Die Rosenelfen legten sich auf den Rücken ins Gras, um den Himmel zu beobachten. Jede hoffte, dass sie die erste Sternschnuppe sehen würde. Wer dieses Glück hatte, durfte sich etwas wünschen und konnte fast sicher sein, dass der Wunsch in Erfüllung ging.
„Da ist eine Sternschnuppe!“, jubelte Dorno auf einmal. „Gewonnen! Gewonnen!“ Wie wild tanzte er über die Wiese.
„Sei still und setz dich wieder hin. Das hast du dir bloß eingebildet“, blaffte Stachel ihn an.
„Ich habe ganz genau gesehen, wie es über mir aufblitzte und sich ein leuchtender Strich über den Himmel zog“, protestierte Dorno.
„Das war bestimmt nur ein Traum“, lachte Duftine. „Du hast wieder mal geschlafen.“
„Von wegen!“, schrie Dorno wütend. „Warum behauptet ihr eigentlich dauernd, dass ich schlafe? Ach, denkt doch, was ihr wollt.“ Er ließ sich etwas abseits ins Gras plumpsen, stützte sein Kinn auf die Knie und schmollte.
„Da! Da! Da! Da!“ Diesmal waren es vier Rosenelfen, die gleichzeitig eine Sternschnuppe gesehen hatten.
„Ich habe zuerst ‚Da!‘ gerufen“, behauptete Rosanna.
„Ich habe die Sternschnuppe entdeckt, lange bevor ich ‚da‘ gerufen habe“, widersprach Stachel.
Schneeweißchen starrte Blütelia wütend an. „Ich war die Erste.“
„Nein, ich.“
„Hört auf!“, fuhr Honigrose dazwischen. „Ihr verderbt unser Fest mit diesem Gezänk.“
Die Streithähne schwiegen, doch ihre Mienen blieben finster. Schweigen senkte sich auf die Wiese und es fühlte sich an, als wäre es plötzlich kälter geworden.
„Das ist ja seltsam“, sagte Samtian auf einmal. Er blickte von Blütelia zu Stachel, dann zu Schneeweißchen und Rosanna. „Von jedem Rosenstock glaubt einer, er hätte die Sternschnuppe zuerst gesehen.“
„Das passt doch prima!“, mischte sich Schneerose ein. „Dann können sich die vier etwas für uns alle wünschen. Blütelia wünscht sich was für die Feuerrosenelfen, Stachel für die Honigrosenelfen, Schneeweißchen für die Schneerosenelfen und Rosanna für die Rosarosenelfen.“
Noch während sie das sagte, ging ein ganzer Sternschnuppenschauer über der Gänseblümchenwiese nieder. Es waren so viele Sternschnuppen, dass man sie nicht zählen konnte.
„Das sind mehr als genug“, meinte Rosarose. „Jetzt kann sich jeder von uns was wünschen.“
Einen Augenblick wurde es still. Einige Elfen schlossen sogar die Augen, um ganz fest an ihren Wunsch zu denken.
„Ich wünsche mir nur, dass alles so weitergeht wie bisher und dass wir ...“, trompetete Dorno in die Stille hinein.
Hastig legte Feuerrose ihm die Hand auf den Mund. „Pst! Du musst deinen Wunsch für dich behalten, sonst geht er nicht in Erfüllung.“
Schon am nächsten Tag zeigte sich, dass Dornos Wunsch tatsächlich unerfüllt blieb, denn es passierte etwas, was das Leben im Rosengarten veränderte.
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