Ralf Steinit - Weiße Katze auf weißem Grund
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»Nein, das war der Kater«, antwortete Tamira, als ob man eine Wunde, die einem ein Kater zufügt, nicht Verletzung nannte.
Der Frau schien Tamiras Antwort einzuleuchten. Sie nickte bedächtig, schob die Kamera in die Halterung des Stativs und richtete das Objektiv auf das Haus, von dessen Anleger aus sie über die Bucht gerudert war. Nachdem sie einen Blick durch den Sucher geworfen hatte, nahm sie einige Änderungen an den Einstellungen vor und holte einen Fernauslöser aus der Tasche. »Ich mache jeden Morgen ein Foto von unserem Haus«, sagte sie und drückte den Auslöser.
»Es ist ein schönes Haus«, beeilte sich Tamira zu entgegnen, um klarzustellen, dass sie es keinesfalls für exzentrisch hielt, wenn einer am Morgen eines jeden Tages über die Bucht ruderte, um ein Foto von seinem Haus aufzunehmen. »Wie lange machen Sie diese Fotos schon?«
»Erst seit ein paar Wochen. Ich habe die Kamera und einen Fotokurs geschenkt bekommen.« Die Frau legte eine Hand wie einen Schirm an die breite Krempe ihres Hutes und schaute zum gegenüberliegenden Ufer. »Da fühlt man sich in gewisser Weise zum Fotografieren verpflichtet. Ich musste allerdings bemerken, dass mir das Rudern ausgesprochen gut bekommt.«
Tamira dachte daran, der Frau vorzuschlagen, die Katzen zu fotografieren. Möglicherweise gefielen ihr die Katzen besser als das Haus, wenn sie sich nun einmal zum Fotografieren verpflichtet fühlte. Das Rudern würde sie deswegen nicht aufgeben müssen. Da sich die Frau inzwischen zu ihr gedreht hatte und erneut ihre Kopfverletzung zu betrachten schien, wiederholte Tamira nur: »Das war der Kater.«
Aus den Schornsteinen des Heizkraftwerks quoll dicker weißer Rauch, den ein beständiger Wind über die Bucht in Richtung Alexanderplatz wehte. Der Rauch war so weiß wie die Schwäne, die mit den Wellen trieben. Raben saßen in Reihen auf den Ästen eines laublosen Baumes, der zur größeren Hälfte im Wasser beim Ufer der Hochzeitsinsel lag.
»Da hängt ein Schuh in der Hecke«, sagte die Frau, die mit einem ausgestreckten Finger zu der Hainbuchenhecke deutete.
Tamira folgte ihrem Finger mit den Augen. Einen hängenden Schuh sah sie nicht. Es war ein Bein, das aus der Hecke ragte.
»Der Name der Insel«, erklärte Ludwig, »hat mit Katzen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht das Geringste zu tun.«
Die drei Kater saßen auf einer Bank unter einer Platane, die im Park an der Landspitze stand. Ein frischer Wind fuhr durch die Blätter des Baumes. Die Blätter rauschten. Oskar spitzte die Ohren. Wenig später bemerkte Didier eine Polizeisirene, die sich zügig näherte. Sie wurde so laut, dass Ludwig zu knurren begann, und endete plötzlich, als ob Ludwigs Knurren sie zum Verstummen gebracht hätte. Vor ihnen lagen die Schafe im Schatten der Baumkronen. Sie lagen innerhalb und außerhalb des mobilen Zauns, den dort jemand für sie aufgestellt haben musste. Ein Ausflugsdampfer fuhr die Spree hinab. Er passierte die Durchfahrt zwischen der Klosterinsel und der Landspitze, während ein Segelboot, das die Hummelsburger Bucht verließ, an der Hochzeitsinsel und dem Katzenbruch vorüberkam.
» Bruch bezeichnet einen Sumpf«, fuhr Ludwig fort. »Manchmal heißt es auch Brook oder Broich . Ich glaube, dass bei Katzen ähnlich wie bei Katten eine im Vokal gekürzte Form von mittelhochdeutsch kôt , quâd und kât vorliegt und somit die Bedeutung Kot oder Schmutz. Wir haben hier also einen schmutzigen Sumpf.«
»Diese Etymologie ist offensichtlich unwissenschaftlich«, erwiderte Didier. »Es lässt sich ganz einfach daran erkennen, dass niemand auf den Gedanken käme, einer Insel den Namen schmutziger Sumpf zu geben. Die Ursache des furchtbaren Namens liegt in einem furchtbaren Ritual. Vor langer Zeit pflegten die Menschen an der Spitze dieser Halbinsel eine eheliche Verbindung einzugehen. Es gab einen Brauch, dem sich niemand entziehen konnte, der sein Glück nicht gefährden wollte. Um die Ehe unter einen guten Stern zu stellen, musste eine Katze geopfert werden. Manche Menschen konnten es nicht ertragen, das Leid einer arglosen Katze zu sehen, die auf dem Altar getötet wurde, vor den sie im Anschluss traten. Man kam deshalb auf den Einfall, die eigentliche Hochzeit vom Ritual zu trennen. Der Mann opferte nun die Katze auf der Insel, die bald Katzenbruch heißen sollte, und fuhr dann hinüber zur Hochzeitsinsel, wo die Frau schon wartete. Es handelt sich also um selbsterklärende Inselnamen.«
»Das hast du dir doch gerade ausgedacht!«, erregte sich Ludwig. »Ich kenne den archäologischen Befund. Auf der gesamten Insel wurde kein einziger Katzenknochen entdeckt.«
»Falls er sich die Geschichte ausgedacht hat«, wandte Oskar ein, »kann es nicht weit von der Wahrheit entfernt sein. Ich habe gehört, dass die Menschen früher sehr grausam zu den Katzen waren.«
»Das war in alter Zeit«, sagte Ludwig. »Heute würde kein Mensch ein anderes Lebewesen misshandeln. Die Menschen hatten etwas, das sie die Aufklärung nennen.« Er zupfte mit seinen Zähnen an einer Stelle seiner Pfote, an der sich das Fell hartnäckig verknotet haben musste. »Die Aufklärung«, wiederholte er.
Didier erhob sich, streckte seine Beine und machte den Rücken rund, wobei ihn die Anstrengung am ganzen Körper zittern ließ und sich sein Schwanz aufzurichten begann. Er lief mit den Vorderbeinen zwei kleine Schritte und streckte die Hinterbeine gleichzeitig noch weiter, ohne sie von der Stelle zu bewegen. Die Vorderbeine schoben sich über das Ende der Sitzfläche der Bank hinaus, bis sein Kinn die Kante erreichte. Er lag mit Kopf, Hals und der Hälfte des Rumpfes flach auf dem Holz, während der hintere Teil seines Körpers einen steilen Anstieg verzeichnete, der sich im Schwanz fortsetzte, dessen Spitze zu einem Bogen überhing. In dieser Position blieb er, um den Mund zu einem gewaltigen Gähnen aufzureißen, das seine Augen hervortreten ließ. Ludwig schloss sich dem Gähnen an. Er kniff seine Augen allerdings zusammen. Oskars Gähnen ging mit einer heftigen Bewegung seiner Ohren einher.
Von der Klosterinsel fuhr ein Boot in gerader Linie über den Fluss. Es war ein flacher Transportkahn mit einer breiten Ladefläche und einem Außenbordmotor. Der Kahn hatte die Spitze der Halbinsel beinah erreicht und hielt auf eine Stelle zu, an der eine Betontreppe die Uferlinie unterbrach. Nachdem der Mann mit dem üppigen Vollbart den Außenbordmotor abgestellt hatte, verlor der Kahn an Geschwindigkeit und stieß sanft gegen die unterste Stufe der Treppe, auf der einige Poller standen, die zum Festmachen eines Bootes dienten. Der Mann legte Schlingen um zwei der Poller und lief in Richtung des mobilen Weidezauns.
»Könnte das der Schäfer sein?«, fragte Ludwig.
»Er ist mit einem Boot gekommen«, antwortete Didier. »Ein Schäfer würde bestimmt nicht mit einem Boot zu seinen Schafen kommen.«
»Das mag sein«, sagte Ludwig, »aber er trägt hohe Lederstiefel und einen Filzhut, den man gewiss als Schäferhut bezeichnen kann. Mit dem Vollbart, den Stiefeln und dem Hut sieht er wie das Gemälde eines Schäfers aus.«
»Zumindest fehlt ihm der Schäferstab«, wandte Didier ein, »und einen Hütehund hat er auch nicht dabei.«
»Warten wir doch einfach ab, ob er sich um die Schafe kümmert«, schlug Oskar vor. »Ein Schäfer kümmert sich um Schafe.«
Die Schafe, die innerhalb und außerhalb des mobilen Zaunes standen, hatten schwarze unbewollte Köpfe und weiße Beine, die zerbrechlich wirkten, da sie aus der dicken Wolle der Leiber ragten. Wenn sie das Gras fraßen, wedelten die Schafe mit den schwarzen Ohren, um die Fliegen zu verscheuchen. Hoben sie die Köpfe, weil ein Geräusch ihre Ruhe störte, standen die Ohren waagerecht vom Kopf ab.
Der Mann mit dem Filzhut stieg über den mobilen Zaun und näherte sich den Schafen, die er der Reihe nach untersuchte. Wie es schien, kannten die Schafe den Mann. Sie ließen sich die Untersuchung gefallen. Der Mann war offensichtlich der Schäfer. Er verhielt sich wie ein Schäfer und er sah wie ein Schäfer aus.
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