theiss GmbH, Nr. 869

Univ. Prof. Dr. Herwig Kollaritsch im Gespräch mit Dr Silvia Jelincic: Pro & Contra Corona-Impfung Alle Rechte vorbehalten

© 2020 edition a, Wien

www.edition-a.at

Cover und Gestaltung: Isabella Starowicz

ISBN gedruckte Ausgabe 978-3-99001-511-7

ISBN E-Book 978-3-99001-512-4

Redaktionsschluss für dieses Buch war der 1. Dezember 2020. Es basiert auf den zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Daten & Fakten über die COVID-19-Impfungen. Es wird gegebenenfalls laufend aktualisiert. Bitte informieren Sie sich über aktualisierte Neuauflagen unter

www.edition-a.at

E-Book-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheim

www.brocom.de

INHALT

Klarheit über die Vor- und Nachteile der Corona-Impfung

RNA-Impfung: Was ist das überhaupt?

Pro: Immunabwehr ist besonders gut ausgeprägt. Guter Schutz ist zu erwarten.

Contra: Eine Impfung ist kein Hustenzuckerl.

Pro: Ohne Impfung stehen wir der Pandemie nackt gegenüber.

Contra: Früh Geimpfte könnte die Forschung überholen.

Pro: Die Corona – RNA – Impfungen wurden mit besonderer Sorgfalt entwickelt.

Pro: Die bisher getesteten Impfungen wirken bei alten Menschen gut.

Contra: Für Kinder und Jugendliche werden erste Corona-Impfungen nicht zugelassen sein.

Contra: Mit COVID-19-Impfungen ist keine Herdenimmunität zu erreichen.

Die häufigsten Impf-Irrtümer

Die Autoren und der Verlag übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen in diesem Buch. Haftungsansprüche, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens der Autoren oder des Verlages kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt.

Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch spendet das ihm im Rahmen der Publikation dieses Buches zustehende Autorenhonorar in voller Höhe an die Kindernothilfe ( www.kindernothilfe.at).

Klarheit über die Vor- und Nachteile der Corona-Impfung

Vorwort von Dr. Silvia Jelincic

Vor mehr als 200 Jahren, um das Jahr 1800, erkrankten mehr als 3.000 Menschen in Wien an den lebensgefährlichen Pocken, darunter besonders viele Kinder. Kaiserin Maria Theresia verlor drei ihrer Kinder an diese Krankheit, auch sie selbst hatte sich bereits 1767 mit dem Virus infiziert, aber überlebt.

Etwa zu diesem Zeitpunkt entwickelte der englische Arzt Edward Jenner die sogenannte Kuhpockenimpfung, eine Form von Impfung, die mit unserem heutigen medizinischen Wissen keine Chance auf Zulassung mehr hätte. Jenner hatte beobachtet, dass Kühe eine für Menschen ungefährliche Form der Pocken bekamen. Erkrankten Menschen an Kuhpocken, waren sie danach auch immun gegen die schwerere Form der sogenannten »Menschenpocken«.

Maria Theresia errichtete daraufhin am Wiener Rennweg ein Impfzentrum. Am 10. Dezember 1800 ließen sich dort massenweise Wiener impfen, mit Hilfe einer von dem holländischen Arzt Jan Ingen-Housz entwickelten Hautritz-Methode: Ingen-Housz war auf die Idee gekommen, die Haut einzuritzen und Menschen so mit dem Kuhpocken-Virus zu infizieren. Der Begriff Vakzination, der für die Erzeugung einer Unempfindlichkeit des Organismus gegenüber Krankheitserregern mittels Impfstoff steht, leitet sich deshalb von dem lateinischen Wort »vacca« für Kuh ab.

In den vier Jahren danach starben in Wien jährlich etwa fünf Kinder an Pocken. Das war noch immer tragisch, doch davor waren es 500 gewesen. Die Pocken gab es auch weiterhin, in Wien und weltweit. Medizinhistoriker glauben, das habe mit einer Impfmüdigkeit zu tun, die sich in der Bevölkerung breitmachte, sobald die Krankheit etwas zurückging. Erst im Jahr 1980 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass das Pockenvirus als bisher einzige Krankheit weltweit durch eine Impfung völlig ausgerottet wurde.

Interessant dabei ist, dass die Bevölkerung zur Zeit Maria Theresias von Anfang an äußerst emotional und bisweilen irrational über die Impfung und ihre Wirkungen diskutierte. Was passiert da mit uns? Welche Interessen stehen wirklich dahinter? Schadet die Impfung womöglich mehr als sie nutzt? Gleichzeitig kursierten wilde Gerüchte über den Impfstoff. Die Bevölkerung war beunruhigt. Gab es Impf-Risiken, die Maria Theresia und ihr Gesundheitspersonal wissentlich verschwiegen? Ab 1876 erschien eine regelmäßige Zeitschrift der Impfgegner. 1901 entstand ein Verein impfgegnerischer Ärzte.

Der Staat unternahm viel, um die Bevölkerung zu Impfungen oder auch zu Impf-Auffrischungen zu motivieren. Für Militärangehörige, Häftlinge, Schul- und Waisenkinder gab es sogar eine mit Geldstrafen geahndete Impfpflicht. Hebammen sollten Schwangere aufklären und zum Impfen ermutigen. Eltern bekamen bei der Taufe Briefe, in denen von der Bedeutung der Impfung die Rede war. Ärzte, die besonders viel impften, bekamen zur Belohnung 200 Gulden und ihre Namen wurden lobend in der Wiener Zeitung genannt. Es sah tatsächlich so aus, als würde der Staat die Bevölkerung bevormunden und manipulieren wollen.

Zu den Kritikern gehörten auch prominente Persönlichkeiten wie der Philosoph Immanuel Kant. Er glaubte, der Impfstoff übertrage tierische Charakterzüge auf den Menschen. Auch der Klerus hatte Bedenken. Ein solcher Eingriff in den menschlichen Organismus verstoße gegen die göttliche Ordnung, argumentierte er. Beides wird aus dem damaligen Zeitgeist verständlich, denn die Aufklärung, die das rationale Denken in der Wissenschaft stärkte, war damals noch vergleichsweise jung.

Tradition der Irrationalität

Der damalige medizinische Entwicklungsstand beziehungsweise die damalige Impf-Praxis lassen sich mit heutigen Standards nicht vergleichen. So etwa hatten die damaligen Ärzte keine Ahnung von den Ursachen der Infektionskrankheiten, gegen die sie antraten. Die sogenannten Koch‘schen Postulate, mit denen Ursache und Wirkung in der Beziehung zwischen einem Parasiten und seinem Wirt nach bestimmten Regeln nachvollziehbar und experimentell überprüfbar und abgrenzbar wurden, gab es damals noch nicht.

Selbst als diese Postulate in der Medizin Einzug hielten, ab dem Jahr 1890, existierten wichtige Erkenntnisse der modernen Infektologie, etwa über Viren und symptomfreie Krankheitsüberträger, noch nicht. »Good Manufacturing Practice« und »Good Clinical Practice«, beides Regelwerke, nach denen heute medizinische beziehungsweise pharmazeutische Produkte hergestellt werden, waren ebenfalls noch nicht geschrieben.

Der französische Chemiker, Physiker, Biochemiker und Mitbegründer der medizinischen Mikrobiologie Louis Pasteur verwendete bei seinen ersten Tollwutimpfungen noch getrocknetes Kaninchen-Rückenmark. Heute eine grauenvolle Vorstellung, die Impfung hatte oftmals schwere Nebenwirkungen. 1Selbst die sechzig Jahre alte ursprüngliche Schluckimpfung gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis, auch kurz Polio genannt) bekäme heute vermutlich keine Zulassung mehr, weil sie in einem von 400.000 Fällen nicht vor Kinderlähmung schützte, sondern diese schlimme Krankheit auslöste. 2In beiden Fällen war aber der Nutzen für die Bevölkerung trotz dieser Nebenwirkungen vielfach höher: Polio steht heute ganz knapp vor der Ausrottung.

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